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Bilanz Januar/Februar 2022: Insgesamt 782 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glauben verhaftet oder schikaniert

16. März 2022 |   Von Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) In den ersten beiden Monaten des Jahres 2022 wurden mindestens 423 Falun-Dafa-Praktizierende gemeldet, die wegen ihres Glaubens verhaftet worden waren; weitere 359 wurden schikaniert.

Falun Dafa ist eine traditionelle Kultivierungsmethode, die seit 1999 vom chinesischen kommunistischen Regime brutal verfolgt wird. Unzählige Praktizierende wurden wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet, schikaniert, verurteilt und gefoltert. Aufgrund der strengen Zensur in China können jedoch nicht alle Vorfälle immer zeitnahe gemeldet werden. Es ist auch nicht leicht, alle Informationen zu erhalten.

Von den zum Jahresanfang gemeldeten 423 Verhaftungen betreffen neun das Jahr 2020 und 143 das Jahr 2021. Im Januar 2022 wurden mindestens 187 Praktizierende verhaftet, im Februar waren es 84. Bei Wohnungsdurchsuchungen von 30 Praktizierenden wurden zudem insgesamt 595.237 Yuan (rund 85.000 Euro) von der Polizei beschlagnahmt, wobei 210.000 Yuan (rund 30.000 Euro) von einem Praktizierenden allein stammten und 150.000 Yuan (rund 21.500 Euro) von einem anderen. Einem Dritten wurden 10.100 US-Dollar (rund 9.200 Euro) weggenommen.

In einem Zeitraum von drei bis 35 Tagen nach der Verhaftung starben drei Praktizierende im Gewahrsam, zwei Frauen und ein Mann.

Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Peking im Februar 2022 schikanierten die Behörden Praktizierende in Peking und in Zhangjiakou in der Provinz Hebei. Diese Städte waren zwei der drei Austragungsorte der Winterspiele. Die Behörden wollten vermeiden, dass Praktizierende während der zweiwöchigen Veranstaltung mit Teilnehmern und Besuchern über Falun Dafa sprechen.

Bezogen auf die 359 Fälle von Belästigungen betraf eine Meldung das Jahr 2020 und 167 das Jahr 2021. Im Januar 2022 lagen 167 Fälle vor, im Februar 58.

Bei 261 verfolgten Praktizierenden wurden die Wohnungen durchsucht. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts waren 174 Praktizierende wieder frei. Insgesamt 124 Praktizierende waren älter als 60 Jahre, darunter 22 über 60, 69 über 70, 32 über 80 und eine Person über 90 Jahre alt.

Die betroffenen 782 Praktizierenden kamen aus 27 Provinzen und Gemeinden, wobei die Provinz Hebei die Liste mit 102 Fällen anführt, gefolgt von Shandong (94) und Sichuan 82). In 13 Regionen lag die Anzahl der gemeldeten Fälle zwischen zehn und 70. Elf Provinzen meldeten Zahlen im einstelligen Bereich.

Es folgen einige beispielhafte Verfolgungsfälle, die im Januar und Februar 2022 gemeldet wurden.

Todesfälle

Wegen Praktizieren von Falun Dafa verhaftet: Chengdus Bewohnerin stirbt drei Tage später

Am 20. Januar 2022 wurde Huang Sulan aus Chengdu, Provinz Sichuan, vor ihrem Haus verhaftet und in eine geheime Einrichtung in Pengzhou gebracht.

Die Polizei informierte ihre Familie am 23. Januar, dass sie an diesem Tag gestorben war. Kurz darauf wurde der Leichnam in das Bestattungsinstitut der Stadt Pengzhou überführt. Zwar bekam die Familie den Leichnam zu sehen, dufte aber keine weiteren Untersuchungen zur Todesursache einleiten.

Vor ihrer letzten Verhaftung war Huang bereits am 10. Juli 2019 festgenommen worden, als sie die Praktizierende Mao Kun besuchte. Huang wurde am 9. August freigelassen, während Mao später zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, wo sie starb.

Frau stirbt acht Tage nach Verhaftung - medizinische Behandlung war ihr in der Haft verweigert worden

Die 69-jährige Zhang Siqin aus der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, starb am 27. Januar 2022 in der Haftanstalt Yaojia, acht Tage nach ihrer Festnahme.

Am 19. Januar 2022 um 18:30 Uhr war Zhang von den zwei Polizisten Zou und Chen verhaftet worden, um eine zweijährige Haftstrafe anzutreten. Zhang hatte so große Angst, dass sie unter starker Übelkeit litt. Der Arzt riet der Polizei davon ab, sie aufgrund ihres Gesundheitszustands zu inhaftieren. Doch die Polizei beharrte darauf, dass es ihr gut gehe, und brachte sie in die Haftanstalt Yaojia.

Am ersten Abend in der Haftanstalt war Zhang nicht in der Lage, alleine zu gehen. Sie konnte auch nicht einschlafen. Die Wärter weigerten sich, ihr etwas zu essen zu geben. Am nächsten Morgen war sie so schwach, dass sie sich nicht anziehen konnte und auf die Hilfe der Mitgefangenen angewiesen war.

In den nächsten Tagen erbrach die Praktizierende alles, was sie aß. Das Essen, das die Wärter ihr gaben, bestand nur aus Reisbrei und gedünsteten Brötchen. Zhang war äußerst schwach und konnte noch nicht einmal stehen.

Als sie in die Haftanstalt eingeliefert wurde, nahmen die Wärter ihr das Gebiss weg. Sie bat mehrmals darum, es zurückzubekommen, aber die Wärter lehnten es ab, was ihr das Essen noch mehr erschwerte.

Obwohl ihr gesundheitlicher Zustand nicht besser wurde, brachten die Wärter sie nicht zu einem Arzt. Stattdessen gaben sie ihr irgendwelche Medikamente, wodurch es ihr noch schlechter ging.

Am 25. Januar, dem sechsten Tag ihrer Inhaftierung, begann Zhang unwillkürlich zu zittern und konnte sich nicht mehr aufsetzen. Eine Mitgefangene meldete dies dem Wachpersonal, das darauf bestand, ihr ein Medikament zu verabreichen, ohne einen Arzt hinzuzuziehen. Als Zhang nicht in der Lage war, das Medikament einzunehmen, befahlen die Wärter fünf Häftlingen, sie festzuhalten und ihr das Medikament gewaltsam zu verabreichen. Danach war sie bewegungsunfähig und hatte keine Kraft, sich aufzusetzen.

Am 26. Januar fing Zhang gehen 2:20 Uhr erneut an zu zittern. Die Insassen im Raum waren alle wach, doch die Wärter ignorierten sie immer noch. Um 9 Uhr wurde Zhang in einem Rollstuhl aus der Zelle gefahren, aber nur zehn Minuten später wieder zurückgebracht. Die Wärter gaben ihr weiterhin das unbekannte Medikament.

Zhang fieberte seit Mitternacht. Um 2:40 Uhr war ihr Zustand lebensbedrohlich, doch die Wärter weigerten sich weiterhin, sie in ein Krankenhaus zu bringen. Sie wiesen die Mitgefangenen an, ihren Zustand weiter zu überwachen.

Am Morgen konnte sich Zhang trotz Hilfe einer Mitgefangenen nicht mehr aufsetzen. Die Insassen meldeten ihre Situation um 7:07 Uhr. Um 7:25 Uhr war immer noch kein Arzt da. Ihre Mitgefangene rief immer wieder nach den Wärtern, aber es kam niemand.

Als der Arzt um 7:30 Uhr eintraf, atmete Zhang nicht mehr und hatte keinen Puls. Der Arzt führte Wiederbelebungsmaßnahmen durch, aber sie reagierte nicht. Um 7:34 Uhr rief der Arzt das Wachpersonal, das jedoch erst beim dritten Mal reagierte. Zhang wurde um 7:35 Uhr für tot erklärt und aus der Zelle gebracht.

Psychischer Druck fordert seinen Tribut: 35 Tage nach Verhaftung tot

Die Praktizierenden Dai Zhidong und Sun Deguo, beide wohnhaft in der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang, wurden am 8. Januar 2022 verhaftet. Sie hatten einer Person an einer Tankstelle im nahegelegenen Landkreis Lindian ein Flugblatt mit Informationen über Falun Dafa überreicht und waren angezeigt worden.

Auf der Polizeiwache Lindian nahm die Beamtin Wei Fang von der Staatssicherheitsabteilung die Schlüssel der Praktizierenden an sich und durchsuchte ihre Wohnungen ohne Durchsuchungsbefehl. In Suns Wohnung verhafteten die Polizisten die Praktizierenden Sun Wenzhong und Zhang Liguo, die zu dieser Zeit gerade zu Besuch waren.

Die Beamten beschlagnahmten die Falun-Dafa-Bücher von Sun Deguo, seinen Computer und über 20.000 Yuan (ca. 2.760 Euro) in bar. Die Stasi-Beamtin Wei behauptete jedoch, sie habe nur 10.000 Yuan (ca. 1.380 Euro) mitgenommen.

Sun Wenzhong wurde im Gefängnis Taikang festgehalten, weil er angeblich für die Herstellung von Informationsmaterialien über Falun Dafa verantwortlich ist. Die Beamten warfen ihm vor, „durch eine Sektenorganisation den Strafvollzug zu untergraben“ [1]. Die anderen drei Praktizierenden wurden nach Zahlung einer Kaution von jeweils 10.000 Yuan freigelassen.

Alle Praktizierenden reichten später Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Daqing ein, weil die Polizisten bei ihrer Verhaftung und Durchsuchung ihrer Wohnungen gegen die gesetzlichen Bestimmungen verstoßen hatten.

Als Dai nach den Übergriffen der Polizei wieder zu Hause war, stand er unter enormem Druck. Seine Frau war ein Jahr zuvor gestorben. Aufgrund seines geringen Einkommen als Zusteller hatte er Schwierigkeiten, ihre immer noch unbezahlte Arztrechnung zu begleichen. Die Polizisten hatten seine einzigen Ersparnisse in Höhe von 5.000 Yuan (ca. 690 Euro) beschlagnahmt. Die Kaution in Höhe von 10.000 Yuan hatte sein Sohn für ihn ausgelegt. Dai war in großer Sorge, wann er je in der Lage sein würde, alle Schulden zu begleichen. Außerdem setzte die Polizei ihn unter Druck und forderte, die Verfolgung nicht bei Minghui.org zu melden. Die finanzielle Situation und der psychische Druck forderten ihren Tribut: Dai verstarb am 11. Februar 2022 mit 60 Jahren.

Festnahmen und Schikanen im Vorfeld der Olympischen Winterspiele

Im Vorfeld der Olympischen Spiele: Verhaftungen und massive Einschränkungen für Bewohner der Austragungsorte

Am 20. und 21. Januar wurden fünf Praktizierenden aus dem Bezirk Chongli, in dem sich die Olympischen Skigebiete befanden, festgenommen. Die Behörden erklärten, sie würden die Praktizierenden bis zum 6. Februar, zwei Tage nach der Eröffnung der Olympischen Winterspiele, festhalten.

Auf Anweisung von Zheng Jianguo von der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Chongli verhaftete die Polizei am 20. Januar um 21 Uhr Bai Mei im Haus ihrer Tochter. Ihr Mobiltelefon und andere persönliche Gegenstände wurden beschlagnahmt.

Etwa zur gleichen Zeit brachen Polizisten in die Wohnung von Bais Bruder Bai Tao ein und beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, einen Lautsprecher und ein Tablet. Da Bai nicht zu Hause war, als die Polizisten kamen, kehrten sie am nächsten Tag zurück und verhafteten ihn.

Am 21. Januar um Mitternacht nahmen die Polizisten drei weitere Praktizierende fest: Kang Cuiqing, Direktorin der Kinderklinik des Bezirkskrankenhauses Chongli; Qin Yulan, Lehrerin im Bildungsamt von Chongli; und Wei Jiansheng, Lehrerin an der Mittelschule Nr. 1 in Chongli.

Die drei Praktizierenden wurden auf dem örtlichen Polizeirevier festgehalten und dann für 15 Tage in die Haftanstalt der Stadt Zhangjiakou gebracht.

Neben den Falun-Dafa-Praktizierenden waren auch die Einwohner mit extremen Einschränkungen in ihrem täglichen Leben konfrontiert, da die Behörden eine erfolgreiche internationale Sportveranstaltung gewährleisten wollten.

Pekingerin vor den Olympischen Winterspielen verhaftet, soll ein Jahr zuvor Falun-Dafa-Materialien verteilt haben

Am 23. Januar 2022 brachen Polizisten in die Wohnung von Jiao Shuying ein und nahmen sie fest. Am nächsten Tag wurde sie in das Untersuchungsgefängnis Changping überführt. Die Praktizierende aus dem Pekinger Bezirk Changping wurde beschuldigt, vor einem Jahr Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt zu haben.

Anfang 2021 war das Wohngebiet Hongfuyuan, in dem Jiao lebt, im Zuge der Null-Covid-Politik abgeriegelt worden. Alle Bewohner mussten ihre persönlichen Daten angeben, als die Behörden flächendeckende PCR-Tests anordneten. Die Polizei spürte Jiao anhand der Angaben auf, die ihre Familie für sie gemacht hatte. Doch anstatt sie damals zu verhaften, wartete die Polizei ein Jahr und verhaftete sie Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Peking.

Polizisten durchsuchten Jiaos Wohnung und beschlagnahmten zwei Kalender und mehrere Kartenlesegeräte. Vor ihrer Verhaftung vergewisserte sich ein Beamter der Polizeiwache Pingxifu, dass sie zu Hause war, indem er behauptete, eine Volkszählung durchzuführen. Jiaos 90-jährige Mutter ist nun auf sich allein gestellt und hat Schwierigkeiten, sich selbst zu versorgen.

Verschärfte Überwachung

Neben den Verhaftungen wurden die meisten Falun-Dafa-Praktizierenden in sieben zentralen Pekinger Bezirken streng überwacht. Hierbei handelt es sich um die Bezirke Haidian, Shijingshan, Chaoyang, Shunyi, Changping, Fangshan und Tongzhou.

Jeder lokale Praktizierende in Chaoyang und Haidian wurde rund um die Uhr von vier Personen in zwei Schichten überwacht. Es wird berichtet, dass jeder sogenannte „Gemeindeüberwacher“ einen täglichen Lohn von 180 Yuan (rund 26 Euro) in Chaoyang sowie 200 Yuan (rund 29 Euro) in Haidian erhielt.

Ähnliche Überwachungen wurden auch in Shanghai gemeldet. Qu Fei wollte am 28. Januar 2022 einen Flug zu seinem Bruder in die USA nehmen. Auf dem Flughafen hielt ihn Huang Jia, ein Beamter der Staatssicherheit, auf. Seither stand er unter permanenter Überwachung.

Ältere Praktizierende werden nicht verschont

66-Jährige in kritischem Zustand nach Hungerstreik gegen willkürliche Inhaftierung wegen ihres Glaubens

Die 66-jährige Ji Yunzhi lebt in der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei. Sie liegt im Koma, nachdem sie wochenlang aus Protest gegen ihre Verhaftung in Hungerstreik getreten war. Trotz ihres kritischen Zustands weigerte sich die Polizei, sie freizulassen.

Ji Yunzhi wurde am 1. Februar, dem chinesischen Neujahrstag, gegen 8:00 Uhr morgens zu Hause verhaftet. Die Polizisten brachen in die Wohnung ein, als ihre Familie kurz den Müll rausbrachte. Auch die Praktizierende, Sun Zhifang, die gerade zu Besuch war, wurde verhaftet. Die Polizei durchsuchte Jis Wohnung und beschlagnahmte 40 Falun-Dafa-Bücher und ein Foto des Begründers von Falun Dafa.

Da Ji sich weigerte, mit der Polizei mitzugehen, wurden sie und Sun gewaltsam in ein Polizeiauto verfrachtet. Beide Frauen wurden in das Untersuchungsgefängnis des Linken Banner Bahrain gebracht. Ji trat in den Hungerstreik, um gegen die willkürliche Festnahme und Inhaftierung zu protestieren.

Am 11. Februar forderte die Polizei Jis Familie auf, in das Krankenhaus des Linken Banner Bahrain zu kommen. Bei ihrer Ankunft stellten sie erschüttert fest, dass Ji im Koma lag. Die Polizei hatte ihre Füße trotz ihres Zustands an das Krankenhausbett gekettet. Der Arzt befahl ihnen, ein Formular zu unterschreiben, das den kritischen Zustand von Ji bestätigte.

Jis Familie beantragte am nächsten Tag ihre Freilassung gegen Kaution. Die Polizei stellte hierfür drei Bedingungen, deren Inhalt unbekannt ist. Zum Zeitpunkt dieses Beitrags befand sich Ji immer noch im Krankenhaus.

87-jährige Professorin im Ruhestand zehn Stunden lang verhört

Die 87-jährige Chen Shejie, eine ehemalige außerordentliche Professorin der Zentral-Süd-Universität, wurde am 24. Dezember 2021 zu Hause verhaftet. Zivilbeamte brachen in ihre Wohnung in Changsha (Provinz Hunan) ein und durchsuchten alle Räume ohne Durchsuchungsbefehl. Falun-Dafa-Bücher, Computer, Drucker sowie die Falun-Dafa-Bilder an den Wänden wurden beschlagnahmt.

Die Polizisten brachten Chen zum Verhör auf die Polizeiwache Yuelu. Sie wehrte sich gegen die Diffamierung von Falun Dafa und verlangte die Vorlage von Dokumenten, die eine rechtliche Grundlage für die Verfolgung lieferten. Die Polizei behauptete zwar, die Dokumente zu haben, zeigte sie ihr aber nicht. Ein Beamter drohte ihr: „Wir haben Sie schon einmal im Jahr 2016 verhaftet. Jetzt haben Sie es wieder getan. Wenn Sie das weiterhin tun [für Falun Dafa eintreten], werden wir Sie ins Gefängnis werfen.“

Bevor Chen um 1:00 Uhr nachts mit ihrer Familie nach Hause gehen durfte, drohte ein anderer Beamter, ihr Leben zu überwachen. Er sagte zu ihrer Familie: „Wenn du weiterhin mit anderen über Falun Dafa sprichst, werden wir dich nicht so einfach davonkommen lassen!“

Ehemalige Akupunkteurin verhaftet und verhört

Nie Yulan, eine 76-jährige ehemalig Akupunktur-Therapeutin, lebt in der Stadt Zhengzhou in der Provinz Henan. Sie kam am 5. Januar 2022 um die Mittagszeit nach Hause, nachdem sie Dampfbrötchen besorgt hatte. Etwa ein Dutzend Polizisten umringten sie und drangen in ihre Wohnung ein.

Während ein Beamter Nie in ihrem Schlafzimmer festhielt, beschlagnahmten die anderen ihren Computer, Falun-Dafa-Bücher, das Foto des Begründers von Falun Dafa und andere Materialien mit Bezug zu Falun Dafa. Die Polizisten zwangen Nie auch, ihre verschlossenen Schubladen zu öffnen, aus denen sie 2.600 Yuan (ca. 360 Euro) in bar entwendeten, darunter 2.000 Yuan in Banknoten, die mit kurzen Botschaften über Falun Dafa bedruckt waren. Aufgrund der strengen Informationszensur in China nutzen viele Praktizierende unter anderen diese kreative Methode, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen.

Die Polizisten brachten Nie zur Polizeiwache Dianchanglu. Sie behaupteten, jemand habe sie angezeigt, weil sie einen Anwalt für Zhang Hui beauftragen wollte. Zhang war Tage zuvor wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhaftet worden. Nie verlangte, die Namen der Polizisten zu erfahren. Das lehnten diese jedoch ab mit der Begründung, dass Nie diese Namen an Minghui.org weitergeben würde.

Nie weigerte sich, die Fragen der Polizisten zu beantworten. Als die Polizei sie weiter verhörte, bekam sie ein Engegefühl in der Brust und Magenschmerzen. Zuerst wurden ihre Hände und Füße kalt, dann fühlte sich ihr Körper kalt an und sie konnte nicht mehr aufhören zu zittern. Außerdem hatte sie Atembeschwerden. Die Polizei rief einen Krankenwagen und der Arzt stellte fest, dass ihre Herzfrequenz unter 40 Schlägen pro Minute lag. Daraufhin wurde sie zur Wiederbelebung in ein Krankenhaus gebracht. Gegen 23 Uhr kehrte sie nach Hause zurück.

80-jähriges Ehepaar zu Hause verhaftet: Polizisten gaben sich als Mitarbeiter der Impftruppe aus

Am 25. Dezember 2021 klopften vier Personen an der Tür von Huang Zhijie und seiner Frau Tang Peilian in der Stadt Changsha (Provinz Hunan). Sie behaupteten, von der örtlichen Gemeinde zu sein und von Tür zu Tür zu gehen, um die Leute gegen COVID-19 zu impfen.

Der Ehemann öffnete die Tür. Ohne ein Wort zu sagen, stürmten die vier Personen, darunter eine Frau in Polizeiuniform, herein und rannten in das Schlafzimmer. Tang druckte gerade Informationsmaterialien über Falun Dafa aus. Obwohl die Eindringlinge sie davon abhalten wollten, schloss sie sofort ihren Schrank ab, in welchem sie den Drucker und den Computer aufbewahrte.

Die 80-jährige Tang verlangte von den vier Personen die Dienstausweise sowie einen Durchsuchungsbefehl. Sie weigerten sich, ihre Ausweise vorzuzeigen. Ein Mann stellte sich als Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees vor, während die beiden anderen Männer sagten, sie seien von der Polizei des Bezirks Yueli und hießen Zhang und Wang.

Auf Anweisung von Wang durchsuchten die drei Beamten die Wohnung. Wang befahl Tang, den Schlüssel zu ihrem Kleiderschrank herauszugeben. Als sie sich weigerte, riss Wang die Falun-Dafa-Bilder im Wohnzimmer herunter. Sämtliche Falun-Dafa-Bücher und -Informationsmaterialien von Tang wurden ebenfalls durchblättert.

Die Polizei gab an, das Paar ins Visier genommen zu haben, weil eine Überwachungskamera Huang aufgezeichnet hatte, wie er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Man hätte ihn ausfindig gemacht und seine Adresse ermittelt, hieß es.

Das betagte Paar wurde zur Polizeiwache des Bezirks Yueli gebracht und in getrennten Räumen verhört. Gegen 20 Uhr wurden sie wieder freigelassen.

In Gehirnwäsche-Einrichtung und Nervenklinik eingewiesen

Null-Fälle-Kampagne" in der Ölförderanlage Gudao: Von der Arbeit suspendiert und einen Monat lang in Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten

Im Rahmen der „Null-Fälle-Kampagne“ werden seit Beginn des zweiten Halbjahres 2020 Falun-Dafa-Praktizierende in einem Gebäude der Ölförderanlage Gudao des Ölfeldes Sinopec Shenli in der Stadt Dongying in der Provinz Shandong verfolgt.

Die „Null-Fälle-Kampagne“ zielt darauf ab, alle Falun-Dafa-Praktizierenden, die auf der schwarzen Liste der Regierung stehen, zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Zu diesem Zweck wurden die Polizei, die Nachbarschaftskomitees der Straßen und die Arbeitsstätten der betroffenen Praktizierenden mobilisiert.

In der Ölförderanlage Gudao arrangierten das Parteikomitee, das Petitionsbüro und die Arbeitergewerkschaft des Unternehmens Treffen mit Praktizierenden, wobei es sich um beschäftigte sowie pensionierte Mitarbeiter handelte. Meist fanden diese Treffen in Anwesenheit der Polizei statt. Den Praktizierenden wurde mit Kündigung, Lohn- und Prämienabzug sowie Hindernissen für ihre Kinder bei der Arbeitssuche und Karriere gedroht, sofern sie sich weigern, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Einige Praktizierende wurden aufgefordert, ihre Ausweise abzugeben.

Einer der Angestellten des Unternehmens, der etwa 30-jährige Praktizierende Li Bing, wurde Anfang Dezember 2020 zu einer Gehirnwäsche ins Jindao Hotel gebracht. Mehrere Psychologen wurden von den Behörden beauftragt, „Gehirnwäsche-Vorträge“ zu halten, um ihn zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben.

Li wurde zwar nach einigen Wochen wieder freigelassen. Doch Liu Shuting, der Leiter des Unternehmens, suspendierte ihn am 1. April 2021 auf Anweisung des Büro 610 des Betriebes. Man sperrte Li in Isolationshaft und wies ihn an, die Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas abzuschreiben und eine Garantieerklärung  zu verfassen.

Da Li sich weigerte, behielten die Behörden 2.500 Yuan (ca. 345 Euro) von seinem monatlichen Gehalt ein, sodass ihm nur noch 500 Yuan im Monat blieben. Angesichts der rapide steigenden Preise stellte die finanzielle Verfolgung Lis Familie vor enorme Schwierigkeiten, zumal er seine Eltern und sein Kind unterstützen musste. Er wandte sich mehrmals an Manager Liu. Dieser behauptete, die Entscheidung sei von der Unternehmensleitung getroffen worden, konnte aber keine formellen Unterlagen dazu vorlegen. Diese seien vertraulich, meinte er.

Wochen später übergab Liu ihm eine Mitteilung, wonach einem Mitarbeiter die „leistungsbezogene Vergütung“ entzogen wird, wenn er kein Einkommen für das Unternehmen erwirtschaften kann. Damit begründete er die Aussetzung von Lis Gehalt und forderte eine Unterschrift unter das Schriftstück. Li sagte, er habe keine Einwände gegen die Mitteilung, aber es sei nicht so, dass er nicht arbeiten und kein Einkommen für das Unternehmen erzielen könne, sondern das Unternehmen selbst habe ihn von seiner Arbeit suspendiert. Daher sollte nicht er die Konsequenzen dafür tragen. Er weigerte sich, die Mitteilung zu unterschreiben.

Um Gerechtigkeit zu erlangen, wandte sich Li an die Gewerkschaft des Unternehmens und an das Büro für Personalwesen und soziale Sicherheit der Stadt Dongying. Er warf seinem Vorgesetzten vor, gegen seinen Arbeitsvertrag verstoßen zu haben. Ein Beamter nahm seine Beschwerde zwar entgegen, gab sie aber später zurück. Er verwies darauf, einen Anruf vom Komitee für Politik und Recht erhalten zu haben. Das Komitee habe die Gewerkschaft unter Druck gesetzt, Lis Fall nicht anzunehmen.

Zwischen dem 16. und 17. November setzte Wen Shuming, ein Mitarbeiter des Büro 610 der Shengli-Ölförderanlage, Li unter Druck und versuchte, ihn zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören.

Nachdem Li die Verfolgung durch Wen auf Minghui.org bekannt gemacht hatte, riefen Falun-Dafa-Praktizierende aus dem Ausland bei Wen an und forderten, dass er sich nicht mehr an der Verfolgung beteiligt. Wen suchte Li am 2. Dezember auf und sagte, er sei sehr verärgert über diese Anrufe. Er meldete Li bei der Polizei, die ihn am nächsten Tag verfolgte und ihn aufforderte, einen Reuebrief zu schreiben.

Die Polizeibeamten Ren Anyuan und Ma Yuqiang belästigten Li am 6. Dezember erneut und fragten ihn, wie er die Informationen an Minghui.org übermittelt habe.

Ende Dezember wurde Li verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Jishu gebracht. Sein Unternehmen stellte vier Mitarbeiter ab, die ihn abwechselnd überwachten. Er wurde dort einen Monat lang festgehalten und erst um den 22. Januar 2022 wieder freigelassen.

Der Eingang der Technikerschule der Ölfördergesellschaft Jishu, in der sich die Gehirnwäsche-Einrichtung befindet

Die Gehirnwäsche-Einrichtung Jishu

Gesunde Frau 27 Tage lang in psychiatrischem Krankenhaus festgehalten

Wu Xiuying aus der Stadt Pengzhou, Provinz Sichuan, wurde 27 Tage lang in einer psychiatrischen Klinik festgehalten, nur weil sie ihren Glauben an Falun Dafa bewahrte.

Wu wurde am 5. Oktober 2021 von Vertretern des Dorfkomitees, der Gemeindeverwaltung und der Polizei zu Hause verhaftet. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und zwangen sie, ein Dokument über ihren Fall mit Fingerabdrücken zu versehen.

Daraufhin wurde Wu 27 Tage lang im psychiatrischen Krankenhaus der Stadt Pengzhou festgehalten. Während ihres Aufenthalts sollte sie dreimal Psychopharmaka einnehmen. Als sie sich wehrte, wurde sie geschlagen. Auch nach ihrer Entlassung schikanierten die Behörden sie weiter.

Falun-Dafa-Praktizierende aus Guangxi wegen ihres Glaubens in Gehirnwäsche-Einrichtung inhaftiert

Meng Liuli stammt aus der Stadt Baise, Provinz Guangxi. Sie wohnt derzeit in der Stadt Nanning in derselben Provinz. Am 15. Dezember 2021 drangen kurz vor Mitternacht mehrere Polizisten in ihre Wohnung ein und verhafteten sie. Ihre Familie wurde am nächsten Tag darüber informiert, dass sie zur „Weiterbildung“ in das Zentrum für Rechtserziehung Baise (eine Gehirnwäsche-Einrichtung) gebracht wurde.

Vor kurzem wurden mehrere Falun-Dafa-Praktizierende in der Provinz Guangxi von Beamten des Büro 610 schikaniert, weil sie sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben. Als die Praktizierenden sich weiterhin widersetzten, wurden einige auf der Stelle verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht, die für die Öffentlichkeit oft als „Zentrum für Rechtserziehung“ bezeichnet wird.

Das „Zentrum für Rechtserziehung“ Baise befindet sich im Paibaiyun Hotel, das seit vielen Jahren vom Büro 610 gemietet wurde, um Falun-Dafa-Praktizierende zu verfolgen. Viele Praktizierende aus den zwölf Landkreisen und Bezirken in Baise wurden hier inhaftiert, einer Gehirnwäsche unterzogen und gefoltert. Die 47-jährige Wang Zhen, eine Angestellte der medizinischen Fakultät, starb am 22. September 2016, nachdem sie zehn Tage lang in dieser Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten worden war.

Wiederholt ins Visier genommen

Frau aus Jilin fünf Monate nach Entlassung aus eineinhalbjähriger Haft erneut verhaftet

Sun Yazhen, eine 62-jährige Frau aus der Stadt Jilin in der Provinz Jilin, wurde am 14. Februar 2022 verhaftet, einen Tag vor dem Laternenfest, dem letzten Tag des chinesischen Neujahrsfestes.

Suns jüngste Verhaftung erfolgte nur fünf Monate, nachdem sie nach 1,5 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen worden war. Sie war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert gewesen. Ihre Familie wurde über ihre derzeitige Situation im Unklaren gelassen und macht sich große Sorgen um sie.

Sun Yazhen

Vor vier Jahren, am 3. Februar 2018, ebenfalls zeitnah zum Laternenfest, wurde Sun verhaftet, weil sie in einem Einkaufszentrum mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde später zu eineinhalb Jahren Gefängnis auf drei Jahre Bewährung verurteilt.

Obwohl sie nach sieben Monaten Haft entlassen wurde, stand sie nach ihrer Rückkehr unter strenger Bewachung und wurde angewiesen, sich jeden Monat beim Nachbarschaftskomitee zu melden. Sie nutzte diese Gelegenheiten, um den dortigen Mitarbeitern von Falun Dafa zu erzählen. Nach einiger Zeit wurde ihr befohlen, jede Woche dorthin zu gehen.

Da Sun an ihrem Glauben festhielt, tauchten im März 2019 acht Personen des Büro 610 und des Nachbarschaftskomitees bei ihr zu Hause auf. Sie filmten ihre Wohnung und suchten nach Falun-Dafa-Materialien, die sie als „Beweise“ verwenden wollten, um sie zu verfolgen. Um den Schikanen zu entgehen, verließ Sun ihr Zuhause und zog zu ihrer Schwester, wurde aber am 17. November 2020 erneut verhaftet.

Die Behörden hoben Suns Bewährung auf und brachten sie in das Frauengefängnis der Provinz Jilin, wo sie ihre Strafe absitzen musste. Nachdem sie ein Jahr später, im November 2021, entlassen worden war, riefen die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees immer wieder bei ihrer Familie an und erkundigten sich nach ihrer Situation.

Sun wurde am 14. Februar 2022 ein weiteres Mal verhaftet, als sie einen anderen Praktizierenden, Yue Nailiang, besuchte, der am selben Tag verhaftet wurde, weil er Neujahrsdekoration mit Informationen über Falun Dafa an die Tür seiner Mutter geklebt hatte. Da Yues jüngerer Bruder, Yue Naiming, immer noch eine dreijährige Haftstrafe wegen seines Glaubens an Falun Dafa absitzt, war die Verhaftung ihres zweiten Sohnes für die 83-jährige Mutter ein schwerer Schlag.

Bei Arbeitssuche verhaftet: Ehemalige Lehrerin erneut wegen ihres Glaubens angeklagt

Eine Frau aus der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning, die wegen Praktizierens von Falun Dafa zu 5,5 Jahren Haft verurteilt worden war, wird nun erneut wegen ihres Glaubens verfolgt.

Liu Yurong, eine 60-jährige ehemalige Lehrerin der Mittelschule der Stadt Cuiyan, begann im September 1997, Falun Dafa zu praktizieren. Sie schreibt der Praxis die Heilung ihrer Nieren-, Magen- und Leberbeschwerden zu.

Im Jahr 2008 wurde Liu verhaftet und zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil sie an ihrem Glauben festhielt. Infolge der Folter in der Haft erlitt sie einen Schlaganfall und wurde 2013 ein Jahr früher als vorgesehen entlassen. Als sie nach Hause zurückkehrte, musste sie feststellen, dass sie vom Schulamt der Stadt Linghai entlassen und ihre 14 Dienstjahre aus der Rentenberechnung gestrichen worden waren. Das führte dazu, dass sie keine Rentenleistungen erhielt. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, nahm sie Gelegenheitsjobs in der Altenpflege an.

Am 27. November 2021 besuchte sie die über 70 Jahre alte Mitpraktizierende Kang und bat sie um Unterstützung, eine vorübergehende Arbeit zu finden. Polizisten, die sich zur Überwachung des Hauses in der Nähe versteckt hielten, nahmen Liu fest. Sie wurde in Strafhaft genommen und noch am selben Abend in das Frauengefängnis der Stadt Jinzhou gebracht.

Ihre Familie suchte die Polizeiwache Beijiao auf, um ihre Freilassung zu erwirken, jedoch ohne Erfolg. Beamte der Staatssicherheit des Bezirks Taihe legten ihren Fall umgehend der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai vor, die ihre Verhaftung kurz darauf genehmigte.

Um Liu zu belasten, versuchten Liu Changjie und Li Lei von der Staatssicherheit, sie zu zwingen, sich schuldig zu bekennen und zuzugeben, dass sie zu Kang gegangen war, um Falun-Dafa-Materialien auszuliefern, anstatt nach einem Job zu suchen. Liu weigerte sich.

Ohne ausreichende Beweise beschuldigte der Staatsanwalt Liu in der Anklageschrift des „Versuchs einer Straftat“.

Liu hatte sich noch nicht von den körperlichen Schäden erholt, die durch die Folter in ihrer vorherigen Haftzeit verursacht worden waren. Daher ist ihre Familie sehr besorgt, ob ihre Symptome aufgrund der schlechten Lebensbedingungen und möglichen Misshandlungen, denen sie nach dieser Verhaftung ausgesetzt sein könnte, wieder auftreten könnten.

Große Mengen an Bargeld bei Polizeirazzia beschlagnahmt

Über 10.000 USD und teurer Schmuck einer Frau aus Shandong beschlagnahmt

Liu Binghuan aus der Stadt Jinan in der Provinz Shandong wurde am 30. Dezember 2021 verhaftet, als sie ihr Wohnhaus verließ. Die Polizei behauptete, sie habe sie seit über sechs Monaten überwacht und wisse, dass sie oft unterwegs sei, um Falun-Dafa-Materialien zu verteilen und mit Menschen über Falun Dafa zu sprechen. Sie hätten ihr Mobiltelefon abgehört und Videos von ihr aufgenommen. Ein Beamter erwähnte, dass er sich oft vor ihrer Wohnung aufgehalten habe und ihr gefolgt sei, wenn sie mit ihrem Elektrofahrrad unterwegs war.

Die Polizei nahm Liu die Schlüssel ab und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, das Foto des Begründers von Falun Dafa, Falun-Pins, die 10.100 US-Dollar-Scheine (ca. 9.230 Euro) ihres jüngeren Bruders, vier Mobiltelefone, drei i-Pads sowie ihren Reisepass und Schmuck.

Auf der Polizeiwache wurde Liu von einem Beamten geschlagen. Sie fragte nach seinem Namen, aber er weigerte sich, zu antworten. Er zog sie so stark an den Ohren, dass die Haut hinter ihren Ohren abgerieben wurde. Er schlug ihr auch ins Gesicht und würgte ihren Hals. Er ließ sie erst los, als sie fast erstickt war.

Die Polizisten hielten Liu außerdem lange Zeit mit Handschellen hinter dem Rücken gefesselt und bedeckten ihren Kopf mit einer schwarzen Plastiktüte. Erst nach ihrem heftigen Protest nahmen die Polizisten die Tüte ab.

Während der drei Vernehmungsrunden durfte Liu einen ganzen Tag lang nicht schlafen. Die Polizei fragte sie nicht nur, zu welchen Praktizierenden sie Kontakt habe, sondern auch, wie viele Personen zu ihrer Familie gehörten und wie hoch der Kontostand ihres Bankkontos sei. Ihr Bruder, Liu Binglei, wurde ebenfalls verhaftet, geschlagen und verhört.

Liu wurde am nächsten Abend freigelassen, nachdem bei ihr hoher Blutdruck und Herzrasen festgestellt worden waren. Sie verlangte von der Polizei die Rückgabe ihrer persönlichen Gegenstände, die ihr jedoch nur 500 Yuan (ca. 70 Euro) zurückgaben. Seitdem lebt sie nicht mehr zu Hause, um weiterer Verfolgung zu entgehen.

Außer ihrer jüngsten Verhaftung hat Liu zwischen 2008 und 2009 ein Jahr Zwangsarbeit verrichtet. Ihre Mutter, Li Sufang, die ebenfalls Falun Dafa praktizierte, wurde 2017 zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil sie mit anderen Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Aufgrund des psychischen Drucks und der körperlichen Folter entwickelte sie hohen Blutdruck und verstarb Ende 2019.

Bankkarte mit 200.000 Yuan Guthaben geraubt

Am 20. November 2021, einen Tag nachdem Li Ping aus der Stadt Jiujiang in der Provinz Jiangxi wegen Praktizierens von Falun Dafa verhaftet worden war, drang die Polizei in ihre Wohnung ein. Die Polizei hatte ihr die Schlüssel abgenommen und durchsuchte die Wohnung, obwohl niemand zu Hause war.

Die Polizei beschlagnahmte Lis Computer, über 10.000 Yuan in bar und eine Kreditkarte mit 200.000 Yuan (ca. 28.500 Euro) Guthaben, ohne eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände vorzulegen. Außerdem drohten sie ihrer Familie, die Razzia nicht zu melden, da Li sonst eine härtere Gefängnisstrafe drohe.

Auf der Polizeiwache musste Li Handschellen und Fußfesseln tragen. Sie durfte die Toilette nicht benutzen und nicht schlafen. Unter dem Druck der Polizei und in Sorge um ihren Sohn, der noch zur Grundschule geht, unterschrieb sie gegen ihren Willen das von der Polizei vorbereitete „Geständnis“. Die Beamten, die ihren Fall bearbeiteten, weigerten sich, ihre Namen zu nennen.

Lis Mutter beauftragte später einen Anwalt mit ihrer Vertretung. Nachdem die Polizei dies herausgefunden hatte, schüchterten sie ihren jüngeren Bruder und ihren Ehemann ein. Die Polizei befragte auch ihren Mann über andere Falun-Dafa-Praktizierende, mit denen sie Kontakt hatte, und behauptete, dass sie freigelassen würde, wenn er über andere Praktizierende berichtete.

150.000 Yuan Bargeld bei Hausdurchsuchung beschlagnahmt

Die Frauen Liu Yuhua, 69, und Yu Guilan, 73, aus der Stadt Tonghua, Provinz Jilin, wurden am 13. Februar 2022 verhaftet, als sie auf der Straße mit Leuten über Falun Dafa sprachen. Die Polizei nahm ihnen die Schlüssel ab und durchsuchte ihre Wohnungen. Aus Lius Wohnung wurden insgesamt 150.000 Yuan (ca. 21.400 Euro) in bar sowie einige tausend Yuan, die sie an einem gesonderten Platz aufbewahrt hatte, mitgenommen. Ihr Computer, ihr Drucker und andere persönliche Gegenstände wurden ebenfalls beschlagnahmt.

Eine andere Gruppe von Beamten, die Yus Wohnung durchsuchte, nahm ebenfalls mehrere zehntausend Yuan in bar mit.

Beide Frauen wurden am Abend des 14. Februar 2022 freigelassen, nachdem die Haftanstalt in Tonghua ihre Aufnahme aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands abgelehnt hatte.

Weitere Fälle von Schikanen

Wiederkehrende Schikanen bei vier Mitgliedern einer Großfamilie

Vier Personen einer Großfamilie in der Stadt Pengzhou in der Provinz Sichuan wurden im Jahr 2021 mehrfach wegen ihres Glaubens an Falun Dafa schikaniert. Bei der letzten Schikane am 7. Dezember 2021 zwang die Polizei sie, Fingerabdrücke auf Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu machen.

In den frühen Morgenstunden des 7. Dezember 2021 kamen ein Dutzend Polizeibeamte und Dorfsekretäre zur Wohnung von Li Yongxian im Dorf Xijing.

Sobald Li die Tür geöffnet hatte, durchsuchten die Polizisten jeden Winkel ihrer Wohnung. Auch in ihren Schuhen, zwischen den Schichten ihrer Bettwäsche und in ihren Schränken schauten sie nach. Als Li in das Polizeiauto geschoben wurde, sah sie zu ihrer Überraschung, dass ihr jüngerer Bruder Li Yonggang und dessen Frau Wang Xiaoping schon drinnen saßen.

Lis jüngere Schwester Hu Guofen, die nebenan wohnte, wurde durch das Bellen der Hunde geweckt. Sie öffnete die Tür, um nachzusehen, was los war, und sah die Polizeibeamten vor ihrer Wohnung stehen.

Der Beamte Liu Yong kam herüber und befahl Hu, ihre Falun-Dafa-Materialien abzugeben. Er drohte ihr, ihre Wohnung zu durchsuchen, wenn sie dies nicht täte. Hu weigerte sich. Daraufhin durchsuchte die Polizei ihre Wohnung. Während der Durchsuchung ging plötzlich das Licht in ihrem Zimmer aus. Daher brachen die Polizisten die Durchsuchung ab.

Als die Polizisten versuchten, Hu zu verhaften, weinte ihre Tochter und flehte sie an, sie nicht mitzunehmen. Doch die Polizei bestand darauf, sie zu verhaften.

Hu, ihre beiden Geschwister und ihre Schwägerin wurden dann in das Gemeindeamt gebracht. Dort brachte man sie zum Verhör in getrennte Räume. Als sich alle weigerten, die vorbereiteten Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben, nahmen die Polizisten gewaltsam ihre Finger und drückten sie auf die Dokumente. Keiner der Beamten zeigte während des gesamten Prozesses seinen Ausweis.

Hu sagte, sie wollte die Polizei über die Fakten aufklären. Die Polizisten hörten ihr zu und diskutierten nicht mit ihr. Trotzdem forderte ein Beamter sie auf, drei Dokumente zu unterschreiben, während er ihr nur erlaubte, einen Blick auf die Überschriften zu werfen. Das erste war eine Erklärung, in der sie versprach, nie wieder Falun Dafa zu praktizieren. In der zweiten sollte sie Falun Dafa abschwören und eingestehen, dass es ein Fehler war, Falun Dafa zu praktizieren. Bevor sie die Überschrift für die dritte Erklärung lesen konnte, hatte die Polizei sie bereits weggenommen. Hu weigerte sich, die Dokumente zu unterschreiben, aber Liu wies die Beamten an, ihre Fingerabdrücke gewaltsam zu nehmen.

Die chinesische Polizei schreckt vor nichts zurück, um eine ältere Frau zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen

Nachdem Xin Chunting im November 2018 in den Bezirk Longting in der Stadt Kaifeng in der Provinz Henan gezogen war, wurde sie von Zhao Penghui, dem stellvertretenden Leiter der Polizeiwache der Gemeinde Beijiao, ständig schikaniert.

Am 16. Dezember 2020 wurde Xin verhaftet. Dabei stahl die Polizei ihre Schlüssel und installierte heimlich Abhörgeräte an ihrem Elektroroller und Dreirad. Seitdem hatte sie oft das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, wenn sie nach Hause kam; entweder funktionierte etwas nicht oder es waren Dinge verlegt worden.

Da sie um ihre Sicherheit fürchtete, gab sie Hunderte von Yuan aus, um ihre Wohnung mit einem Fingerabdruckschloss zu versehen, damit die Polizei nicht mehr eindringen konnte.

Als Xin am 27. Dezember 2021 um 16 Uhr nach Hause kam, fand sie ihre Tür offen und das Schloss aufgebrochen. Eine Tasche fehlte, und die neue Schalttafel war kaputt. Einige ihrer Falun-Dafa-Bücher waren verschwunden, tauchten aber ein paar Tage später wieder auf.

Sie bat die Hausverwaltung, ihr das Überwachungsvideo für diesen Tag zu zeigen, aber ihr wurde gesagt, dass das Video gegen 15:10 Uhr aufhörte. Sie vermutete, dass Zhao die Hausverwaltung angewiesen hatte, das Video zu löschen, das ihn beim Betreten ihrer Wohnung zeigte. Später fand sie heraus, dass Zhao ihr Zimmer abgehört hatte, um sie zu überwachen, und dass er die Überwachungsvideos der Wohnanlage auf sein Gerät streamen ließ.

Sie schrieb Briefe an die örtlichen Polizeidienststellen, Beschwerdestellen, die Staatsanwaltschaft und Gerichte, in denen sie erklärte, warum das Praktizieren von Falun Dafa legal ist. Zhao rief sie am 12. Januar 2022 an und warf ihr vor, Glaubensfreiheit zu propagieren. Sie sagte ihm, dass das einzige, was hier illegal sei, das Abhören und der Einbruch in ihre Wohnung sei.

Sechs Tage später, am Morgen des 18. Januar, kamen Zhao und drei Männer von der örtlichen Staatsanwaltschaft und verhörten sie. Sie gingen zur Wohnung ihrer Tochter, schüchterten ihre Familie und ihre Schwiegereltern ein und wollten sie dazu bringen, ihren Glauben aufzugeben. Ihre Familie war krank vor Sorge und konnte das chinesische Neujahrsfest nicht in Ruhe verbringen.

Unablässige Schikanen durch Polizei – obwohl Staatsanwalt das Verfahren gegen ältere Praktizierende eingestellt hat

Ein Staatsanwalt im Kreis Ju in der Provinz Shandong stellte das Verfahren wegen Praktizierens von Falun Dafa gegen die Bürgerin Sun Shifen ein. Dennoch hört die Polizei nicht auf, die über 70-jährige Frau zu schikanieren.

Suns Leidensweg begann im Juni 2019, nachdem die Polizei gesehen hatte, wie sie zwei Aufkleber mit den Aufschriften „Falun Dafa ist gut“ und „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht sind gut“ an Strommasten angebracht hatte. Am Morgen des 18. Juni 2019 wurde sie von einer Gruppe von Beamten zunächst zu Hause schikaniert. Nachdem die Polizisten gegangen waren, suchte sie Schutz im Haus ihres Schwiegersohns im nahegelegenen Dorf. Sie wurde aber auf dem Weg dorthin von der Polizei beschattet.

Am nächsten Morgen durchsuchten drei Beamte Suns Wohnung und nahmen ihr Materialien mit Bezug zu Falun Dafa weg, darunter Zeitschriften, Kalender und Poster. Sun wurde zum Polizeirevier Guozhuang gebracht, musste Fingerabdrücke abgeben, und wurde zehn Tage in Administrativhaft genommen. Wegen ihres fortgeschrittenen Alters kam sie nicht in Untersuchungshaft.

Am 4. November 2020 durchsuchten Polizisten erneut Suns Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, eine Computer-Speicherkarte mit der Lehre von Falun Dafa und acht Plakate. Einen Tag später kamen sie wieder und nötigten sie zur Abgabe ihrer Fingerabdrücke auf weiteren Dokumenten. Am 10. November kamen sie erneut und befragten sie, woher sie die Informationsmaterialien über Falun Dafa hatte. Ihre älteste Tochter wurde noch am selben Tag zur Polizeiwache Guozhuang gebracht und mit Geldstrafen bedroht. Am 11. November erließ die Polizei einen Bescheid über Suns Freilassung gegen Kaution.

Am 7. Januar 2021 gab die Staatsanwaltschaft des Kreises Wulian Suns Fall an die Polizei zurück und begründete dies mit unzureichenden Beweisen. Im Juni 2021 beschloss die Staatsanwaltschaft, das Verfahren einzustellen und auch die Kautionsauflage aufzuheben.

Die Polizisten hörten jedoch nicht auf, Sun ins Visier zu nehmen. Sie belästigten sie am 27. September erneut und entfernten die Wandtafel in ihrer Wohnung mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht sind gut“. Sie versuchten auch, ihr das Abspielgerät für die Falun-Dafa-Übungsmusik wegzunehmen.

Eine andere Gruppe von Beamten schikanierte Sun ein weiteres Mal am 13. Oktober 2021 und wollte sie zwingen, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben.


[1] Mit dieser Anklage nach Pragraph 300 des chinesischen StGB bringt die chinesische Justiz Falun-Dafa-Praktizierende standardmäßig hinter Gitter.