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Freundlichkeit und Güte halfen mir durch schwere Zeiten – Teil II

1. Mai 2022 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in der chinesischen Provinz Sichuan

(Minghui.org) Früher war ich arrogant und selbstgefällig und hatte null Toleranz. Durch das Praktizieren von Falun Dafa folge ich nun den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und wurde zu einem gutherzigen Menschen.

Teil I

II. Den Menschen von Dafa erzählen und die Verfolgung aufdecken

Informationsmaterialien herstellen

Im Jahr 2000 fingen die örtlichen Praktizierenden an, Briefe mit Informationen über die wahren Umstände an die Mitarbeiter aller Ebenen der Regierungsbehörden zu schicken. Wie Steine, die ins Meer geworfen werden, erhielten wir nie eine Antwort oder Rückmeldung. Nach sechs Monaten wurde uns klar, dass wir nicht nur Behörden und Beamte, sondern Menschen aus allen Gesellschaftsschichten über die Fakten aufklären sollten.

Da wir unmöglich mit jedem persönlich sprechen konnten, beschlossen wir, Informationsmaterialien zu drucken und zu verteilen. Wir hatten ja keine Erfahrung und wussten daher nicht, wo wir anfangen sollten. Ein gut situierter Praktizierender mit vielen Beziehungen machte mich mit einer Freundin bekannt, die in der Bürobedarfsbranche tätig war. Ich traf die Inhaberin in ihrem Büro und wir einigten uns auf einen Preis für den Erwerb eines kleinen Kopierers aus ihrem Geschäft.

Einige Tage später wollte ich zusammen mit meinem Kind den Kopierer abholen. Wir fuhren mit öffentlichen Verkehrsmitteln und wechselten die Route. Mir fiel auf, dass jedes Mal derselbe junge Mann mit uns fuhr und stets hielt er einen gewissen Abstand. Damals war ich naiv und dachte mir nicht viel dabei.

An jenem Tag wurde das Mittherbstfest gefeiert und wir hielten an, um Mondkuchen zu kaufen. Als ich meine Brieftasche öffnete, stellte ich fest, dass die mehreren tausend Yuan für den Kopierer fehlten. Ich war wie versteinert und versuchte mich zu erinnern, wo wir vorher gewesen waren. Ich war irritiert, da ich mit niemandem in engem Kontakt gestanden hatte. Wie konnte das Geld verschwinden? Mir blieb nichts anderes übrig, als die Geschäftsinhaberin anzurufen und einen neuen Termin zu vereinbaren.

Ein paar Tage später hatte ich einen Traum: Der Meister sagte mir, dass ich noch am selben Tag den Kopierer problemlos abholen könne. Ich packte das Geld ein, das die örtlichen Praktizierenden für den Kopierer beigesteuert hatten und fuhr mit einem Taxi zum Geschäft.

Die Inhaberin lächelte mich an: „Du hast letztes Mal ein Fotoalbum hier vergessen.“ Ich nahm es ihr ab, blätterte es beiläufig durch und fand überraschend einen Stapel Geldscheine darin. Ich zählte nach; es war genau der Betrag, der mir an jenem Tag abhandengekommen war. Aber wie war das Geld in dieses Album gelangt?

Als ich es den lokalen Praktizierenden erzählte, ermahnten sie mich, dass ich mich vor den Zivilpolizisten, die mich beschatteten, in Acht nehmen sollte. Der Meister musste das Geld bewegt haben, um mich in dieser gefährlichen Situation zu beschützen.

VCDs zur Erklärung der wahren Umstände verteilen

Als ich im Jahr 2002 aus dem Zwangsarbeitslager entlassen wurde, waren VCDs ein beliebtes Medium zur Aufdeckung der Verfolgung geworden. Die meisten Haushalte besaßen inzwischen einen VCD-Player; mit einigen Yuan pro Stück waren die Kosten für eine VCD eher niedrig. Die Menschen zogen VCDs den traditionellen Medien vor und nahmen sie gerne an.

Jedes Mal, wenn ich hinausging, um Vorräte zu kaufen oder Informationsmaterialien zu verteilen, packte ich 50 solche VCDs ein. Während der Busfahrt sandte ich aufrichtige Gedanken aus und händigte den Fahrgästen und Chauffeuren die VCDs aus. Nach mehrmaligem Buswechsel blieb nur eine geringe Anzahl übrig.

Als öffentliches Verkehrsmittel ist der Bus allen Arten von Menschen zugänglich. Wenn jemand, der wie ein Bandenmitglied aussah, ein stämmiger Bodyguard, ein Mensch in ethnischer Kleidung mit einem Messer oder ein tätowierter Bergbewohner im Bus saß, wagte niemand, sich in ihre Nähe zu setzen, so dass in der Regel ein paar Plätze frei blieben.

Mir als Falun-Dafa-Praktizierende machten diese Leute jedoch keine Angst. Außerdem war ich im Gefängnis mit allen möglichen Leuten in Berührung gekommen. Aufgrund meiner Erfahrung wirken diese Menschen zwar auf den ersten Blick beängstigend, sind jedoch oftmals sehr freundlich und haben eine Schicksalsverbindung mit Falun Dafa. Ich sprach sie immer an und informierte sie über die wahren Tatsachen. Wenn wir uns trennten, verabschiedeten sie sich in der Regel mit respektvollen Worten, wie zum Beispiel: „Vielen Dank. Ich hoffe, wir sehen uns wieder.“ Dann sahen uns die anderen Fahrgäste erstaunt an.

Als ich einmal dem Busfahrer eine VCD überreicht hatte, standen plötzlich alle Fahrgäste auf und baten ebenfalls um eine. „Ich möchte auch eine!“ „Ich auch!“ Schnell gingen mir die VCDs aus. Als ich in ihre erfreuten Gesichter blickte, spürte ich, dass es tief aus ihren Herzen kam. Ihre klare Seite war aufgewacht. Einmal fragte jemand: „Was ist auf der VCD?“ Ein anderer entgegnete: „Warum fragen Sie? Sehen Sie nur, wie freundlich die Dame ist. Dann muss es doch etwas Gutes sein!“

Ein Vorfall wurde zu einer unglaublichen Geschichte. Ich nahm einen Fernbus, um VCDs zu verteilen. Zwei Frauen vom Land stiegen ein. Die eine stützte die andere, die so hager und blass aussah, als könne ein Windhauch sie wegblasen. Es war Sommer und sehr heiß im Bus. Alle bis auf ein paar von der Sonne beschienenen Plätze waren besetzt. Ich winkte der dünnen Frau zu und bot ihr meinen Platz an. Sie hauchte mit schwacher Stimme: „Danke. Es geht schon.“ „Ihr Sitz ist zu heiß, das ist sehr unangenehm. Bitte nehmen Sie meinen Schattenplatz“, bat ich sie. Ihre Freundin meinte: „Die junge Dame hat recht. Ich danke Ihnen vielmals!“ Sie half ihr auf meinen Sitz und drückte sie sanft gegen die Rückenlehne.

Danach erzählte sie mir ihre Geschichte: Die beiden waren Nachbarinnen. Die magere Frau litt an vielen Krankheiten und hatte vor Antritt der Reise tagelang keine Nahrung zu sich nehmen können. Sie wurde so schwach, dass sie kaum noch aus dem Bett aufstehen konnte. Ihre Familie empfand sie als Belastung und beschimpfte und schlug sie oft; sie beschuldigten sie sogar, ihre Krankheit nur vorzutäuschen.

Die kranke Frau war jedoch ein gütiger Mensch, und alle Nachbarn hatten Mitleid mit ihr. Obwohl sie sich nicht trauten, mit den Familienangehörigen zu sprechen, bemühten sie sich, während deren Abwesenheit der Frau zu helfen. Sie sprangen sogar ein und baten die Freundin, sie zum Arzt zu bringen. Nach einer CT-Untersuchung wurden bei der Frau drei Tumore in der Bauchspeicheldrüse gefunden. Allein diese Untersuchung kostete 300 der von den Nachbarn gespendeten 400 Yuan (400 Yuan = rund 57.83 Euro). Wie hätte sie sich da noch einen Krankenhausaufenthalt und eine Behandlung leisten können? Also blieb ihnen nichts anderes übrig, als nach Hause zurückzukehren und es dem Schicksal zu überlassen.

An jenem Tag war ich mit einer großen Menge Informationsmaterialien für eine Lieferung unterwegs, so dass ich ihnen aus Sicherheitsgründen nichts über Dafa erzählen konnte. Aber ich gab ihnen meine Handynummer und sagte ihnen, dass ich ihnen helfen könne. Sie gaben mir ihre Festnetznummer und den Nachnamen der kranken Frau. Bevor sie ausstiegen, reichte ich jeder von ihnen eine VCD und bat sie, sich diese anzuschauen, da sie gesundheitlich davon profitieren würde.

Als ich die kranke Frau einen Monat später anrief, begrüßte mich überraschend eine laute kräftige Stimme. „Habe ich mich verwählt?“, wunderte ich mich. Sie freute sich von mir zu hören: „Liebe Freundin, Sie haben sich nicht verwählt! Ich bin’s. Ich muss nicht mehr zum Arzt. Mir geht es jetzt sehr gut.“ Ich traute meinen Ohren nicht: „Sie haben sich aber schnell erholt!“ „Erinnern Sie sich an die VCD, die Sie mir im Bus gegeben haben? Als ich an jenem Tag zu Hause ankam fühlte ich mich furchtbar. Ich spielte die VCD ab; während ich sie mir anschaute, ging es mir immer besser. Ich konnte wieder aus dem Bett aufstehen, hatte plötzlich Hunger und konnte essen. Jetzt kann ich die Hausarbeit erledigen und auf dem Feld arbeiten. Ich danke Ihnen sehr!“, erzählte sie begeistert.

Das überraschte und ermutigte mich: „Ich habe gehört, dass sich die Leute besser fühlen, nachdem sie sich die VCD angesehen haben, deshalb habe ich Ihnen eine gegeben. Ich hätte nicht erwartet, dass Sie sich in nur einem Monat vollständig von einer so schweren Krankheit erholen würden. Sie müssen ein guter Mensch sein. Nun, da Sie davon profitiert haben, würden Sie Ihren Nachbarn von Dafa erzählen, damit auch sie davon profitieren können?“ „Ich habe meinen Fernseher in den Hof gestellt und den Nachbarn die VCD abgespielt“, bekundete die Dame. „Alle fanden sie bemerkenswert. Meine netten Nachbarn legten noch mehr Geld zusammen und bestanden darauf, dass ich zu einer weiteren Untersuchung ins Krankenhaus fahren sollte. Der Arzt sagte, die Tumore seien alle verschwunden – keiner sei mehr vorhanden. Alle wissen, dass Falun Dafa gut ist und dass die KPCh lügt. Die Partei ist in der Tat bösartig und täuscht die Menschen!“

Auf dem Höhepunkt der Verfolgung war es wunderbar zu sehen, wie diese Frau den Menschen die Zusammenhänge vermittelte und Falun Dafa verbreitete. Sie war tatsächlich gesegnet.

Persönlich über die Fakten aufklären

Als ich 2010 aus einer weiteren Haft entlassen wurde, stand eine große Auswahl an Informationsmaterialien zur Verfügung. Zusätzlich zu DVDs und hochwertigen Broschüren gab es auch schöne Amulette, Flugblätter und Tischkalender mit Informationen über Falun Dafa. Neben dem persönlichen Verteilen von Flugblättern und Broschüren fingen die lokalen Praktizierenden ebenfalls an, mit den Menschen über Dafa zu sprechen und die unrechtmäßige Verfolgung aufzudecken. Der Meister arrangierte für mich die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen langjährigen Praktizierenden für die persönliche Erklärung der wahren Umstände.

Schon bald fiel es mir leicht, mit Fremden ins Gespräch zu kommen und ihnen von den wahren Begebenheiten zu erzählen. Es wurde mir beinah zur zweiten Natur, mit Menschen in der Öffentlichkeit zu sprechen; zum Beispiel auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, Supermärkten, auf Bauernmärkten, in Parks oder an Sehenswürdigkeiten. Wenn ich die Menschen jeweils mit einem freundlichen Lächeln oder Nicken begrüße, öffnen sie sich schnell für ein Gespräch.

Von denen, die persönlich die wahren Fakten erfahren hatten, entschieden sich die meisten für einen Austritt aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Jugendorganisationen. Selbst diejenigen, die nicht sofort aus der Partei austraten, nahmen Informationsmaterialien mit, um sie zu Hause zu lesen. Nur sehr wenige lehnten die Flugblätter ab.

Es stellte sich heraus, dass die DVD Neun Kommentare über die Kommunistische Partei, eine zweite DVD mit Fakten über die Verfolgung oder Kultivierungsgeschichten sowie eine Broschüre sich großer Beliebtheit erfreuten; die meisten Menschen nahmen sie gerne entgegen. Diejenigen, die keinen DVD-Player besaßen, nahmen gerne eine Broschüre mit.

Ein örtlicher Praktizierender mahnte: „Du bist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden. Bitte sei vorsichtig! Die Polizei verfolgt und überwacht in der Regel Praktizierende, die gerade aus dem Gefängnis entlassen wurden.“ Zunächst konnte ich es nicht begreifen: „Wenn ich Angst habe, verfolgt zu werden, wie kann ich dann persönlich über die wahren Umstände informieren? Wenn ich mir jedoch keine Gedanken mache, bedeutet das, dass ich immer noch menschliche Anschauungen habe und nicht genug auf die Sicherheit achte?“

Später stieß ich auf einen Artikel auf der Minghui-Website, in dem der Autor geschrieben hatte: „Wie können sie (die Polizeibeamten) göttlichen Wesen folgen?“ Auf einmal verstand ich: „Richtig! Wie können sie einem göttlichen Wesen folgen? Betrachte ich mich als ein göttliches Wesen oder einen gewöhnlichen Menschen?“ Seitdem ist das für mich kein Thema mehr und ich verschwende auch keinen Gedanken mehr daran.

Zwei Jahre später eröffnete mir ein Beamter der örtlichen Staatssicherheit: „Gleich nach Ihrer Freilassung haben wir Sie rund um die Uhr überwacht. Wir fanden bald heraus, dass Sie nichts anderes taten, als täglich eine große Tasche mit Flugblättern herumzuschleppen, um sie auf der Straße an die Menschen zu verteilen und ihnen zum Parteiaustritt zu verhelfen. Einige von uns waren sich einig, dass Sie schon längst tot wären, wenn Sie nicht Falun Dafa praktizieren würden. Wie könnten wir es wagen, Sie daran zu hindern? Aus der Partei austreten? Wenn die KPCh mein Leben ruinieren würde, wie bei Ihnen, würde ich den Leuten nicht nur empfehlen, sich von der Partei zu distanzieren – ich würde diejenigen, die mich verfolgt haben, nicht so einfach davonkommen lassen! Die KPCh hat ein so großes Verbrechen begangen und wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Wir werden nicht für die Fehler der KPCh geradestehen! Sogar Menschen aus anderen Ländern decken jetzt ihre Verbrechen auf. Wir haben aufgehört, Ihnen zu folgen.“

Endlich habe ich ein reines Gewissen!“

Ich las viele Artikel von Praktizierenden auf der Minghui-Website und fand, dass sie die wahren Umstände auf wunderbare Art und Weise klarstellten. Ich war für eine lange Zeit interniert und habe wertvolle Gelegenheiten und zahlreiche Menschen mit Schicksalsverbindungen verpasst. Während ich persönlich mit den Menschen sprach, hinterließen einige von ihnen einen großen Eindruck bei mir.

Die erste Person, der ich half, aus der Partei auszutreten, war eine 81-jährige Dame. Ich saß in einem Bus, der lange an einer Haltestelle wartete. Andere Busse der gleichen Linie fuhren bereits an uns vorbei, während unser Bus einfach stehenblieb. Seltsamerweise beschwerte sich keiner der Fahrgäste. Auf einmal eilte eine ältere Dame eilig den Bürgersteig hinauf und stieg in den Bus, der daraufhin sogleich losfuhr. Es war offenbar vorhergesehen, dass sie diesen Bus nahm.

Sie war elegant gekleidet und wirkte für ihr Alter jugendlich. Ich stand auf und überließ ihr meinen Platz. Wir unterhielten uns etwa 20 Minuten lang. Als ich jedoch auf den Parteiaustritt zu sprechen kam, verstummte sie. Damals hatte ich noch nicht viel Erfahrung und sagte schnell: „Ich kann Sie nicht zwingen, aus der Partei auszutreten. Aber bitte merken Sie sich: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“ Ich wünsche Ihnen gute Gesundheit.“

Ihr Gesicht wurde weich. Sie wolle gerne aus der Partei austreten, meinte sie und fuhr fort „Ich habe gezögert, weil ich befürchtete, Sie seien ein Spion. Das kommunistische Regime setzt heutzutage überall Spione ein. Sie sind eine Falun-Dafa-Praktizierende, deshalb vertraue ich Ihnen. Die Funktionäre unseres Provinzkomitees wissen alle, dass Falun Gong gut ist und dass die Praktizierenden ehrlich sind.“

Ich wollte ihr die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei geben, aber sie lehnte ab: „In den ersten Jahren ihrer Machtübernahme bin ich der KPCh im Untergrund beigetreten. Damals war ich noch auf der Hochschule. Meine Tochter arbeitet als vertrauliche Sekretärin des Provinzkomitees. Ich bin mir der vielen Dinge, die die Kommunistische Partei getan hat, durchaus bewusst. Sie ist nicht nur schlecht, sondern das pure Böse. Sie besitzt keinerlei moralische Grundlage. Alles, was in den Neun Kommentaren steht, ist wahr. Viele altgediente Funktionäre der Partei haben sie gelesen. Das kommunistische Regime hat zahlreiche Verbrechen begangen; ein Buch reicht nicht aus, um sie alle zu erfassen!“

Gerne nahm sie ein Dafa-Amulett entgegen: „Vielen Dank, junge Frau. Ich hatte schon längst aufgegeben und gedacht, dass ich das Zeichen der KPCh mit ins Grab nehmen würde. Aber heute habe ich Sie getroffen. Das ist großartig! Endlich habe ich ein reines Gewissen. Was verbirgt sich hinter „Jinglian“, dem Pseudonym, das Sie für mich gewählt haben?“ Während meiner Erläuterung erreichten wir unser Ziel.

Einmal erblickte ich an einer Kreuzung zwei Männer, die sich miteinander unterhielten. Es stellte sich heraus, dass der elegant gekleidete Mann soeben vom Beijing News Production Center pensioniert worden war und alte Freunde in seiner Heimatstadt besuchte. Ich klärte ihn über die Verfolgung auf, woraufhin er sich von der Partei lossagte. Sein Freund, ein entlassener Fabrikarbeiter, hatte jedoch zu große Angst aus der Partei auszutreten, egal was ich sagte. Er wollte nicht einmal mit mir sprechen.

Der pensionierte Mann aus Peking ermahnte seinen Freund: „Du solltest ihr zuhören, sie sagt die Wahrheit. Ich habe jahrzehntelang in der Nachrichtenbranche gearbeitet. Die Propaganda der KPCh besteht nur aus Lügen. Alles ist erfunden, glaub ihnen nicht. Wenn du keine Nachrichten von außerhalb Chinas liest, weißt du gar nichts. Die Partei filtert alle Informationen, die andere nicht erfahren sollen. Du kannst dich mit den Nachrichten über wichtige Ereignisse auf dem Laufenden halten, aber schenke den Details keine Beachtung – es ist alles erfunden und erlogen. Betrachte die Dinge nicht aus der Sicht der Partei, sonst wirst du getäuscht. Alle Äußerungen der Partei lassen sich am besten aus der entgegengesetzten Perspektive interpretieren. Was die Partei als gut bezeichnet, ist schlecht; was von der Partei kritisiert wird, ist gut.“ Der Fabrikarbeiter hörte seinem Freund aufmerksam zu und trat schließlich aus den Jungen Pionieren aus.

Auch einigen hochrangigen Militärbeamten im Ruhestand konnte ich zum Parteiaustritt bewegen. Einer von ihnen bekundete: „Jiang Zemin ist der Schlimmste! Unser Verteidigungssystem ist verrottet.“ Ein anderer meinte: „Ich habe jahrzehntelang für das „Proletariat“ gekämpft. Erst jetzt erkenne ich, dass wir alle zu einem armseligen „Proletariat“ geworden sind. Sogar unsere Häuser sind Eigentum der Partei. Sie sind die größte „Bourgeoisie“. Was heißt „Himmel auf Erden“? Es ist eine Lüge. Alles erlogen!“

Ich freute mich sehr, diesen wertvollen Lebewesen begegnet zu sein und dass ich ihnen helfen konnte, sich von der KPCh zu trennen. Ihretwegen haben sich all die Zeit, die Opfer und unermüdlichen Anstrengungen gelohnt.

III. Die Kraft der aufrichtigen Gedanken

Als Minghui einen Artikel veröffentlichte, in dem die Praktizierenden auf der ganzen Welt aufgerufen wurden, aufrichtige Gedanken auszusenden, befand ich mich in Haft. Ich erfuhr erst später davon, als die Mantras für aufrichtige Gedanken an die inhaftierten Praktizierenden im Zwangsarbeitslager weitergegeben wurden.

Zum ersten Mal erlebte ich die Kraft der aufrichtigen Gedanken als mich die Wärter mit Elektrostäben schockten, weil ich nicht kooperierte. Das Aussenden der aufrichtigen Gedanken war noch neu, sodass ich nicht sofort daran denken konnte. Mein Herz blieb jedoch unbewegt. Später sagte man mir, dass die Mitpraktizierenden im Stillen aufrichtige Gedanken für mich ausgesendet hatten. Deshalb verspürte ich beim Schocken der Elektrostäbe keinen Schmerz, obwohl meine Socken verbrannt waren.

Durch das Lesen zahlreicher Minghui-Artikel überzeugte mich allmählich die Kraft der aufrichtigen Gedanken und ich setzte es in gefährlichen Situationen in die Praxis um.

Während meiner Internierung befand ich mich oft in Einzelhaft. Als mir klar wurde, dass die Methoden der gewöhnlichen Menschen die Probleme eines Falun-Dafa-Praktizierenden nicht lösen konnten, änderte ich sofort meine Einstellung und sandte aufrichtige Gedanken aus. Ich bemühte mich, starke aufrichtige Gedanken zu bewahren und die Zeit des Aussendens zu verlängern. Obwohl mein Himmelsauge nicht offen ist, ließ mich der Meister die unglaubliche Kraft der aufrichtigen Gedanken spüren. Die Kraft des Dafa ist tatsächlich grenzenlos!

Ich hatte sehr starkes Gedankenkarma und war nicht in der Lage, beim Meditieren keine Gedanken zu haben; geschweige denn in einen Ruhezustand zu versinken. Aber während des Aussendens der aufrichtigen Gedanken, kam ich zur Ruhe, was ein wunderbarer Zustand ist.

Das erste Mal erlebte ich das in einer Haftanstalt. Über fünfzig Häftlinge waren auf engem Raum zusammengepfercht, und jeder hatte nur Platz zum Stehen. Der kontinuierliche Lärm von fließendem Wasser, Schreien, lautem Reden und den rauen Maschinen der Werkstatt formte sich zu einem kräftigen Hammer, der auf meinen Kopf einschlug. Ich verzog mich in einer Ecke des hölzernen Bettbretts, überkreuzte meine Beine in die Lotussitzposition und sandte aufrichtige Gedanken aus. Ich weiß nicht, wie lange ich aufrichtige Gedanken aussendete, aber auf einmal entfernte sich der Lärm allmählich von mir und verschwand bis zur absoluten Stille. Auch mein Körper war verschwunden; übrig blieb nur ein Gedanke: „Ich sende aufrichtige Gedanken aus und halte meine Hand aufrecht.“ Alles um mich herum schien in völliger Stille zu erstarren. Es war einfach wunderbar!

Plötzlich durchbrach ein durchdringendes Klingeln die Stille, und mein Körper zuckte, als hätte man mich gestochen. Es trat eine Abfolge von mentalen Bildern auf: meine Füße traten in eine dunkle Körperhülle, ich setzte mich hin, überkreuzte meine Beine in den Lotussitz und richtete meine Hand auf. Sobald ich eins mit der Hülle war, öffnete sich wie ein Fluttor das laute Geräusch von fließendem Wasser, Schreien, Reden und schweren Maschinen. Ich öffnete die Augen und stellte fest, dass ich immer noch in der überfüllten Zelle auf dem Holzbett saß.

Nach dieser unglaublichen Erfahrung freute ich mich von Tag zu Tag mehr auf das Aussenden der aufrichtigen Gedanken, wobei ich im Laufe des Tages sowohl die Häufigkeit des Aussendens wie auch die Dauer erhöhte. Es fiel mir immer leichter, in einen Ruhezustand zu versinken.

Ich saß oft allein in der Ecke und sandte über längere Zeit aufrichtige Gedanken aus. Die Wärter und die anderen Häftlinge unterbrachen mich nur selten – es war, als würde ich nicht existieren. Allmählich verbesserte sich das Umfeld in der Haftanstalt. Von den Insassen über die Wärter bis hin zu den Mitpraktizierenden wurden alle freundlicher.

Später wurde ich in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten, das – wie in mehreren Minghui-Artikeln berichtet wurde – dafür berüchtigt war, Praktizierende zu foltern und zu töten. Jeden Morgen nach dem Aufwachen setzte ich mich sofort auf und sandte unablässig aufrichtige Gedanken aus, bis alle bösartigen Faktoren in meinem Umfeld beseitigt waren.

Manchmal spürte ich nachts vor dem Einschlafen, wie sich mir unsichtbare Dinge näherten und versuchten, mich zur Tür zu zerren. Sie projizierten Gedanken in meinen Kopf, wie „Erhänge dich im Badezimmer“ und sandten Energiewellen aus, die mir das Gefühl gaben, gleich platzen und wie eine Verrückte herumschreien zu müssen. Es fiel mir schwer, mich zu beherrschen. Ich wollte aufrichtige Gedanken aussenden, aber meine Hände waren wie festgenagelt und es gelang mir nicht, meine Gedanken zusammenzuhalten. Meine Kraft reichte nicht aus, deshalb flehte ich den Meister an, mir zu helfen. Bevor ich die erste Zeile des Mantras für das Aussenden der aufrichtigen Gedanken zu Ende rezitiert hatte, wurden diese Dinge verbrannt.

Nach meiner Entlassung aus der Gehirnwäsche-Einrichtung sandte ich täglich ein bis zwei Mal aufrichtige Gedanken aus, um die bösartigen Faktoren in den Einrichtungen unserer Provinz, in denen Menschen bekanntlich gefoltert wurden, zu beseitigen. Ich beschloss, beim Parteikomitee der Provinz, der Provinzregierung, dem Parteikomitee der Stadt und der Stadtregierung durch Einreichung einer Beschwerde zu petitionieren. Der Meister gab mir warnende Hinweise, die Herausforderungen, denen ich mich gegenübersah, nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und bereit zu sein, das Böse zu beseitigen.

Während des Drachenbootfestes nahm ich mir drei volle Tage Zeit, zu Hause aufrichtige Gedanken auszusenden und alle Störungen im Zusammenhang mit diesen Klagen zu beseitigen. Neben den Übungen und dem Fa-Lernen konzentrierte ich mich darauf, über einen längeren Zeitraum hinweg starke aufrichtige Gedanken auszusenden.

Am ersten Tag kamen wie aus dem Nichts Wellen von eiskalter Luft. Ich wickelte mich von Kopf bis Fuß in eine Decke ein, setzte mich aufs Bett und sandte weiterhin aufrichtige Gedanken aus. Am zweiten Tag hörte ich eine Unterhaltung meiner Nachbarn im Hof: „Merkwürdig; es ist überall sonnig, nur über unserer Gemeinde hängen dunkle Wolken. Jetzt regnet es sogar.“ Am dritten Tag beruhigte sich das Wetter und die Sonne trat hinter den Wolken hervor.

Am vierten Tag war ich bereit, die Briefe zu überbringen. Es war ein schöner warmer Tag mit blauem Himmel und einigen weißen Wolken. Unterwegs verteilte ich viele Flugblätter zur Aufdeckung der Verfolgung; alles verlief reibungslos. Als ich das Beschwerdeamt der Provinz erreichte, war das Tor, das normalerweise geschlossen ist, weit geöffnet. Die vielen Besucher, die wahrscheinlich schon seit Tagen, Wochen oder sogar Monaten versucht hatten, eine Beschwerde einzureichen, durften sich endlich in einer Reihe anstellen und hineingehen.

Nachdem der Wachmann den Grund meines Besuchs erfahren hatte, verhielt er sich sehr respektvoll. Er deutete schweigend auf einen Beamten und bat mich, mit ihm zu sprechen. Nachdem der Beamte meine Beschwerde gelesen hatte, äußerte er: „Sie haben es gewagt, diesen Brief zu schreiben; aber ich wage es nicht, ihn anzunehmen.“ Er forderte mich auf, ihn direkt in den Briefkasten der Regierung einzuwerfen.

Ich begab mich also zur Provinzregierung; draußen war es sehr ruhig. Beim Betreten des Hauptgebäudes sah ich in der Eingangshalle über hundert Mitarbeiter, die die Menschen daran hinderten, an die Regierung zu petitionieren. Als ich den Grund für mein Erscheinen kundtat, schrie einer von ihnen: „Falun Gong! Wie sind Sie hier reingekommen?“ Die Frage verwirrte mich. „Durch das Haupttor. Es war nicht Ihre Idee, Falun Gong zu verfolgen. Sie besitzen diese Kraft nicht. Falun-Dafa-Praktizierende sind ebenfalls Menschen und haben Rechte.“ Nach einer Diskussion sagten die Mitarbeiter, ich solle den Brief in den Briefkasten einwerfen.

Nachdem ich das Regierungsgelände verlassen hatte, ging mir auf, warum die Angestellten überrascht gewesen waren, mich innerhalb des Gebäudes anzutreffen. Die diensthabenden Wachen am Tor überprüfen normalerweise vor dem Einlass die Ausweise der Besucher. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass sie den Ausweis nach Aushändigung konfiszieren und die in der Provinzhauptstadt stationierten Ordnungshüter aus der Heimatstadt anrufen, damit sie die Petitionierenden abführen. Diese Beamten sind zu diesem Zweck in der Hauptstadt stationiert und mit den Protokollen vertraut. Sie treffen unvermittelt ein und bringen die Besucher, die das Gelände nicht betreten dürfen, weg. Das Einreichen von Beschwerden beim Beschwerdeamt der Provinz ist dasselbe wie das Einreichen von Petitionen bei der Zentralregierung in Peking – es ist ein Hinterhalt, ein Köder und eine Falle.

Schlusswort

Ich werde die verbleibende Zeit, die der Meister uns gewährt, gut nutzen und die drei Dinge noch besser machen. Ich möchte auf dem Weg zu einem göttlichen Wesen vorwärtsgehen und als kleines Teilchen des einen Körpers des Dafa fungieren – das ist mein Platz.