(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Yantai in der Provinz Shandong wurde am 27. April 2019 wegen Praktizierens von Falun Dafa verhaftet. Später überstellte man sie in die benachbarte Stadt Xuzhou in der Provinz Jiangsu, wo ein Gericht sie wegen der Verbreitung von Falun-Dafa-Materialien zu 3,5 Jahren Haft verurteilte. Am 27. Oktober 2022 kam Zhang Jinling frei und berichtet im Folgenden über ihren Leidensweg.
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Am 27. April 2019 erhielt ich einen Anruf von meiner Familie, ich solle meinen Ausweis holen und aus dem Haus kommen, um ein Paket entgegenzunehmen. Ich ging nach draußen, wo mich vier Beamte in Zivil packten. Ohne ihre Ausweise zu zeigen, nahmen sie mir meinen Ausweis ab und stießen mich in ihr Polizeiauto. Ich weiß bis heute nicht, wer sie waren.
Die Beamten legten mir Handschellen an, brachten mich zu meinem Arbeitsplatz und beschlagnahmten viele meiner persönlichen Gegenstände. Während meiner Inhaftierung durchsuchten sie auch meine Wohnung, und ich weiß nicht, was sie mitnahmen.
Am Abend brachten sie mich in das Untersuchungsgefängnis von Yantai. Drei Tage später kamen drei Beamte aus Xuzhou und brachten mich in die Haftanstalt Xuzhou. Sie hielten mich die nächsten zehn Stunden in Handschellen, einschließlich der fast sieben Stunden auf der Straße und weiteren drei Stunden für eine körperliche Untersuchung im Krankenhaus. Ich durfte nicht auf die Toilette gehen.
Im Untersuchungsgefängnis von Xuzhou wurde ich von den Beamten Liu Tianzheng und Wang Feng verhört. Sie beschuldigten mich, den Gesetzesvollzug zu untergraben, und wollten mich zu einem Schuldeingeständnis zu zwingen.
Da ich mich weigerte, zwangen mich die Wärter, zwei Tage lang zu stehen, ohne zu schlafen. Eine andere Praktizierende, Wang Lanying aus Xuzhou, wurde ebenfalls mit Schlafentzug bestraft. Während sie sich im Delirium befand, befahl der Wärter namens Wang Rui dem Arzt der Haftanstalt, ihr dicke Metallnadeln in alle Finger und in beide Seiten ihres Halses zu stechen.
Die Wärter Wang Rui und Wang Houxian nutzten jeden erdenklichen Vorwand, um Geld von den Konten der Inhaftierten zu beschlagnahmen. Außerdem befahlen sie den Gefangenen, zusätzliche Kleidung für 100 Yuan (rund 13,50 Euro) pro Set zu kaufen, obwohl der Marktpreis nur zehn Yuan betrug. Wer sich weigerte, musste stundenlang in der Hocke verharren.
Bei meiner Anhörung vor dem Stadtgericht Xuzhou beschuldigte mich Staatsanwalt Hou Baichao, Falun-Dafa-Materialien verteilt zu haben. Ich beharrte darauf, dass ich weder durch das Praktizieren von Falun Dafa noch durch das Verteilen von Materialien gegen ein Gesetz verstoßen habe. Er fragte mich, ob ich Falun Dafa weiter praktizieren würde, und ich sagte „ja“.
Obwohl ich mich am Vortag dagegen gewehrt hatte, von den beiden vom Gericht bestellten Anwälten vertreten zu werden, erschienen sie dennoch während der Anhörung und plädierten für mich auf schuldig. Ich wurde gezwungen, den Anwalt-Mandanten-Vertrag mit ihnen zu unterschreiben, und meine Familie musste die Anwaltskosten an sie zahlen. Sie drohten damit, meine Haftzeit zu verlängern oder unser Eigentum zu beschlagnahmen, wenn meine Familie nicht zahlen würde.
Einige Monate später wurde ich zu 3,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.350 Euro) verurteilt.
Nach mehr als einem Jahr in der Haftanstalt Xuzhou wurde ich in das Gefängnis von Nanjing gebracht. Die Wärter beauftragten den Häftling Li Baoyan, mich zu überwachen. Die Überwachung hörte erst auf, als nur noch zwei Monate meiner Haftzeit übrig waren. Sie versuchten auch, mich einer Gehirnwäsche zu unterziehen und mich zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören. Da ich mich weigerte, beschuldigten sie mich, ein psychisches Problem zu haben.
Der Wärter Feng Yanli drohte damit, meine kranke Mutter ins Gefängnis zu bringen, um mich zu überreden, meinem Glauben abzuschwören. Nachdem die 16 Insassen einer Zelle die anstrengende, unbezahlte Arbeit des Tages beendet hatten, erlaubten die Wärter ihnen nicht, eine Pause zu machen. Stattdessen zwangen sie sie, mit mir aufzubleiben, um ihren Hass gegen mich und Falun Dafa zu schüren. Ein anderer Wärter, Zhao Lili, zwang mich zwei Wochen lang täglich frühmorgens aufzustehen und stundenlang zu stehen, bevor ich etwas anderes tun durfte.
Früherer Bericht:
Wegen ihres Glaubens zu dreieinhalb Jahren verurteilt (Provinz Shandong)