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Juli/August 2021: Insgesamt 2.941 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und schikaniert

13. September 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) Im Juli und August 2021 wurden in China mindestens 884 unschuldige Menschen festgenommen und 2.057 schikaniert, weil sie Falun Dafa [1] praktizieren.

Aufgrund der Informationssperre erfolgen die Meldungen an Minghui.org nicht immer zeitnah. So wurden für das Jahr 2021 bisher insgesamt 4.175 Festnahmen gemeldet, darunter 731 für das Vorjahr. 2.956 Verhaftungen erfolgten in der ersten Jahreshälfte 2021. Im Juli wurden 300 Praktizierende verhaftet, im August waren es 157.

Von den 8.236 gemeldeten Belästigungsfällen, die in diesem Jahr gemeldet wurden, ereigneten sich sieben in 2016 und 1.189 in 2020. In der ersten Jahreshälfte 2021 gab es 6.103 Fälle von Schikanen, im Juli 609 und im August 290.

Die 2.941 Fälle (884 + 2.057), die im Juli und August neu gemeldet wurden, kommen aus 30 Provinzen und Regionen, wobei die Provinzen Hebei (553), Shandong (548) und Sichuan (301) die Liste anführen. Die Plätze vier bis acht belegen Jilin (226), Liaoning (204), Shanxi (147), Heilongjiang (143) und Hubei (113). 17 weitere Regionen melden Fälle im zweistelligen Bereich; in fünf Provinzen waren die Fälle einstellig. Bei einem Belästigungsfall ist der Ort unbekannt.

Bei 427 der verfolgten Praktizierenden wurden die Wohnungen durchsucht, 466 befinden sich in Haft und 17 sahen sich gezwungen, von zu Hause wegzuziehen und unterzutauchen, um weiterer Verfolgung zu entgegen.

Insgesamt 229 Praktizierende waren über 65 Jahre alt, sechs von ihnen sogar über 90. Ein 98-jähriger Praktizierender aus Jilin in der gleichnamigen Provinz wurde verhaftet, weil er mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Stundenlang sperrte man ihn in einer Polizeiwache in einen Metallkäfig ein.

Es folgen beispielhaft einige Verhaftungen und Schikanen, die sich im Juli und August 2021 ereigneten.

Polizeigewalt

Restaurantangestellte verhaftet und verhört

Chen Xinyue lebt in der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning. Am 22. Juli wollte er gegen 20.20 Uhr seine Frau Chen Lihui, die in einem Restaurant angestellt war, von der Arbeit abholen. Als er dort ankam, stürmten fast 30 Zivilbeamte das Lokal und zwangen die Gäste zu gehen. Als der Falun-Dafa-Praktizierende Liu Xianyong, der zu dieser Zeit die Gaststätte besuchte, sich den Beamten zur Wehr setzte, stießen ihn die Beamten zu Boden und legten ihm Handschellen an.

Festgenommen wurden neben Liu das Ehepaar Chen sowie elf andere Restaurantangestellte. Ihnen allen wurden Handschellen angelegt. Während Polizisten das Restaurant durchsuchten, mussten die verhafteten Personen in einer halben Hockposition verharren. Einige Angestellte klagten: „Ich würde mich lieber hinknien. Ich kann diese Position nicht länger ertragen!“

Da die Polizei nichts fand, was mit Falun Dafa in Verbindung gebracht werden konnte, demontierten sie alle Überwachungskameras im Restaurant. Gegen 22 Uhr stülpten sie den 14 festgenommenen Personen schwarze Kapuzen über und brachten sie in ein Polizeifahrzeug, wo sie auf dem Rücksitz hocken mussten.

Der Angehörige einer Verhafteten verfolgte über deren Handy ihren Standort nach der Razzia. Demnach brachte die Polizei sie in ein Hotel im Bezirk Faku. Die Frau wurde über Nacht verhört und am nächsten Tag freigelassen. Am 21. August wurde Frau Chen nach einem Monat Haft entlassen. Ihr Mann und der Praktizierende Liu befinden sich weiter im Gewahrsam.

Chen Lihui

Weitere Fälle

Gong Ruiping

Gong Ruiping ist eine ehemalige Grundschullehrerin aus Peking, die wegen ihres Glaubens entlassen wurde. Dreimal war sie für insgesamt mehr als neun Jahre inhaftiert. Am 20. Juli 2021 wurde sie erneut festgenommen und ihre Wohnung durchsucht. Weil Gong im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Shunyi mit Wärtern über Falun Dafa gesprochen hatte, wurden ihr Handschellen und Fußfesseln angelegt. Sie trat aus Protest in Hungerstreik und wurde von den Wärter daraufhin zwangsernährt.

Li Lihong, eine Mittelschullehrerin aus der Stadt Ningxiang, Provinz Hunan, wurde am 23. Juli 2021 verhaftet, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Am nächsten Tag brachten Beamte sie in Gewahrsam. Der Leiter der Polizeiwache Baimaqiao, Zhang Jie, zeigte auf Li und verkündete: „Ich werde dich erschießen und töten.“ Während der sieben Tage Haft gaben die Wärter Li kein Wasser zu trinken und begrenzten die Toilettenzeiten. Die meiste Zeit verbrachten sie in Handschellen.

Am 25. August wurde Wang Shuqin aus der Stadt Handan, Provinz Hebei, von einem Zivilbeamten verprügelt, weil sie über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie erlitt einen doppelten Rippenbruch und wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Yang Xiaozhi aus der Stadt Fushun, Provinz Liaoning, wurde am 10. März festgenommen, weil sie Materialien über Falun Dafa verteilt hatte. Sie wurde mit Elektroschlagstöcken gefoltert, infolge dessen bekam sie Bluthochdruck. Am 15. März wurde sie auf Kaution freigelassen. Später riefen Polizisten bei ihr und schikanierte sie weiter. Die Beamten wiesen sie an, sich auf der Polizeiwache zu melden. Nach einem erneuten Anruf am 12. Juli, in dem die Praktizierende belästigt wurde, erlitt sie einen Schlaganfall und wurde von einem Notarzt behandelt.

Wiederholte Verfolgung

Erneute Festnahme nach über zehn Jahren Haft

Mitte Juni 2021 wurde die 68-jährige Liu Huarong aus der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, festgenommen. Sie befindet sich derzeit im Untersuchungsgefängnis Shenyang.

Es war das achte Mal, dass die ehemalige Bibliothekarin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden war. Zuvor war sie mehrfach in verschiedenen Zwangsarbeitslagern, Gehirnwäsche-Einrichtungen und Gefängnissen inhaftiert – insgesamt für 12 Jahre.

Während ihrer Haft im Zwangsarbeitslager Masanjia wurde sie mit Handschellen gefesselt und mehrere Tage lang in einem dunklen, nicht klimatisierten Lagerraum gesperrt. Manchmal zerrten Wärter sie aus der Zelle in den Flur und prügelten auf sie ein.

Ähnlich wie Liu wurde auch Zhang Junquan mehrfach verhaftet. Der 53-Jährige aus Weinan in der Provinz Shaanxi wurde zweimal zu insgesamt 15 Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktizierte. Im März 2021 wurde er erneut festgenommen.

Praktizierende mit stark gekrümmten Rücken nach jahrelanger Haft erneut festgenommen

Am frühen Morgen des 22. Juli 2021 brachen Beamte der Polizeiwache Qianfoshan in die Wohnung von Jiang Xinying ein und nahmen sie fest. Die Polizisten beschlagnahmten zwei Taschen mit persönlichen Gegenständen. Jiang wurde noch am selben Tag in eine Haftanstalt gebracht und wird seitdem dort festgehalten.

Die Polizei teilte Jiangs Familie mit, dass sie von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden sei, als sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Aufgrund ihres krummen Rückens konnte die Polizei sie schnell identifizieren.

Jiang Xinyuing

Vor ihrer jüngsten Verhaftung hatten Polizisten und Mitarbeiter des Wohnungskomitees Jiang monatelang schikaniert. Sie versuchten sie zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben. Dies geschah vor dem 100. Jubiläum der Kommunistischen Partei Chinas Anfang Juli 2021. Doch Jiang blieb ihrem Glauben treu.

Die 65-Jährige hat vor ihrem Ruhestand bei einer Gasgerätefirma in Jinan gearbeitet. Weil sie sich weigerte, angesichts der Verfolgung auf Falun Dafa zu verzichten, wurde sie mehrmals verhaftet. Von 2004 und 2007 war sie zweimal für insgesamt dreieinhalb Jahre in einem Arbeitslager eingesperrt. Da Jiang wegen ihres Glaubens immer wieder inhaftiert wurde, verpasste sie viele Momente im Leben ihrer Tochter. So war sie in Haft, als ihre Tochter aufs Gymnasium kam. Als ihre Tochter ein Baby bekam, war Jiang abermals inhaftiert.

Während ihres zweiten Aufenthalts in einem Zwangsarbeitslager im Jahr 2007 wurde Jiang brutal gefoltert. Außerdem erkrankte sie an Lungentuberkulose, Lymphtuberkulose und Wirbelsäulentuberkulose. Sie hatte Löcher in der Lunge (das größte hatte einen Durchmesser von 7 cm), und mehrere ihrer Wirbelknochen waren degeneriert.

Die Haut auf Jiangs Rücken hatte sich schwarz verfärbt, und auf beiden Seiten des Lendenwirbels befand sich eine Tuberkulosemasse mit einem Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern. Auch ihr Zahnfleisch war betroffen und roch übel.

Der dritte und vierte Wirbel waren durch das Tuberkelbazillus  weitgehend abgetragen; die abgestorbenen Wirbelknochen drückten auf die Nerven und verursachten unerträgliche Schmerzen, wenn sie ihre Beine bewegte.

Die Ärzte sagten, dass Jiang ohne eine Operation gelähmt sein würde. Zu diesem Zeitpunkt war sie jedoch zu schwach für einen Eingriff. Daher sollte die weitere Ausbreitung der Tuberkulose verhindert werden.

Drei Wochen später wurde Jiang operiert; der Eingriff dauerte mehr als neun Stunden. Die Ärzte mussten den Tuberkuloseherd und die abgestorbenen Wirbelknochen entfernen und ihre Wirbelsäule mit zwei Stahlplatten und vier Schrauben verbinden. Die gesamte Operation hinterließ drei lange Narben an der Taille. Nach der Operation litt Jiang unter Schmerzen und Juckreiz am ganzen Körper. Der Eingriff kostete ihre Familie über 100.000 Yuan (ca. 12.700 Euro), sodass ein enormer finanzieller Druck entstand.

Trotz Operation war Jiang nie in der Lage, sich gerade aufzurichten. Mit der Zeit wurde ihr Rundrücken immer schlimmer.

Leben in Gefahr

Praktizierender nach Hungerstreik gegen willkürliche Inhaftierung in Lebensgefahr

Der 60-jährige Li Qiguo lebt in der Stadt Wuxue, Provinz Hubei. Er wurde am 18. März 2021 während seiner Arbeit auf einer Baustelle in Wenzhou, Provinz Zhejiang, verhaftet. Im Untersuchungsgefängnis Ouhai trat er in Hungerstreik.

Als Lis Anwalt den Praktizierenden vor kurzem besuchte, war dieser abgemagert und entstellt. Man brachte ihn in ein Krankenhaus.

Li Qiguo bei einer früheren Festnahme

Zwei Bewohnerinnen Shanghais verhaftet, während sie sich um eine behinderte Frau kümmerten

Wu Xiaojie ist seit 2019 bettlägerig. Nachdem ihre beiden Pflegerinnen wegen ihres Glaubens verhaftet wurden, befindet sie sich in einer Notlage. Wu, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert, wird außerdem ständig von Polizisten belästigt.

Wu war nach einem Autounfall vor Jahren bettlägerig geworden. Sie hatte sich so hoffnungslos gefühlt, dass sie oft an Selbstmord dachte. Ihr Leben änderte sich, nachdem sie im Jahr 2012 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren. Sie erholte sich bald und konnte wieder ein normales Leben führen. Im Jahr 2019 verstarb plötzlich ihr Mann. Seine Familie verlangte ihren Erbanteil von Wu, sodass sie das Haus verkaufen sollte. Das alles setzte Wu so sehr zu, dass sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte.

Wus Sohn studierte zu dieser Zeit an der Hochschule und konnte sich nicht um sie kümmern. Da sie nur im Bett liegen und sich kaum bewegen konnte, war sie auf die Hilfe lokaler Falun-Dafa-Praktizierende angewiesen, die ihr etwas zu essen besorgten. Manchmal aß sie nur alle drei Tage etwas.

Ungeachtet ihrer Situation nahmen das örtliche Nachbarschaftskomitee und Beamte der Polizeiwache Ganquan im April 2021 Wu gegen ihren Willen eine Blutprobe ab. Zwei Monate später beschlagnahmte die Polizei all ihre Falun-Dafa-Bücher und ließ ihre Tür unverschlossen, sodass sie jederzeit eintreten konnten.

Die beiden Praktizierenden Wu Yuqin und Wang Yanyu meldeten sich, um Wu zu pflegen. Als die zwei am 28. Juni 2021 Wu besuchten und ihr beim Reinigen ihrer Bettpfanne halfen, klopfte plötzlich jemand an die Tür und verlangte eine Unterschrift von Wu Xiaojie für ein Paket. Wu hatte jedoch nichts bestellt. Als jedoch die beiden Pflegerinnen die Tür öffneten, drangen etwa zehn Polizisten gewaltsam in die Wohnung. Ohne Durchsuchungsbefehl nahmen sie alle Falun-Dafa-Bücher, die die beiden Praktizierenden mitgebracht hatten, sowie ihr Abspielgerät für die Falun-Dafa-Übungsmusik mit. Wu Yuqin und Wang wurden ebenfalls verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis Putuo gebracht.

Am selben Abend kamen gegen 23:30 Uhr zwei Beamte nochmals zu Wus Wohnung. Sie schikanierten sie, um eine Unterschrift unter den Durchsuchungsbefehl zu erhalten. Wu weigerte sich.

Ältere Praktizierende verfolgt

80-Jährige Schwiegermutter des Polizeichefs einen Tag lang verhört

Chen Yuanzhi ist 80 Jahre alt und lebt in Wuhan, Provinz Hubei. 

Am 5. August 2021 sprach die 80-Jährige morgens auf dem Weg zum Einkaufen mit einem Mann über Falun Dafa. Plötzlich griff er nach Chens Hand uns sagte: „Lassen Sie uns auf der Polizeiwache darüber sprechen.“ Er machte auch ein Foto von der Praktizierenden.

Als sich Chen widersetzte, eilten zwei Sicherheitsbeamte herbei. Die drei zerrten die betagte Frau zur nahe gelegenen Polizeiwache Zhonghualu.

Der stellvertretende Polizeileiter Wang und der Beamte Yu brachten Chen in einen Verhörraum. Einer von ihnen sagte: „Wir wissen, dass Ihr Schwiegersohn (Li Jie) unser Chef ist, aber er ist heute zu einer Besprechung unterwegs. Heute werden wir Sie wieder zur Vernunft bringen.“

Einen ganzen Tag lang setzten fast zehn Polizisten Chen abwechselnd unter Druck, damit sie eine Erklärung unterschreibt und auf ihren Glauben verzichtet. Vergebens. Die 80-Jährige blieb ihrem Glauben treu.

Gegen 16:00 Uhr befahlen Wang und Yu vier Polizisten, die alte Frau zu fesseln. Sie legten ihr Handschellen an und setzten dann gegen ihren Willen ihre Fingerabdrücke unter das vorbereitete Dokument.

Als Chen protestierte, sagte Wang: „Nur zu, zeigen Sie mich an. Ich habe keine Angst.“ Durch die Handschellen und die Gewalt hatte sie Verletzungen an den Handgelenken und blutete.

Um 21:00 Uhr riefen Beamte Chens Sohn an und forderten ihn auf, auf der Polizeiwache zu erscheinen. Sie erklärten ihm, dass sie die Praktizierende zur Gehirnwäsche bringen wollten. Wegen der Pandemie sei dies jedoch nicht möglich. Chens Sohn sollte ein unbekanntes Dokument unterschreiben. Gegen 22:30 Uhr kam Chen mit ihrem Sohn nach Hause zurück.

Vor Chens Verhaftung hatten ihre Tochter und ihr Schwiegersohn, der Polizeichef Li Jie, sie einmal aufgefordert, einige Formulare zu unterschreiben und Falun Dafa aufzugeben. Sie hatte sich geweigert, woraufhin ihr angedroht wurde, sie zu verstoßen.

85-Jähriger verhört und gezwungen, auf seinen Glauben zu verzichten

Der 85-jährige Zhang Wanxin lebt im Dorf Zhangzhuanghu in der Stadt Tangshan, Provinz Hebei. Er wurde am 20. August 2021 in das Dorfbüro gebracht. Dort gab der Richter des Bezirksgerichts Luannan ihm bekannt, dass ihm ein Prozess bevorsteht, weil er Falun Dafa praktiziert.

Die Beamten erklärten Zhang, dass es sich nur um eine Formalität handeln würde. Wenn er schriftlich auf seinen Glauben an Falun Dafa verzichte, ließe man ihn in Ruhe und er könne zu Hause Falun Dafa praktizieren. In diesem Glauben unterschrieb der 85-Jährige das Dokument.

Gegen 11:00 Uhr kam Zhangs Tochter zum Dorfbüro, weil sie ihren Vater suchte. Von dem „Prozess“ wusste sie nichts.

Schnell begriff sie, was vor sich ging. Sie sagte zu den Beamten, dass der Prozess illegal sei, und wollte ihre Namen wissen. Statt auf die Frage zu antworten, sagte einer, dass der Fall im Einklang mit dem Gesetz behandelt würde.

Zhangs Tochter widersprach und kritisierte die Beamten dafür, dass sie ihren alten Vater klammheimlich vor Gericht stellten.

Daraufhin gab sich eine Person als Zhangs Anwalt aus. Die Tochter stellte daraufhin klar, dass sie für ihren Vater nie einen Anwalt beauftragt habe. Als sie den „Anwalt“ nach dem Namen frage, verweigerte er eine Antwort.

Zhang war bereits früher angezeigt worden, weil er auf einem Bauernmarkt mit Menschen über die Verfolgung von Falun Dafa gesprochen hatte. Im April und August 2019 war er verhaftet worden. Seitdem setzten die Behörden ihn unter Druck. Ständig wurde er zu Hause belästigt, damit er eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa unterschreibt. Dies brachte sowohl ihn als auch seine Familie in große Bedrängnis.

Nach Folter teilweise gelähmt – 72-jährige Praktizierende von Beamten belästigt

Seit März 2021 wurde die 72-jährige Wu Guifang aus der Stadt Zhoukou, Provinz Henan, mehrfach schikaniert und vom Nachbarschaftskomitee festgenommen. Durch die Schikanen erlitt Wu einen Rückfall ihrer Herzerkrankung und musste für einen halben Monat ins Krankenhaus. Ihr jüngster Sohn war gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden. Nachdem er von der Situation seiner Mutter erfahren hatte, musste er auf einer Intensivstation behandelt werden.

Schon früher war Wu wegen ihres Glaubens von den Behörden ins Visier genommen worden. Neunmal war sie verhaftet worden, wobei sie auch gefoltert wurde. Dadurch war sie mehr als ein halbes Jahr halbseitig gelähmt; ihr Arm ist nach wie vor beeinträchtigt.

Weitere Fälle

Die 98-jährige Cai Xiufang aus Jilin in der gleichnamigen Provinz wurde am 14. Mai 2021 festgenommen, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Beamte sperrten sie auf der Polizeiwache in einen Metallkäfig. Polizisten nahmen ihr die Wohnungsschlüssel weg und durchsuchten die Zimmer. Gegen 20 Uhr wurde Cai auf Kaution freigelassen.

Ebenfalls in Jilin drangen Beamte in die Wohnung des 86-jährigen He Wenhui ein. Sie wollten wissen, ob er noch immer Falun Dafa praktiziert. Die Polizisten beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und weitere Materialien. Wegen seines Alters verhafteten die Beamten He nicht sondern nahmen den Praktizierenden Wu Dexiu in Gewahrsam, der von He als Pfleger eingestellt worden war.

Ein Polizeifahrzeug vor Hes Wohngebäude während der Razzia

Familie in Mitleidenschaft gezogen

Frau aus Shandong nach Verlobungsfeier des Sohnes verhaftet, Hochzeit verschoben

Ma Qin und ihr Mann kehrten am 28. März 2021 gegen 19:00 Uhr nach der Verlobungsfeier ihres Sohnes nach Hause zurück. Sobald Ma aus dem Auto stieg, wurde sie von einem Polizeibeamten zu Boden gedrückt und im Würgegriff gehalten. Ihre Brille ging zu Bruch und ihr Gesicht wurde durch den Aufprall auf den Boden verletzt.

Die Polizei verbrachte die nächsten acht Stunden damit, Mas Wohnung zu durchsuchen, ohne dass ein Durchsuchungs- oder Haftbefehl vorlag. Erst im Nachhinein wurde ein Durchsuchungsbefehl ausgestellt.

Die 52-jährige Ma aus der Stadt Pingdu in der Provinz Shandong wurde mitten in der Nacht auf das Polizeirevier Taishanlu gebracht und am nächsten Tag in Untersuchungshaft genommen.

Während sich Ma noch auf dem Polizeirevier befand, ging ihr Sohn dorthin, um von den Beamten die Rückgabe des Siegels seiner Privatfirma zu verlangen. Die Polizisten versuchten, ihn aus dem Eingangsbereich zu drängen, und ein Beamter schrie ihn an: „Ich bin das Gesetz!“ Als Mas Sohn sich wehrte, packten die Polizisten ihn am Kragen und sperrten ihn in eine Einzelzelle.

Ma wurde zufällig Zeugin dieses Vorfalls, als sie in die Vorhalle kam, um die Toilette zu benutzen. Aus Sorge um die Sicherheit ihrer Familie hatte sie danach jede Nacht Albträume und rief oft: „Verhaften Sie meinen Sohn nicht!“

Als Mas Ehemann von der Verhaftung des Sohnes erfuhr, rief er die Hotline des Bürgermeisters an. Die Polizei willigte zwar ein, seinen Sohn freizulassen, zwang den jüngeren Mann aber, sich in den nächsten Tagen täglich auf der Polizeiwache zu melden.

Ma wurde am 26. April in das Untersuchungsgefängnis Chengyang verlegt. Sie wurde sowohl von der Polizei als auch von der Staatsanwaltschaft vorgeladen.

Als ihre Familie zwei Tage später die Staatsanwaltschaft der Stadt Pingdu aufsuchte, um ihre Vollmacht vorzulegen, weigerte sich die Rezeptionistin, ihnen mitzuteilen, welcher Staatsanwalt für ihren Fall zuständig sei. Die Begründung lautete, dass ihre Familie nicht das Recht habe, dies zu erfahren.

Nach 14 Tagen im Untersuchungsgefängnis von Chengyang wurde Ma in das Untersuchungsgefängnis 2 der Stadt Qingdao verlegt, wo sie sich bis heute befindet.

Als ihr Anwalt sie am 22. Juni 2021 in der Haftanstalt besuchte, sagte ihm Ma, dass ihr Gedächtnis in den letzten Monaten deutlich nachgelassen habe und sie sich kaum noch an etwas erinnern könne.

Auch Mas Ehemann suchte die Polizeiwache auf und versuchte, ihre Freilassung zu erreichen. Die Polizei teilte mit, dass sie Ma auf die Fahndungsliste gesetzt hatte, nachdem sie vor elf Jahren aus der Untersuchungshaft geflohen war. Sie erklärte, es sei nicht möglich gewesen, dass sie mit Handschellen und Fußfesseln geflohen sei, und sie versuche nun herauszufinden, wer sie habe gehen lassen.

Die Polizei gab zu, dass sie keine Beweise dafür hat, dass Ma gegen das Gesetz verstoßen hat, aber sie untersucht ihren Fall, während sie sie in Haft hält. Die Beamten deuteten an, dass Mas Ehemann und Sohn dankbar sein sollten, da sie wegen ihrer möglichen Verwicklung in Mas Fall selbst hätten verhaftet und inhaftiert werden können.

Der Beamte Li Chunmin teilte Mas Mann mit, dass der Befehl zu ihrer Verhaftung von den Behörden der Stadt Qingdao gekommen sei, die sie angewiesen hätten, alle ungelösten Fälle zu klären.

Mas Ehemann erfuhr auch, dass die Polizei ihre täglichen Aktivitäten und Telefongespräche lange Zeit überwacht hatte, bevor sie verhaftet wurde. Sogar Drohnen wurden eingesetzt, um sie zu überwachen.

Mas Sohn sollte eigentlich im Mai heiraten. Aufgrund der Inhaftierung seiner Mutter hat er beschlossen, seine Hochzeit zu verschieben.

Eltern und Tochter wegen ihres Glaubens inhaftiert – die Tragödie einer Familie

Die 30-jährige Falun-Dafa-Praktizierende Li Shuang wartet nach ihrer Verhaftung vor zwei Jahren noch immer im Untersuchungsgefängnis auf ein Urteil. Nun wurden auch ihre Eltern am 16. Juni 2021 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa festgenommen.

Li aus dem Kreis Laishui in der Provinz Hebei arbeitet in einem Elektronikunternehmen. Am 11. August 2019 hielten Polizisten einen Bus an und verhafteten sie. Seither befindet sich die Praktizierende im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Xicheng in Peking in Haft.

Li Shuang

Die Bezirksstaatsanwaltschaft Xicheng erhob Anklage gegen Li wegen „Nutzung einer Sekte zur Untergrabung der Strafverfolgung“. Diese Anklage nach § 300 des chinesischen StGB benutzen die Behörden standardmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen. Nach zwei Anhörungen, die vor dem Bezirksgericht Xicheng stattfanden, wartet Li nun auf ihr Urteil.

Lis Eltern leben ebenfalls im Kreis Laishui in der Provinz Hebei. Die Mutter, Song Shuhua, wurde angezeigt, weil sie auf einem Markt mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Am Morgen des 16. Juni 2021 wurde sie festgenommen. Um 11 Uhr durchsuchten Polizisten ihre Wohnung und verhafteten auch Lis Vater, Li Guolin. Die Beamten beschlagnahmten all ihre Falun-Dafa-Bücher.

Die Polizei nahm das Paar zunächst im Kreisgefängnis Laishui in Gewahrsam, versprach aber, sie nach 15 Tagen freizulassen. Als der Sohn des Paares am Morgen des 1. Juli die beiden nach Hause holen wollte, forderten die Polizisten ihn auf, am Nachmittag wiederzukommen. Sie begründeten dies damit, dass sie mit der 100-Jahr-Feier der Kommunistischen Partei Chinas beschäftigt seien.

Als der Sohn um 13:30 Uhr wiederkam, erfuhr er, dass Polizisten seine Eltern abgeholt hatten. Wohin sie gebracht wurden, sagten die Wärter ihm jedoch nicht.

Später erfuhr der Sohn, dass seine Eltern nach wie vor im Kreisgefängnis gewesen waren, als er sie abholen wollte. Tatsächlich brachten Beamte die Mutter um 17 Uhr jenes Tages in die Haftanstalt Baoding, während der Vater in die Haftanstalt des Kreises Laishui überführt wurde. Die Polizei forderte von dem Sohn einen Betrag von 130 Yuan (rund 20 Euro) für den Aufenthalt im Gewahrsam. Anfang Juli wurde die Verhaftung seiner Eltern nachträglich genehmigt.

Ehepaar verhaftet, betagte Eltern schikaniert

Seit Mai 2021 werden mehrere Mitglieder einer Familie in der Stadt Wuhan, Provinz Hubei, wegen ihres Glaubens an Falun Dafa schikaniert.

Der um die 50 Jahre alte Han Kai, ein leitender Ingenieur, versuchte, der Polizei und den Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees die wahren Umstände der Verfolgung zu erklären, wurde jedoch am 15. Juni 2021 auf dem Weg zur Arbeit verhaftet. Der Leiter des Nachbarschaftskomitees beschuldigte ihn, „Kontakt zu ausländischen Mächten“ zu haben, und brachte ihn in die Gehirnwäsche-Einrichtung des Bezirks Jiang'an.

Kurz nach Hans Verhaftung wurde auch seine Frau, Zhou Huiyun, eine Grundschullehrerin in den 40ern, verhaftet, und die Behörden weigerten sich, ihren Aufenthaltsort bekannt zu geben.

Zhous Schule hat seit kurzem einen neuen Direktor, der auch Sekretär des Parteikomitees der Kommunistischen Partei Chinas an der Schule ist. Vor Zhous Verhaftung arbeitete der neue Direktor mit Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees zusammen, um Zhou unter Druck zu setzen, damit sie Falun Dafa aufgibt. Er drohte ihr mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes, falls sie sich nicht fügen würde.

Neben dem Ehepaar wurden auch Zhous Eltern, die über 70 Jahre alt sind, schikaniert. Ihr Vater ist Zhou Kelan, der vor seinem Ruhestand im Vierten Institut für Forschung und Design des Eisenbahnministeriums gearbeitet hatte. Ihre Mutter ist Yu Yuying. Seit Mai hat das Paar bemerkt, dass es von Personen vor seinem Haus beobachtet wird. Am 8. Juni klopften mehrere Personen an die Tür, aber das Ehepaar weigerte sich, sie hereinzulassen. Eine Woche später installierten die Behörden zwei Kameras vor dem Haus, eine mit Blick auf den Vordereingang, die andere auf das Schlafzimmer.

Hans Mutter Cai Guizhen, eine 81-jährige pensionierte Automobilfabrikarbeiterin, betrauert noch immer den Tod ihres Mannes bei der Pandemie im vergangenen Jahr. Sie wurde ebenfalls schikaniert und aufgefordert, Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Die Behörden drohten ihr, sie ebenfalls in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. Jetzt steht die alte Dame wegen der Schikanen und der Verhaftung ihres Sohnes und ihrer Schwiegertochter unter enormem Stress.

Angegriffen, weil sie sich geäußert haben

Verurteilter Dieb ändert durch Falun Dafa sein Leben, wird später wegen seines Glaubens zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt

Der 66-jährige Li Guangqing war einst ein verurteilter Dieb. Er verdankt Falun Dafa die Wende in seinem Leben. Er wurde jedoch im Oktober 2000 verhaftet und zu 19 Jahren Haft verurteilt, weil er sich für sein Recht, Falun Dafa zu praktizieren eingesetzt hatte. Am 5. August 2021 wurde er erneut verhaftet und muss sich erneut wegen seines Glaubens vor Gericht verantworten.

Li ist aus der Stadt Yingcheng in der Provinz Hubei. Er wurde im Alter von 24 Jahren wegen Diebstahl zu 18 Jahren Haft verurteilt. Er konnte dreimal fliehen, sodass seine Haftzeit um 11 Jahre verlängert wurde. Seine vierte Flucht im Jahr 1989 war erfolgreich, doch lebte er jeden Tag in Angst und konnte nicht nach Hause zu seiner Familie zurückkehren. Es gelang ihm ein eigenes Unternehmen zu gründen, wodurch es ihm gut ging, doch fand er, dass die Zukunft düster aussah, und wusste nicht, welchen Sinn sein Leben hatte.

Sieben Jahre später, am 15. Juni 1996, stieß Li im Hongshan-Park in der Stadt Wuhan, Provinz Hubei auf eine Gruppe von Menschen, die Falun-Dafa-Übungen machten. Von der schönen Musik und den beruhigenden, langsamen Übungen angezogen, interessierte er sich für diesen alten spirituellen Kultivierungsweg.

Er lieh sich das Buch Zhuan Falun, das Hauptwerk von Falun Dafa und las es noch am selben Abend zu Ende. Er war berührt von der tiefgründigen Lehre und inspiriert von der Idee, durch spirituelle Erhöhung zu seinem ursprünglichen, wahren Selbst zurückkehren zu können. Deshalb beschloss er Falun Dafa zu praktizieren und nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben, um ein guter Mensch zu sein.

Seitdem ist er ein anderer Mensch geworden und hat sein Leben verändert.

Sein friedliches Leben wurde jedoch erneut erschüttert, als die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 plötzlich die Verfolgung von Falun Dafa anordnete, aufgrund deren Popularität und der Wiederbelebung der traditionellen Werte.

Trotz der Gefahr, erneut verhaftet und ins Gefängnis gebracht zu werden, beschloss Li, nach Peking zu fahren, um sich für das Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa einzusetzen.

In Peking wurde er verhaftet und in das Gefängnis in der Autonomen Region Xinjiang zurückgebracht, wo er bereits eine Haftstrafe wegen Diebstahls verbüßt hatte. Monate später wurde er von einem Richter erneut zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und zwar zu 19 Jahren. Der Grund war sein früherer Ausbruch aus dem Gefängnis und weil er Falun Dafa praktizierte.

Nach seiner Entlassung im Januar 2019 zog Li zurück in seine Heimatstadt Yingcheng in der Provinz Hubei. Am 5. August 2021 wurde er erneut verhaftet, weil er auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam gemacht hatte.

Einige Tage vor seiner letzten Verhaftung war Li kurzzeitig festgenommen worden. Gegen 21:00 Uhr am 30. Juli 2021 wurde er von drei Polizeibeamten auf der Straße angehalten. Er war gerade auf dem Heimweg, nachdem er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Beamten nahmen ihm die Tasche ab und brachten ihn auf das Polizeirevier Shuilu.

Die Polizisten fanden über 30 Exemplare von Falun-Dafa-Materialien in seiner Tasche und machten Fotos davon. Als sie ihn fragten, woher er die Materialien habe, verweigerte er die Antwort.

Um 22:00 Uhr durchsuchten Polizisten Lis Wohnung und beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, Materialien, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, einen DVD-Player und einen Kopierer.

Die Polizei ließ ihn noch am selben Abend frei, verhaftete ihn jedoch einige Tage später zu Hause. Li befindet sich jetzt im Gefängnis der Stadt Xiaogan und wird möglicherweise erneut strafrechtlich verfolgt.

Frau aus Zhejiang wegen einer SMS mit den Worten „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ inhaftiert

Gegen 18:00 Uhr am 24. Juni 2021 rief ein Beamter der Ortspolizei in der Stadt Leqing in der Provinz Zhejiang Chen Wenying an und forderte sie auf, aufs Revier zu kommen. Bei ihrer Ankunft wurde sie sofort in Gewahrsam genommen.

Ein Beamter behauptete, dass Chen mit Leuten über Falun Dafa gesprochen habe, und sie wurde zu zehn Tagen Administrativhaft verurteilt. Der einzige Beweis, den der Beamte vorlegte, war, dass Chen in den Monaten vor ihrer Verhaftung an vier Personen eine Textnachricht mit den Worten „Hallo, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht (die drei Prinzipien von Falun Dafa) sind gut“ geschickt hatte. Diese Informationen wurden über Chens Telefondienstanbieter in Erfahrung gebracht.

Obwohl das örtliche Untersuchungsgefängnis aufgrund der jüngsten Zunahme von Coronavirus-Fällen in der Stadt keine neuen Gefangenen mehr aufnimmt, zwang die Polizei sie unter Berufung auf eine Anordnung der Staatssicherheit der Stadt Leqing dennoch, Chen aufzunehmen.

Fachkräfte und Akademiker ins Visier genommen

Lehrerin aus Tianjin muss Erklärung zum Verzicht auf ihren Glauben unterschreiben

Song, eine 52-jährige Dozentin am Technischen Institut für Ingenieurwesen in Tianjin, wurde am 8. Juni 2021 um 9:40 Uhr von Beamten der Polizeiwache Haibing und Mitarbeitern ihres örtlichen Nachbarschaftskomitees an ihrem Arbeitsplatz festgenommen.

Mit dem Einverständnis ihres Vorgesetzten trugen fünf Beamte Song gewaltsam aus dem dritten Stock nach unten, stießen sie auf den Rücksitz eines Autos und fuhren sie zur Polizeiwache.

Die Polizisten verhörten Song und befahlen ihr, eine vorbereitete Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Als Song sich weigerte, hielt ein Polizeibeamter ihre rechte Schulter und ihren rechten Arm fest und drückte sie gegen die Wand. Dann versuchte Sun Xiaoliang, der stellvertretende Leiter der Polizeiwache, ihre Faust zu öffnen. Ein weiterer Polizist namens Cui Chen kam herein und schlug ihr ununterbrochen ins Gesicht, sodass Li beinahe das Bewusstsein verlor. Erst als Song Cuis Polizeinummer laut vorlas, hörte er auf, sie zu schlagen. Schließlich zwang man Song, die Aussage zu unterschreiben, nahm ihre Fingerabdrücke ab und filmte sie.

Song erfuhr neben Sun und Cui die Namen von zwei weiteren Beamten, die anwesend waren: Zhou Renyi und Changhai.

Der Polizeichef Sun hörte jedoch noch nicht mit den Schikanen auf. Er befahl Song, ihre Fingerabdrücke auf ein weiteres Dokument zu platzieren, dessen Inhalt den Begründer von Falun Dafa verleumdete. Song ergriff das Blatt und warf es weg. Dann wurde ein weiteres Blatt ausgedruckt, doch Song weigerte sich weiterhin, dem Befehl nachzukommen. Sie fragte: „Ich habe kein Verbrechen begangen, warum behandeln Sie mich so?“ Sun behauptete, dass er dies im Namen der KPCh tue und alle Polizeibeamten seinem Befehl gehorchen müssten.

Nachdem Song einige Stunden auf der Polizeiwache festgehalten worden war, benachrichtigte die Polizei gegen 12:30 Uhr Sun Jiandong, den Dekan von Songs Fakultät, um sie nach Hause zu bringen.

Am nächsten Tag teilte Wang Zhihong, der Sekretär von Songs Fakultät, Li mit, dass sie vom Dienst suspendiert sei und ein Teil ihres Gehalts für die Dauer der Suspendierung einbehalten werde. Die Suspendierung wurde jedoch nicht vollzogen, da eine andere Lehrkraft plötzlich verstarb und die Schule nicht über genügend Dozenten verfügte.

Ehemaliger Strafvollzugsbeamter nach vier Jahren Haft erneut verhaftet und angeklagt

Ein ehemaliger Strafvollzugsbeamter in der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang, wurde am 10. Juni 2021 verhaftet und muss sich nun wegen Praktizierens von Falun Dafa vor Gericht verantworten.

Der Polizeibeamte Zhang Wen rief Hou Xicai am 10. Juni an und befahl ihm, zur Polizeiwache zu gehen, um seinen Computer und andere persönliche Gegenstände abzuholen, die bei einer früheren Verhaftung beschlagnahmt worden waren. Hou ging dorthin, wurde aber erneut verhaftet.

Hou war bereits am 19. April gegen 7 Uhr morgens verhaftet worden, als er das Haus zur Arbeit verließ. Er wurde einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis der Stadt Harbin festgehalten und am 19. Mai gegen Zahlung einer Kaution von 2.000 Yuan (ca. 260 Euro) auf freien Fuß gesetzt.

Der 53-jährige Hou arbeitete früher in der Finanzabteilung des Gefängnisses der Stadt Mudanjiang in der Provinz Heilongjiang. Er begann 1996 mit Falun Dafa und schreibt der Praxis zu, dass sie seinen Geist weitete und ihn in die Lage versetzte, persönliche Interessen zurückzustellen.

Nach dem Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde Hou von seinem Arbeitgeber unter Druck gesetzt, Falun Dafa abzuschwören. Danach wurde er nie wieder befördert, weil er Falun Dafa praktizierte und eine „schlechte Akte“ hatte. Bei sensiblen Daten im Zusammenhang mit Falun Dafa wurde er auch von seinem Vorgesetzten genau überwacht. Wenn ein „extremes Verhalten“ (Verbreitung von Informationen über die Verfolgung) festgestellt wurde, lud ihn sein Vorgesetzter zu einem Gespräch ein.

Obwohl Hou gezwungen wurde, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben, hörte er nie auf, zu Hause zu praktizieren. Am 31. März 2008 wurde er verhaftet, nachdem die Behörden herausgefunden hatten, dass er einem lokalen Praktizierenden geholfen hatte, Materialien zu Falun Dafa von Minghui.org herunterzuladen. Sein Computer wurde beschlagnahmt und nie zurückgegeben.

Der Polizeibeamte Peng Fuming fesselte Hou an eine Tigerbank und ließ ihn sich während des Verhörs nicht bewegen. Außerdem wurde ihm die Benutzung der Toilette verweigert und er wurde ins Gesicht geschlagen. Der Beamte drohte ihm, bei ihm eine Zwangsernährung mit scharfem Wasser durchzuführen, und befahl ihm, sich hinzuknien, aber er weigerte sich.

Als Hou in das Untersuchungsgefängnis gebracht wurde, zogen die Wärter ihm die Kleidung aus und durchsuchten ihn. Sie rasierten ihm den Kopf und zwangen ihn, eine Häftlingsuniform zu tragen. Er musste um 4 Uhr morgens aufstehen und jeden Tag über zehn Stunden arbeiten, ohne eine einzige Pause zu machen. Zu seinen Aufgaben gehörte das Sortieren von Essstäbchen und die Herstellung von kunsthandwerklichen Gegenständen. Trotz der harten Arbeit bekamen die Häftlinge nur eine kleine Menge Brei oder andere karge Nahrung, so dass sie immer hungrig waren.

Hou musste in einer Zelle mit Insassen leben, die ansteckende Krankheiten hatten. Er durfte nicht duschen und hatte Läuse auf seinem Körper. Die Toilette befand sich im Schlafbereich und wurde nie gereinigt, so dass der Raum immer stank.

Das Bezirksgericht Xi'an hielt am 20. Januar 2009 eine geheime Anhörung von Hou und seinem Mitpraktizierenden Dai Qihong (ebenfalls ein ehemaliger Gefängnisbeamter) in der Haftanstalt ab. Der Richter verurteilte Hou später zu vier Jahren Gefängnis und Dai zu fünf Jahren. Außerdem wurden sie kurz darauf vom Stadtgefängnis Mudanjiang aus dem Dienst entlassen.

Hou wurde im Juli 2009 in das Gefängnis von Jiamusi verlegt, wo er geschlagen, beschimpft und ständig überwacht wurde.

Im Februar 2011 richtete das Gefängnis eine streng geführte Gruppe ein, um die Falun-Dafa-Praktizierenden, die an ihrem Glauben festhielten, „umzuerziehen“. Innerhalb von etwa zehn Tagen wurden die Praktizierenden Qin Yueming, Yu Yungang und Liu Chuanjiang zu Tode gefoltert.

Am 17. Februar 2011 richtete Hou einen Brief an die Wärter der streng geführten Gruppe und forderte sie auf, die Verfolgung der Praktizierenden einzustellen. Als Reng Yanfeng, der Leiter der 2. Abteilung, der Hou zugewiesen war, von dem Brief erfuhr, trat er ihn und zerrte ihn in sein Büro. Er schlug ihn, wobei er sich auf sein Gesicht und seine Schläfe konzentrierte. Als Hou zusammenbrach, trat Ren ihn zwei weitere Male und schrie: „Tu nicht so. Steh auf!“

Nachdem andere Häftlinge Hou zurück in seine Zelle geholfen hatten, durchsuchte Ren sein Bettzeug und seinen Spint, um festzustellen, ob er weitere Briefe geschrieben hatte. Anschließend sperrte Ren alle Praktizierenden der 2. Abteilung in ihren Zellen ein, um sie daran zu hindern, sich zu äußern.

Als Hou vier Jahre später entlassen wurde, hatte er durch die Folter schwere Verletzungen erlitten. Seine Frau wurde außerdem gezwungen, sich von ihm scheiden zu lassen.

Nach Folter im Gefängnis behindert – jetzt erneut wegen seines Glaubens verhaftet

Nach wiederholter Verhaftung und Folter wurde ein Mann aus der Stadt Dalian, Provinz Liaoning erneut verhaftet, weil er Falun Dafa praktiziert.

Als Lu Kailis Frau am 20. Juni 2021 nach Hause kam, war sie erschüttert, denn Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher. Ihr Mann war nicht zu Hause.

Nachdem sie einen Tag lang besorgt nach ihm gesucht hatte, erfuhr sie, dass Lu verhaftet und in das Gefängnis der Stadt Dalian gebracht worden war. Sie ging zum Gefängnis, um ihm einige Dinge des täglichen Bedarfs zu bringen. Aber man akzeptierte nur einige Windeln für Erwachsene, nachdem sie mit ihnen verhandelt hatte.

Drei Tage später durchsuchten Polizisten erneut die Wohnung des Ehepaars, als niemand anwesend war, und rissen die Gedichte mit Botschaften über Falun Dafa von ihrer Haustür ab.

Die Beamten des Polizeireviers Malanzi, die die Verhaftung durchführten, erklärten zunächst, dass sie Lu nach fünf Tagen freilassen würden. Doch als seine Frau am 25. Juni zur Haftanstalt ging, um ihren Mann nach Hause zu holen, sah sie, wie Lu in einem Polizeiauto weggefahren wurde.

Später wurde bestätigt, dass Lu im Untersuchungsgefängnis in Yaojia festgehalten wird. Als seine Frau zur Polizeiwache ging, um erneut seine Freilassung zu fordern, beharrten Polizisten darauf, dass es keine Möglichkeit gebe, ihn freizulassen, und dass sie ihn strafrechtlich anklagen würden.

Lu, 57, ist ehemaliger Ingenieur der Krangruppe in Dalian. Er wurde seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wiederholt festgenommen, verurteilt und inhaftiert.

Zwischen 2000 und 2003 war er einige Zeit in einem Zwangsarbeitslager eingesperrt. Im April 2006 verurteilte ihn das Stadtgericht Liaoyang zu zehn Jahren Gefängnis. Im Laufe der Jahre wurde er mehr als 20 verschiedenen Arten von Folter ausgesetzt. Einmal schockten ihn die Gefängniswärter sechs Tage hintereinander mit mehreren 150-Volt-Stromstöcken. Er hatte Verletzungen und blaue Flecken am ganzen Körper.

Frühere Berichte:

Bilanz erstes Halbjahr 2021: Insgesamt 9.470 Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert

Bilanz März und April 2021: Insgesamt 2.857 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und schikaniert

Bilanz Februar 2021: Insgesamt 226 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens ins Visier genommen

1.216 Falun-Dafa-Praktizierende wurden im Januar 2021 verhaftet und schikaniert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.