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[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Meine große Familie – Teil III

1. Juni 2022 |   Von Jing Shui, einer Falun-Dafa-Praktizierenden in der chinesischen Provinz Jilin, China

(Minghui.org)

Teil I

Teil II

Ein Sprichwort besagt: „Ein Leopard kann seine Flecken nicht ändern.“ So ist es auch sehr schwer, den eigenen Charakter zu ändern, auch wenn man sich sehr anstrengt. Mit Falun Dafa ist es jedoch zu schaffen. Ich möchte hier davon berichten, wie ich mich mit Falun Dafas Hilfe von einer zänkischen Ehefrau zu einer Frau verändert habe, die Rücksicht auf andere nimmt.

Im Zwangsarbeitslager interniert

Nach der Einschulung meiner Tochter im Jahr 2001 kümmerte sich meine Schwiegermutter weiterhin um sie. Meine Tochter war eine gute Schülerin und brauchte keine zusätzliche Nachhilfe, wie es bei vielen Gleichaltrigen der Fall war. Lan, die jüngere Schwester meines Mannes, wohnte nach ihrer Heirat in der Nähe. Sie besuchte meine Schwiegermutter fast täglich und half ihr im Haushalt. 2002 ließ sie sich scheiden und zog mit ihrem Sohn zu meiner Schwiegermutter und meiner Familie. Wir leben nun schon seit 20 Jahren so zusammen. Sie unterstützt mich in Familienangelegenheiten, hilft mir bei der Verbesserung meiner Denkweise und dabei, Schikanen der Polizei abzuwenden.

Kurz vor dem chinesischen Neujahr 2002 ging ich hinaus, um die Botschaft „Falun Dafa ist gut“ zu sprühen. Auf dem Weg nach Hause wurde ich festgenommen und später zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.

Im Zwangsarbeitslager bekamen wir alle möglichen Arbeiten zugewiesen wie Papier falten, Spielzeugvögel zusammenkleben und Plüschtiere herstellen. Wer standhaft an seinem Glauben festhielt, wurde tagsüber zu unbezahlter Arbeit gezwungen und abends einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen. Nach einem Monat gaben diejenigen, die mich einer Gehirnwäsche unterziehen wollten, auf. Sie bezeichneten mich als zu stur, um mich „umerziehen“ zu können.

Einige der Wärter respektierten die Praktizierenden, die ihrem Glauben treu blieben. Sie äußerten mir gegenüber kein einziges Mal ein böses Wort. Sobald ein Praktizierender neu im Arbeitslager aufgenommen wurde, stellte die Regierung dem Lager mehrere tausend Yuan zur Verfügung. Jeder Gefangene wurde angewiesen, monatlich einen „Gedankenbericht“ zu verfassen. Ich schrieb stets über die Großartigkeit von Falun Dafa und weshalb die Unterdrückung falsch war. Später hörte ich mit dem Schreiben ganz auf.

Eines Tages organisierte das Zwangsarbeitslager, dass sich die Häftlinge ein verleumderisches Video über die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens ansehen sollten. Sie verlangten, dass wir einen zusammenfassenden Gedankenbericht darüber abgaben. Ich rezitierte die Lehre aus Lektion sieben im Zhuan Falun und wies darauf hin, dass Falun Dafa das Töten oder Selbstmord untersage und es sich bei den betrügerischen Selbstverbrennern nicht um Praktizierende gehandelt habe.

Einige Häftlinge wussten, dass die Verfolgung falsch war und schützten deshalb heimlich die von ihnen zu überwachenden Praktizierenden. Andere Insassen, von der Gehirnwäsche des chinesischen Regimes indoktriniert, misshandelten jedoch die Praktizierenden. Einmal schlug mich eine Insassin und kratzte mit einem Nagel meinen Hals auf. Ich schrieb einen Brief, in dem ich sie meldete. Als der Direktor des Zwangsarbeitslagers meinen Brief gelesen hatte, veranlasste er einen Wärter, den Brief an die Insassin, die mich mit einem Nagel verletzt hatte, weiterzugeben.

Ich dachte, dass dieser Direktor das Rechtschaffene unterstützte. Dieser Gedanke wirkte sich positiv aus, sodass viele Menschen von meinem Brief erfuhren. Darin stand: „Falun-Dafa-Praktizierende haben kein Unrecht begangen und sind keine Kriminellen. Es ist falsch, dass sie aufgrund ihres Glaubens verhaftet, geschweige denn verfolgt werden. Jeder verbale und körperliche Angriff gegen Praktizierende ist ein Verbrechen!“

Die Insassin entschuldigte sich danach bei mir und schikanierte mich nicht mehr. Die Praktizierenden rezitierten weiterhin die Falun-Dafa-Lehre, sandten aufrichtige Gedanken aus und ermutigten sich gegenseitig, die schwierige Zeit zu überstehen.

Das Zwangsarbeitslager erlaubte wöchentlich einen Familienbesuch und Lei kam fast jede Woche. Manchmal brachte er unsere Tochter mit, die sich stets artig verhielt. Einmal schenkte sie mir sogar ein selbstgemaltes Bild! Manchmal waren auch meine Schwägerin Lan und einige andere Verwandte dabei. Sobald sie mich sahen, drängten sie Lei, sich von mir scheiden zu lassen. Sie waren allesamt jähzornige Frauen, die sich lautstark äußerten.

„Es gibt keine dreibeinigen Frösche. Aber eine zweibeinige Frau zu finden, ist einfach“, meinte eine von ihnen. „Heute reichst du die Scheidung ein und morgen finden wir eine bessere Frau für dich“, so eine andere. „Sorge dich nicht ums Geld. Wir werden dir alles geben, was du brauchst.“

Lei schwieg. „Du bist noch jung und kein Praktizierender. Es gibt also keinen Grund, meinetwegen zu leiden“, sagte ich zu ihm. „Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Aber ich weiß nicht, wann die Verfolgung aufhören wird“, fuhr ich fort. „Ob du auf mich wartest oder dich scheiden lässt, sei dir überlassen. Wenn du die Scheidung einreichen willst, kann ich es dir nicht übelnehmen.“

Lei sagte kein Wort. Ein Wärter, der den Besuch überwachte, forderte ihn ebenfalls auf, sich von mir scheiden zu lassen. „Abgesehen davon, dass meine Frau Falun Dafa praktiziert, was Ihrer Meinung nach ein Problem ist, ist meine Frau perfekt“, konstatierte Lei. Da fingen Lan und die Verwandten zu schimpfen und zu fluchen an. Danach gingen sie mit Lei weg.

Einmal wurden alle Praktizierenden, die ihrem Glauben treu blieben, gezwungen, eine weiße Pille einzunehmen. Diejenigen, die sich weigerten, wurden einer Zwangsernährung unterzogen. Als ich an der Reihe war, ließ ich die Pille in mein Unterhemd gleiten. Die mir zur Überwachung zugeteilte Insassin überprüfte meine Hände, meinen Mund und den unteren Gaumenbereich. Sie konnte keine Tablette entdecken und so war sie sicher, dass ich sie geschluckt hatte.

Da ich mich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde meine Haftzeit um weitere zwei Monate verlängert.

Erzwungene Gehirnwäsche

Nach Ablauf meiner verlängerten Haftzeit im Zwangsarbeitslager kam Lei, um mich abzuholen. Aber das Büro 610 ließ mich direkt in eine Gehirnwäsche-Einrichtung überführen. Lei begleitete uns. Im Polizeiwagen erzählte er mir, dass meine Schwiegermutter und Lan viele leckere Gerichte zubereitet hätten, um mich zu Hause willkommen zu heißen. Niemand hatte erwartet, dass ich erneut inhaftiert würde.

In der Gehirnwäsche-Einrichtung wurde Lei aufgefordert, 1.000 Yuan (rund 139 Euro) pro Monat für mein Essen zu bezahlen. „Ich besitze keinen Pfennig“, bekundete er. „Wenn ihr meine Frau hier festhalten wollt, liegt es in eurer Verantwortung, für ihre Ernährung zu sorgen und die Kosten dafür zu tragen.“ Dann ging er. Niemand erwähnte mehr die Kosten für irgendwelche Lebensmittel.

Die Gehirnwäsche-Einrichtung befand sich in einem dreistöckigen Gebäude. Im ersten Stock waren die sogenannten „Mitarbeiter“ untergebracht; in den beiden oberen Etagen wurden die Praktizierenden festgehalten, die nach Ablauf ihrer Haft- oder Zwangsarbeitslagerzeit standhaft an ihrem Glauben festhielten. Ich war in der zweiten Etage untergebracht. In jedem Zimmer befand sich ein Schreibtisch, ein Stuhl, ein Bett, ein Waschbecken und eine Zahnbürste mit Zahnpasta. Das Licht an der Decke blieb die ganze Nacht über eingeschaltet.

Das Essen wurde täglich in die Zimmer gebracht. Während wir aßen, mussten wir auf dem Stuhl gegenüber der Tür sitzen. Die Wärter beobachteten uns und unterzogen diejenigen, die kein Essen zu sich nahmen oder sich im Hungerstreik befanden, einer Zwangsernährung. Die Fenster waren mit Metallgittern gesichert und die Vorhänge das ganze Jahr über zugezogen. An jeder Tür befand sich eine kleine Öffnung, durch welche die Wärter hineinspähten.

Als ich in das Zimmer gebracht wurde, fühlte ich mich verloren und alle möglichen schlechten Gedanken tauchten in meinem Kopf auf. Sogar die Worte eines Wärters kamen mir in den Sinn: „Denk ja nicht daran, von hier wegzukommen, bevor du nicht ,umerzogen‘ worden bist.“ Da keine Hoffnung auf Entlassung bestand, war ich am Boden zerstört und brach psychisch zusammen. Ich sehnte mich nach meiner Familie und meinen Mitpraktizierenden und mein Kopf war mit allen möglichen Gedanken angefüllt.

Nach und nach beruhigte ich mich und erinnerte mich an den Meister und Falun Dafa. Die Blutflecken an den Wänden betrachtend, wusste ich, dass sie von der Verfolgung der Praktizierenden herrührten. Ich konzentrierte mich auf das Rezitieren der Dafa-Lehre, sandte aufrichtige Gedanken aus und ermahnte mich zur Ruhe.

Die Mitarbeiter stammten aus verschiedenen Regierungsbehörden oder Unternehmen und erhielten hohe Gehälter und fette Prämien. In der Regel bildeten sie zur Überwachung der Praktizierenden Zweierteams. Es gab auch einige Leute, die eine 24-Stunden-Schicht abdeckten. Einige Mitarbeiter waren für die Umerziehung der Praktizierenden zuständig, während andere sie verprügelten. Unter ihnen befanden sich auch Buddhisten. Angesichts der Verlockungen von Ruhm und materiellen Interessen verloren diese Menschen ihre Menschlichkeit und ihr Gewissen, was die Gehirnwäsche-Einrichtung zu einem noch bösartigeren Ort machte als das Zwangsarbeitslager.

Abgesehen vom Zwang, an Gehirnwäsche-Sitzungen teilzunehmen, konnte ich mit niemanden sprechen. Lei machte sich Sorgen und besuchte mich jede Woche. Jedes Mal brachte er zwei Tüten Obst und Snacks mit: eine für den diensthabenden Mitarbeiter und eine für mich. Ich bat ihn, damit aufzuhören, um Geld zu sparen, aber er hörte nicht auf mich. Wenn er mich besuchte, unterhielt er sich mit den Angestellten. Sie betonten, das Essen sei gut und es sei sinnlos, in einen Hungerstreik zu treten, da die Wärter dann eine Zwangsernährung durchführen würden. Niemand würde einfach so freigelassen, selbst wenn die Familienangehörigen hohe Summen bezahlten. Die einzige Ausnahme sei jemand, der sich eine ansteckende Krankheit zugezogen habe.

Mir wurden zwei junge Männer zugeteilt. Ich machte ihnen klar, dass wir uns unterhalten könnten; mich zu schlagen, würde jedoch gegen das Gesetz verstoßen. Sie versicherten, mich schlagen zu wollen. Jeden Tag brachten sie mich in einen Raum, verriegelten die Tür und spielten auf ihren Handys, ohne irgendeine Art von Gehirnwäsche zu betreiben. Später oblag einem Buddhisten die Verantwortung für meine „Umerziehung“. Während er mir täglich buddhistische Schriften vorlas, sandte ich aufrichtige Gedanken aus. Da er in meiner Gegenwart Kopfschmerzen bekam, erschien er nicht mehr.

Zur Mittagszeit rief man die Praktizierenden in der Gehirnwäsche-Einrichtung zusammen und spielte ihnen Videos ab, die Falun Dafa diffamierten. Das war unsere einzige Chance, anderen Praktizierenden zu begegnen. Wir ermutigten uns gegenseitig, indem wir wortlos Blicke austauschten. So konnten wir gemeinsam aufrichtige Gedanken aussenden. Später organisierte niemand mehr das Anschauen solcher Videos.

Ich fühlte mich jeden Tag unwohl, da ich nicht in der Lage war, das Fa zu lernen und auch nicht über die Fakten aufklären konnte. Einen Monat später bat ich den Meister, mir zur Flucht aus der Gehirnwäsche-Einrichtung zu verhelfen. Im Stillen sagte ich: „Meister, ich werde in den Hungerstreik treten, damit ich von hier wegkomme und die Menschen erretten kann!“ Ich hörte heimlich auf zu essen und zu trinken und tat dies im Stillen, da die Wärter mich ansonsten zwangsernährt hätten. Das ging zwei Tage so und funktionierte!

Jeden Tag packte ich das Essen in eine kleine Tüte und warf es in die Toilette. Einmal kam der Wachleiter der Gehirnwäsche-Einrichtung zu mir und erkundigte sich nach meinem Aufenthalt im Zwangsarbeitslager. Er murmelte vor sich hin, dass er unter einer koronaren Herzkrankheit leide und Brust- und Rückenschmerzen habe. Als ich ihn fragte, weshalb eine koronare Herzkrankheit zu Rückenschmerzen führe, wusste er keine Antwort darauf und meinte nur, es sei nun einmal so. Mir war nicht klar, warum er mir das erzählte.

Am dritten Tag meines heimlichen Hungerstreiks merkte der diensthabende Mitarbeiter an, dass ich dünner aussähe. Ich lächelte, sagte aber nichts. Am nächsten Tag hatte ich Halsschmerzen mit einem dunklen, blutigen Schleim. Ich spuckte ihn absichtlich in ein Becken mit Wasser, damit die Wärter ihn sehen konnten. Als mir jemand das Frühstück brachte, erwähnte ich, aufgrund eines Unwohlseins nicht essen zu können. Er wollte dies melden und ging wieder. Als ein Wärter den Raum betrat, bemerkte er meine eingesunkenen Augen und äußerte, dass ich nicht gut aussähe. Er öffnete das Fenster und ließ frische Luft herein. Dann rief er eine Krankenschwester.

Sie riefen auch meinen Mann an und baten ihn, sofort zu kommen. Auf den blutigen Schleim im Becken deutend fragten sie, ob ich früher einmal Tuberkulose gehabt hätte. Ich verneinte und erklärte, dass dies zum ersten Mal in dieser Gehirnwäsche-Einrichtung aufgetreten sei. „Wir haben dich hier nicht geschlagen“, betonte ein Wärter. „Vor meinem Aufenthalt hier hatte ich das nicht“, entgegnete ich.

Nachdem die Krankenschwester meinen Blutdruck gemessen und meinen Herzschlag abgehört hatte, fragte sie, wo ich Beschwerden hätte. Da erinnerte ich mich an die Worte des Wachleiters und entgegnete, der Rücken täte mir weh.

Lei kam und erschrak über meinen Anblick und rief: „Was haben sie mit dir gemacht?“ Die Wärter betonten, dass sie mich nicht geschlagen hätten und in ein Krankenhaus bringen würden. „Ich kann für ihre Untersuchungen nicht aufkommen“, antwortete mein Mann. Die Wärter beschlossen, mich trotzdem ins Krankenhaus zu bringen. Ich fühlte mich bereits sehr schwach und erzählte Lei, dass dies von der Verfolgung herrühre.

Nachdem sie mich in ein Polizeikrankenhaus gebracht hatten, untersuchte mich ein Arzt und diagnostizierte bei mir eine schwere koronare Herzkrankheit sowie Tuberkulose. Er empfahl eine Einweisung ins Krankenhaus. Ich lehnte ab und Lei betonte, nicht über das nötige Geld zu verfügen. Die Gehirnwäsche-Einrichtung kontaktierte das Büro 610, woraufhin ein Beamter erschien. Er kannte Lei und schickte mich später nach Hause.

Einen Tag nach meiner Heimkehr waren alle Symptome verschwunden. Ich war so gesund wie eh und je. „Bitte glaube nicht mehr der Polizei, sondern vertraue auf Falun Dafa“, sagte ich zu meinen Mann. Auch meiner Schwiegermutter und Lan berichtete ich darüber, wie die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Falun Dafa unterdrückte und dass ich im Zwangsarbeitslager misshandelt worden war. Meine Schwiegermutter war skeptisch: „Das ist absurd. Wie können sie Menschen so behandeln, nur weil sie Falun Dafa praktizieren?“

„Wenn sie kommen, um dich zu schikanieren, werden wir das nicht dulden!“, verkündete Lan.

Unterstützung der Familienangehörigen

Im Juli 2003 suchten mich zwei Beamte der örtlichen Polizeistation zu Hause auf. Einer von ihnen stotterte. Sie forderten mich auf, Dokumente zu unterschreiben, in denen ich versprach, meinem Glauben abzuschwören. Unter dem Vorwand, ich müsse einen Stift besorgen, verließ ich das Haus.

Es war in der Tat nicht das erste Mal, dass die Polizei auftauchte, um mich zu schikanieren. Da sie nicht wussten, dass Lei und ich in dem Zweizimmerhaus im hinteren Bereich des Grundstücks wohnten, gingen sie immer direkt in das Dreizimmerhaus in den vorderen Bereich, wo meine Schwiegereltern und Lan wohnten.

Einmal kamen die Polizisten erneut und forderten Lan auf, die Tür zu öffnen, aber sie weigerte sich. „Ohne Durchsuchungsbefehl verstößt dies gegen das Gesetz. Außerdem besitzt mein Bruder [Lei] Schmuck und Bargeld im Wert von 50.000 Yuan (rund 6.978 Euro). Was, wenn es fehlt, nachdem Sie gegangen sind?“ Da zogen die Beamten ab.

Ein anderes Mal parkten zwei Beamte in Zivil draußen ihr Fahrzeug und betraten den Hof, ohne vorher anzuklopfen. Lan rief ihrem Vater zu: „Papa, schließ die Haustür ab! Da draußen sind Einbrecher!“ – „Nein, wir sind von der Polizei!“, riefen die Beamten, als sie hinausliefen. „Warum tragen Sie dann keine Uniform?“, rief Lan. „Bitte, es ist schon spät! „Andere Leute mögen euch fürchten, wir jedoch nicht. Wagen Sie es nicht noch einmal, hierher zu kommen!“ Die beiden Beamten gingen schnell weg.

Ein anderes Mal erschien die Polizei während des Abendessens. Ich drehte mich um mit den Worten, dass ich auf die Toilette müsse. Zwei Beamte folgten mir dicht auf den Fersen. Ich zwinkerte Lan zu und sie stellte sich ihnen in den Weg und begann mit ihnen zu plaudern. Als die Beamten sie durchschauten, war ich bereits außer Sichtweite. Sie konnten mich nicht mehr finden und wiesen Lan an, sich zu melden, wenn ich zurückkäme. Lan schwieg.

Als Lan eines Tages Besorgungen machte und die Polizeistation aufsuchte, fragte ein Beamter, warum sie meine Rückkehr nicht gemeldet habe. „Was glauben Sie, wer Sie sind?“ blaffte Lan. „Warum sollte ich auf Sie hören? Bezahlen Sie mich etwa?“ Der Beamte war sprachlos und wusste nicht darauf zu antworten. „Diese Frau ist nicht einfach zu handhaben“, kommentierte jemand, als Lan wieder ging. „Bestimmt nicht!“, dachte Lan bei sich.

Eines Wintermorgens tauchten um sechs Uhr vier uniformierte Polizeibeamte mit einem Durchsuchungsbefehl auf. Sie wussten nicht, dass ich bereits vor fünf Uhr zur Arbeit gegangen war. Da sie mich nicht kannten, hielten sie Lan für mich. Sie drückten sie auf den Boden und legten ihr Handschellen an. „Nach wem suchen Sie?“, wollte Lan wissen. Ein Beamter nannte meinen Namen. „Sind Sie sicher, dass ich das bin? Sie kennen die Konsequenzen, wenn Sie die falsche Person verhaften“, betonte sie. „Oh, mein Herz! Ich fürchte mich so sehr; ich glaube, ich habe einen Herzinfarkt! (Sie hatte eine Herzerkrankung.) Außerdem sind meine betagten Eltern hier. Wenn sie Angst haben und krank werden, übernehmen Sie dann die Kosten für ihre medizinische Versorgung?“

Lans ältere Schwester wohnte kurz vor ihrer Operation wegen Gebärmutterkrebs zufällig bei uns. Sie kannte die Tatsachen über Falun Dafa und rezitierte oft „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“. Ihre Operation verlief später ohne Komplikationen. Als an jenem Tag die Polizisten kamen, lag sie noch im Bett und hörte deren Unterhaltung mit ihrer Schwester Lan. Sie stürmte im Schlafanzug aus dem Zimmer und schrie: „Wer belästigt meine Schwester? Ich werde bis zum Tod mit euch kämpfen!“

Daraufhin entfernten die Beamten die Handschellen und halfen Lan aufzustehen. Sie entschuldigten sich sowohl bei ihr als auch bei ihrer Schwester.

Der Sohn von Leis ältestem Bruder, der ebenfalls bei uns wohnte, war gerade dabei, zur Arbeit zu gehen, als die Beamten ihn aufhielten. „Ich kann von meiner Arbeit fernbleiben; aber werden Sie den Ausfall bezahlen?“, meinte er, als er das Haus verließ. Er rief seinen Onkel an (Leis zweitältesten Bruder), der mich an meinem Arbeitsplatz aufsuchte und mich bat zu verschwinden, um nicht verhaftet zu werden.

An einem Sommerabend gegen 20 Uhr schlenderte ich um unser Grundstück herum, während Lei und sein Freund Sun Schach spielten. Ein Fahrzeug mit ausgeschalteten Scheinwerfern näherte sich und hielt dann an. Darin saßen drei Polizeibeamte in Zivil. Einer von ihnen packte meine Hand und verlangte nach meinem Ausweis. Ich sagte, ich müsse ihn von drinnen holen. Der Beamte ließ mich jedoch nicht gehen. Als Lei das bemerkte, packte er den Beamten hart an der Schulter. Dieser lockerte seinen Griff und Lei ergriff seinen Arm, um ihn daran zu hindern, mir zu folgen. Ich ging ins Haus und verschloss die Tür von innen. Dann sprang ich aus dem Fenster und floh.

Später erfuhr ich, dass die drei Beamten zu ihrem Polizeiwagen zurückgekehrt waren, ihre Uniformen angezogen, den Leiter der Polizeistation angerufen hatten und eine Behinderung ihres Einsatzes gemeldet hatten. Der Polizeidirektor erschien mit über 20 Beamten und umstellte unser Haus.

Auch viele Dorfbewohner versammelten sich als Schaulustige. Inmitten des Aufruhrs bat Lan meine Schwiegereltern, aus dem Haus zu kommen. Sie sagte zu meiner Schwiegermutter: „Wenn die Polizei hier eine Verhaftung vornimmt, könntest du dich vielleicht vor das Fahrzeug legen, damit sie deine Schwiegertochter nicht mitnehmen.“ Meine Schwiegermutter nickte. Vor unserer Hochzeit hatte sich Lei oft mit anderen gestritten, deshalb wusste meine Schwiegermutter mit schwierigen Situationen umzugehen.

Als Lan und meine Schwiegermutter meine Flucht bemerkten, atmeten sie erleichtert auf. Zwei Beamte zerrten meinen Mann in einen Polizeiwagen mit der Begründung, er habe sie behindert. Meine Schwiegermutter ging zum Polizeiwagen, laut rufend: „Ich bin zu alt und kann mich nicht mehr selbst versorgen! Ich werde meinem Sohn überall hin folgen.“ Dann stieg sie in den Wagen. Die Polizisten sahen ihr graues Haar und ließen Lei gehen.

Wegen der häufigen Schikanen war ich oft gezwungen, meinem Zuhause fernzubleiben.

Segen und Dankbarkeit

Im Laufe der Jahre gab es einige Vorfälle, bei denen wir, meine Familie und ich, den Segen von Falun Dafa erlebten. Im Folgenden einige Beispiele.

Einmal, im Oktober 2006, war ich mit dem Fahrrad unterwegs, als mich ein Taxi anfuhr und mein Fahrrad demolierte. Ich wurde nach vorne geschleudert, flog durch die Luft und landete dann auf dem Dach des Fahrzeugs. Der Aufprall war so heftig, dass die Windschutzscheibe zersplitterte. Der Fahrer hielt abrupt an. Ich wurde an den Straßenrand geschleudert und verlor das Bewusstsein. Das Taxi fuhr sehr schnell und kam erst nach einer langen und tiefen Bremsspur zum Stehen. Alle Schaulustigen dachten, ich sei tot.

Der Fahrer fuhr mich ins Krankenhaus. Nachdem ich wieder zu Bewusstsein gekommen war, versicherte ich ihm, dass es mir gut gehen und ich keine Entschädigung verlangen würde. Wir sprachen über Falun Dafa und er beschloss, aus der KPCh und ihren Organisationen auszutreten. Anschließend brachte er mich nach Hause. In den darauffolgenden zwei Tagen schmerzte mein ganzer Körper. Aber ich ignorierte es, las wie gewohnt Falun-Dafa-Bücher und praktizierte die Übungen. Nach zwei Wochen ging es mir wieder gut. Ich bin Meister Li äußerst dankbar!

Weil Lan an Falun Dafa glaubte und mich beschützte, änderte sich auch ihr Schicksal. In ihren jungen Jahren hatte eine Wahrsagerin ihr ihre Ehe, ihre Kinder und weitere Aspekte ihres Lebens vorausgesagt. Alles bewahrheitete sich, bis auf die Vorhersage, sie würde mit 47 Jahren sterben. Heute ist Lan 52 und bei besserer Gesundheit als während ihrer Jugendzeit. Ihr Ex-Mann kaufte für sie und ihren Sohn sogar eine Wohnung!

Ich umsorgte meine Schwiegereltern gut. Als sie das Bett nicht mehr verlassen konnten, fütterte ich sie und hielt sie sauber. Keiner von ihnen musste vor dem Tod leiden. Mein Schwiegervater starb mit 85 Jahren. Meine Schwiegermutter rezitierte vor ihrem Tod im Alter von 82 Jahren immer wieder „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ und erzählte mir, dass sie viele sich drehende rote Falun gesehen habe.

2002 starb Leis ältester Bruder. Seine verwitwete Frau heiratete erneut und zog weg. Auch ihr Sohn ist ein guter Mensch. Er half mir oft, hoch oben an Strommasten Transparente mit der Botschaft „Falun Dafa ist gut“ anzubringen. Da sein Haus alt und undicht war, tauschten Lei und ich unser größeres Haus gegen seins. Er war uns sehr dankbar dafür und verkündete anderen Leuten gegenüber oft: „Ich bin stolz auf meine Tante (gemeint war ich), die Falun-Dafa-Praktizierende. Sie behandelt jeden gut. Falun-Dafa-Praktizierende sind die Besten!“ Er ermahnte Lei, mich wertzuschätzen.

Lan zog später um, besuchte uns aber trotzdem mit ihrem Sohn regelmäßig. Er steht uns sehr nahe und ruft immer an, wenn wir uns ein paar Tage lang nicht gesehen haben.

Auch Lei hat sich komplett verändert. Er kümmert sich sehr um die Familie und erledigt sogar den Abwasch (das Letzte, was er tun würde, wie er mir einmal sagte). Als ich ihm eröffnete, unser Haus für eine Fa-Lerngruppe nutzen zu wollen, hatte er keine Einwände und verhält sich gegenüber den Praktizierenden, die uns besuchen, sehr freundlich. Im Vergleich zu früher ist er beinahe ein ganz anderer Mensch geworden. Heute hat er eine leichte, aber gut bezahlte Arbeit in einer Fabrik. Alle sagen, dass er mit Glück gesegnet sei. Auch Lei erfreut sich bester Gesundheit, hat einen rosigen Teint und dunkles Haar, was er Falun Dafa verdankt. Wenn ich anderen Menschen die Fakten über Falun Dafa und die Verfolgung verdeutliche, hilft er mir oft dabei.

Unsere Tochter hat ihr Studium abgeschlossen und macht sich gut in ihrem Beruf. Trotz der chaotischen Gesellschaft gelingt es ihr, sich selbst treu zu bleiben und ihre Integrität zu bewahren. Sowohl in ihrem als auch in Leis Wagen hängen „Dafa-Amulette“.

Ich weiß, dass Falun Dafa meiner Familie Glück beschert hat und bedanke mich bei Meister Li von ganzem Herzen.

Diesen mehrteiligen Artikel habe ich geschrieben, um den 30. Jahrestag der öffentlichen Einführung von Falun Dafa zu feiern. Ich hoffe, dass noch mehr Menschen auf dieser Welt von Falun Dafa profitieren werden so wie ich und meine Familie.

(Ende)