(Minghui.org)
Als ich in die Provinz Shandong flüchtete, traf ich ein paar Mitpraktizierende aus meiner Heimatstadt. Wir waren uns einig, dass wir, auch wenn wir obdachlos geworden waren, etwas tun sollten, um die Lügen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu entlarven. Beeindruckt von der Wirkung des Einspeisens des Fernsehsignals wollten wir dasselbe tun.
Wir lernten die technischen Fertigkeiten. Ein Praktizierender aus der Provinz Heilongjiang und ich brachten mehr als 20 Geräte zum Einspeisen von Kabelfernsehen aus der Provinz Shandong nach Lanzhou in der Provinz Gansu. Ursprünglich hatten wir geplant, die technischen Kenntnisse an Fachleute aus Lanzhou weiterzugeben, aber da es dort nicht genügend Personal gab, beschloss ich, es selbst zu tun.
Nachdem alle Beteiligten die erforderlichen Fertigkeiten erlernt hatten, vereinbarten wir, am 17. August 2002 um 19:00 Uhr Videos über die Fakten vom TV-Netz auszustrahlen. Um 19:00 Uhr war es noch sehr hell und es waren viele Menschen auf der Straße. Ich dachte, es wäre gut, wenn es regnen würde. Und dann fing es tatsächlich an zu regnen. Aber als wir anfangen wollten, hörte es auf zu regnen.
An diesem Tag gelang es uns, das nationale Nachrichtenprogramm des Senders „Xinwen Lianbo-China Central TV“ in einigen Gebieten der Provinz Gansu und der Stadt Xining in der Provinz Qinghai sowie vier Kanäle lokaler Fernsehsender in Lanzhou zu unterbrechen.
Nach dem erfolgreichen Einspeisen unserer Videos trennte ich mich von den Praktizierenden in Lanzhou und fuhr mit dem Bus nach Yixing (unter der Verwaltung der Stadt Wuxi, Provinz Jiangsu), um meine Verwandten zu besuchen, bevor ich nach Shandong zurückkehrte.
Aufgrund meiner Unvorsichtigkeit wurde mein Mobiltelefon geortet, als ich mit den Praktizierenden in Xining telefonierte. Polizisten der öffentlichen Sicherheit der Provinz Jiangsu und der Stadt Wuxi verhafteten mich. Später erfuhr ich, dass eine Task Force gebildet worden war, nachdem die höheren Stellen von unserer Aktion erfahren hatten. Sie wollten alle Beteiligten schnell und um jeden Preis fassen. Ich stand ganz oben auf ihrer Fahndungsliste.
Nachdem ich in das Untersuchungsgefängnis von Yixing in der Provinz Jiangsu gebracht worden war, wurde ich gefesselt und geknebelt. Ich trat in Hungerstreik und wurde zwangsernährt, dann wurde ich eine ganze Nacht lang an einen Ring gekettet, der im Boden eingelassen war. Ich konnte mich weder hinlegen noch aufsetzen, es war eine sehr schmerzhafte und unangenehme Position, und jede Sekunde und Minute war eine Qual.
Illustration einer Foltermethode: Mit Handschellen und Fußfesseln an einen im Boden eingelassenen Ring gekettet
Am nächsten Tag brachten sie mich zum Verhör in ein Gästehaus der Polizei in Yixing. Ich durfte nicht schlafen und wurde von sechs Beamten mit Kampfsportausbildung in drei Schichten bewacht. Sie versuchten mit allen möglichen Tricks, von mir zu erfahren, wer an der Einspeisung in das Kabelfernsehen beteiligt gewesen war und woher wir die Geräte hatten.
Da sie nichts von mir erfahren konnten, wurden sie wütend. Ein Beamter schlug mir mit einem schmutzigen Mopp heftig auf den Kopf und ins Gesicht. Ein anderer schlug mir ins Gesicht, wodurch mein Trommelfell platzte und mein Hörvermögen stark reduziert war. Sie zwangen mich, mehrere Tage lang auf einer rechteckigen Holzkiste zu sitzen ohne zu schlafen. Das war sehr schwer zu ertragen.
Einen Monat später wurde ich in das neu eingerichtete Untersuchungsgefängnis 2 in Lanzhou in der Provinz Gansu verlegt. Da ich mich dort weigerte, Zwangsarbeit zu leisten, fesselte man mir die Hände auf den Rücken und legte mir Ketten an. Sie ketteten die Handschellen und Fesseln zusammen, so dass ich weder aufstehen, noch mich hinlegen oder mich richtig hinsetzen konnte. Zwei Wochen lang war ich auf diese Weise gefesselt.
Im Untersuchungsgefängnis traf ich auf einen Zellenleiter, der ein bekannter Betrüger in Lanzhou war. Er hatte zuvor von einem anderen Praktizierenden einige Fakten über Falun Dafa erfahren, und nachdem ich seiner Zelle zugeteilt worden war, stellte er mir oft Fragen über die Kultivierung.
Er erzählte mir, dass er sich einmal mit diesem Falun-Dafa-Praktizierenden über Gottheiten und Buddhas und über die Kultivierung gestritten hatte. Als es Zeit war, ins Bett zu gehen, habe er im Bett gelegen und sei immer noch in Gedanken bei den Gesprächen gewesen. Plötzlich habe er vor seinen Augen ein Buddha-Bild gesehen, das weißes Licht ausstrahlte. Er sei so verblüfft gewesen, dass er sich sofort aufsetzte. Seitdem glaube er an Gottheiten und Buddhas und verstehe, warum Falun-Dafa-Praktizierende an ihrem Glauben festhalten.
Eines Tages, während der Mittagspause, unterhielten wir beide uns. Plötzlich starrte er mich aufmerksam an. „Was ist denn los?“, fragte ich ihn. Er antwortete nicht, sondern winkte mit der Hand und bedeutete mir, mich von meinem Platz zu entfernen. Nachdem ich zur Seite getreten war, rief er einen jungen Gefangenen zu sich, der Dienst hatte, sah ihn eine Weile an und winkte ihn dann zu seiner Arbeit zurück.
„Du hast deine Kultivierung abgeschlossen“, sagte er zu mir. „Als wir uns vorhin unterhielten, sah ich, wie eine weiße Energie deinen Körper vom Unterleib aus umgab und langsam deinen ganzen Körper einnahm. Sie wurde weißer und heller. Ich war überwältigt.“ Er sah auch, dass der junge Gefangene von einer dunklen Energie umgeben war.
Das übernatürliche Phänomen, das er sah, gab ihm viel Zuversicht, sich zu kultivieren. Wenn ich ihn früher ermutigt hatte, mein Falun-Dafa-Buch zu lesen, hatte er immer gesagt, er würde es tun, tat es aber nie. Nachdem er die Energie um mich herum gesehen hatte, nahm er das Buch Zhuan Falun in die Hand und begann aufmerksam zu lesen. Als er die dritte Lektion zu Ende gelesen hatte, stellte er fest, dass seine chronische Darmentzündung, an der er jahrelang gelitten hatte, geheilt war und er wieder das essen konnte, was er in der Vergangenheit vermeiden musste. Er war völlig überzeugt von der übernatürlichen Kraft von Falun Dafa.
Als ich am 4. September 2003 ins Gefängnis von Lanzhou verlegt wurde, um eine 19-jährige Haftstrafe anzutreten, sagte er anderen, sie sollten sich um mich kümmern, damit ich in der neuen Umgebung nicht misshandelt würde. Ich habe gehört, dass er kurz darauf entlassen wurde und ein Geschäftsunternehmen gegründet hat.
Das Gefängnis von Lanzhou (auch bekannt als Dashaping-Gefängnis) befindet sich auf der Nordseite des Gelben Flusses in Lanzhou. Das Gefängnis hatte einen Fertigungsbereich und einen Wohnbereich mit einer Gesamtfläche von 349.000 Quadratmetern. Es hatte mehr als 4.000 Insassen und über 1.000 Gefängniswärter. Die Insassen wurden zu allen Arten von umbezahlter Zwangsarbeit verpflichtet; sie mussten Edelsteine schleifen, Fußbälle nähen, Glühbirnen und Laternen herstellen, Teppiche weben, Pullover stricken und Stahltüren und -fenster herstellen. Seit 2001 wurden alle männlichen Falun-Dafa-Praktizierenden in der Provinz Gansu dort inhaftiert.
Das Gefängnis wollte mich zunächst nicht aufnehmen, weil ich die ärztliche Untersuchung nicht bestanden hatte. Die Polizei musste mich ins Untersuchungsgefängnis zurückbringen. Am 2. November 2003 willigte das Gefängnis ein, mich aufzunehmen, und ich wurde dorthin zurückgebracht. Dort angekommen, wurde ich in einen Haftraum gebracht, wo ich von einigen Insassen, die den Wärtern gefallen wollten, brutal verprügelt wurde. Sie rasierten mir den Kopf, zogen mich aus und zwangen mir eine alte Häftlingsuniform auf.
Die Einzelhaftzellen des Gefängnisses waren ursprünglich in der Fertigungszone eingerichtet. Es war eine Reihe von etwa 30 Räumen mit Türen auf beiden Seiten. Jeder Arrestraum war sechs Quadratmeter groß und hatte keine Fenster. Das unebene Zementbett bestand aus Steinen, davor befand sich eine Toilette, die nur ein Trog von 30 bis 40 Zentimetern Länge war.
Diese Zelle wurde rund um die Uhr von einer Gruppe von acht bis zehn Häftlingen in Schichten bewacht, nachts von zwei. Sie konnten den Opfern nach Belieben Handschellen anlegen und sie foltern. Die Hafträume wurden später in das Untergeschoss des Wohnbereichs verlegt. Jede Zelle hatte ein Totenbett und einen Eisenstuhl. Er war mit Schaumstoffwänden isoliert, so dass kein Geräusch von außen zu hören war.
Da ich mich weigerte, mit den Wärtern zu kooperieren, legten sie mir die schwersten Fußfesseln an, die 19 kg wogen. Ich brauchte Hilfe, um auf die Toilette zu gehen. Acht Tage später wurde ich in die Neuzugangsabteilung gebracht und musste die Gefängnisregeln aufsagen.
Folter-Nachstellung: Das Tragen von Fußfesseln
Die Neuzugangsabteilung war eine Übergangsabteilung, in der neu aufgenommene Häftlinge nicht nur Zwangsarbeit verrichten, sondern auch lernen mussten, wie man sich in einer Reihe aufstellt und die Gefängnisregeln aufsagt. Die meisten Menschen verbrachten dort etwa zwei Monate, bevor sie verschiedenen Produktionsabteilungen zugewiesen wurden. Als ich dorthin gebracht wurde, befanden sich bereits mehr als ein Dutzend Praktizierende in dieser Abteilung, darunter sechs Praktizierende, die wegen Einspeisens von Fernsehsignalen rechtswidrig verurteilt worden waren. Ein anderer Praktizierender, Liu Zhirong, der wegen des Einspeisens von Fernsehsignalen zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, wurde vor meiner Ankunft ins Gefängnis von Tianshui verlegt und später zu Tode gefoltert.
Einige der dort zuständigen Gefängniswärter waren äußerst bösartig. Sie stifteten ihre Untergebenen dazu an, Falun-Dafa-Praktizierende zu foltern. Wenn Praktizierende sich weigerten, Zwangsarbeit zu leisten, ordnete Wang Changlin, der Leiter der Neuzugangsabteilung, an, sie in der Werkstatt an ihren Handschellen aufzuhängen. Ich habe persönlich gesehen, wie Bi Wenming (der später an den Folgen der Verfolgung starb) und Qiang Xiaoyi in der Werkstatt aufgehängt wurden.
Der Leiter der Zelle 1 hieß mit Nachnamen He. Er war früher Ausbilder, wurde aber wegen eines Fehlverhaltens zum Teamleiter in der Neuzugangsabteilung degradiert. Als ich dort war, sah ich oft, wie eine Reihe von Praktizierenden mit Handschellen gefesselt und in der Werkstatt aufgehängt wurden, weil sie nicht mit den Wärtern kooperierten.
Zu dieser Zeit wurden die meisten Praktizierenden zunächst in der Neuzugangsabteilung gefoltert. Nach Ende der Ausbildung wurden die meisten von ihnen im Gefängnis von Lanzhou festgehalten, und einige wurden in Gefängnisse in ihrer Region zurückgebracht.
Das Gefängnis von Lanzhou war auch ein Ort, den die Anhänger von Jiang Zemin, dem damaligen Chef des kommunistischen Regimes, der die Verfolgung angeordnet hatte, gerne besuchten. Anfang 2004 besuchte Luo Gan, der damalige Leiter des Zentralkomitees für Politik und Recht, das Gefängnis Lanzhou, ein Jahr nachdem er sein Amt angetreten hatte. Im Jahr 2009 tat Zhou Yongkang (der Nachfolger von Luo Gan) dasselbe. Wu Aiying, der Leiter des Justizministeriums der KPCh, besuchte das Gefängnis von Lanzhou ebenfalls zweimal. Wu Zhiming, Jiangs Neffe und Sekretär des Komitees für Politik und Recht der KPCh in Shanghai, stattete dem Gefängnis ebenfalls einen Besuch ab.
Der Wärter He verprügelte einmal einen Praktizierenden aus der Stadt Wuwei. Alle Falun-Dafa-Praktizierenden in der Neuzugangsabteilung traten aus Protest in den Hungerstreik. Nach dem Protest wurden diejenigen von uns, die dort schon einige Zeit inhaftiert waren, in verschiedene Produktionsabteilungen geschickt.
Im Juni 2004 wurde ich in die Abteilung 4 des Gefängnisses von Lanzhou gebracht, wo ich Chang Jubin traf, einen Mitpraktizierenden, der an der Einspeisung von Videos in das Fernsehnetz der Stadt Baiyin beteiligt war. Er war früher Staatsanwalt in der Staatsanwaltschaft der Stadt Baiyin in der Provinz Gansu. Zhang Guangli, ein weiterer Praktizierender, der Chang geholfen hatte, wurde in der Abteilung 9 des Gefängnisses von Lanzhou verfolgt.
Das Senden der Videos über das Kabelnetz in Baiyin war sehr erfolgreich und erregte großes Aufsehen in der Gesellschaft. Alle, die die Sendung sahen, waren der Meinung, dass Falun Dafa wieder zu seinem Recht gekommen war. Chang und Zhang wurden zu elf bzw. zwölf Jahren Haft verurteilt. Baiyin gehört auch zu den Orten, an denen Falun Dafa am stärksten verfolgt wurde.
Fast alle Praktizierenden, die seit 2010 im Gefängnis von Lanzhou inhaftiert waren, wurden auf Anweisung des Büro 610 von Baiyin gefoltert. Chang wurde vom Abteilungsleiter Gao Zhendong gefoltert, bis er einen Nervenzusammenbruch erlitt. Auch nach seiner Entlassung besserte sich sein Zustand nicht, und er lief oft von zu Hause weg.
Ich wurde von Zellenleiter Wei Hongwei und drei weiteren Häftlingen überwacht. Wei, Anfang 20, stammte aus der Stadt Lanzhou. Zunächst lebten wir in Frieden, aber zwei Monate später begann er, mich ständig zu schikanieren. Im September und Oktober 2004 eskalierten seine Schikanen und er begann, mich zu schlagen und zu beschimpfen. Zu dieser Zeit war ich ziemlich schwach. Einmal deckte er mich mit einer Bettdecke zu und schlug und trat mich heftig. Meine Nase blutete und ich erlitt eine leichte Gehirnerschütterung.
Folter-Nachstellung: Brutale Schläge
Als die anderen drei Insassen, die mich überwachen sollten, von den Schlägen erfuhren, meldeten sie dies dem zuständigen Wärter, der jedoch nichts unternahm. Auch andere Insassen drückten mir ihr Mitgefühl aus und schlugen mir vor, mich bei der Verwaltung zu beschweren, was ich jedoch nicht tat.
Eines Morgens, Mitte Oktober 2004, begann meine Nase zu bluten, bevor ich aufstand. Ich wusste, dass es von einer Blutung in meinem Kopf kam, die von Weis Schlägen herrührte. Ich benutzte Toilettenpapier, um das Blut aufzufangen. Die Blutung dauerte etwa zehn Minuten und durchnässte eine halbe Rolle Toilettenpapier. Danach fühlte ich mich ganz leicht, und auch mein Verstand wurde klarer.
Eines Nachts verlangte ich, in eine andere Zelle verlegt zu werden, weg von Wei. Wenn ich weiterhin dortbliebe, könnte ich von ihm zu Tode geprügelt werden. Der stellvertretende Ausbilder Zhi schien sich überhaupt nicht darum zu kümmern, aber nach ein paar Tagen wurde ich plötzlich zur Staffel 1 der Abteilung 2 versetzt.
Die Wärter der Abteilung 2 erschienen mir recht höflich, und sie beauftragten einen in der Unterwelt von Lanzhou bekannten Mann, auf mich aufzupassen. Sein Nachname war Guan, und seine Strafe war gerade von lebenslänglich in zeitlich begrenzt umgewandelt worden. Er kümmerte sich in jeder Hinsicht um mich und weigerte sich, dem KPCh-Regime zu gefallen. Nach meiner unrechtmäßigen Verhaftung hatte ich den Kontakt zu meiner Familie verloren, so dass er mir im täglichen Leben sehr zur Seite stand. Ich betrachtete ihn auch als einen älteren Bruder.
In den Jahren 2004 und 2005 erreichte die Anzahl der inhaftierten Praktizierenden mit mehr als 120 einen Höchststand.
Am 1. November 2005 begann das Gefängnis eine weitere Verfolgungsrunde gegen Falun-Dafa-Praktizierende. Einige Praktizierende wurden in Isolationshaft gehalten und abwechselnd von vier Häftlingen überwacht. Sie durften nicht schlafen und bekamen nur ein Dampfbrötchen und ein kleines Glas Wasser pro Tag. Gleichzeitig wurden sie einer umfassenden Gehirnwäsche unterworfen. Andere Praktizierende wurden mit Handschellen und Fußfesseln gefesselt; einige wurden an den Handgelenken in der Luft aufgehängt und gefoltert. Viele wurden fast zu Tode gefoltert.
Als die KPCh 2003 die Führung wechselte, wurde Wu Aiying Leiterin des Justizministeriums. Sie war eine enge Gefolgsfrau von Wu Guanzheng, dem KPCh-Sekretär in der Provinz Shandong, und wurde wegen ihrer Grausamkeit bei der Verfolgung von Falun Dafa an die Spitze des Justizministeriums befördert.
Nach ihrem Amtsantritt im Justizministerium organisierte Wu aktiv die Zwangs-Gehirnwäsche von Falun-Dafa-Praktizierenden in allen Gefängnissen Chinas und versuchte, sie mit Gewalt „umzuerziehen“ und alle Praktizierenden dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben.
Etwa Mitte Oktober 2005 organisierten die Justizabteilung Gansu des Justizministeriums und das Büro 610, dass eine Person von einer Universität in Xi'an, Provinz Shaanxi, uns Vorträge über Gehirnwäsche hielt. Danach stellte jede Abteilung ein Umerziehungsteam zusammen, das aus zwei Wärtern und vier Häftlingen bestand. Sie brachten jeden Praktizierenden in einen dunklen Raum, wo er einer Zwangs-Gehirnwäsche unterzogen wurde.
Yang Wancheng, der Leiter des Gefängnisses von Lanzhou, sowie der stellvertretende Leiter des Gefängnisses, ein Abteilungsleiter und einige andere kamen zur Abteilung 2, um Druck auszuüben. Der Abteilungsleiter Wang Mouzhong sprach eine Stunde lang mit mir, aber ich weigerte mich, meinen Glauben aufzugeben.
Später wurde ich einen Monat lang, vom 8. November bis zum 7. Dezember 2005, in einer Isolationszelle eingesperrt. Der Raum war etwa sechs oder sieben Quadratmeter groß, mit einem kleinen Fenster, einem 1,5 Meter mal 2 Meter großen Betonbett und einer Hock-Toilette daneben. Es war sehr kalt. Ich wurde in jeder Schicht von zwei Personen überwacht und bekam nur ein Dampfbrötchen pro Tag.
Nach einem Monat wurde ich aus dem Kerker entlassen, aber sofort in einen kleinen dunklen Raum gebracht, wo vier Personen mich abwechselnd überwachten, jeweils zwei auf einmal. Sie versuchten, mich mit Gewalt „umzuerziehen“. Ich war inzwischen sehr schwach geworden. Ich musste auf einem kleinen Plastikhocker sitzen und durfte neun Tage lang nicht schlafen. Als ich ohnmächtig wurde, setzten sie mich auf einen viereckigen Hocker und erlaubten mir, über vier Stunden zu schlafen. Dann verbot man mir drei Tage lang, zu schlafen. Ich wusste nicht, wie lange ich es noch aushalten konnte oder wann es zu Ende sein würde. Jede Minute oder Sekunde kam mir so unendlich lang vor.
Sie spielten 17 bis 18 Stunden am Tag Verleumdungsvideos gegen Falun Dafa ab, vor allem den Schwindel mit der Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Sie zwangen uns auch, Bücher zu lesen, die Falun Dafa verleumdeten.
Folter-Nachstellung: Zum Sitzen auf einem kleinen Schemel gezwungen
Es gab einen Wärter mit Nachnamen Lu, einen Masterstudenten in Ingenieurwesen an der Universität Lanzhou. Er hielt sich für sehr gebildet, begabt und wortgewandt. In den nächsten zwei Wochen sprachen wir mehr als zehn Mal miteinander, und jedes Mal lieferten wir uns eine mehrstündige Debatte. Unsere Debatten wurden von Zeit zu Zeit sehr heftig. Ich diskutierte vernünftig mit ihm. Als er am Ende seiner Weisheit war, zitierte er einen Satz aus dem Zhuan Falun aus dem Zusammenhang gerissen. Ich wies ihn sofort auf seinen Trick hin. Da ihm die Ausreden ausgingen, sagte er nur: „Die Regierung hat Falun Dafa verboten, also darfst du es nicht praktizieren.“
Am 4. Januar 2007 arrangierte die Polizei ein Familiengespräch für mich. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich den Kontakt zu meiner Familie seit fast fünf Jahren verloren. Ich war nervös und ein wenig ängstlich vor dem Anruf, weil ich dachte, dass etwas Schlimmes passiert sein könnte.
Nachdem ich ein paar Worte mit meiner jüngeren Schwester gewechselt hatte, hielten sie den Hörer an das Ohr meiner Mutter, und ich konnte ihr schweres Atmen hören. Ich rief: „Mama! Mama! Ich bin's“, aber meine Mutter, die bereits im Koma lag, antwortete nicht. Ich hatte ein ganz bedrückendes Gefühl.
Später erfuhr ich, dass meine Mutter, als sie am Neujahrstag alle ihre Kinder außer mir und meiner Ex-Frau sah, sehr traurig gewesen sei und einen erneuten Schlaganfall erlitt. Sie wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert. Meine Familie versuchte ihr Bestes, um mich ans Telefon zu bekommen. In der Nacht des Telefongesprächs verstarb meine Mutter.
Ich war sehr traurig und dachte: Meine Mutter wäre noch am Leben, wenn die Verfolgung nicht gewesen wäre! Ich wünschte, ich könnte meiner Mutter noch ein paar Mal die Haare und die Füße waschen! Aber ich war nicht frei. Meine Familie war zerbrochen, nur weil ich an meinem Glauben festhielt und versuchte, den Menschen die Wahrheit über Falun Dafa mitzuteilen!
(Fortsetzung: Teil III)