[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Meine große Familie – Teil II
(Minghui.org)
Ein Sprichwort besagt: „Ein Leopard kann seine Flecken nicht ändern.“ So ist es auch schwer, den eigenen Charakter zu ändern, auch wenn man sich anstrengt. Mit Falun Dafa ist es jedoch zu schaffen. Ich möchte hier davon berichten, wie ich mich mit Falun Dafas Hilfe von einer zänkischen Ehefrau zu einer Frau verändert habe, die Rücksicht auf andere nimmt.
Beginn der Verfolgung
Nachdem die Polizei in Tianjin am 23. und 24. April 1999 Dutzende von Falun-Dafa-Praktizierenden verhaftet hatte, fuhr ich gemeinsam mit drei Praktizierenden aus der Umgebung mit einem Taxi nach Peking, um für Falun Dafa einzustehen. Wir kamen am 26. April an und erfuhren, dass die Praktizierenden in Tianjin freigelassen worden waren. Also kehrten wir wieder nach Hause zurück.
Als Jiang Zemin, der damalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), am 20. Juli 1999 den Befehl zur Unterdrückung von Falun Dafa gab, reiste ich mit anderen Praktizierenden nach Changchun, der Hauptstadt der Provinz Jilin, um Einspruch einzulegen. Wir trafen viele Praktizierende aus der ganzen Provinz. Ordnungshüter und Polizisten der Bereitschaftspolizei zerrten uns in Busse und brachten uns weg. Als wir uns weigerten, in den Bus einzusteigen, schlugen und traten sie uns – egal ob alt oder jung.
Es waren gerade Sommerferien, und die Polizeibeamten hielten uns auf Schulhöfen fest, wo sie unsere Namen und Adressen aufnahmen. Ich wurde in einer Schule festgehalten, die weit von meinem Zuhause entfernt war. Als die Wachleute einen Moment lang nicht aufpassten, floh ich. Am späten Abend erreichte ich endlich mein Zuhause. Meine Familie wusste bereits von der Verfolgung, und mein Mann Lei sagte zu mir: „Falun Dafa ist jetzt verboten. Bleib einfach zu Hause.“ Auch meine Schwiegermutter und ihre jüngere Tochter machten sich Sorgen um mich und baten Lei, auf mich aufzupassen.
Lei war ein guter Freund von Wei, einem Polizeibeamten. Am 21. Juli 1999 rief dieser Lei an und forderte ihn auf, mich zur Polizeistation zu bringen. Dort angekommen, zwang mich Wei, eine Erklärung zu schreiben, in der ich versprach, Falun Dafa aufzugeben. „Zu Hause kannst du tun, was immer du willst“, sagte er. Ich weigerte mich jedoch. Wei forderte Lei auf, mich zur Unterschrift zu „überreden“ und verließ den Raum. Lei fing an, auf mich einzutreten. Wei hörte die Schläge und kam zurück. „Nicht einmal wir Polizisten haben sie (gemeint war ich) geschlagen!“, rief er. „Wie kannst du so etwas tun? Es ist in Ordnung, wenn sie die Aussage nicht schreiben will. Ihr könnt jetzt beide nach Hause gehen.“ Danach verbot Lei mir, zu Hause die Falun-Dafa-Übungen zu machen. Aber sobald er das Haus verließ, machte ich sie.
Als er einmal nach Hause kam, saß ich gerade in der Meditation. Meine Beine schmerzten so sehr, dass ich sie nicht herunternehmen konnte. Das amüsierte Lei und er neckte mich: „Armes Mädchen! Wie kannst du nur so unkoordiniert sein?“ Seitdem kümmerte er sich nicht mehr um mein Praktizieren. Als sich meine Schwiegermutter nach mir erkundigte, meinte er: „Es geht ihr gut; sie bleibt die ganze Zeit zu Hause.“ Später reiste ich nach Peking, um mich für Falun Dafa einzusetzen. Lei half mir, die Falun-Dafa-Bücher zu verstecken. Einmal erschienen Polizeibeamte und durchsuchten das Haus. Da bat Lei einen Nachbarn, meine Falun-Dafa-Bücher und das Porträt des Meisters aufzubewahren.
Damals befand sich Lei in einem Dilemma. Er hatte selbst erlebt, wie ich mich verändert hatte und wusste, dass Falun Dafa gut war. Aber er hatte Angst vor der KPCh und wollte nicht, dass seine Familie zerstört wird. Er begann wieder zu trinken, umso mehr, wenn er schlecht gelaunt war.
Eines Abends sprachen mehrere Praktizierende und ich darüber, nach Peking zu fahren und Falun Dafa zu verteidigen. Auf dem Weg nach Hause begegnete ich meiner Schwiegermutter. Sie sagte, Lei hätte mit einem Küchenmesser in der Hand nach mir gesucht. Sie hätte ihn jedoch beruhigen können, und schliefe nun bei ihr. Sie war um meine Sicherheit besorgt und riet mir, für eine Weile woanders unterzukommen. Ich entgegnete lächelnd, dass alles in Ordnung sein würde.
Als Lei am nächsten Tag nach Hause kam, ging es ihm gut. „Falun Dafa hat mich gelehrt, ein besserer Mensch zu sein; das weißt du doch“, ermahnte ich ihn. „Sei unbesorgt. Wenn eines Tages die Verfolgung beendet ist, wirst du auf meine Entschlossenheit zu praktizieren stolz sein.“ Lei schwieg. Seit diesem Tag schlug er mich nicht mehr und ließ mich praktizieren.
Zweimal nach Peking gefahren
Da die lokalen Regierungsbeamten die unrechtmäßige Verfolgung nicht durchführten, reiste ich mit anderen Praktizierenden nach Peking. Wir wollten der Zentralregierung erklären, dass die Verfolgung von Falun Dafa falsch war. Unterwegs rezitierte ich das Gedicht des Meisters:
„Dafa den Körper nicht verlässt,Zhen Shan Ren im Herzen bewahren;In der Welt großer Arhat,Gottheiten und Gespenster voller Angst.“(Mächtige Tugend, 06.01.1996, in: Hong Yin I)
Während unserer ersten Reise nach Peking waren wir mit der Gegend nicht vertraut, und der Praktizierende und ich wurden kurz nach unserer Ankunft getrennt. Ein Beamter aus meiner Region wurde nach Peking geschickt. Er sollte die dortigen Praktizierenden daran hindern zu petitionieren. Er kannte meinen Mann gut. Als wir uns begegneten sagte er: „Du bist so naiv. Im staatlichen Petitionsbüro sind überall Polizeibeamte. Geh besser nach Hause.“ Er brachte mich zum Bahnhof, kaufte mir eine Fahrkarte und sorgte dafür, dass ich in den Zug einstieg.
Ab diesem Tag wachte Lei fest über unser Geld. Damals arbeitete ich nicht und musste ihn um Geld bitten, wenn ich etwas kaufen wollte. Deshalb sparte ich das Wechselgeld, auch wenn es sich nur um einen Yuan oder 50 Cent handelte. Eines Tages reichte es für eine Zugfahrkarte nach Peking. Gemeinsam mit einem Mitpraktizierenden (der später aufgrund der Verfolgung sein Leben verlor) fuhr ich nach Peking. Unterwegs rezitierte ich das obige Gedicht von Meister Li.
Niemand hielt uns an, aber in Peking angekommen, wurden wir getrennt. Ich fragte mich zum Platz des Himmlischen Friedens durch. Dort sah ich Praktizierende die Übungen machen und Transparente hochhalten. In einem nahen gelegenen Geschäft kaufte ich eine Rolle Papier und einen Augenbrauenstift. Ich schrieb „Falun Dafa ist gut“ auf das Papier und begab mich auf den Platz des Himmlischen Friedens. Während ich das Plakat hochhielt, störten mich keine anderen Gedanken; mein Herz war rein.
Ich weiß nicht, wie lange ich dort gestanden hatte, als ein Polizist herbeieilte und mir das Plakat entriss. Er forderte einen Straßenreiniger auf, mich zu überwachen und ging weg. Da ich nicht nach Hause gehen wollte, blieb ich einfach in der Nähe. Später riefen einige Praktizierende „Falun Dafa ist gut“, und „Meister Li und die Praktizierenden sind unschuldig!“. Ich schloss mich ihnen an.
Auf der Polizeiwache am Platz des Himmlischen Friedens begegnete ich zahlreichen Praktizierenden. Alle waren nach Peking gekommen, um für Falun Dafa einzustehen. Nur deshalb wurden wir festgenommen. Wir rezitierten gemeinsam die Gedichte des Meisters. Die Beamten fragten nach unseren Namen und Adressen. Jeder, der sich weigerte, wurde verprügelt. Ich konnte den Schmerz nicht ertragen und gab meine Daten preis. Noch am selben Abend brachte man mich zum Verbindungsbüro meines Heimatortes in Peking. Tags darauf wurde ich in meine Heimatstadt zurückgebracht und verbrachte sieben Tagen in einer Haftanstalt in Gewahrsam.
Danach hatte ich keine Möglichkeit mehr, Geld zu sparen. Als wir mit unserer Tochter zum chinesischen Neujahrsfest 1999 meine Eltern besuchten, besorgte Lei die Fahrkarten und Geschenke und hielt das Geld von mir fern. Ein Cousin schenkte unserer Tochter 100 Yuan (rund 13.9 Euro), die ich beiseitelegte.
Meine dritte Reise nach Peking
Am 11. Februar 2000, ein paar Tage nach dem chinesischen Neujahrsfest, beschloss ich, erneut nach Peking zu fahren. Ich verließ das Haus, als mein Mann und meine Tochter noch schliefen. Um Geld zu sparen, kaufte ich eine Tüte Popcorn und zwei Gurken.
Die Reise verlief reibungslos; ich plante, auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein von mir vorbereitetes Transparent zu entfalten. Mit leeren Händen passierte ich problemlos die Kontrolle. Nach dem Entfalten des Banners verhaftete die Polizei mich jedoch sogleich und hielt mich auf der Polizeistation auf dem Platz des Himmlischen Friedens fest.
Während des Verhörs schlug mich die Polizei mit nassen Gummiknüppeln (die nur wenige oberflächliche Verletzungen hinterließen). Ein Beamter drückte mich gegen einen Tisch und schlug mich vom Hals bis zu den Waden. Es verursachte laute Geräusche, aber ich verspürte keinen Schmerz. Mir war klar, dass der Meister alles für mich ertrug.
Ich beschloss, meinen Namen und meine Adresse nicht preiszugeben. Immer mehr Praktizierende wurden auf die Station gebracht. Die Polizisten überführten mich und zwei weitere weibliche Praktizierende, die sich weigerten, ihre Kontaktinformationen preiszugeben, in eine Haftanstalt. Dort gab es jedoch keinen Platz mehr, deshalb brachten die Beamten uns auf die Polizeiwache zurück.
Eine der beiden Praktizierenden stammte aus der Provinz Hebei, die andere aus der Provinz Shandong. Die Polizei war fast überall präsent. Sie heuerten auch Leute an, Bahnhöfe, Bushaltestellen, Autobahnkreuzungen, Hotels und weitere öffentliche Plätze nach Praktizierenden abzusuchen.
Zu dritt kamen wir gegen Mitternacht an einer Ziegelfabrik vorbei. Die Arbeiter entfachten ein kleines Feuer und wärmten einige gedämpfte Brötchen zum Frühstück. Frierend und hungrig gingen wir auf sie zu. Mit dem Wissen, dass wir Falun-Dafa-Praktizierende waren, luden sie uns ein, uns zu ihnen zu gesellen, uns aufzuwärmen und mit ihnen zu essen. Wir klärten sie über Falun Dafa und die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht auf. Einer von ihnen bekundete: „Wir wissen darüber Bescheid. Seid bitte vorsichtig – die Polizei patrouilliert in jeder Ecke!“
Nach dem Essen gingen wir weiter. Der Morgen dämmerte bereits, als wir einem Praktizierenden namens Rui aus der Provinz Shandong begegneten. Er erzählte, dass die örtlichen Behörden sein Haus wegen seines Glaubens versiegelt hätten und er sich deshalb in Peking für Falun Dafa einsetzen wolle. Er wohnte im Haus eines Mitpraktizierenden, ungefähr 19 Kilometer außerhalb von Peking. Rui geleitete uns zum Haus dieses Praktizierenden; dort trafen wir eine weitere Praktizierende namens Lian. Sie war Koordinatorin und wir beschlossen, gemeinsam das Fa zu lesen. Als wir uns schlafen legten, bemerkte Lian meinen von den Schlägen des Gummiknüppels mit blauen Flecken übersäten Rücken und Beine.
Einen Monat später fertigten 15 Praktizierende, darunter Lian, Rui und ich, Transparente und Luftballons mit den Botschaften „Falun Dafa ist gut“; „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ an. Außerdem bereiteten wir einige selbstklebende Plakate, rote Farbe und Schablonen vor. Dann teilten wir uns in zwei Gruppen auf: eine unter der Leitung von Lian, die andere von Rui und mir.
Auf dem Weg nach Peking wählten wir saubere, gut sichtbare Stellen und besprühten sie mit „Falun Dafa ist gut“. Die Schablonen waren gut gestaltet und erzielten wirkungsvolle Effekte. Andere Praktizierende verteilten Flugblätter und hängten selbstklebende Plakate entlang des Weges auf.
Auf halbem Weg nach Peking entdeckte uns eine Polizeistreife. Wir stoben auseinander und versteckten uns, bis auf eine Frau, die Luftballons bei sich trug. Es war dunkel und sie hielt die Ballons gut verborgen. Die Beamten sahen lediglich eine zu Fuss gehende ältere Frau und zogen ab. Rui rief uns zusammen und wir setzten unseren Weg fort. Das andere Team traf ebenfalls auf patrouillierende Polizisten, aber nichts geschah.
Als wir Peking erreichten teilten wir uns in Zweier- und Dreiergruppen auf und begaben uns auf den Platz des Himmlischen Friedens. Zwei ältere Praktizierende ließen langsam die Luftballons in die Luft steigen. Zahlreiche Menschen sahen sie und lasen die Botschaft „Falun Dafa ist gut“. Die Polizei war damit beschäftigt, die Ballons zu fangen, während fünf von uns, darunter Lian und ich, unsere Transparente, entrollten. Wir hielten sie in die Höhe und riefen: „Falun Dafa ist großartig! Meister Li und die Praktizierenden sind unschuldig!“ Weitere Praktizierende hielten ihre Transparente ebenfalls hoch.
Polizeibeamte riefen nach Polizeifahrzeugen und eilten auf uns zu. Die Transparente waren sehr lang; um sie uns zu entreißen, mussten die Beamten sie um ihren Körper wickeln. Mit vereinten Kräften hielten wir die Transparente fest und entrollten sie erneut. Wir riefen immer wieder „Falun Dafa ist gut“, die Transparente beschützend. Schließlich entrissen uns die Polizisten alle Transparente. Sie schlugen und traten uns und schleiften die Praktizierenden in die Polizeifahrzeuge, aber niemand beachtete mich. Ich nahm ein kleineres Plakat heraus, entfaltete es und rief laut: „Falun Dafa ist großartig!“ Sofort wurde ich festgenommen.
Auf dem Polizeirevier auf dem Platz des Himmlischen Friedens stellte sich heraus, dass es keine weiteren Praktizierenden aufnehmen konnte. In großen Bussen brachte man uns an verschiedene Orte. Junge männliche Praktizierende standen Arm in Arm ganz vorne und rezitierten die Gedichte von Meister Li. Bewaffnete Polizisten schlugen und traten uns. Einige von uns wurden zur Polizeibehörde des Bezirks Miyun gebracht.
Die Polizei verhörte uns die ganze Nacht über. Ein Beamter schloss die Tür und erkundigte sich nach meinem Namen und meiner Adresse. Da ich die Antwort verweigerte, verpasste er mir eine Ohrfeige. Als dies nichts nützte, schlug er mich mit den Schuhen. Ich verspürte jedoch keinen Schmerz und wusste, dass Meister Li alles für mich ertrug.
„Sag mir deinen Namen, und ich lasse dich frei“, schrie der Beamte. „Kommst du aus der Stadt Dezhou in der Provinz Shandong?“ „Das kann ich Ihnen nicht beantworten“, entgegnete ich. „Wenn ich es täte, würden die Beamten und Polizisten in meiner Region ihre Arbeit verlieren. Der Meister lehrt uns, gute Menschen zu sein, deshalb werde ich Ihnen nicht antworten.“ Jemand außerhalb des Raumes rief: „Sperrt sie in einer Haftanstalt ein!“
Sechzehn von uns wurden in ein Internierungslager gebracht. Der Betonboden war feucht und kalt. Eine Praktizierende kaufte von ihrem eigenen Geld eine Decke, auf der wir sitzen konnten. Ein anderer teilte seine einzige Mahlzeit, eine Gurke, mit uns. Jeder von uns bekam einen Bissen. Nachdem wir sie einmal herumgereicht hatten, blieb eine halbe Gurke übrig. Lian, die Praktizierende, die die Decke gekauft hatte, und ich beschlossen, in den Hungerstreik zu treten. Drei Tage später brachten die Polizeibeamten uns zu einem örtlichen Busbahnhof. „Kommt ja nicht zurück!“, drohte einer von ihnen. Dann gingen sie weg.
Bedingungslos kooperieren
Am darauffolgenden Abend kehrte ich in meine Heimatstadt zurück. Vor meiner Heimfahrt beschloss ich, Ping zu besuchen. Da ich kein Geld mehr hatte (die Polizei hatte mir alles weggenommen), musste ich ein paar Kilometer laufen. Es war bereits Mitternacht, als ich ankam. Wir unterhielten uns und beschlossen, dass es an der Zeit war, über unsere Erkenntnisse mit anderen auszutauschen, damit noch mehr Praktizierende heraustreten und Dafa bestätigen würden.
Am nächsten Tag erschien zufällig ein Praktizierender aus einer anderen Stadt und holte Informationsmaterialien zur Erklärung der wahren Umstände ab. Er nahm Ping und mich mit in eine andere Stadt. Dort hielten wir ein kleineres Treffen mit örtlichen Praktizierenden ab, an dem ich über meine Erfahrungen in Peking berichtete. Auch Ping erzählte von ihren Erkenntnissen. In den nächsten zwei Wochen besuchten wir verschiedene Orte, und ermutigten die Praktizierenden, Dorf um Dorf, herauszutreten.
Spät in der Nacht kehrte ich zu Pings Haus zurück. Sie fragte mich nach meinen Plänen. Ich erwähnte, zwei Monate lang nicht mehr zu Hause gewesen zu sein und wollte erfahren, wie die Dinge stünden. „Mein Mann schaltet sein Mobiltelefon nachts oft aus“, erklärte ich. „Ich werde ihn anrufen. Wenn er abnimmt, fahre ich nach Hause.“ Ich rief an und Lei antwortete.
Er freute sich, dass ich wieder da war. „Ich habe gewusst, dass du bald nach Hause kommst, denn neulich sang die Elster den ganzen Morgen im Garten. Deshalb habe ich mein Telefon in den letzten zwei Tagen immer angelassen“, meinte er. „Du kannst dir ein Taxi nehmen; ich werde für die Fahrt aufkommen.“
Ping und ich sahen uns an und lächelten. Wir dankten Meister Li für seine Hilfe.
Als ich zu Hause ankam, öffnete Lei sofort die Tür. Er deutete auf die Kleider, die er mir gekauft hatte. „Wenn du das nächste Mal nach Peking fährst, zieh dir bitte etwas Schönes an, damit ich nicht in Verlegenheit gerate“, meinte er lächelnd. Dann sagte er, dass seine Mutter sich um unsere Tochter gekümmert hätte. Ich ging zu meiner Schwiegermutter, und sie freute sich ebenfalls, mich wohlbehalten anzutreffen. „Endlich kann ich wieder gut schlafen und muss mir keine Sorgen mehr um dich machen“, seufzte sie erleichtert.
Informationsmaterialien verteilen
Aus Angst, von der örtlichen Polizei schikaniert zu werden, beschloss Lei, unsere Tochter seiner Mutter anzuvertrauen. Wir zogen zu meinen Eltern. Er eröffnete ein Videospiel-Geschäft und übergab mir die Leitung, schaute regelmäßig vorbei und reparierte und aktualisierte die Geräte.
Eines Tages verkündete er, er wolle das Zhuan Falun lesen. Wir hörten uns einmal gemeinsam die Vorträge des Meisters an. Die Lehre gefiel ihm, und er bekräftigte, dass die Menschen in der Tat göttlich seien. Aber er las das Buch nicht noch einmal und hörte sich die Vorträge auch nicht mehr an.
Ich nahm Kontakt zu lokalen Praktizierenden auf und besorgte einige Informationsmaterialien. Tagsüber kümmerte ich mich um das Geschäft und ging abends zur Verteilung der Materialien hinaus. Manchmal dämmerte es bereits, wenn ich zurückkehrte. Manchmal nahm mich Lei auf seinem Motorrad mit. Einmal kommentierte er, das angebrachte Plakat sei zu niedrig und zu leicht zu entfernen und hängte es etwas höher.
Als wir einmal Informationsmaterialien verteilten, entdeckte uns die Polizei. Deshalb kehrte ich in die Wohnung meiner Schwiegermutter zurück. Ich mochte das Videospiel-Geschäft sowieso nicht, da es von vielen Schülern besucht wurde, was ihnen nur schadete.
Nachdem wir in unser Haus zurückgekehrt waren, zog ich los, um Informationsmaterialien zu verteilen und Schilder an Wänden anzubringen. Einmal begleitete mich mein Cousin (ein Nicht-Praktizierender). Zuerst verteilten wir die Materialien und hängten anschließend Plakate in einer Schule auf.
Danach begaben wir uns in ein Gemeindebüro. Dort trafen wir auf Leute, die Karten spielten und eine Menge Lärm verursachten. Das bot eine gute Gelegenheit zum Anbringen von Plakaten, während mein Cousin in der Nähe Wache stand. Mit reinem Herzen konzentrierte ich mich darauf, sie perfekt auszurichten. Als wir damit fertig waren, sagte mein Cousin: „Während du die Plakate aufgehängt hast, stand ein Mann hinter dir. Bevor du damit fertig warst, entfernte er sich leise. Ich hatte solche Angst!“
Dankbar für den Schutz durch den Meister erklärte ich: „Wir tun das Aufrichtigste auf der Welt. Es gibt nichts zu fürchten!“
(Fortsetzung folgt)
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