(Minghui.org) Eine Hausärztin in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, starb am 6. Oktober 2024, drei Monate nachdem sie aus medizinischen Gründen aus einer unrechtmäßigen Haftstrafe entlassen worden war, die sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verbüßt hatte. Sie war 72 Jahre alt.
Als das chinesische kommunistische Regime im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, wurde Lyu Chunyu wiederholt festgenommen und eingesperrt, weil sie auf die Verfolgung aufmerksam gemacht machte.
Das erste Mal war im Jahre 2001, weil sie Plakate über Falun Dafa aufgehängt hatte. Man hielt sie mehrere Monate im Zwangsarbeitslager Dalian gefangen. Die Behörden ließen sie erst frei, als sie krank wurde.
Am 25. September 2015 wurde Lyu erneut festgenommen, weil sie eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet hatte. Jiang war damals der Chef des kommunistischen Regimes; er hatte 1999 die Verfolgung angeordnet. Nach acht Stunden auf der Polizeiwache in der Ershilibao-Straße ließ man sie frei. Nur vier Tage später nahm Polizeichef Lyu Zhiqiang (nicht verwandt) sie in ihrer Praxis erneut fest. Die Polizei versuchte, sie im Drogenrehabilitationszentrum Dalian festzuhalten, musste sie jedoch freilassen, da das Zentrum sie wegen ihres hohen Blutdrucks nicht aufnehmen wollte.
Sun Chenglin, der stellvertretende Leiter der Polizeiwache in der Ershilibao-Straße, führte am 25. November 2019 drei Beamte zu Lyus Praxis und brachte sie und ihre ältere Tochter Sun Wenjun zum Verhör auf die Polizeiwache. Um 15:30 Uhr legten die Polizisten Lyu Handschellen an und brachten sie in das örtliche Untersuchungsgefängnis. Das Gefängnis nahm sie jedoch wegen ihrer schlechten Gesundheit nicht auf. Die Polizisten hielten sie über Nacht auf der Polizeiwache fest und brachten sie am nächsten Morgen zu einer körperlichen Untersuchung in ein anderes Krankenhaus. Das Ergebnis blieb dasselbe und das Untersuchungsgefängnis wollte Lyu immer noch nicht aufnehmen. Vizechef Sun erpresste 10.000 Yuan (ca. 1.420 Euro) von ihrer Familie und ließ sie dann frei.
Am 14. Mai 2020 gegen 13:30 Uhr traf Fu, der neue stellvertretende Leiter der Polizeiwache in der Ershilibao-Straße, mit dem Beamten Zhang Zhuoyue und einem weiteren Beamten mit Nachnamen Gu bei Lyu zu Hause ein. Sie brachten Lyu zur Staatsanwaltschaft des Wirtschaftsentwicklungsbezirks Dalian. Staatsanwalt Yue Shubao und sein Sekretär Jia Lu versuchten, Lyu zu einem Schuldeingeständnis zu zwingen. Sie antwortete, dass sie kein Gesetz verletzt habe und dass es die Polizei sei, die gute Menschen illegal festnehme. Sie weigerte sich auch, ihr Falldokument zu unterschreiben, wie von Yue angeordnet.
Lyu erhielt am 4. Juni 2020 einen Anruf vom Bezirksgericht für Wirtschaftsentwicklung Dalian und wurde aufgefordert, dorthin zu gehen und Dokumente zu unterschreiben. Sie ging nicht hin und erhielt am nächsten Morgen einen weiteren Anruf. Sie ignorierte ihn immer noch. Einen Tag später erhielt sie eine SMS vom Gericht, in der es hieß, dass ihr Fall angenommen worden sei. Ein Gerichtsmitarbeiter brachte die Anklageschrift gegen Lyu am 29. Juni in ihre Praxis.
Am Morgen des 3. November 2021 holten mehrere Beamte Lyu gewaltsam zu einer körperlichen Untersuchung ab. Als ihr Mann und ihre Tochter am Nachmittag zur Polizeiwache in der Ershilibao-Straße gingen, um ihre Freilassung zu fordern, teilte die Polizei mit, sie sei bereits in das Untersuchungsgefängnis Yaojia eingeliefert worden und warte auf eine Gerichtsverhandlung.
Lyu erzählte ihrer Familie später, dass das Untersuchungsgefängnis ihre Aufnahme zunächst verweigert habe. Die Polizisten Sun und Wu Wei jedoch ihren Blutdruckwert verändert und das Untersuchungsgefängnis gezwungen hätten, sie aufzunehmen.
Am 22. November erhielt Lyus Familie eine SMS, in der ihr mitgeteilt wurde, dass für den 30. November 2021 um 13:30 Uhr eine virtuelle Anhörung ihres Falles angesetzt sei. Am nächsten Tag rief ihre Tochter den Assistenten des Richters Wang Qian an, nur um zu erfahren, dass die Anhörung bereits am Vortag stattgefunden hatte.
Lyus Anwalt besuchte sie am 1. März 2022 im Untersuchungsgefängnis und erfuhr, dass sie zu drei Jahren und drei Monaten verurteilt worden war. Ende Oktober 2022 wurde sie in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning verlegt.
Ein Wärter der 12. Abteilung des Gefängnisses rief Lyus Familie am 19. November 2022 an und teilte ihnen mit, dass sie am 16. November in ihre Abteilung verlegt worden sei und sich dann in Quarantäne befinde, nachdem festgestellt worden sei, dass sie sich im Untersuchungsgefängnis Krätze zugezogen habe.
Ein Teamleiter rief Lyus ältere Tochter, Sun Wenjun, am 12. April 2024 an und teilte ihr mit, dass bei ihrer Mutter eine Verschlussikterus und eine raumfordernde Läsion (eine Masse in der Schädelhöhle) diagnostiziert worden seien. Das Gefängnis kontaktierte ein Krankenhaus, um Lyu stationär behandeln zu lassen. Der Teamleiter sagte, sie könnten ihren Zustand weiter besprechen, wenn ihre Familie sie im folgenden Monat besuchen dürfe.
Am 13. Mai 2024 begleiteten zwei Gefängniswärter Suns jüngere Schwester Lili (Pseudonym) zum Komitee für Politik und Recht des Bezirks Jinzhou (eine außergerichtliche Behörde, die mit der Überwachung der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist). Dort wollte sie Lyus Bewährungsantrag besprechen. Das Komitee weigerte sich, die Unterlagen zu unterzeichnen, mit der Begründung, dass Sun sich geweigert habe, Erklärungen zu schreiben, dass sie Falun Dafa abschwöre.
Lyu wurde schließlich Mitte Juli 2024 aus medizinischen Gründen freigelassen. Bis dahin musste sie 50.000 Yuan (ca. 7.100 Euro) für die medizinische Behandlung bezahlen, die sie im Gefängniskrankenhaus erhielt. Sie blieb bei ihrer jüngeren Tochter und musste zweimal täglich ihren Aufenthaltsort melden und einmal im Monat persönlich bei der örtlichen Justizbehörde erscheinen. Ihr Zustand verschlechterte sich aufgrund des anhaltenden Drucks und der Überwachung immer weiter. Sie starb am 6. Oktober.
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