(Minghui.org) Wie mein Mann mir erzählte, hatte er einen Freund gebeten, ihm bei einer bestimmten Arbeit zu helfen. Dieser hatte sich dazu bereit erklärt, aber nie damit angefangen, sondern meinen Mann vertröstet: „Keine Sorge. Es ist nicht so einfach. Bei mir war es auch so. Versuche es noch ein paar Mal. Es braucht etwas Zeit und Mühe.“ Der Freund hätte es problemlos erledigen können, wollte sich aber nicht groß anstrengen, um meinem Mann behilflich zu sein.
Die Wurzeln eines solchen Verhaltens sind im Neid zu finden, so meine Erkenntnis. Ich dachte über mich selbst nach und fragte mich, ob meine Haltung ähnlich war. Und tatsächlich entdeckte ich Folgendes: Ich fühlte mich besser, wenn ich sah, dass andere Menschen hart arbeiteten und ihren Beitrag leisteten. Ich fühlte mich nur dann ausgeglichen, wenn andere mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten und hart arbeiteten. Anders gesagt, ich wollte nicht, dass andere sich wohl fühlten. Ich war erst in Situationen zufrieden, in denen andere sich meinen Vorstellungen unterordnen mussten. Das war nichts anderes, als dass ich andere anhand meiner Anschauungen beurteilte und auch anhand dieser Anschauungen Vorkehrungen für sie traf.
Diese Haltung zeugte von Egoismus und nicht von Selbstlosigkeit. Der Meister hat uns erklärt, warum sich die alten Mächte bei uns einmischen und stören:
„Die alten Mächte denken, dass ihr keine mächtige Tugend erlangt, wenn ihr alles mit links erledigt. Deshalb haben sie euch viele Schwierigkeiten bereitet.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2015, 14.05.2015)
Als ich den Neid bei mir entdeckte, nahm ich viele Facetten dieser Anhaftung wahr wie etwa die Weigerung, für andere etwas herzugeben. Die Wurzel des Neids ist Egoismus. So denkt man in kritischen Momenten nur an sich. Man tut Dinge für sich selbst, wobei man keine Rücksicht auf andere Menschen nimmt und nichts zu ihrem Vorteil macht.
Als Praktizierende müssen wir nach innen schauen und uns dem Fa angleichen. In diesem Prozess wird der Egoismus beseitigt. Der Meister hat uns beigebracht, Selbstlosigkeit zu kultivieren und selbstlose Lebewesen zu werden. Das erfordert Aufopferung und Hingabe.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.