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Praktizierende unrechtmäßig 12 Jahre interniert und gefoltert – ein Rückblick

28. März 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Shanghai, China

(Minghui.org) Guan Longmei aus Shanghai begann im Juni 1999, Falun Dafa [1] zu praktizieren. Kurz danach hörte sie mit dem Rauchen, Trinken und dem Glücksspiel auf. Sie begann zu verstehen, dass der Sinn des Lebens darin besteht, zum ursprünglichen wahren Selbst zurückzukehren. Dank Falun Dafa kehrte auch Harmonie in Guans Familie ein, die wegen ihrer schlechten Gewohnheiten fast zerbrochen wäre.

Nur einen Monat nach dem Beginn des Praktizierens begann die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), Falun-Dafa-Praktizierenden zu verfolgen, weil die Beliebtheit dieser Praktik rasant wuchs. Weil Guan von der Meditationslehre sehr profitiert hatte, setzte sie sich für Falun Dafa ein. Sie deckte auf, wie die KPCh Lügen erfunden hatte, um die Praktik zu verteufeln.

Weil sie an ihrem Glauben festhielt, wurde Guan in den vergangenen 22 Jahren dreimal für insgesamt über 12 Jahre zu Unrecht inhaftiert. Ihr Ehemann ließ sich aufgrund des Drucks der KPCh scheiden. Aber egal, wie verheerend die Verfolgung auch war, nichts konnte Guans Herz ändern. Es sei nichts falsch daran, Falun Dafa zu bewahren, sagt sie. Dabei sehnt sie sich nach dem Tag, an dem in China wieder Gerechtigkeit einzieht.

Brutale Folter im Frauenarbeitslager Qingpu

Am 19. September 2001 verteilte Guan mit anderen Praktizierenden Informationsmaterialien über Falun Dafa in der Nähe einer Universität. Als Beamte der Polizeiwache Wujiaochang dies bemerkten, verhafteten sie die Praktizierenden.

Am nächsten Tag begann die Polizei damit, die Praktizierenden zu verhören. Sie durchsuchten ihre Wohnungen ohne Durchsuchungsbefehl und beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien, darunter Bücher und Kassetten mit den Vorträgen des Begründers des Dafa. Durch die Razzia nahmen die Rückenschmerzen, unteren denen Guans bettlägeriger Mann litt, zu.

Am 16. Oktober 2001 wurde die Praktizierende zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in das Frauenarbeitslager Qingpu in Shanghai gebracht. Die Wärter und kriminellen Gefangenen folterten sie mit unterschiedlichen Methoden, damit sie ihren Glauben aufgibt.

Aufgehängt und der Kälte ausgesetzt

Nachdem Guan gezwungen worden war, ihren Glauben an Falun Dafa mit einer Verzichtserklärung aufzugeben, schrieb sie im Dezember 2001 eine feierliche Erklärung und machte das vorher Gesagte null und nichtig. Der Wärter brachte sie deshalb nachts zu einem sogenannten „Strengen Überwachungsteam“. Sie ermutigten andere Gefangene, die Praktizierende zu foltern. Die Häftlinge befahlen Guan, mit geschlossenen Füßen zu stehen. Weil sie das aufgrund ihrer gekrümmten Körperhaltung nicht konnte, hängten die Gefangenen sie in der Nähe eines Fensters auf. Gua war mit auf den Rücken gebundenen Händen der Eiseskälte ausgesetzt.

Folter-Nachstellung: mit auf dem Rücken gefesselten Händen aufgehängt

Bei der Tortur litt Guan unerträgliche Schmerzen in den Armen und im Rücken. Sie beschrieb es, als ob Tausende Messer auf sie eingestochen hätten. Wegen der extremen Schmerzen musste sie schreien. Die Gefangenen stopften ihr stinkende Nylonsocken in den Mund. Die Wärter drohten damit, dass sie Guo den Mund mit dickem Klebeband zukleben würden, falls sie noch einmal schreien sollte.

Als die anderen Gefangenen um 17 Uhr zum Abendessen gingen, brachten die Häftlinge Guan in einen Lagerraum. Dort ließen sie sie bis Mitternacht hängen. Als sie heruntergelassen wurde, waren bereits 11 Stunden vergangen. Anschließend fesselten sie Guan die Hände bis zum nächsten Morgen an zwei Seiten des Bettes. Am nächsten Tag wurde sie erneut aufgehängt – für fast 20 Stunden.

Folter-Nachstellung: ans Bett gefesselt

Isolation, Sitzen auf einem kleinen Hocker und ans Bett gefesselt

Den Wärtern war klar, dass Guans Arme dauerhaft beeinträchtigt würden, wenn sie sie erneut aufhängen. Daher änderten sie die Foltermethode. Tagsüber wurde Guan in eine Isolationszelle eingesperrt und nachts kehrte sie in ihre eigene Zelle zurück. Am Tag musste die Praktizierende entweder lange Zeit stehen oder auf einem kleinen Hocker sitzen. Dabei wurde sie gezwungen, Audiodateien anzuhören, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Nachts konnte sie nicht schlafen, sondern wurde mit Armen und Beinen an den vier Ecken des Bettes gefesselt.

Folter-Nachstellung: ans Bett gefesselt

Einmal durfte Guan fünf Tage und Nächte lang nicht schlafen. Sie war so müde und ihr Körper schmerzte, als hätte man sie mit einem Messer verletzt. Durch die Folter nahm sie schnell ab.

Verfolgung in der Haftanstalt Hongkou

Nach ihrer Freilassung im September 2003 wurde Guo von Agenten des Büros 610 [2] im Bezirk Hongkou streng überwacht. Die Beamten drangsalierten sie fünfmal rund um die Uhr, wobei jede Einheit über 30 Tage dauerte. Zudem suchten die Agenten häufig Guans Wohnung auf, wodurch sie in ihrem Alltag stark eingeschränkt war.

Am 2. Juni 2006 überfielen mehr als 20 Zivilbeamte Guans Wohnung. Ein Agent des Büros 610 leitete die Aktion ohne einen Durchsuchungsbefehl vorzulegen. Die Beamten durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten viele Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien sowie 4.000 Yuan (rund 500 Euro) Bargeld. Fünf Polizisten verhafteten Guan und zerrten sie in ihr Fahrzeug.

Ihr Sohn versuchte, die Polizisten von der Festnahme seiner Mutter abzuhalten. Er sagte: „Meine Mutter folgt den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, um ein guter Mensch zu sein. Was ist daran falsch?“ Als ein Polizist versuchte, den Sohn zu würgen, hinderte ihn ein Nachbar, der die Rechtmäßigkeit der Razzia anzweifelte.

Die ganze Nacht wurde Guan auf der Polizeiwache Jiaxing verhört. Die Beamten befahlen ihr, Fingerabdrücke unter eine Aussage zu setzen. Sie weigerte sich. Immer wieder beschimpfte ein Beamter die Praktizierende. Er zog ihr an den Haaren und verdrehte ihr die Arme hinter dem Rücken.

Am nächsten Tag brachten die Polizisten Guan in die Haftanstalt Hongkou. Dort trat sie für sechs Tage in Hungerstreik, woraufhin sie in das Gefängniskrankenhaus Tilanqiao verlegt wurde. Ein Gefängnisarzt veranlasste die Insassen, Guans Gliedmaßen an den vier Ecken eines „Totenbetts“ zu fesseln. Auch an Brust und Taille wurde sie fixiert und im Anschluss zwangsernährt.

Folter-Nachstellung: auf ein Totenbett gefesselt

Über 20 Tage dauerte die Folter im Krankenhaus an. Als Guan zurück in die Haftanstalt kam, war sie abgemagert.

Nach neun Monaten Haft verurteilte das Bezirksgericht Hongkou die Praktizierende zu sechseinhalb Jahren Gefängnis. Im April 2007 verlegten die Behörden sie ins Frauengefängnis nach Shanghai.

Brutale Folter im Frauengefängnis Shanghai

Nach ihrer Ankunft wurde Guan in einem für Neuankömmlinge eingerichteten Raum eingesperrt und abwechselnd von zwei Gefangenen überwacht. Die Fenster waren geschlossen. Da ihr der Toilettenbesuch verweigerte wurde, konnte Guan nur in einen Spucknapf urinieren.

Jeden Tag wurde die Praktizierende von 5 Uhr morgens bis 23 Uhr nachts gefoltert. Die eine Hälfte des Tages verbrachte sie stehend, die andere Hälfte musste sie auf einem kleinen Hocker sitzen. Dabei wurden ihr Aufnahmen vorgespielt, die Falun Dafa diffamierten. Erst nach 23 Uhr durfte Guan zu Bett gehen.

Während der Zeit der Aprikosenernte war es in der unbelüfteten Abteilung sehr heiß. Obwohl Guan ständig schwitzte, durfte sie ihre nasse Kleidung nicht wechseln. Dadurch bildeten sich kleine juckende Blasen an ihrem Körper.

Später wurde Guan Abteilung drei zugeteilt. Hier wurde sie rund um die Uhr von vier Gefangenen überwacht – auch nachts, während sie schlief. Die Häftlinge drohten der Praktizierenden, sie „umzuerziehen“, das heißt, sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, notfalls mittels Folter. Doch Guan überzeugte sie mit ihrer Freundlichkeit und berichtete ihnen, was es mit Falun Dafa auf sich hat und wie die KPCh die Praktik verteufelte, um ihre Verfolgung zu rechtfertigen.

Zwei Jahre später wurde Guan gezwungen, unbezahlt im Gefängnisladen zu arbeiten.

In den folgenden Jahren forderten die Gefängnisleitung und Agenten des Büros 610 in Hongkou Guans Angehörige viele Male auf, sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu überreden. Sie aber entgegnete: „Ich bin den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht gefolgt, um ein guter Mensch zu werden. Wollt ihr, dass ich ein schlechter Mensch werde?“

Die Agenten des Büros 610 waren wütend und drohten Guan, sie in eine Nervenklinik einzuweisen.

Da Guans Mann dem Druck, der Trennung, den Einschüchterungsversuchen sowie der Nötigung der Agenten nicht standhalten konnte, ließ er sich scheiden.

Ende 2012 wurde Guan freigelassen.

Erneut verhaftet

Am Morgen des 9. Juni 2014 wurde die Praktizierende abermals verhaftet, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Agenten des Büros 610 durchsuchten am Nachmittag ihre Wohnung und beschlagnahmten zahlreiche Falun-Dafa-Bücher, DVDs, Computer und 3.000 Yuan (rund 400 Euro) Bargeld.

Nach der Verhaftung brachten die Beamten Guan in die Haftanstalt Pudong. Während der Haft wurde sie immer wieder verhört, wobei die Beamten es mit Drohungen und Täuschungen versuchten. Am 6. Januar 2015 fand die gerichtliche Anhörung statt. Das Gericht Pudong verurteilte die Praktizierende am 14. Januar zu dreieinhalb Jahren Haft.

Wiederholte Folter im Frauengefängnis Shanghai

Im Juni 2015 landete Guan erneut im Frauengefängnis Shanghai. Gleich nach ihrer Ankunft wurde sie in einen klimatisierten Raum gesperrt. Die niedrigen Temperaturen ließen sie erzittern; alte Verletzungen in Armen und Rücken verschlimmerten sich.

Eine Woche lang durfte Guan nicht schlafen und wurde einer Gehirnwäsche unterzogen. Zwei Gefangene überwachten sie ständig. Ohne Unterbrechung spielten sie Videos ab, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Wegen ihrer alten Verletzungen konnte Guan nicht schlafen. Aufgrund des Schlafmangels war sie extrem erschöpft und kämpfte jeden Tag mit den Schmerzen.

Nach der Gehirnwäsche sperrten die Wärter Guan allein in einen Überwachungsraum. Sie beauftragten vier Häftlinge, sie zu beaufsichtigen. Dabei musste sich die Praktizierende herabwürdigende Videos ansehen, verleumderische Artikel lesen und dann „Gedankenberichte“ verfassen. Der seelische Schmerz war unbeschreiblich.

Dreieinhalb Jahre wurde Guan auf diese Weise gefoltert – bis zu ihrer Freilassung am 8. Dezember 2017.

Andauernde Schikanen

Nach der Freilassung zog Guan vom Bezirk Hongkou in den Neuen Bezirk Pudong, um weiteren Schikanen zu entgehen. Aber die Polizei spürte sie auf und belästigte sie weiter.

Am 4. Oktober 2020 brachen zwei Beamte der Polizeiiwache Pudong Gulu in Guans Wohnung ein. Sie beschlagnahmten ein Falun-Dafa-Buch und verhafteten die Praktizierende. Auf der Polizeiwache wurde sie von drei oder vier Beamten auf einem Stuhl festgehalten, während man ihr gewaltsam eine Blutprobe aus dem Mittelfinger entnahm.

Seit August 2020 wurden über zehn Praktizierenden im Neuen Bezirk Pudong in Shanghai gewaltsam von der Polizei Blutproben und biometrische Daten entnommen. Einige vermuten, dass die Daten an die DNA-Datenbank weitergeleitet wurden, die dem Organraub zugrunde liegt. Zudem kann mit den Daten eine umfangreiche Kontrolle der Praktizierenden durch Chinas dichtes Überwachungssystem ermöglich werden.

Bei der Verfolgung von Falun Dafa wurden neben der unerbittlichen Folter und den langen Gefängnisstrafen viele Praktizierende wegen ihrer Organe getötet, um die lukrative Transplantationsindustrie in China zu versorgen.

Frühere Berichte:

Shanghai: Nach über 8 Jahren Haft jetzt erneut verurteilt - Praktizierende legt Berufung ein (Foto)

Twice Wrongfully Imprisoned, Shanghai Falun Gong Practitioner Tried Again


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Das Büro 610 ist eine außergesetzliche Behörde, die die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden durchführt. Sie ist befugt, gesetzliche Anordnungen zu übergehen und ohne den Rechtsweg einzuhalten Falun-Dafa-Praktizierende zu verhaften.