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[Fa-Konferenz in Kanada 2021] Dankbar für jede Gelegenheit: Bedingungsloses Nach-innen-Schauen führt zu erstaunlichen Fortschritten

1. September 2021 |   Von einer chinesischen Falun-Dafa-Praktizierenden in Kanada

(Minghui.org) Verehrter Meister, ich grüße Sie! Ich grüße euch, liebe Mitpraktizierende!

Als ich im Mai 2019 zur Kultivierung im Dafa zurückkehrte, war ich nicht nur voller Dankbarkeit, sondern auch jeden Tag von Freude und Glück erfüllt.

Im März 2020 geriet ich in eine sehr schwierige Situation und durchlebte das Leiden beim Beseitigen von Eigensinnen. Ohne zu übertreiben, es gab keinen einzigen guten Tag. Täglich war ich gefordert, meine Xinxing (Herzensnatur, Charakter) zu erhöhen und Pässe zu überwinden. Andererseits half mir dieser kostbare Prozess des Reinwaschens, die wahre Bedeutung der Kultivierung zu begreifen.

Bei Demütigungen nach innen schauen

Da ich mich normalerweise mit Praktizierenden nicht über alltägliche Themen unterhalte, wussten die Mitpraktizierenden in meinem Umfeld nicht detailliert über meine Arbeit in China Bescheid. An einem Tag im Oktober 2020 kontaktierte mich ein ehemaliger Chef, mit dem ich in China zusammengearbeitet hatte. Er bat mich, ihm bei der Bestellung von zehn gebrauchten Boeing-Flugzeugen zu helfen, da er an einem Ausschreibungsprojekt für eine inländische Fluggesellschaft (in China) teilnehmen musste. Ich sicherte ihm meine Unterstützung zu.

Nachdem ich zugestimmt hatte, spürte ich, dass etwas nicht stimmte. Ich hatte gerade das Buch Wie der Teufel die Welt beherrscht gelesen, in dem die Globalisierungsbemühungen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) beschrieben werden. Ich überlegte, ob Praktizierende die Partei bei der Durchführung dieser Bemühungen unterstützen sollten. Da es sich bei den Anbietern um staatliche Unternehmen handelte, war ich der Meinung, dass Praktizierende die KPCh-Unternehmen beim Erwerb ausländischer Flugzeuge nicht unterstützen sollten. Außerdem werden solche Geschäfte normalerweise im Geheimen abgewickelt. Der äußerst verlockende Gewinn brachte mich jedoch ins Schwanken, so dass ich diese Angelegenheit nicht wirklich erleuchten konnte.

Ich beschloss, Mitpraktizierende nach ihrer Meinung über derartige Geschäfte zu fragen. Also rief ich einen Mitpraktizierenden an. In barschem Ton antwortete er: „Hast du dich mal genau angeschaut? Selbst ein Narr kann sehen, dass es sich um Betrug handelt! Wie kannst du auf so etwas hereinfallen?“

Ich war versucht, mich zu rechtfertigen, denn in meiner Frage ging es ja nicht darum, ob es stimmte oder nicht, sondern ob wir uns da einmischen sollten. Der Praktizierende berücksichtigte nur die oberflächlichen Details und kritisierte mich sehr subjektiv. Er ließ mich nicht zu Wort kommen und gab mir keine Gelegenheit zu einer Erklärung. Dann sagte er: „Ich frage dich, warum bietet er dir eine so gute Gelegenheit, Geld zu verdienen? Was will er von dir? Vielleicht schmiedet er einen Plan gegen dich! Bist du eine Art besonderes Talent?“ Seine Worte ärgerten mich, deshalb bejahte ich seine Frage. Daraufhin wurde der Praktizierende noch wütender und seine Worte noch ausfallender.

Ich fühlte mich so gedemütigt, sodass ich nicht mehr sprechen konnte. Er hatte keine Ahnung, was los war. Er fuhr mich direkt an und gab mir keine Chance, etwas zu erklären. Er äußerte ununterbrochen Dinge, von denen ich das Gefühl hatte, dass sie nichts mit mir zu tun hatten. Ich blieb stumm und ließ ihn einfach reden. Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, dachte ich: „Warum war ich so bewegt? Warum fühle ich mich so schlecht? Warum fühle ich mich ungerecht behandelt? Das liegt wohl daran, dass ich eine Anhaftung habe!“

Der Meister sagt:

„Ihr wisst, dass unter den Kultivierenden oft Folgendes gesagt wird: Nur wenn du eine Anhaftung hast, bist du innerlich betroffen. Wenn du aber keine Anhaftung hast, wirst du nichts spüren; es ist dann wie ein Windhauch, der über dich hinwegweht. Wenn du hörst, wie jemand sagt, dass du irgendein schreckliches Verbrechen begehen willst, wirst du es einfach nur amüsant finden. (Der Meister lacht.) Du wirst denken: ,Wie kann das möglich sein?‘, und wirst darüber lachen. Du wirst es gar nicht ernst nehmen. Da du diese Denkweise nicht hast, können dich solche Worte nicht treffen. Wenn du diese Art von Gedanken nicht hast, können sie dich auch nicht berühren. Wenn du aber innerlich betroffen bist, bedeutet das, dass du eine Anhaftung hast! Und wenn du dich wirklich sehr ungerecht behandelt fühlst, ist deine Anhaftung ziemlich groß. (Applaus) Sollst du sie nicht wegkultivieren?“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in San Francisco 2014, 16.10.2014)

Als ich über unser Gespräch nachdachte, schaute ich nach innen, konnte aber das Problem nicht finden. Ganz gleich, um wen es sich handelte, ich nutzte die Zuneigung anderer Menschen mir gegenüber nicht aus, um Profit zu machen. In Wahrheit vermeide ich solche Dinge.

Ich kam zu dem Schluss, diesen Praktizierenden noch einmal zu kontaktieren und ihm die Situation zu erklären. Wenn er mir zuhörte, gut, wenn nicht, gab es definitiv etwas, das ich kultivieren musste. Also übermittelte ich ihm eine ausführliche Nachricht, in der ich erklärte, dass ich mich in China mit Investitionen, Umstrukturierungen, Fusionen und Übernahmen sowie gemischten Reformen staatseigener Unternehmen befasst hätte und aus diesem Grund über einige Verbindungen verfügen würde. Einige meiner Verbindungen sind Multimilliardäre. Neben der Arbeit, die mit Investitionsprojekten verbunden ist, geht es um Hunderte von Millionen Dollar. Während unserer Interaktionen erlebten die Geschäftsführer meinen guten Charakter und schenkten mir ihr Vertrauen (schließlich praktizierte ich damals schon Falun Dafa und richtete mich nach den Dafa-Prinzipien). Es gab viele Arbeitsmöglichkeiten auf privater Basis und viele Leute, die nach mir als ihrer Bevollmächtigten Ausschau hielten.

In meiner Nachricht an den Praktizierenden merkte ich an, dass ich dieses Geschäft ablehnen würde. Mein Mann war über den gesamten Gesprächsablauf mit diesem Chef informiert, es gab also keinen Grund zur Feindseligkeit. Ich fügte meiner Nachricht noch hinzu, dass es wohl eine Anhaftung zu beseitigen galt. Andernfalls hätte ich mich von seinen Worten nicht derart gedemütigt gefühlt. Zum Schluss bedankte ich mich bei ihm. Die darauffolgende Rückmeldung des Praktizierenden war dann entspannter und weniger aggressiv.

Ich dachte an den Tag zurück, an dem mich mein ehemaliger Vorgesetzter wegen des Flugzeughandels kontaktiert und sich erkundigt hatte, wann ich Zeit für einen Videochat hätte. Innerlich lehnte ich das ab, dachte aber, da er mir Vorteile zukommen ließ, müsste ich mich bei ihm „revanchieren“. Wünschte er also einen Videochat, war das schon in Ordnung. Plötzlich erkannte ich meine Anhaftung! Der Praktizierende hatte Recht! Ich hatte tatsächlich diese listige Art, aus der Zuneigung anderer Profit zu schlagen! Seine beleidigenden Worte wiesen auf mein unreines Herz hin.

Also schickte ich dem Praktizierenden eine Textnachricht, in der ich mich bei ihm aufrichtig bedankte. Auch er schämte sich und entschuldigte sich bei mir mit den Worten: „Tut mir leid, ich habe schon lange nicht mehr so direkt mit einem Praktizierenden gesprochen, die meisten können das wohl gar nicht ertragen.“ Ich versicherte ihm, Verständnis dafür zu haben, da er um mich besorgt war. „Achte in Zukunft einfach darauf, wie du etwas sagst“, beschwichtigte ich. Die Aggression und Demütigung in meinem Herzen verschwanden völlig. Ich spürte eine unendliche Dankbarkeit gegenüber dem Meister, dass er meine Anhaftung auf diese Weise beseitigt hatte.

Obwohl dieser Praktizierende meine Frage bezüglich dieses Geschäftes nicht beantwortete, wusste ich die Antwort bereits. Ich lehnte das Angebot meines ehemaligen Chefs dankend ab. Mein Mann war nicht gerade erfreut, als er davon erfuhr. Er betrachtete dies als gute Gelegenheit, Geld zu verdienen. Warum hatte ich abgelehnt? Ich erklärte es ihm aus folgenden Gesichtspunkten: 1. Es handelte sich um ein Projekt eines Staatsunternehmens der KPCh. 2. Es war ein Schritt, der der KPCh hilft, ihre Globalisierungsziele zu erreichen. 3. Als Dafa-Jünger darf ich nichts Unrechtes tun.

Am nächsten Tag bat mich mein Steuerberater, um 11:30 Uhr in sein Büro zu kommen, um meine Steuererklärung abzugeben. Als ich dort eintraf, teilte er mir mit, dass er um 12 Uhr einen weiteren Termin habe. Kurz vor 12 Uhr erschien der Praktizierende, der mir tags zuvor einen „Stockschrei“ gegeben hatte. Es stellte sich heraus, dass der 12 Uhr-Termin seiner war. Wir waren beide überrascht und dachten, dass nichts zufällig passiert. Tief im Inneren wurde mir klar, dass es die Chance war, die der Meister uns gab, damit wir uns versöhnten.

Wir aßen also zusammen zu Mittag. Seine Frau meinte: „Ich dachte, du würdest ihn für immer ignorieren.“ – „Wie könnte ich?“, entgegnete ich. „Zwischen Praktizierenden sollte keine Kluft entstehen. Außerdem hat er aus der Sicht der Verantwortung gegenüber seinen Mitpraktizierenden gesprochen.“ Im Stillen dankte ich dem Meister ein weiteres Mal für sein Arrangement, das uns ermöglichte, unsere Differenzen beiseitezulegen.

Demütigung bei der Arbeit ertragen

Ein Mitpraktizierender kontaktierte mich betreffend einer Arbeitsstelle. Er schilderte die positiven Zukunftsaussichten dieser Firma. Die Vorgesetzte hätte die wahren Hintergründe verstanden und unterstützte Falun Dafa. Er bat darum, mich zu bewerben. Ich wollte nicht arbeiten. Aber angesichts dieser Gelegenheit war ich bereit, es zu versuchen.

Das Vorstellungsgespräch verlief positiv, und ich begann mit einer dreimonatigen Probezeit. Der Lohn während der Probezeit betrug 15 Dollar pro Stunde bei einer täglichen Arbeitszeit von vier Stunden. Mir wurde gesagt, dass ich lediglich E-Mails übermitteln und Anrufe tätigen müsse. Mir gefiel, dass es nicht viel Zeit in Anspruch nahm. Obwohl das Gehalt eher niedrig war, nahm ich die Stelle an.

Wie sich jedoch herausstellte, war die Arbeit viel anspruchsvoller. Als einzige Angestellte lastete die gesamte Arbeit auf mir. Ich musste auch das Inventar durchführen, Waren umräumen, Farbeimer transportieren, Farbe nachfüllen, Marmorsteine verschieben und die Werkstatt aufräumen. Oft kam ich mit steifen Haaren und voller Staub und Kalk nach Hause. Die Chefin forderte auch viele Dinge von mir, die ich einfach nicht in der Lage war, zu tun.

Einmal schickte sie mir ein Bild und bat mich, ein Plakat zu entwerfen. Ich sagte, dass dies ohne professionelle Software nicht möglich sei. Sie wurde wütend und zwang mich, die Aufgabe zu erledigen. Ich hatte keine andere Wahl, also überlegte ich jemanden zu beauftragen, und die Kosten aus meiner eigenen Tasche zu zahlen. Zusätzlich bat meine Chefin mich, die Einleitungen der aus Japan importierten Weine zu übersetzen. Sie sollten sehr formell und schön geschrieben sein. Ich schlug vor, einen professionellen Übersetzer damit zu beauftragen. Darauf reagierte sie äußerst unfreundlich. Sie war der Meinung, ich würde nicht tun, worum sie mich gebeten hatte und dass sie mich für nichts bezahlt habe. Ich dachte, dass ich an ihrer Stelle jemanden für die Übersetzung finden und bezahlen würde, da sie es sich nicht leisten konnte, Geld auszugeben. Als sie die Übersetzung erhalten hatte, bedankte sie sich nicht einmal bei mir.

Ähnliches wiederholte sich mehrere Male. Als meine Familienangehörigen und Mitpraktizierenden davon erfuhren, fragten sie: „Bist du wirklich so arm und auf eine Arbeit angewiesen? Du bekommst nur 15 Dollar die Stunde, wobei all diese Aufgaben von dir verlangt werden. Hält sie dich für allmächtig? Wenn du allmächtig wärst, wäre das Gehalt auch höher! Warum arbeitest du noch dort?“

In der Tat war ich sehr zwiegespalten. Der Grund für meine Bereitschaft, dieser unterbezahlten Arbeit nachzugehen, lag darin, dass ich dadurch mehr Kontakt zu Chinesen hatte und ihnen die wahren Umstände erklären konnte. Das war meine einzige Motivation, diese Tätigkeit fortzusetzen. Einmal lud mich die Chefin zum Abendessen ein. Von den zehn geladenen Gästen waren wir die einzigen Frauen. Während des gesamten Abendessens fühlte ich mich sehr unwohl. Für 15 Dollar die Stunde musste ich mit Leuten an einem Tisch sitzen und mir auch noch frivole Bemerkungen der Männer anhören. Das empfand ich als sehr beleidigend. Ich spürte, wie sie auf mich herabblickten und mich für eine Art „Gelegenheitsfrau“ hielten. Den ganzen Abend hindurch tauchte wiederholt der Satz „ertrage die Demütigung“ in meinem Kopf auf.

Am darauffolgenden Tag tauschte ich mich mit meinen Mitpraktizierenden darüber aus. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, wie ich mich in einem solchen Umfeld verbessern sollte; es war so demütigend! Eine Praktizierende erwähnte einen Artikel, den eine Praktizierende in China geschrieben hatte. Sie erkannte ihr starkes Ego, während sie in einer Haftanstalt gedemütigt wurde. Die Praktizierende meinte, dass ich im Umgang mit den Menschen einfach still tun solle, was ein Dafa-Jünger tun soll. Ich solle mich streng disziplinieren und überlegen, was ich sagen solle und was nicht. Hätten sie erfahren, dass ich eine Falun-Dafa-Praktizierende war, wären sie überrascht gewesen. Ich schaute nach innen und musste ihr Recht geben. Ich machte mir tatsächlich zu viele Gedanken darüber, ob andere Menschen eine negative Meinung über mich hatten. Meine Reaktion brachte ein sehr starkes Selbstwertgefühl und großes Ego zum Vorschein.

Als meine Probezeit endete, beschloss ich zu kündigen. An meinem letzten Arbeitstag wurde ich von meiner Vorgesetzten dafür kritisiert. Ob es meine Schuld war oder nicht, ich betrachtete es aus ihrer Sicht. Ich entschuldigte mich aufrichtig bei ihr und dankte ihr aus tiefstem Herzen für die Entwicklung, die sie mir ermöglicht hatte. Da sie weiß, dass ich eine Falun-Dafa-Praktizierende bin, musste ich meinen Ruf als Praktizierende bewahren und die Schönheit des Dafa in die Welt bringen.

Familiäre Schwierigkeiten loslassen

Beim Auftreten von Konflikten bei der Arbeit oder im Umgang mit Mitpraktizierenden, ist es einfacher, nach innen zu schauen, mich entsprechend der Kultivierung zu berichtigen und zu verbessern und den Pass zu überwinden. Außerdem kommen sie nicht jeden Tag vor, und ich kann ihnen aus dem Weg gehen, falls sie für mich unüberwindbar sind. Aber den Konflikten mit meinen Familienangehörigen kann ich nicht ausweichen. Sobald ich morgens die Augen öffne, sind sie da. Ob es zu schaffen ist oder nicht: Ich habe keine andere Wahl, als weiterzumachen.

Mein Mann unterstützt meine Kultivierung, glaubt an den Meister und Dafa und behandelt die Praktizierenden mit Freundlichkeit und Respekt. Bei mir macht er jedoch eine Ausnahme; er hackt in jedem Aspekt meines täglichen Lebens auf mir herum.

Sobald ich frühmorgens aufgestanden war, musste ich mich allein um unsere drei Kinder kümmern. Wir verließen das Haus kurz nach acht Uhr. Ich brachte sie zur Schule und holte sie um zwei Uhr wieder ab. Währenddessen musste ich Mahlzeiten zubereiten, arbeiten, das Fa lernen und Dafa-Projekte erledigen. Ich war sehr beschäftigt und fand keine Zeit für mich selbst, bis die Kinder gegen 22 Uhr schlafen gingen.

Mein Mann hilft mir nur selten, dafür kritisiert er mich umso mehr. In einem Moment sagte er: „Das Essen enthält weder Fleisch noch Gemüse.“ Im nächsten Moment klagte er: „Was bist du für eine Mutter! Warum bist du so …, warum bist du so?“ Ich hörte nie etwas Positives. Solange er zu Hause war, lag er auf dem Sofa und sah fern, während er mit mir und den Kindern schimpfte. Manchmal war ich sehr erschöpft, auch innerlich fühlte ich mich müde. Jeden Tag kämpfte ich mich durch einen intensiven 16-Stunden-Arbeitstag. Wie schön musste es sein, nur einen einzigen Tag frei zu haben! Selbst wenn es sich um nur einen Tag handelte, an dem ich mich nicht um die Kinder kümmern, nicht kochen und keine Hausarbeit erledigen musste. Das wäre wirklich wunderbar!

Sobald ich erwähnte, wie erschöpft ich war, und meinen Mann bat, die Kinder für einen Tag abzuholen, giftelte er: „Du sagst, dass du eine Kultivierende bist. Aber du kannst keine Schwierigkeiten ertragen und beklagst dich nur! Wenn solche Leute wie du praktizieren können, wie niedrig ist dann der Maßstab des Falun Dafa?!“ Sobald er das Wort „Kultivierende“ äußerte, verstummte ich auf der Stelle und sagte kein Wort mehr.

Aber die Anforderungen bei der Kultivierung sind nicht immer die gleichen. Als mich mein Mann einmal kritisierte, sagte ich nichts, sondern schaute still nach innen. Er schrie mich an, weil ich schwieg und nicht reagierte. Ein anderes Mal, während wir im Auto fuhren, äußerte er immer wieder Dinge, die mich irritierten und beleidigten. Ich biss verzweifelt die Zähne zusammen und schaute aus dem Fenster, um die Tränen zu unterdrücken. Mir war klar, dass ich durch eine Trübsal ging. Ich musste mein Karma beseitigen und mich erhöhen!

Die Luft anzuhalten, fiel mir schwer, und meine Kehle gab unwillkürlich einen kleinen ruckartigen Laut von sich. Als mein Mann das hörte, drehte er die Musik auf höchste Lautstärke und beschimpfte mich. Mein Herz schien zu explodieren! Ich konnte kaum die Zähne zusammenbeißen. Ich wollte mir die Augen aus dem Kopf weinen. Aber ich beherrschte mich, da ich im Inneren wusste: Das alles passierte, um meine Xingxing zu erhöhen!

Der Meister sagt:

„Wie groß das Unrecht auch sein mag, vor dem du stehst, du sollst damit gelassen umgehen können, ohne das Herz zu bewegen, ohne eine Ausrede für dich zu suchen. Bei vielen Sachen brauchst du sogar nicht einmal zu argumentieren, denn es gibt keinen einzigen Zufall auf dem Weg deiner Kultivierung. Vielleicht wurde das, was dich bei dem Gespräch gestört hat, oder der Faktor hinter dem Konflikt, der deine Interessen antastet, vom Meister herbeigeschafft. Vielleicht hat man etwas gesagt, was dich gereizt und deinen Schmerzpunkt getroffen hat, erst dann fühlst du dich gereizt. Vielleicht hat man dir wirklich ein Unrecht angetan, aber es kann sein, dass nicht er diesen Satz gesagt hat, sondern ich. (Alle lachen) In dem Moment will ich doch sehen, wie du damit umgehst. Wenn du in dem Moment mit ihm streitest, ist es nicht anders, als wenn du mit mir streitest.“ (Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)

Im Stillen sagte ich zum Meister: „Danke, Meister, dass Sie mir die Möglichkeit geben, mich zu erhöhen. Ich werde auf jeden Fall durch diesen Pass hindurchkommen!“ Vor meinen Augen tauchte eine Vision auf: Ich sah Wesen in einer himmlischen Welt, die kniend beteten und hofften, dass ihr König die Prüfungen überstand und sich erhöhte. Mit Tränen in den Augen rief ich innerlich: „Macht euch keine Sorgen! Ich werde durchkommen! Um euretwillen werde ich auf jeden Fall durchkommen!“ In diesem Moment fühlte ich mich – gerade noch gekränkt, unwohl und unbeherrscht – erleichtert.

Vor einiger Zeit musste unser Rasen komplett entfernt und neu eingesät werden. Es war ein großes Projekt. Ein Mitpraktizierender wusste davon und bot sich an, mir zu helfen. Mein Mann hielt sich im Haus auf und spielte mit seinem Telefon. Ich fühlte mich schlecht, da der Praktizierende uns trotz seines hohen Alters bei dieser schweren Arbeit half. Ich bat meinen Mann, herauszukommen und zu helfen. Stattdessen zog er mich nach draußen und sagte: „Du solltest diese Arbeit machen! Warum kannst du kein Leiden ertragen? Du solltest noch mehr leiden!“

Er warf mir eine Hacke zu, stand mit unserem Kind auf dem Arm daneben und sah mir bei der Arbeit zu. Die Wut stieg in mir hoch. „Ist das wirklich ein Mann? Er hat überhaupt kein Verantwortungsgefühl! Den ganzen Tag fläzt er herum und starrt in sein Telefon. Seine Frau muss alle Arbeiten allein erledigen, und er gibt auch noch das Geld seiner Frau aus! Ich habe seine drei Söhne geboren, aber er hat sich nicht einmal dafür bedankt. Weder liebt er seine Frau noch seine Kinder, noch kümmert er sich um uns! Jeden Tag beschimpft er mich.“ Je mehr ich so dachte, desto wütender wurde ich! Ich war so wütend, dass ich am liebsten die Hacke hingeworfen und alles hingeschmissen hätte! Ich wollte keinen weiteren Tag mit diesem Menschen verbringen!

Als der Praktizierende bemerkte, dass ich diese Schwierigkeit nicht überwinden konnte, lächelte er und sagte leise: „Oh, ist das nicht eine gute Sache? Ich kann nirgendwo ein Leiden finden, aber dir wird es automatisch vor deine Haustür geliefert, damit du Tugend bekommen kannst! Ist nicht alles, was einem Praktizierenden widerfährt, eine gute Sache?“

Allmählich beruhigte ich mich und hörte auf, mich zu beschweren. Ich nahm mir vor, den Mund zu halten, aufzuhören, mich über meinen Mann zu beschweren und mich an die Arbeit zu machen. Während ich arbeitete, musste ich plötzlich laut lachen. Jedes Mal, wenn Konflikte auftauchen, erinnere ich mich an die Worte des Meisters.

Der Meister sagt:

„Ihr wisst, bei der Kultivierung darf man keine Lücken haben. Können sie dich in den Himmel gehen lassen, wenn du noch eine Lücke hast?“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2019, 17.05.2019)

Ich dachte, dass ich in meinem früheren Leben wahrscheinlich körperlich nicht genug gelitten hatte. Egal, wie sehr ich glaube, dass ich jetzt leide und wie viele Schwierigkeiten ich durchgemacht habe, das ist nur mein Denken. Vielleicht ist mein Karma nicht einmal proportional zu dem bisschen, das ich ertragen habe. Ich überlegte: Wenn ich ein Versäumnis nicht nachholte, wie konnte ich dann den Zustand eines Buddhas oder einer Bodhisattva erreichen. Jedes Mal, wenn ich an die Worte „Nichts auslassen“ denke, schöpfe ich neues Vertrauen in meine Kultivierung. Das ist das Ziel, das ich erreichen will!

Am Ende des Tages gestand ich meinem Mann meinen Fehler ein. Er fragte, was ich falsch gemacht hätte. Ich musste ihm jede Anhaftung erklären, wo ich mich geirrt hatte. Seine Bitte an mich war, „nichts auszulassen“, keine Lücken, die übersehen werden könnten. Ich musste jede Anhaftung beseitigen! Ich bin dem Meister zutiefst dankbar. Um seine Schülerin zu erheben, hat der Meister diesen Ehemann für mich arrangiert. Er ist wie die Peitsche, die den Kreisel peitscht. Er peitscht mich jeden Augenblick, lässt nicht zu, dass ich nachlasse, und erlaubt mir nicht, aus dem Zustand der Kultivierung herauszuspringen.

Während ich dies schreibe, kann ich nicht anders, als Tränen der Dankbarkeit zu vergießen. All die scheinbar unvernünftigen Bitten und Herausforderungen meines Mannes im vergangenen Jahr dienten in Wirklichkeit dazu, dass ich mich kultivieren und verbessern konnte, bis ich frei von Anhaftungen war.

Seitdem ich praktiziere, habe ich oft geträumt, dass ich mit meinem Mann in verschiedene Dimensionen gereist bin. Jedes Mal waren wir ein Team, mit mir als Hauptangreifer und ihm als Hauptverteidigung. Ich träumte auch davon, dass wir gemeinsam zum glorreichen und unvergleichlichen Himmel über dem Universum fliegen, zu den Füßen des Meisters knien und dem Fa lauschen. Vor einiger Zeit träumte ich, dass ich auf dem größten Kreuzfahrtschiff der Welt segelte. Die Erde war so klein, dass ich in zehn Minuten um den Globus segeln konnte. Auf der Rückfahrt verließ der Kapitän das Schiff und sagte mir, dass er (mein Mann) das Ruder für die Rückfahrt übernommen habe und mich zurückbringen werde.

In Wirklichkeit leben die Menschen in einer Illusion. Wir wissen nicht, welch heilige Gelübde wir in der Vergangenheit abgelegt haben, um das Fa zu erhalten. Vielleicht, um eine Familie zu werden und einander zu helfen, oder um Freunde zu werden und uns gegenseitig zu ermutigen, oder um Mitpraktizierende zu werden oder sogar Feinde. Vielleicht sind diejenigen, mit denen wir uns in einer Konfliktsituation oder in einer starken Beziehung befinden, seit langem arrangiert und ihre Mission ist, den Dafa-Schülern zu ermöglichen, sich erfolgreich zu kultivieren.

Der Meister sagt:

„Nicht nur Dafa-Jünger haben einen Vertrag mit dem Meister unterschrieben, als sie auf diese Welt kamen; alle Menschen, alle Lebewesen auf dieser Welt, alle Gottheiten, die vom Himmel herabgestiegen sind, haben Verträge mit mir geschlossen.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2016, 15.05.2016)

Wenn ich auf dieses Jahr zurückblicke, habe ich viel erreicht.

Es ist, wie der Meister uns lehrt:

„Denn während du diesen Weg gehst, wird es Schwierigkeiten geben, es wird verschiedene Prüfungen geben, es wird dämonische Schwierigkeiten geben, mit denen ihr nicht gerechnet habt, es wird verschiedenartige Störungen durch Eigensinn und Gefühle geben, mit denen ihr nicht gerechnet habt. Diese Störungen kommen durch die Familie, die Gesellschaft, die Verwandten und Freunde, sogar durch eure Mitkultivierenden. Außerdem gibt es auch Störungen durch die Situation in der menschlichen Gesellschaft und durch die Anschauungen, die in der menschlichen Gesellschaft gebildet sind. All dies kann dich zu einem gewöhnlichen Menschen zurückziehen. Wenn du das alles durchbrechen kannst, kannst du bis zu einer Gottheit voranschreiten.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz im Westen der USA, 26.02.2005)

Alle meine Erfahrungen in diesem Jahr haben mir geholfen, vernünftig darüber nachzudenken, was Kultivierung ist, und wahrhaftig zu praktizieren. Früher dachte ich, dass die Kultivierung zur Vollendung eine unerreichbare Sache sei. Jetzt bin ich mit mir im Reinen und weiß, dass alles gut gehen wird, solange ich an die Kultivierung glaube, auf die Worte des Meisters höre und den Anforderungen des Meister entspreche.

Schlussbemerkung

Als ich diesen Artikel fertiggeschrieben hatte, konnte ich den Groll, den ich gegen meinen Mann hegte, endlich loslassen. Ohne mich zu beschweren, kam ich seinen Aufforderungen nach und erledigte stillschweigend die Aufgaben, die er von mir als Familienfrau erwartete.

In diesen zwei Wochen verdichtete sich meine Zeit immer mehr, fast bis zu dem Punkt, an dem ich keine Zeit mehr für das Lernen des Fa und der Teilnahme an Projekten hatte. Ich spürte, dass etwas nicht stimmte. Eines Abends weinte ich leise und dachte: „Wann werden diese Tage endlich ein Ende haben?“

Ein paar Tage später äußerte mein Mann mir gegenüber sehr verletzende Worte. Da ich es nicht mehr ertragen konnte, stellte ich mich vor das Bild des Meisters und sagte: „Meister, ich glaube nicht, dass ich so viel Karma habe, dass ich ununterbrochen dafür bezahlen muss. Ich bin schwer von Begriff und kann nicht verstehen, wo ich einen Fehler gemacht habe. Bitte erleuchten Sie mich.“ Das Wort „unaufhörlich“ tauchte plötzlich in meinem Kopf auf. Das traf genau den Punkt. Ich hatte den Groll gegen meinen Mann bereits losgelassen, warum traten dennoch immer wieder dieselben Situationen auf?

Am nächsten Tag sah ich einen Artikel auf Minghui.org mit dem Titel: „Einige Gedanken zu langfristigen familiären Schwierigkeiten“, in dem die folgenden Worte des Meisters erwähnt wurden:

„Wenn die dämonischen Schwierigkeiten kommen und ihr dann als Schüler wirklich gelassen und unberührt bleiben könnt oder das Herz den Anforderungen auf verschiedenen Ebenen entsprechen kann, ist das schon genug, um diesen Pass zu überwinden. Geht es endlos so weiter und wenn es nicht andere Probleme bei eurer Xinxing oder Verhalten gibt, dann ist es sicher so, dass die bösen Dämonen die von euch gelassenen Lücken ausnutzen. Ein Kultivierender ist immerhin kein gewöhnlicher Mensch. Warum stellt die Seite der ursprünglichen Natur das Fa nicht richtig?“ (Fa erläutern, 05.07. 1997)

Der Meister sagt auch:

„Wir verneinen sogar das Auftauchen der alten Mächte selbst und alles was sie arrangiert haben, auch ihre Existenz erkennen wir nicht an. Wir sind dabei, all das von ihnen vom Wesen her zu verneinen. Alles was ihr getan habt, während ihr sie verneint und wegräumt, ist erst die mächtige Tugend. Es ist nicht so, dass ihr euch in den von ihnen verursachten dämonischen Schwierigkeiten kultiviert, sondern ihr geht euren eigenen Weg gut, während ihr sie nicht anerkennt. Sogar die Erscheinung der dämonischen Schwierigkeiten bei der Beseitigung von ihnen selbst, erkennt ihr nicht an. (Beifall.) Von diesem Blickwinkel her gesehen, ist das, was uns gegenübersteht, die totale Verneinung der alten Mächte. Auch die Erscheinung ihres verzweifelten Kampfes wird weder von mir noch von den Dafa-Jüngern anerkannt.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Chicago 2004, 23.05.2004)

Plötzlich erkannte ich, dass alles, was mir begegnete, nachdem ich meine Anhaftungen losgelassen hatte, eine Verfolgung der alten Mächte war. Seit ich das Fa erhalten habe, habe ich nie wirklich verstanden, was die Verfolgung der alten Mächte bedeutet. Die ganze Zeit über dachte ich, dass alles auf mein enormes Karma zurückzuführen war und beseitigt werden musste. Nach den Ereignissen der letzten Wochen verstand ich, dass es an der Zeit war, diese Drangsale aus der Perspektive der Fa-Berichtigung zu beurteilen und nicht als mein eigenes Karma zu betrachten, was einer begrenzten Denkweise entsprang. Ich musste meine Schwäche ablegen und meinem Mann nicht mehr länger erlauben, seine Verantwortung innerhalb der Familie zu vernachlässigen, was ihn wiederum davon abhielt, sein Karma zu beseitigen. Wenn er weiterhin so bequem lebte, würde er dann nicht irgendwann in der Hölle landen?

Als ich meine Anschauungen änderte, änderte sich mein Mann ebenfalls. Nun holt er jeden Tag die Kinder ab. Er fing sogar aus eigenem Antrieb an, im Garten Unkraut zu jäten. Seit wir vor einem Jahr die Unkrautfräse gekauft hatten, tat er dies zum ersten Mal. Außerdem hat er nach mehr als zehn Jahren mit dem Rauchen aufgehört. Seit zwei Monaten raucht er nicht mehr. Er schläft nicht mehr aus, sondern steht täglich früh auf und arbeitet hart. Ich werde jeden Tag mit einem Lächeln begrüßt und er beschimpft mich kaum noch. Endlich finde ich genug Zeit, das zu tun, was ich möchte.

All diese Veränderungen betrachtend, hat es sich bewahrheitet: Das Glück kam so plötzlich wie die Süße nach der Bitternis.

Danke, Meister! Danke, liebe Mitpraktizierende!