Die Malerin, Fr. Xu Na, inhaftiert in der Siebten Abteilung des Polizeidezernats Peking (Fotos)

(Minghui.de) Die Falun Gong-Praktizierende, Fr. Xu Na, 40 Jahre, aus Peking, ist eine renommierte Malerin. Ihr Mann, Hr. Yu Zhou, ein erstklassiger Folkloresänger, wurde von der Polizei in diesem Jahr während der Feiern zum Chinesischen Neujahr zu Tode gefoltert. Fr. Xu Na ist gegenwärtig in Peking inhaftiert. Ihr Verfahren ruht derzeit, weil die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) sich vor der internationalen Aufmerksamkeit für sie und ihren Ehemann fürchtet. Fr. Xu hatte viele Schwierigkeiten zu überwinden, um im Falle der Tötung ihres Ehemannes um Gerechtigkeit appellieren zu können, während sie noch im Gefängnis ist.


Herr Yu Zhou und Frau Xu Na

Der Fall von Xu Na und ihres Mannes ist einer der zahlreichen Verfolgungsfälle von Familien der Falun Gong-Praktizierenden durch die KPCh.

Aufgewachsen in einer Künstlerfamilie

Fr. Xu Na wurde in der Stadt Changchun, Provinz Jilin, geboren. Ihr Vater ist Maler in Chinas Kunst- und Literaturverband und ihre Mutter ist Professorin am Jilin Kunstkolleg. In die Fußstapfen ihrer Eltern tretend, wurde auch Fr. Xu Künstlerin. Im Jahre 1997 wurden ihre preisgekrönten Gemälde auf der größten, vom chinesischen Ministerium für Kultur organisierten Ausstellung chinesischer Kunst öffentlich gezeigt. 1998 gewannen ihre Gemälde einen Preis bei der "China Jugend Ölgemäldeausstellung". Ihre Gemälde reflektierten auch die Friedlichkeit und Harmonie in ihrem Geist nach dreijährigem Praktizieren von Falun Gong.

Der Ehemann von Fr. Xu, Hr. Yu Zhou, ebenfalls ein Falun Gong-Praktizierender, wurde in Chinas Nordosten geboren. Er war ein sehr talentierter Künstler. Er hatte Begabungen in den vier traditionellen chinesischen Künsten, wie Musikinstrumente, dem Spiel der Go, chinesischer Kalligraphie und Malerei. Zusätzlich besaß er ein tiefes Verständnis der chinesischen Liedgedichte (song poems). Schon als junger Künstler war er hoch angesehen. Zur gleichen Zeit war er Schlagzeuger in einer berühmten chinesischen Volksmusikgruppe.

Umerziehungsversuche

Als die KPCh im Jahre 1999 mit ihrer Verfolgung von Falun Gong begann, sind viele Praktizierende nach Peking gefahren, um für Gerechtigkeit für Falun Gong zu appellieren. Hr. Yu Zhou und Fr. Xu Na beherbergten in ihrer Wohnung viele Praktizierende von außerhalb, boten ihnen freie Kost und Logis. 2001 ließ die KPCh Fr. Xu Na verhaften und sie wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, wegen der Aufnahme von auswärtigen Praktizierenden in ihrem Apartement.

Im Pekinger Frauengefängnis war es Fr. Xu nur erlaubt, des Nachts vier Stunden zu schlafen, weil die Gefängniswachen sie zwingen wollten, sich „umerziehen(1)” zu lassen. Sie wurde auch gezwungen, tagsüber Intensivarbeit zu leisten. Vom ersten Gefängnistag an, wurde ihr eine tägliche Arbeitsquote zur Herstellung von 600 Paar Pantoffeln aufgebürdet. Normalerweise dauert es ein volles Jahr Praxis für einen Insassen, um diese Quote erfüllen zu können.

Im November 2002 wurde Fr. Xu Na in die Dritte Abteilung für Zwangsgehirnwäsche verlegt. Diese Abteilung ist einer der bösartigsten Plätze in Peking, da dort Falun Gong-Praktizierende brutal verfolgt werden. Die KPCh nützt ihn, um anderen Gefängnissen im ganzen Lande die Verfolgungstechniken beizubringen. Um sie „umzuerziehen”, entzogen ihr die Wachen den Schlaf völlig, indem sie sie zusammenschnürten und zwangen, über extrem lange Zeitabschnitte mit gekreuzten Beinen zu sitzen. Sie misshandelten sie auch körperlich, indem sie lange Zeit im Schnee stehen musste und ihr über einen Monat lang verboten wurde sich zu waschen oder zu duschen. Um sie zu demütigen, zwangen die Wachen sie, ihre Fingerabdrücke auf Falun Gong kritisierende Materialien zu setzen.

Standhaft bleiben

Ende 2002 erkannten die Gefängniswachen, dass Fr. Xu Na, anstatt sich „umerziehen” zu lassen, bei vielen Menschen ein positives Verständnis von Falun Gong bewirkte und so steckten sie Fr. Xu in Einzelhaft.

Diese Einzelzellen werden im Gefängnis dazu eingesetzt, standhafte Falun Gong-Praktizierende einzusperren. Fr. Dong Cuifang, auch Fr. Dong Cui genannt, war in der Zelle neben Fr. Xu Na. Fr. Dong Cuifang war eine 29 Jahre alte Ärztin am Hospital für Geburtshilfe und Gynäkologie für den Bezirk Xunyi, Peking. Sie wurde am 11. März 2003 in die Dritte Abteilung des Pekinger Frauengefängnisses eingewiesen. An einem Tag hörte Fr. Xu, wie Fr. Dong in ihrer Zelle geschlagen wurde und so eilte sie hinüber und forderte: <„Hört auf Menschen zu schlagen!” Die für die Überwachung von Fr. Xu abgestellte Person eilte hinzu und zerrte sie weg.

Am 18. März 2003, wies Direktor Tian Fengqing der Dritten Abteilung, die Wache Xi Xuehui an, Fr. Dong Cuifang zur Folterung in den Duschraum zu bringen. Die Wache Xi Xuehui und Dong Xiaoqing, ebenfalls Wache in der Dritten Abteilung, führten dann fünf „umerzogene”, vormalige Falun Gong-Praktizierende, darunter Li Xiaobing und Li Xiaomei an, Fr. Dong in den Duschraum zu bringen. Einige Stunden danach, sah Fr. Xu Na, wie sie den toten Körper von Fr. Dong Cuifang heraustrugen.

Später fanden die Wachen heraus, dass Fr. Xu die Wahrheit über den Tod von Fr. Dong Cuifang kennt und so steckten sie sie in die Einzelzelle zurück, um sie daran zu hindern, anderen davon zu erzählen. Fr. Xu Na trat daraufhin aus Protest in einen Hungerstreik, wurde jedoch von den Wachen lange Zeit zwangsernährt. Einige Monate später wurde sie wieder mit anderen Insassinnen zusammengebracht, blieb dabei aber unter strenger Beobachtung.

Während der Monate März und April 2005 kam Fr. Xu Na erneut in Einzelhaft. Die Wachen versuchten es wieder mit der Strategie „Bewegung und Umerziehung”, doch auch nach drei Monaten war Fr. Xu nicht im Geringsten „bewegt” oder „umerzogen”. Das Gefängnis schickte dann drei Wachen, die rund um die Uhr VCDs abspielten, in denen Falun Gong verleumdet wurde. Sie wiesen auch Fr. Xu Na an, Notiz von den drei VCDs zu nehmen. Und wieder war ihr Versuch der „Umerziehung” erfolglos geblieben.

Verlust ihres Ehemannes

2006 kam Fr. Xu Na nach fünfjähriger Haft und Folter frei. Anschließend wurden jedoch sie und ihr Mann von Polizisten häufig schikaniert und all ihre Aktivitäten wurden überwacht.

Am 26. Januar 2008 befand sich Hr. Yu Zhou nach einer Vorstellung mit seiner Frau Xu Na gegen 22 Uhr auf der Fahrt nach Hause. Die Polizei stoppte ihr Fahrzeug im Wohnbereich Yangzhuang der Nachbarschaft Beiyuan im Pekinger Bezirk Tongzhou, für eine „Olympiadedurchsuchung”. Als die Polizisten herausfanden, dass sie Falun Gong-Praktizierende waren, nahmen sie die Beiden fest und brachten sie in die Gefängnisanstalt des Bezirks Tongzhou.

Am 27. Januar 2008, gegen 9 Uhr, durchsuchten vier Polizisten der Beiyuan Polizeistation des Tongzhou Bezirkspolizeidezernats, der Xiangshan Polizeistation und des Haidian Bezirkspolizeidezernats die Wohnung der Eltern von Fr. Xu. Sie entdeckten dort aber nichts. Dann durchsuchten sie die Wohnung der Schwester von Fr. Xu. Als sie keinen Computer entdeckten, stahlen sie Druckerpapier von einem Schreibtisch.

Am 06. Februar, einen Tag vor dem Chinesischen Neujahr, wurde Hr. Yu Zhou zu Tode gefoltert. Er war erst 42 Jahre alt. Seine Familie forderte eine Autopsie, doch das Ergebnis wurde ihnen nicht mitgeteilt. Die Obrigkeiten der Gefängnisanstalt erlaubten Fr. Xu Na nicht, den Begräbnisfeierlichkeiten beizuwohnen und so war es ihr nicht vergönnt, ihn ein letztes Mal zu sehen.

Fr. Xu Na wurde in die berüchtigte Pekinger Gefängnisanstalt oder in die Siebente Abteilung des Pekinger Stadtpolizeidezernats gebracht, in denen die politischen Gefangenen und gefährlichen Kriminellen eingesperrt sind.

Der von den Eltern der Fr. Xu zugezogene Anwalt, informierte Fr. Xu über den Tod ihres Ehemannes. Fr. Xu hat nun wegen des Todes von Hr. Yu Zhou ein Rechtsmittelverfahren bei der Staatsanwaltschaft beantragt. Sie fordert eine Untersuchung zur Feststellung der rechtlichen Verantwortlichkeit und fordert die Rechte für die Beerdigungsangelegenheiten für Hr. Yu Zhou. ?

Mit dem Herannahen der Olympischen Spiele, fokussiert die Welt China immer mehr. Mit der über neun Jahre andauernden Aufdeckung der brutalen Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden durch die KPCh, hat der Tod von Hr. Yu Zhou zu wachsender Besorgnis auf der ganzen Welt geführt. Verschiedene chinesische Medien, darunter die Minghui Webseite (die chinesische Version von Clearwisdom.net), die Zeitung "The Epochtimes", das Geheime China und das New Tang Dynasty Television berichteten über diesen Fall. Dann berichtete "The Times" in Großbritannien darüber. Anschließend druckten viele internationale Nachrichtenmedien den Timesbericht ab. Die internationale Stimme, die für eine Untersuchung der Todesumstände von Hr. Yu Zhou und eine Rettung von Fr. Xu Na appelliert, ist immer stärker geworden. Unter dem Druck der ganzen Welt, hat das Pekinger Stadtgericht das Verfahren von Fr. Xu Na vertagt.


Anmerkung:

1. Umerziehung: Eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung. Sie ist eine übliche Taktik im Versuch, Falun Gong-Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.