(Minghui.org) In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 wurde gemeldet, dass mindestens 44 weitere Falun-Dafa-Praktizierende der Verfolgung ihres Glaubens zum Opfer gefallen sind. Einen Todesfall gab es im Jahr 2008, zwei im Jahre 2019 und 20 wurden für das Jahr 2021 nachgemeldet. In den Monaten Januar, Februar und März dieses Jahres wurden jeweils zehn, acht und drei Todesfälle gemeldet.
Die Provinz Liaoning führt die Liste der Verstorbenen mit elf Fällen an – gefolgt von Hubei (6) sowie Heilongjiang und Sichuan (je 4 Fälle).
Das Alter der verstorbenen Praktizierenden reichte von 44 bis 89 Jahren.
Elf Praktizierende starben in Haft. Einer von ihnen befand sich in einer Nervenklinik, einer im Gewahrsam auf der Polizeiwache, drei im Untersuchungsgefängnis und sechs wurden im Gefängnis zu Tode gefoltert. Die verstorbenen Praktizierenden kamen aus allen Gesellschaftsschichten. Unter ihnen sind Lehrer, eine pensionierte Bankangestellte, ein Kundenbetreuer sowie ein ehemaliger Gefängnisangestellter.
Unter den Verstorbenen befindet sich auch die Mutter einer US-Bürgerin. Sie starb sieben Wochen nach ihrer Festnahme im März 2022. Nach Angaben der Familie wies ihr Leichnam Blutflecken auf. Zwei weitere Frauen starben im Januar 2022 – Tage nach ihrer Verhaftung.
Es folgen Einblicke in einzelne Todesfälle. Eine vollständige Liste steht hier zum Download zur Verfügung.
„Wenn ich sterbe, dann durch Folter“
Die 66-jährige Falun-Dafa-Praktizierende Ji Yunzhi starb am 21. März 2022 im Krankenhaus Bairin. Sie war am 1. Februar, verhaftet worden. Während ihrer Haft wurde sie von Wärtern und Häftlingen brutal geschlagen, bis sie dem Tod nahe war. „Wenn ich sterbe, dann durch Folter“, sagte sie einmal zu ihren Zellengenossinnen.
Am 21. März 2022 wurde die Familie über ihren Tod informiert. Durch das Fenster konnten die Angehörigen sehen, dass bei Ji die Speiseröhre aufgeschnitten worden war. Gesicht und Schulter war blutbefleckt. Viele Polizeibeamte standen auf dem Flur. Sie vertrieben die Familie aus dem Stockwerk des Gebäudes und sperrten den Aufzug zur Etage, damit niemand den Bereich betreten konnte.
Die 69-jährige Zhang Siqin aus der Stadt Dalian, Provinz Liaoning starb am 27. Januar 2022 Gefängnis Yaojia, acht Tage nach ihrer Festnahme.
Sie war am 19. Januar 2022 inhaftiert worden und sollte eine zweijährige Haftstrafe absitzen, die sie aufgrund einer früheren Haftverschonung nicht beendet hatte. Zhang hatte große Angst, sie musste sich übergeben und klagte über Unwohlsein. Der Arzt riet der Polizei wegen Zhangs Gesundheitszustandes von der Festnahme ab. Doch die Polizei beharrte darauf. In der Haftanstalt Yaojia konnte Zhang keine Nahrung bei sich behalten und erbrach alles. Sie war zu schwach und konnte noch nicht einmal stehen. Dennoch brachten die Wärter die 69-Jährige nicht zum Arzt, sondern gaben ihr irgendwelche Medikamente, wodurch es ihr noch schlechter ging.
Am sechsten Tag ihrer Inhaftierung begann Zhang unwillkürlich zu zittern und konnte sich nicht einmal mehr aufsetzen. Die Wärter verabreichten ihr gewaltsam ein Medikament. Danach war Zhang völlig entkräftet und konnte nur noch im Bett liegen.
Am 26. Januar begann sie erneut unkontrolliert zu zittern und bekam dann Fieber. Am nächsten Morgen kam zwar der Arzt, doch Zhang war bereits tot.
Todesmeldung: 72-Jähriger Falun-Dafa-Praktizierender im Gefängnis von Tailai gestorben
Zhong Guoquan aus der Stadt Mishan in der Provinz Heilongjiang wurde im August 2020 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er Falun-Dafa-Materialien auf der Straße in Mishan verteilt hatte. Am 6. Februar 2022 folterte man ihn im Gefängnis Tailai zu Tode. Dieses Gefängnis wird von den Behörden als Konzentrationslager missbraucht. Hier werden die Praktizierenden, die keine Garantieerklärung abgeben, mit verschiedenen Methoden gefoltert. Sie werden an Handschellen aufgehängt, müssen stundenlang stehen oder hocken, dürfen tagelang nicht schlafen oder werden mit Zwangsernährung und Chiliwasser gequält oder verbal attackiert – und das nur, damit sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben.
Zhongs Familie hatte Anfang 2022 Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung beantragt. Das Gefängnis lehnte dies jedoch mit der Begründung ab, dass Zhong ein politischer Gefangener sei. Am 6. Februar kam die Nachricht aus dem Gefängnis, dass er wenige Stunden zuvor verstorben sei.
Wegen seines Glaubens inhaftiert: Englischlehrer stirbt im Gefängnis, Verdacht auf Foltertod
Shi Jianwei, von Beruf Englischlehrer, starb im Gefängnis 1 der Provinz Yunnan, wo er eine 6,5-jährige Haftstrafe wegen seines Glaubens an Falun Dafa absaß. Seitens des Gefängnisses wurde behauptet, dass er an Leberkrebs gestorben sei. Aber seine Familie vermutet, dass Shi zu Tode gefoltert wurde. Sein Leichnam wies blaue Flecken auf dem Rücken auf, während die Konzentration von Tumormarkerproteinen unauffällig war. Einsicht in die Krankenakte und die Ergebnisse der Bluttests erhielt die Familie nicht. Der Leichnam wurde gegen ihren Willen eingeäschert.
Im Gefängnis giftige Substanz injiziert - 83-Jähriger stirbt 20 Tage nach seiner Entlassung
Der 83-jährige Bai Xingguo starb 20 Tage nach Ablauf seiner dreijährigen Haftstrafe. Weil er Falun Dafa praktizierte, wurde ihm sechs Monate vor Ablauf seiner Haftstrafe ein Medikament injiziert. Danach verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide, bis er sich fortwährend in einem Delirium befand. Als das Gefängnis seine Familie aufforderte, ihn im Januar 2022 abzuholen, war er bereits völlig entkräftet und stand kurz vor dem Tod.
75-jährige Falun-Dafa-Praktizierende stirbt einen Monat nach Freilassung
Am 3. Februar 2022 starb die 75-jährige Ji Guizhen aus der Stadt Suzhou, Provinz Jiangsu. Sie war einen Monat zuvor aufgrund einer Haftverschonung aus dem Gefängnis freigelassen worden.
Fast eineinhalb Jahre befand sie sich in der Haftanstalt Suzhou. Am 3. Januar 2022 wurde ihre Familie darüber informiert, dass sie Haftverschonung erhalten habe und nach Hause könne. Sie starb am 3. Februar. Es ist nicht bekannt, ob sie während der Haft unheilbar erkrankt war oder aufgrund erlittener Folter starb.
Zhang, ein ehemaliger Kundendienstleiter eines Kommunikationsunternehmens in der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning, wurde zum ersten Mal im Jahr 2001 zusammen mit seiner Frau verhaftet.
Später verurteilte man ihn zu zwei Jahren Zwangsarbeit. Weil er sich weigerte, ein Namensschild zu tragen, steckten ihn die Wärter in Einzelhaft und stifteten Häftlinge an, ihn zu schlagen. Sie fesselten ihn mit Handschellen an ein Bett, bedeckten seinen Kopf mit einem Helm und schlugen auf ihn ein. Seine Beine wurden so schwer verletzt, dass er danach nicht in der Lage war, das Bett zu verlassen.
Nach einer erneuten Verhaftung und Verurteilung fesselten die Wärter ihn im März 2003 neun Tage lang in der Position der „extremen Streckung“.
Folternachstellung: extremes Strecken
Am neunten Tag hatte Zhang Atemprobleme und kam ins Krankenhaus. Der Arzt stellte eine schwere Lungeninfektion fest, die sofort behandelt werden musste.
Nach seiner Freilassung 2008 schikanierten die Behörden ihn und seine Frau weiter. Er führte ein Leben in Angst. Im Jahr 2021, während der letzten Schikanen, erlitt er einen Rückfall seiner Lungenerkrankung und starb schließlich an multiplem Organversagen.
Ehemalige Mittelschullehrerin nach drei Haftstrafen verstorben
Als die Lehrerin Ye Zhongqiu im November 2020 aus dem Gefängnis entlassen wurde, konnte sie weder gehen noch klar sprechen. Die ehemalige Physiklehrerin starb am 25. Januar 2022 mit 54 Jahren.
Yes Tod war das Ende der zwei Jahrzehnte währenden Verfolgung ihres Glaubens. Weil sie auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatte, wurde Ye dreimal zu insgesamt zwölf Jahren Haft verurteilt. Ihr Arbeitgeber entließ sie; ihr Mann ließ sich aufgrund des Verfolgungsdrucks von ihr scheiden.
Im Frauengefängnis der Provinz Liaoning wurde Ye oft geschlagen und beschimpft. Am 4. April 2020 erlitt sie einen Schlaganfall. Als sie ein gutes halbes Jahr später entlassen wurde, war sie nicht mehr in der Lage, selbstständig zu gehen und konnte nicht mehr deutlich sprechen. Sie verstarb fünfzehn Monate später – am 25. Januar 2022.
82-Jähriger stirbt an den Folgen der Verfolgung
Chen Liqing, wohnhaft in der Stadt Pengzhou in der Provinz Sichuan, verstarb am 31. Januar 2022, nachdem er imehrfach verhaftet und unzähligen Schikanen ausgesetzt gewesen war. Er war 82 Jahre alt.
Chen, ein ehemaliger Grundschullehrer, wurde im September 2004 zu drei Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis von Deyang wurde er von den Wärtern geschlagen und in den Unterleib getreten, weil er sich weigerte, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben. Die Insassen fügten seinem Essen und Trinkwasser giftige Substanzen zu. Vor seiner Entlassung erhielt er außerdem eine Spritze und litt kurz darauf an einer psychischen Störung.
Bilanz Januar 2022: Tod von 20 Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldetBilanz 2021: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende durch Verfolgung verstorben