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Eine Frau erinnert sich an mysteriöse Blutentnahme im Jahr 2004 und an Folter in der Haft

12. Juli 2023 |   Von einem Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) Yang Jinhua, gebürtig aus der Stadt Laixi, Provinz Shandong floh am 30. Juli 2014 aus China, um der Verfolgung wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu entgehen.

Als Yang außerhalb Chinas an unzensierte Informationen kam, erkannte sie, dass sie ein Ziel für den staatlich sanktionierten Organraub an lebenden Falun-Dafa-Praktizierenden durch die KPCh gewesen sein könnte. Sie erinnerte sich daran, dass ihr 2004 einmal ein Arzt eine große Menge Blut abgenommen hatte, als sie in China inhaftiert war, weil sie ihren Glauben nicht aufgegeben hatte. Damals wurde ihr gesagt, dass es sich nur um eine körperliche Untersuchung handele, aber sie erhielt nie irgendwelche Untersuchungsergebnisse.

Am 6. und 7. April 2019 sagte sie bei der zweiten öffentlichen Anhörung des Unabhängigen Volkstribunals (auch bekannt als China-Tribunal) in London aus. Unter dem Vorsitz von Sir Geoffrey Nice bestand das Tribunal aus sieben Experten, die damit beauftragt waren, die weltweit erste unabhängige Analyse der erzwungenen Organentnahme in China durchzuführen.

In diesem Augenzeugenbericht erzählt Yang über weitere Einzelheiten ihrer Verfolgung in China.

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Mein Name ist Yang Jinhua, ich bin 51 Jahre alt. Ich arbeitete im Werk Nr. 14 des Bekleidungsherstellers Nr. 2002 der Stadt Laixi in der Provinz Shandong bis zum Konkurs des Unternehmens.

Im Oktober 1998 begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Als ich das Hauptwerk von Falun Dafa, das Zhuan Falun, las, erkannte ich, dass der Sinn des Lebens darin besteht, zu seinem wahren Selbst zurückzukehren und nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben, um ein besserer und rücksichtsvollerer Mensch zu werden. Ich bedauerte, dass ich nicht früher schon praktiziert hatte und nahm so oft wie möglich an den Gruppenübungen in einem örtlichen Park teil. So war damals jeder Tag voller Freude für mich.

In der Nacht des 19. Juli 1999 warnte mich ein Freund davor, am nächsten Morgen zu den Gruppenübungen in den Park zu gehen, denn er hatte gehört, dass Jiang Zemin, der damalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, offiziell eine Kampagne zur Ausrottung von Falun Dafa starten wollte, die am nächsten Tag beginnen sollte. Jeder, der es wagte, die Dafa-Übungen in der Öffentlichkeit zu machen, würde verhaftet und ins Gefängnis gesteckt werden.

Die Verfolgung begann tatsächlich am nächsten Tag, dem 20. Juli 1999, und alle Medien – Fernsehen, Radio und Zeitungen – verbreiteten Lügen über Falun Dafa. Als jemand, der persönlich von Falun Dafa profitiert hatte, fühlte ich mich verpflichtet, der Regierung zu sagen, dass Falun Dafa nicht so war, wie die Propaganda es darstellte. Wegen meiner Bemühungen, das Bewusstsein für die Verfolgung von Falun Dafa zu schärfen, wurde ich in den nächsten 15 Jahren insgesamt 12-mal verhaftet und meine Wohnung wurde dreimal durchsucht – bis ich 2014 aus China floh.

Nach meinen Verhaftungen war ich an verschiedenen Orten eingesperrt: fünfmal in der Haftanstalt der Stadt Laixi, dreimal im städtischen Gefängnis Laixi und zweimal im zweiten Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Shandong (auch bekannt als Zwangsarbeitslager Wangcun), also insgesamt fünf Jahre. Auch mein Arbeitgeber hat mich einmal drei Monate lang in einem Lagerraum festgehalten. Während meiner Haft musste ich alle möglichen Arten körperlicher Folter und Zwangsarbeit ertragen. Als ich mit Elektroschocks gefoltert wurde, wurde ich dreimal ohnmächtig

In der Zeit, in der ich nicht inhaftiert war, schikanierte und überwachte mich die Polizei und hörte mein Telefon ab. Ich war gezwungen, insgesamt sieben Jahre von zu Hause weg zu leben.

Kurz nach Beginn der Verfolgung wurde meine Mutter gezwungen, ihre Falun-Dafa-Bücher abzugeben. So gab sie die Kultivierung auf. Da die Polizei auch sie schikanierte, musste sie dreimal umziehen. Aus Angst, in die Sache verwickelt zu werden, brachen meine Schwestern die Verbindung zu mir ab.

Mysteriöse Blutentnahme

Die Blutabnahme fand im Oktober 2004 statt, als ich im zweiten Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Shandong festgehalten wurde. Ich war damals 32 Jahre alt und der jüngste Häftling in Gruppe zwei. An diesem Morgen sagte mir der Teamleiter, ich solle in einen Bus steigen, vor dem ein männlicher Polizist auf mich wartete. Er verriet mir nicht, wohin der Bus fuhr und ich konnte auch nicht nach draußen schauen, weil alle Fenster verdeckt waren.

Der Bus hielt vor einem Innenhof mit mehreren Zimmern. Ich wurde in einen Raum gebracht, wo eine Ärztin meinen Blutdruck maß und mein Herz abhörte (ich kann mich nicht erinnern, wie viele körperliche Untersuchungen ich vorher im Arbeitslager hatte). Dann kam ich in einen zweiten Raum, wo ein männlicher Beamter mit festem Griff meine Fingerabdrücke nahm. Im dritten Zimmer entnahm mir eine andere Ärztin eine so große Menge Blut ab, dass ich erschrak.

Am nächsten Morgen fragte ich den Teamleiter, was es mit der Busfahrt vom Vortag auf sich hatte. Er meinte, es sei nur eine körperliche Untersuchung gewesen. Ich bekam jedoch nie irgendein Untersuchungsergebnis zu sehen und mit der Zeit vergaß ich es. Damals wusste ich noch nichts vom Organraub an lebenden Menschen.

Nachdem ich am 30. Juli 2014 aus China geflohen war, las ich viele unzensierte Informationen über dieses Thema. Dann erinnerte ich mich an die Blutabnahme und erkannte, dass ich wahrscheinlich ein Ziel des Organraubs geworden war.

Misshandlungen in der Haft

In verschiedenen Haftanstalten war ich unterschiedlichen Formen von Misshandlungen ausgesetzt.

Unfreiwillige Medikamentengabe in einer psychiatrischen Klinik

Shao Jun, der damalige Leiter der politischen Abteilung der Polizeiwache der Stadt Laixi, bedrängte am 28. Juli 1999 meine Familie, mich in eine psychiatrische Klinik zu bringen, weil ich mich weigerte, eine Erklärung zu schreiben, in der ich Falun Dafa aufgab. Dort musste ich vor jeder Mahlzeit Psychopharmaka einnehmen. Die Medikamente verursachten schwere Nebenwirkungen und schädigten mein Zentralnervensystem. Ich wurde auch gezwungen, mir die ganze Zeit Fernsehsendungen anzusehen, in denen Falun Dafa diffamiert wurde. Das körperliche und seelische Leiden war unbeschreiblich. Ohne meinen Glauben hätte ich es nicht aushalten können. Meine Mutter holte mich 20 Tage später raus, nachdem sie es geschafft hatte, die teure Arztrechnung zu bezahlen.

Im städtischen Schutzraum mit Stiefeln auf den Kopf getreten

Einmal war ich im Städtischen „Schutzraum“ Laixi eingesperrt. Als ich dort im November 1999 gerade die Lehre von Falun Dafa rezitierte, bemerkte das der Beamte Wu von der Polizeiwache Chengguan. Er packte mich an den Haaren, drückte mich auf den Boden und trat mit seinen Lederstiefeln auf meinen Kopf und meinen Körper.

Zwangsernährung in der Haftanstalt Shijingshan in Peking

Während meiner Haft in der Haftanstalt Shijingshan wurde ich am 14. Juni 2000 zwangsernährt, weil ich aus Protest in Hungerstreik getreten war. Mehrere Wärter holten mich aus der Zelle, hielten mich an Händen und Füßen in einem Bett auf dem Flur fest, während zwei Ärztinnen mich über einen Schlauch in meinem Mund mit salzhaltigem Wasser zwangsernährten. Sie hörten erst auf, als mein Mund blutete.

Handschellen, Peitschenschläge und Elektroschocks nach einer Verhaftung im Jahr 2000

Am 19. Juli 2000 wurde ich in Peking verhaftet und zur Polizeistation Yuyuantan-Park, gebracht, wo mich die Polizei drei Stunden lang mit Handschellen an einen Baum im Hof fesselte. Später in der Nacht brachten sie mich in die Haftanstalt der Stadt Shijiazhuang in der nahe gelegenen Provinz Hebei.

Am nächsten Tag legte mir ein Wärter Handschellen an und brachte mich in einen Verhörraum, wo er die Handschellen an die Lehne eines Stuhls kettete. In dieser Nacht fesselte ein anderer Wärter meinen Oberkörper an die Lehne des Stuhls und meine Beine an eine Bank. Dann wickelte er einen Draht um meine Fingerspitzen und Zehen und verpasste mir dreimal Elektroschocks. Jedes Mal fiel ich in Ohnmacht und überlebte nur, indem ich „Falun Dafa ist gut“ rezitierte.

Am dritten Tag, dem 21. Juli, versetzte mir ein leitender Häftling 20 Minuten lang ununterbrochen Hiebe mit einer Lederpeitsche. Diese Peitsche verursachte unerträgliche Schmerzen, hinterließ aber keine äußerlich sichtbaren Verletzungen.

Später wurde ich nach Peking zurückgebracht und im Verbindungsbüro der Stadtverwaltung Laixi in Peking festgehalten.

Am 1. August 2000 holten mich die Polizisten Shen Tao und Liu Guanghong aus Laixi in Peking ab und eskortierten mich zurück in das Gefängnis von Laixi.

Folter nach meiner Verhaftung im Jahr 2002

Am 12. April 2002 wurde ich erneut verhaftet und in der Haftanstalt Dashan in der Stadt Qingdao, Provinz Shandong, festgehalten. Am 8. Mai 2002 legten mir die Beamten Shen Tao, Sui Guoqin und Zhang Luning Handschellen an und brachten mich in das zweite Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Shandong, wo ich bis November 2006 eingesperrt war.

Weil ich mich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde ich oft in Isolationshaft gehalten. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich das aushalten musste. Jedes Mal durfte ich weder schlafen noch essen noch auf die Toilette gehen, bis ich aus der Einzelzelle entlassen wurde.

Ich verbrachte 1.570 Tage im Arbeitslager. Jeden Tag wurde ich gezwungen, lange Zeit auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Obwohl mein Gesäß eiterte, musste ich weiter so sitzen.

Von meiner Verhaftung am 12. April 2002 bis zum Tag meiner Entlassung im November 2006 musste ich in der Haftanstalt und auch im Arbeitslager unbezahlte Arbeit verrichten. Dazu gehörten das Kleben von Handtaschen, das Verpacken von Bleistiften und Kugelschreibern, das Stricken von Pullovern, Perlen auf Kleidung nähen, Nähen kleiner Stofftiere, Abschneiden von Wäschefäden, Weben chinesischer Knoten (eine Art Dekoration), Teppiche herstellen, Quilts nähen, Mondkuchenschachteln falten, Spulen wickeln und verschiedene Dekorationen mit giftigen Klebstoffen herstellen.

Früherer Bericht:

London: „China Tribunal“ liegen Beweise vor, dass KP den Organraub in China fördert