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Polizei von Jiangsu reist 1.600 Kilometer, nur um eine 70-Jährige zu schikanieren

8. Juli 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Chongqing, China

(Minghui.org) Polizisten der Stadt Suzhou in der Provinz Jiangsu reisten ungefähr 1.600 Kilometer nach Chongqing, um eine über 70-jährige Frau zu schikanieren. Ihr Beweggrund: Sie hatten einen Brief abgefangen, den die Frau an einen örtlichen Staatsanwalt geschickt hatte und in dem sie ihn aufgefordert hatte, sich nicht an der Verfolgung von Falun Dafa [1] zu beteiligen.

Lei Changrong war am 2. Juni 2021 gegen 14:00 Uhr auf der Straße unterwegs, als acht Polizisten sie anhielten. Ein Beamter fragte sie: „Sind Sie Lei Changrong? Zeigen Sie Ihren Ausweis und folgen Sie uns auf die Polizeiwache!“

Lei antwortete, dass sie ihren Ausweis nicht bei sich habe. Sie verlangte, die Ausweise der Polizeibeamten zu sehen. Die beiden Beamten in Polizeiuniform zeigten schnell ihre Ausweise und sagten, sie seien von einer lokalen Polizeidienststelle in Chongqing. Die anderen sechs, die in Zivil waren, erklärten, sie seien von der Polizei der Stadt Suzhou.

Die Polizisten stießen Lei in ein Polizeiauto und brachten sie zur Polizeiwache. Lei verlangte, ihr die Namen der Polizeibeamten und ihre Dienstmarkennummern aufzuschreiben. Die Beamten weigerten sich, diese Informationen herauszugeben. Sie sagten: „Wir sind es, die Sie vernehmen. Und jetzt stellen Sie uns Fragen.“

Ein anderer Mann meinte: „Ich bin vom Nachbarschaftskomitee in Shiqiao. Sie haben mir einen Brief geschickt, der mehrere Seiten hat.“ Lei bestritt, einen Brief an das Komitee geschickt zu haben. Sie forderte ihn auf, ihr den Brief zu zeigen, was er nicht konnte. „Sie sind also vom Nachbarschaftskomitee? Wir haben Sie gewählt, damit Sie unserer Gemeinde dienen. Haben wir Sie gewählt, damit Sie uns schikanieren?“, fragte Lei den Mann. Als er das hörte, drehte er sich um und ging.

Lei schrieb nieder, wie die Polizei sie auf der Straße angehalten und sie verhaftet hatte. Bevor sie fertig war, nahmen die Polizisten ihr die Notizen weg. Sie verlangte die Notizen zurück, aber sie weigerten sich.

Lei wurde dann in den Vernehmungsraum gebracht. Die Polizeibeamten aus Suzhou nahmen einen Brief heraus und fragten sie: „Haben Sie den abgeschickt?“

Sie fragte nach den Namen und Dienstnummern der Beamten. Diese weigerten sich zunächst, lenkten aber später ein, als sie sagte, sie würde sie anzeigen.

Die Polizei zeigte Lei einen Videoclip von ihr, wie sie nach dem Versenden des Briefes nach Hause ging. Es war sogar eine Nahaufnahme ihres Türschildes zu sehen. Der Brief war an Zhang Neng, einen Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft des Bezirks Wujiang in Suzhou, geschickt worden. Die Polizisten zeigten auf ihren Handys auch Fotos von drei Falun-Dafa-Praktizierenden aus Chongqing und fragten Lei, ob sie sie kenne.

Als Lei sich weigerte, irgendwelche Fragen der Polizei zu beantworten, sagten sie: „Wir sind erst zu Ihnen gekommen, nachdem wir genug Informationen über Sie gesammelt haben.“

„Verstößt das Verschicken eines Briefes gegen das Gesetz?“, fragte sie.

„Das tut es nicht. Aber in dem Brief stand etwas über Falun Dafa. Sie haben gegen Artikel 300 des Strafgesetzes verstoßen!“ [2]. Lei widersprach und erklärte, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere und dass es auch nicht auf der Liste der Sekten der Regierung stehe. Außerdem habe das chinesische Hauptamt für Presse und Publikation das Verbot von Falun-Dafa-Literatur aufgehoben [3]. Sie stritt jegliches Fehlverhalten beim Versenden des Briefes ab.

Nach dem Verhör ging die Polizei von Suzhou zu Leis Wohnung, um diese zu durchsuchen. Sie versuchten, Fotos zu machen, wurden aber von ihr aufgehalten. Ein Tischkalender und mehrere Karten mit Informationen über Falun Dafa wurden beschlagnahmt.

Die Polizei brachte Lei dann zurück zur Polizeiwache und verlangte von ihr, den Durchsuchungsbefehl und das Dokument zur Freilassung gegen Kaution zu unterschreiben. Sie weigerte sich, irgendetwas zu unterschreiben, und blieb dabei, nichts Falsches getan zu haben.

„Die Freilassung auf Kaution ist schon die leichteste Strafe, ansonsten können wir Sie in Strafhaft nehmen“, drohte ihr die Polizei.

Lei sagte erneut, dass sie nichts Falsches getan habe, und forderte die Polizei auf, sie nicht mehr zu belästigen. Die Polizei von Suzhou entgegnete: „Wenn Sie trotzdem rausgehen oder Ihren Kollegen davon erzählen oder Informationen ins Ausland schicken, werden wieder Leute kommen und mit Ihnen reden.“

Lei kehrte mit ihrer Tochter gegen zwei Uhr nachts nach Hause zurück.

Am nächsten Morgen ging sie zur Polizeidienststelle und versuchte, ihre Notizen über die Verhaftung zu bekommen. Der Beamte, der sie empfing, sagte, die Notizen seien von der Polizei in Suzhou mitgenommen worden. Er warnte Lei erneut davor, Informationen an Minghui zu schicken, sonst würde sie Schwierigkeiten bekommen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas in den vergangenen 22 Jahren regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.

[3] siehe dazu: Chinas Verwaltungsbehörde „das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen“ widerruft 2011 mit der Anweisung Nr. 50 das Verbot von Falun-Dafa-Büchern, doch die Verfolgung geht unvermindert weiter.