(Minghui.org) Ende 2023 wurde eine Praktizierende wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Sie trat aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik und kam drei Tage später auf Kaution frei. Inzwischen ist sie zwar wieder zu Hause, wo sie sich um ihre betagten Eltern kümmert, aber sie muss mit einer Anklage rechnen. Wer soll sich dann um ihre pflegebedürftigen Eltern kümmern?
Jiang Chunmei lebt in der Stadt Mudanjiang in der Provinz Heilongjiang. Die letzte Festnahme erfolgte sechs Jahre nach ihrer Freilassung aus 14-jähriger Haft. Während sie im Gefängnis saß, starben ihr Mann und ihr älterer Sohn.
Jiang arbeitete früher als Dozentin der Fachhochschule, Abteilung Fremdsprachen, in Mudanjiang. Am 18. Dezember 2022 wurde sie zu Hause verhaftet. Die Polizisten durchsuchten ihre Wohnungen und nahmen einen Laptop, drei Mobiltelefone, ein Tablet, einen Drucker, Falun-Dafa-Bücher sowie 550 Yuan (etwa 75 Euro) Bargeld mit. Als die Beamten von ihr verlangten, Dokumente zu unterschreiben, weigerte sie sich.
Die Polizisten wollten Jiang zwingen, sich neben ihr Fahrrad zu stellen und sich fotografieren zu lassen. Das Foto sollte als Beweismittel dienen. Als Jiang sich widersetzte, zerrten die Beamten sie mit Gewalt ins Polizeifahrzeug. Ein Polizist schlug ihr auf die Nase und gegen die Brust. Um ihre Hafttauglichkeit zu überprüfen, wurde sie einer ärztlichen Untersuchung unterzogen. Gegen ihren Willen wurde sie gegen COVID geimpft. Jiang trat aus Protest in Hungerstreik und kam drei Tage später auf Kaution frei.
Die Polizei gab bei Jiangs jüngster Verhaftung an, dass sie sie wegen ihrer früheren Verhaftung am 27. März 2020 strafrechtlich verfolgen wollte. Damals hatte Jiang Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt. Die Polizisten hatten ihr die Schlüssel weggenommen und die Wohnung durchsucht, in der auch ihre Eltern leben. Jiang tauchte unter, um eine weitere Verfolgung zu vermeiden. Zwei Jahre später spürten die Beamten sie auf und nahmen sie in Gewahrsam.
Es folgt ein kleiner Einblick in das Leid von Jiang und ihrer Familie während der letzten 23 Jahre.
Am 20. Juli 1999 wurden Jiang und ihr Mann Jin Youfeng festgenommen und mehrere Tage lang festgehalten. Da sie sich weigerten, Falun Dafa aufzugeben, brachten Beamte sie noch vor dem Herbstfest (am 24. September) in die Haftanstalt Mudanjiang, wo sie weitere 15 Tage inhaftiert wurden.
Im März 2000 nahmen Polizisten Jiang erneut für 15 Tage in Verwaltungshaft.
Am 22. Juni 2000 erfolgte ihre nächste Festnahme. Sie wurde in Strafhaft genommen und für drei Monate in der örtlichen Haftanstalt eingesperrt. Zur gleichen Zeit war ihr Mann in einem Arbeitslager inhaftiert. Jin Luyi, der siebenjährige Sohn des Paares, blieb allein zu Hause zurück.
Im November 2001 wurde Jiang mit einer anderen Praktizierenden zusammen verhaftet. Die Polizisten beschlagnahmten ihr Bargeld sowie Telefone im Wert von mehreren Tausend Yuan. Nach der Freilassung verweigerte die Polizei die Herausgabe von Geld und Telefonen.
Am 22. Oktober 2003 gerieten Jiang und ihr Mann erneut in die Hände der Beamten. Jiang wurde zu 14 Jahren Frauengefängnis Heilongjiang verurteilt, ihr Mann zu 13 Jahren Gefängnis Mudanjiang. Zu diesem Zeitpunkt war ihr zweiter Sohn Jin Panpan gerade 15 Monate alt und wurde noch gestillt.
Folter-Zeichnung: Misshandlung
Im Gefängnis wurde Jiangs Mann brutal gefoltert. Er wurde verprügelt, aufgehängt, in Isolationshaft gesperrt, der Kälte ausgesetzt, hungern gelassen und zwangsernährt. Die Wärter quälten ihn zudem mit Elektroschocks, die sie auf seine Genitalien ansetzten. Später erkrankte er an schwerer Tuberkulose. Zehn Monate später, im Juni 2008, erhielt er Haftverschonung wegen seines schlechten Gesundheitszustandes.
Als Jiangs Mann nach Hause kam, war der älteste Sohn Anfang 20. Obwohl er wusste, dass Tuberkulose hochgradig ansteckend ist, kümmerte er sich Tag und Nacht um seinen Vater, der schließlich am 21. Januar 2009 starb. Kurze Zeit später erlag auch sein Sohn der Infektion. Er wurde nur 23 Jahre alt.
Als Jiang freigelassen wurde, erhielt sie die Kündigung von ihrem Arbeitgeber. Sie zog 2018 in den Landkreis Longjiang in der Stadt Qiqihar, um sich um ihre betagten Eltern zu kümmern. Ihren Lebensunterhalt verdient sie mit Teilzeitjobs.
Frühere Berichte:
Sportlehrer Jin Youfeng starb nach 5-jähriger Inhaftierung (Foto)
Jin Youfeng(m), Lehrer im College in Mudanjiang, wurde im Gefängnis von Mudanjiang gefoltert (Foto)