(Minghui.org) Eine 60-Jährige wurde vor kurzem aus einem Krankenhaus ins Gefängnis gebracht, um eine Freiheitsstrafe von vier Jahren wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu verbüßen.
Yuan Yuqin aus der Stadt Yantai, Provinz Shandong wurde am 3. Juli 2019 festgenommen. Noch am selben Tag brachten die Beamten sie ins Untersuchungsgefängnis Yantai. Ihre Verhaftung wurde am 10. August genehmigt. Daraufhin beauftragte ihre Familie einen Verteidiger. Die Polizei hinderte diesen jedoch daran, Yuan zu besuchen.
Anfang November 2019 brach sich die Praktizierende im Gefängnis das Handgelenk. Ihre Angehörigen sowie der Verteidiger beantragten Haftverschonung, damit sie sich in ärztliche Behandlung begeben könnte. Xu Wenyue und Guo Fudui vom Amt für Staatssicherheit begaben sich zu weiteren Ermittlungen ins Untersuchungsgefängnis. Als sie hörten, dass Yuan mit Gefangenen ihrer Zelle über Falun Dafa gesprochen hatte, lehnten sie den Antrag auf Haftverschonung ab.
Wochen später gab die Staatsanwaltschaft Longkou Yuans Fall wegen unzureichender Beweise an die Polizei zurück. Xu und Guo sammelten weitere Informationen über Yuan, bevor sie ihren Fall erneut an die Staatsanwaltschaft weiterleiteten, die Anklage erhob. Am 18. Juni 2020 fand Yuans Anhörung vor dem Gericht Longkou per Videokonferenz statt. Der Richter verurteilte die Praktizierende zu vier Jahren Haft.
Nach einem Jahr Haft erkrankte Yuan an Tuberkulose und hustete Blut. Alles, was sie zu sich nahm, musste sie erbrechen. Ihr Gewicht sank rasch von über 85 auf 55 Kilogramm. Aus Angst, dass Yuan andere Gefangene mit Tuberkulose anstecken könnte, brachte man sie Krankenhaus. Wärter fesselten sie mit Handschellen ans Krankenbett, während sie Infusionen bekam.
Als sich Yuans Zustand besserte, kehrte sie gegen Kaution nach Hause zurück. Die Polizei versuchte mehrfach, sie ins Frauengefängnis der Provinz Shandong einzuweisen, doch aufgrund der Tuberkuloseerkrankung verweigerten die Wärter ihre Aufnahme.
Am 22. Oktober 2021 wurde Yuan gerade im Krankenhaus behandelt, als der Polizist Guo Fudui sie gewaltsam ins Frauengefängnis der Provinz Shandong verschleppte.
Yuan begann 1996, Falun Dafa zu praktizieren. Dadurch wurde sie rücksichtsvoller und freundlicher. Nach dem Tod ihrer Schwiegermutter kümmerte sich Yuan über zehn Jahre um ihren kranken Schwiegervater. Wenn ihr Mann außerhalb der Stadt arbeitete, übernahm sie die notwendigen täglichen Besorgungen für den alten Mann.
Nach Beginn der Verfolgung wurde Yuan mehrfach festgenommen und inhaftiert, weil sie für ihren Glauben eintrat.
Im März 2000 reiste sie nach Peking und appellierte für ihr Recht, Falun Dafa zu praktizieren. Beamte verhafteten sie, woraufhin sie im Dorfbüro festgehalten und mit Elektroschocks gequält wurde. Zudem wurden ihr Alkohol und Fäkalien eingeflößt. Polizisten nahmen ihr Kleidung und Schuhe weg und ließen sie über Nacht im Freien stehen.
Im Jahr 2001 wurde Yuan zweimal verhaftet und im Gefängnis Zhangjiagou festgehalten. Die Polizei verlangte von ihrer Familie 5.000 Yuan (700 Euro), damit sie freigelassen und das chinesische Neujahrsfest mit ihnen verbringen konnte.
Das Büro 610 der Stadt Longkou versuchte 2002, Yuan bei ihrer Arbeit zu verhaften, um sie eine Gehirnwäsche zu unterziehen. Mit Hilfe einer Kollegin konnte sie entkommen. Eine Wiederaufnahme ihrer Arbeit war dadurch nicht möglich.
Am 30. Oktober 2008 um 6:30 Uhr kamen Polizisten zu Yuans Wohnung, um sie zu verhaften. Sie konnte fliehen und tauchte unter. Ihr bettlägeriger Schwiegervater und ihr schulpflichtiges Kind blieben allein zurück.
Im Jahr 2012 überwachte die Polizei mehrere Mobiltelefone von Praktizierenden, weil sie bei einer Druckerei in Peking maßgefertigte CD-Hüllen bestellt hatten. Auf Anweisung des Büro 610 Yantai und der Staatssicherheitsabteilung Longkou verhafteten die Beamten die überwachten Praktizierenden am 11. April um 4 Uhr morgens.
Um 5 Uhr kamen mehrere Polizisten zu Yuans Wohnung. Nur zwei Stunden zuvor war ihr Mann nach zweimonatiger Auswärtstätigkeit nach Hause zurückgekehrt. Als Yuan sich weigerte, den Polizisten die Tür zu öffnen, kletterten diese auf ihren Balkon im zweiten Stock und versuchten, ein Fenster aufzuhebeln. Yuan verlangte von den Beamten, dass sie sofort gehen. Sie sagte, es sei gesetzwidrig, in ihre Wohnung einzubrechen.
Es folgte eine Auseinandersetzung, wobei mehrere Beamte durch das Fenster in die Wohnung eindrangen. Sie öffneten die Wohnungstür und ließen weitere sieben Polizisten herein. Yuan versuchte, sie aufzuhalten, aber die Beamten zogen ihr die Arme auf den Rücken. Auch Yuans Mann konnte nichts gegen die Polizisten ausrichten.
Yuans 80-jähriger Schwiegervater, der erst wenige Tage zuvor aus dem Krankenhaus entlassen worden war, war bei der Durchsuchung ebenfalls anwesend. Er zitterte vor Angst. Die Beamten drangen sogar ins Kinderzimmer ein und beschlagnahmten ein Laptop, das Yuans Kind für die Schule benötigte. Das Zimmer des Schwiegervaters wurde durchsucht, wobei die Polizisten 7.800 Yuan (rund 1.100 Euro) Bargeld mitnahmen, das er für medizinische Behandlungen zurückgelegt hatte. Das Geld aus Yuans Handtasche, ihren Ausweis, ihr Mobiltelefon, Falun-Dafa-Bücher sowie ein Foto des Begründers von Falun Dafa, Li Hongzhi, nahmen die Beamten ebenfalls mit.
Später flüchtete Yuan von der Polizeiwache und tauchte erneut unter.
Im September 2015 nahmen Beamte sie für zehn Tage in Gewahrsam, weil sie eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet hatte – den früheren Staatschef, der die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte.
Anfang 2016 hielten zwei Zivilpolizisten Yuan vor ihrer Garage auf und wollten sie verhaften, weil sie vertriebene Falun-Dafa-Praktizierenden beherbergt hatte. Sie konnte zwar fliehen, aber am 5. Dezember 2016 brachen Polizisten mit Hilfe eines Schlüsseldienstes in ihre Wohnung ein und nahmen sie fest. Sie beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher sowie ein Foto von Li Hongzhi.
Wang Yucheng, der stellvertretende Leiter des Amts für öffentliche Sicherheit, schlug Yuan mit einem Tischtennisschläger auf Kopf und Schulter. Weil sie sich weigerte, seinen Fragen zu antworteten, beschimpfte er sie.
Nach den Schlägen war Yuan schwindelig. Sie zitterte unkontrolliert und hatte Herzrasen. Im Untersuchungsgefängnis Yantai brach sie bewusstlos zusammen. Später ließen die Beamten sie auf Kaution frei. Nachdem Yuan nach Hause zurückgekehrt war, überwachte die Polizei ständig die Mobiltelefone von ihr und ihrer Familie.
Frühere Berichte:
Die Verfolgung von Frau Yuan YuqinProvinz Shandong: Acht Verhaftungen und fünf Belästigungen - innerhalb von zwei TagenDrei Bürger von Shandong wegen ihres Glaubens über ein Jahr inhaftiert - einer nach Schlaganfall in KomaDrei Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens angeklagt (Provinz Shandong)