(Minghui.org) Ich grüße den verehrten Meister! Ich grüße die Mitpraktizierenden!
Seit über 20 Jahren praktiziere ich Falun Dafa und ermahne mich ständig, mich fleißig zu kultivieren.
Obwohl ich zu Beginn meiner Kultivierung noch sehr an Bequemlichkeit festhielt, konnte ich aber täglich die Übungen praktizieren und das Fa lesen. Ab Juli 1999, als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) mit der Verfolgung von Falun Dafa anfing, begannen wir damit, Veranstaltungen zu organisieren, um die Menschen über diese Verfolgung zu informieren. Wir waren sehr beschäftigt. Somit war ich nicht mehr in der Lage, jeden Tag alle fünf Übungen zu praktizieren, denn ich hatte an manchen Tagen keine Zeit dafür. In Wirklichkeit betrachtete ich die Übungen unbewusst als eine Nebensache und Ergänzung zur Kultivierung. Ich hatte das Verständnis, dass beim Praktizieren von Falun Dafa die Kultivierung der Xinxing im Vordergrund steht. Weil ich meine Xinxing nicht erhöhen konnte, geriet ich in Bezug auf das tägliche Praktizieren der Übungen, das ich nun nicht mehr schaffte, in einen Teufelskreis.
Der Meister sagt:
„Wenn man mit einer konkreten Arbeit für das Dafa sehr beschäftigt ist, so kann man die Übungen ein wenig verschieben, später versucht man wieder, sich die Zeit zu nehmen, um aufzuholen, das ist kein Problem […]“ (Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region, 12.04.2004)
Ich dachte über meine Situation nach: Ich hatte mich ein wenig entspannt und dann von Tag zu Tag immer mehr nachgelassen. Wann würde ich jemals die Zeit finden, all die verlorene Zeit aufzuholen, wenn ich die Übungen nicht machte? Ich fühlte mich schlecht.
Als ich eines Tages wieder darüber nachdachte, erkannte ich plötzlich: Wenn ich die Übungen so machen würde wie ich sie zu Beginn meiner Kultivierung gemacht hatte – also jeden Morgen –, wäre das dann nicht großartig?!
Kaum hatte ich diesen Gedanken gefasst, ergab sich eine Gelegenheit. Eines Tages sagte ein neuer Praktizierender, der gerade die Übungen mit anderen Praktizierenden im Park beendet hatte: „Das Wetter ist so gut. Warum machen wir die Übungen nicht jeden Morgen hier?“ Die Mitpraktizierenden hatten den gleichen Gedanken. Und so begannen wir, die Übungen jeden Morgen in diesem Park zu machen.
Nach der anfänglichen Freude über die Übungen im Morgengrauen musste ich als Nächstes meine Xinxing erhöhen, um auch weiter dabeizubleiben. Dabei wurde meine hartnäckige Anhaftung an die Bequemlichkeit berührt. Das half mir, zu erkennen, wie stark diese Anhaftung war und dass ich mich bemühen musste, sie abzulegen.
Eines Morgens, ich hatte nur drei Stunden geschlafen, kam Gedankenkarma auf. Plötzlich fühlte ich mich sehr schläfrig und ich dachte: „Ich bin so müde, dass ich gleich hier im Stehen einschlafen könnte.“ Ich musste ein 20-minütiges Nickerchen im Auto machen, bevor ich die Übungen beenden konnte.
Als ich eines Morgens zum Park fuhr, geriet mein Auto auf den Bürgersteig und stieß gegen einen Wegweiser. Das rüttelte mich aus meiner Benommenheit wach. Ich begriff, dass ich zu viele menschliche Anhaftungen hatte. Es war Zeit aufzuwachen.
Beim Verlassen des Parks wurde ich ein paar Mal von der Polizei angehalten. Die Beamten sagten, ich sei zu schnell gefahren. Ich bekam Strafzettel, was meinen Kampfgeist zum Vorschein brachte. Aus Verärgerung beschloss ich, gegen die Strafzettel vorzugehen. So sammelte ich Beweise und recherchierte zu den Geschwindigkeitsbegrenzungen der Gegend und zu der Platzierung der Verkehrsschilder. Und obwohl ich das alles letztlich wieder beiseitelegte, war die Anhaftung da.
Als ich über alle diese Vorfälle nachdachte, wurde mir klar, dass ich der Bequemlichkeit nachgab. Zum Beispiel wollte ich nicht zu irgendetwas gezwungen werden. Ich schob die Dinge auf und wollte tun, was ich wollte. So meinte ich, mich nach der harten Arbeit ausruhen und im Internet surfen zu müssen, womit ich viel Zeit vergeudete. Ich blieb lange auf und konnte nicht einschlafen. Früh aufzustehen, war schwierig für mich, und wenn ich es tat, war ich erschöpft. Bei meinem Bemühen, das morgendliche Praktizieren der Übungen beizubehalten, sah ich die Facetten meiner Bequemlichkeit. Ich bin dabei, sie allmählich zu überwinden und abzulegen.
Als ich eines Morgens aus dem Park fuhr, stieß ich mit einem Auto zusammen, das aus der entgegengesetzten Richtung kam. Ich bog bei grüner Ampel nach links ab, während der andere Fahrer bei Rot nach rechts abbog. Die Schuld lag bei dem anderen Fahrer, was dieser auch eingestand. Aber die Versicherungsfirma dieses Fahrers war der Ansicht, dass ich auch eine Teilschuld trug, da ich, wie sie sagten, vor dem Einfahren in die Kreuzung auf den Verkehr hätte achten müssen. Ich sollte für zehn Prozent des Schadens aufkommen.
Ich war aufgebracht und setzte mich sofort mit meiner Versicherung in Verbindung, die aber nicht gleich reagierte. Dann trug ich Beweise zusammen, um aufzuzeigen, dass die Schuld ganz und gar bei dem anderen Fahrer lag. Plötzlich kam mir der Gedanke: „Kämpfe ich mit einem gewöhnlichen Menschen, um zu sehen, wer Recht und wer Unrecht hat? Warum will ich unbedingt beweisen, dass mich keine Schuld trifft? Und außerdem: Konnte das wirklich ein Zufall gewesen sein? Wenn es eine karmische Schuld ist, muss ich sie zurückzahlen. Warum bin ich so abgeneigt, das zu akzeptieren? Ist das nicht eine gute Sache für mich?“
Der Vorfall half mir außerdem, meine Anhaftung an Verlust und Gewinn zu erkennen. Hatte sich der Unfall nicht ereignet, damit ich mich in der Kultivierung erhöhen und mein Karma abbauen konnte? Auf einmal verstand ich es. Ich ließ die Anhaftung los und dachte nicht mehr daran, wer für den Unfall verantwortlich war. Mein Auto musste repariert werden, also brachte ich es in die Werkstatt und fuhr morgens mit unserem anderen Auto zum Park. Etwa einen Monat später erhielt ich ein Schreiben von der Versicherung mit der endgültigen Entscheidung: Der andere Fahrer sollte die volle Schuld an dem Unfall tragen.
Nun besteht dieser Übungsplatz seit über sieben Jahren. Wenn es nicht stürmt, heftig schneit oder eisig kalt ist, ist das Praktizieren der Übungen in diesem Park Teil meiner täglichen Routine. Des Öfteren habe ich die barmherzige Fürsorge des Meisters gespürt.
Und auch wenn ich oft der Einzige dort bin, habe ich nie das Gefühl, allein zu sein. Denn ich weiß, dass der Meister direkt neben mir ist. Im Herzen fühle ich mich warm und zufrieden. Irgendwann jedoch, als ich der Einzige war, der zum Übungsplatz ging, hatte ich das Gefühl, ich könnte mich entspannen, es hinauszögern und etwas später kommen. Wenn dies geschah, sagten Mitpraktizierende, dass sie auch kommen wollten, also kam ich wieder pünktlich. Ich wusste, dass dies Ermahnungen des Meisters waren, die mir sagen sollten, dass ich zu nachlässig war.
Im Winter verlege ich den Übungsplatz in einen Pavillon neben einem Fußballplatz, zu dem nur wenige Leute gehen. Die Lichter um den Pavillon herum werden erst um 7 Uhr morgens eingeschaltet. Wenn ich ankomme, ist es dunkel, nur die Straßenlaternen in der Ferne spenden etwas Licht. Als ich eines Tages um 5:30 Uhr dort ankam, bemerkte ich, dass alle Lichter um den Pavillon herum eingeschaltet waren und den Pavillon wie einen Palast erleuchteten. Ein paar Tage später, als ich gerade meditierte, fragte mich ein Parkangestellter: „Sie haben bemerkt, dass die Lichter schon früh an sind. Gefällt es Ihnen?“ Da wurde mir klar, dass er mich dort in der Früh meditieren sah und das Licht für mich eingeschaltet hatte. „Ja, vielen Dank!“, antwortete ich. Im Stillen sagte ich zum Meister: „Danke, Meister!“ Jeden Morgen, wenn ich hierherkomme, habe ich hundertmal mehr Energie; alle Zellen in meinem Körper jubeln.
Im Laufe von sieben Jahren sind viele Praktizierende zu diesem Übungsplatz gekommen und auch wieder gegangen. Von ganzem Herzen schätze ich die Gelegenheit, die Übungen mit jedem Praktizierenden zu machen, der zu diesem Übungsplatz kommt, denn es ist für uns alle eine bemerkenswerte Erfahrung.
Der Meister ließ auch Menschen mit Schicksalsverbindung hierherkommen, damit sie von Falun Dafa erfahren und mit den Praktizierenden sprechen. Eine Frau, die immer wieder kam, erfuhr von der Verfolgung von Falun Dafa und sah sich auch Shen Yun an. An einem nebligen Morgen kam ein Gymnasiast und lernte die Übungen. Im Laufe der Zeit brachte er mehrere seiner Mitschüler mit, die ebenfalls die Übungen lernten. An kalten Wintermorgen konnten diese jungen Leute zwei Stunden lang praktizieren. Der Gymnasiast, der die anderen mitgebracht hatte, fing schließlich mit der Kultivierung im Falun Dafa an und wurde ein Mitpraktizierender. Was für eine außergewöhnliche Schicksalsverbindung!
Ich war derjenige, der am meisten davon profitierte. Als ich zum ersten Mal die zweite Übung (Falun-Pfahlstellung) eine Stunde lang praktizierte, hörte ich, dass meine Knochen ganz schwache Vibrationsgeräusche machten. Ich spürte, dass der Meister meinen Körper regulierte. Dadurch, dass ich die Übungen am Morgen im Freien machte, wurden auch einige Lücken in meiner Kultivierung korrigiert.
Als ich im Sommer im Park meditierte, konnte ich trotz der Entfernung Menschen, Vögel und den Bach klar hören. Aber mein Herz blieb unbewegt. Im Winter wehte der Wind und es gab das Geräusch fallender Blätter. Dann bedeckte der weiße Frost den Boden; die Luft war von Kälte durchdrungen. Und doch konnte ich ruhig meditieren und alle Gedanken, die auftauchten, ausschalten. Wenn ich aus der tiefen Meditation heraustrat, erlebte ich tatsächlich diesen Zustand:
„Wir sind Menschen, die sich in der Menschenwelt befinden, aber deren Gedanken woanders sind […]“ (Die Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Manhattan 2005, 24.04.2005)
An einem Wochenende Anfang Juli, als ich gerade mit den Übungen fertig war, erhielt ich eine Textnachricht und hörte den Signalton an meinem Handy. Während ich zum Auto ging, sah ich sie mir an. Ich stolperte und hörte, wie meine Thermoskanne aus Edelstahl auf den Boden fiel. Da erst bemerkte ich, dass ich gestürzt war. In der Nähe des Parkplatzes war ein kleiner Bordstein, über den ich hätte steigen müssen. Da ich aber auf mein Handy geschaut hatte, hatte ich ihn übersehen.
Ich stand gleich wieder auf und ging weiter, merkte aber, dass mein linker Fuß verstaucht war. Als ich nach innen schaute, dachte ich: „War das ein Hinweis für mich, dass ich zu sehr an meinem Handy festhalte? Hätte ich mit dem Lesen der Nachricht nicht warten können, bis ich im Auto saß?“
Die Fußschmerzen waren nicht stark und ich dachte, sie würden mir helfen, Karma zu beseitigen. Solange sie weggingen, bevor ich nach Washington, D.C. fuhr, würde es mir gut gehen. Denn ich hatte geplant, drei Tage lang Kongressbüros zu besuchen. Dabei würde ich viel laufen müssen. Auch dachte ich: „War ich nicht deshalb so schnell wieder aufgestanden, weil ich Angst hatte, dass andere bemerken könnten, dass ich gestürzt war?“ Ich hatte Angst, das Gesicht zu verlieren.
Als ich an diesem Abend meditierte, konnte ich zwar im Lotussitz sitzen, hatte aber Schmerzen. Plötzlich erkannte ich: Mein Gedanke, dass die Schmerzen bis zu meiner Abreise nach Washington andauern können, war falsch. Es war gerade die Zeit zum Aussenden der aufrichtigen Gedanken und ich fügte fünf Minuten hinzu, um die Störungen zu beseitigen. Die Wirkung trat sofort ein: Mein Fuß tat nicht mehr weh.
Im vergangenen Jahr konnte der Praktizierende, der unsere Bemühungen koordinierte, den Regierungsvertretern die wahren Umstände zu erklären, aus verschiedenen Gründen nicht mehr daran teilnehmen, sodass ich vorübergehend unsere Besuche im Kongressbüro in Washington, D.C. am 20. Juli übernehmen musste. Ich bereitete Informationsmaterialien vor und bat die Kongressabgeordneten aus Texas, Gesetzesvorlagen für Falun Dafa zu unterstützen. Ich wollte jedes texanische Kongressbüro besuchen, auch wenn ich keinen Termin hatte.
Eines Nachmittags stand ich vor einem Büro, für das ich keinen Termin hatte. Ich klopfte an die Tür und öffnete sie leicht, um einen Blick hineinzuwerfen. Ich sah, dass mehrere Leute eine Besprechung hatten. Ich schloss die Tür und überlegte, was ich tun sollte. Da es Nachmittag und ich müde war, dachte ich daran, die Unterlagen am Empfang abzugeben, wie wir es in ähnlichen Situationen schon getan hatten.
Das schien vernünftig zu sein, aber dann stellte ich fest, dass dieser Gedanke auf meine Müdigkeit zurückzuführen war und ich die Materialien nur schnell verteilen wollte. Meine Denkweise war falsch – ich wollte nur eine Aufgabe zu Ende bringen. Wie sollte ich mit solch einer Einstellung Menschen erretten können? Dieses eine Kongressbüro hatte meine Anfragen nach einem Termin seit dem vergangenen Jahr immer wieder abgelehnt, und ich hegte unbewusst bereits negative Gedanken über dieses Büro.
Als mir das bewusst wurde, beschloss ich, mir einen ruhigen Ort zu suchen und aufrichtige Gedanken auszusenden. 20 Minuten später ging ich zu dem Büro dieses Abgeordneten zurück und sprach tatsächlich mit seinem Assistenten und dem Legislativberater, der auch den Legislativdirektor hinzuzog. Diese drei Personen hatten vorher noch nie etwas von Falun Dafa oder der Verfolgung gehört und hörten mir zu. Dieses Treffen führte zu unerwartet guten Ergebnissen. Am Dienstag nach meiner Rückkehr aus Washington erhielt ich eine E-Mail von dem Legislativdirektor, in der er mir für den Besuch dankte und mir mitteilte, dass der Kongressabgeordnete zugestimmt habe, den Gesetzesentwurf zur Unterstützung der Falun-Dafa-Praktizierenden miteinzureichen.
Diese beiden Vorfälle haben mir vor Augen geführt, dass jeder Gedanke wichtig ist und auch, woher unsere Gedanken kommen und ob sie mit Dafa übereinstimmen. Wenn das nicht der Fall ist, können wir die Menschen nicht nur nicht erretten, sondern könnten sogar alles verderben. Manche Projekte, die schwierig sind oder nicht gut laufen, hängen wirklich eng mit den beteiligten Praktizierenden zusammen. Vielleicht habe ich schon etliche Gelegenheiten verpasst, aber ich möchte nun jede Gelegenheit, die sich mir in Zukunft bietet, schätzen und nutzen.
Lasst uns ein demütiges Herz bewahren, gemeinsam auf unserem Weg fleißig sein und die Barmherzigkeit des Meisters nicht enttäuschen!
Danke, Meister! Danke euch allen!