(Minghui.org) Zweimal schickte die Pekinger Polizei die Anklagefälle gegen elf Falun-Dafa-Praktizierende zur Staatsanwaltschaft. Doch auch beim zweiten Mal nahm sie die Staatsanwaltschaft nicht an. Im Januar 2021 sandte sie die Unterlagen wieder zurück mit dem Hinweis, dass die Beweise unzureichend seien.
Die elf Praktizierenden sind zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Artikels immer noch inhaftiert. Es handelt sich um die Frauen Xu Na (eine verwitwete Künstlerin), Jiao Mengjiao, Meng Qingxia (48, eine Malerin und Lehrerin), Zheng Yanmei, Deng Jing, Zheng Yujie und Li Jiaxuan sowie die Männer Zhang Renfei, Li Zongze, Li Lixin und Liu Qiang.
Sie wurden um den 20. Juli 2020 herum verhaftet, dem 21. Jahrestag des Beginns der Verfolgung von Falun Dafa [1] durch die Kommunistische Partei Chinas.
Einige der Verhafteten wurden schon früher verfolgt, aber die meisten von ihnen sind junge Praktizierende um die 20, die kürzlich ihren Abschluss an angesehenen Universitäten in China gemacht haben. Einige sind Künstler und Musiker.
Sie alle wurden von Beamten ihrer jeweiligen örtlichen Polizeiwache zur Polizeidienststelle im Bezirk Dongcheng gebracht, bevor sie in die Haftanstalt des Bezirks Dongcheng überführt wurden. Insbesondere Deng, sie wurde 37 Tage lang in der Polizeiwache festgehalten, danach in die Haftanstalt gebracht.
Zwei weitere Praktizierende, die Frauen Wang Yu und Fu Wen, gerieten ebenfalls in das Visier der Polizei, aber ihre Fälle wurden später abgewiesen.
Die Polizisten hielten die Familien der meisten Praktizierenden über ihre Situation im Unklaren, und es wurden nie formelle Festnahmebescheide verschickt.
Am 28. August 2020 genehmigten die Behörden die Verhaftung der elf Praktizierenden mit der Begründung, sie hätten den „Gesetzesvollzug unterminiert“. Dies ist die Standardanklage, um Falun-Dafa-Praktizierende vor Gericht zu bringen.
Anfang November 2020 erfuhren ihre Anwälte, dass ihre Fälle bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Dongcheng eingereicht worden waren. Staatsanwalt Zhang Li stellte nicht wie versprochen Kopien ihrer Falldokumente zur Verfügung. Er erlaubte den Anwälten nur, Fotos zu machen und bei der Staatsanwaltschaft Abschnitte aus den Dokumenten von Hand abzuschreiben. Die meisten Beweise der Staatsanwaltschaft bestanden aus Fotos aus dem täglichen Leben der Praktizierenden, die ohne deren Wissen aufgenommen worden waren.
Ende November gab die Staatsanwaltschaft die Fälle wegen unzureichender Beweise an die Polizeibehörde des Bezirks Dongcheng zurück. Die Polizei reichte die Fälle zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 erneut ein, doch der Staatsanwalt gab sie Ende Januar 2021 erneut zurück, immer noch mit der Begründung, dass die Beweise unzureichend seien.
Li Zongze wurde am 19. Juli 2020 an seinem Wohnort verhaftet. Es dauerte zwei Wochen, bis seine Familie erfuhr, dass er im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Dongcheng festgehalten wurde.
Am 3. August suchten seine Eltern das Polizeirevier Hepingli auf, um sich über seinen Fall zu erkundigen. Sie fragten den Beamten Wu Weiyang, warum die Polizei ihnen keine Kopie des Haftbefehls geschickt habe. Wu druckte ihnen eine Kopie aus, verlangte aber, dass sie ihre Unterschrift rückwirkend auf den 20. Juli datieren sollten. Er weigerte sich, ihnen die Schlüssel zu Lis Wohnung auszuhändigen.
Lis Familie beauftragte einen Anwalt mit der Vertretung. Als der Anwalt Wu aufsuchte und die Herausgabe des Schlüssels verlangte, drohte Wu damit, Lis Eltern zu verhaften. Bei einem späteren Anruf der Eltern bei der Polizei weigerte sich ein Polizist, sie über Lis Fall zu informieren.
Erst zwei Monate später konnten die Eltern die Wohnung ihres Sohnes betreten. Sie waren geschockt, seine Wohnung in einem Chaos vorzufinden. Die Kühlschranktür stand die ganze Zeit über offen und auf dem Küchenboden waren überall Lebensmittel verschüttet.
Als später bestätigt wurde, dass die Polizei Lis Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Dongcheng weitergeleitet hatte, lehnte der Staatsanwalt ihren Antrag auf Einsicht in seine Fallunterlagen ab.
Anfang Januar 2021 informierte die Polizei die Familie darüber, dass Lis Verhaftung im August 2020 genehmigt und sein Fall am 21. Oktober bei der Staatsanwaltschaft eingereicht worden sei. Jedoch erhielt die Familie keine offiziellen Dokumente über den Fortgang seines Falles.
Frühere Berichte:
Aus Mangel an Beweisen: Staatsanwalt gibt Anzeigen gegen 11 Praktizierende an Polizei zurück
Zwölf Pekinger kurz vor dem 21. Jahrestag der Verfolgung von Falun Dafa verhaftet
Pekinger sieben Wochen nach Verhaftung wegen seines Glaubens weiterhin in Haft
Verwitwete Künstlerin erneut wegen ihres Glaubens festgenommen
Pekinger Künstlerin nach fünf Jahren Haft erneut festgenommen
Die Malerin, Fr. Xu Na, inhaftiert in der Siebten Abteilung des Polizeidezernats Peking (Fotos)
Mr. Yu Zhou's Wife Ms. Xu Na Sentenced to Three Years in Prison________________________________________________________________________
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.