(Minghui.org) Ich bin ein Mensch, der die Einsamkeit bevorzugt. Seit meiner Kindheit zog ich es vor, allein zu sein, um allen Interaktionen aus dem Weg zu gehen, da ich mich nicht von anderen kontrollieren lassen wollte. Mein größter Wunsch bestand darin, mich in einer Höhle zu verstecken und mich abseits der Welt zu kultivieren. Als Erwachsener beschloss ich, weder zu heiraten noch Kinder zu haben. Als Außenseiterin unter Gleichaltrigen behandelte ich meine Verwandten und Freunde kalt und war nicht motiviert, mit anderen Praktizierenden zusammenzuarbeiten oder ihnen gar zu helfen. Zunächst dachte ich selbstgefällig, dies sei auf meinen Mangel an „menschlichen Gefühlen“ zurückzuführen. Im Laufe der Zeit erkannte ich, dass für einen Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung der Wunsch, allein zu praktizieren und andere links liegen zu lassen, ein Ausdruck von Egoismus ist. Der Grund bestand in meinem Unvermögen, Barmherzigkeit herauszukultivieren.
Beim Lernen des Fa stieß ich auf die folgenden Worte des Meisters:
„Du bist immer barmherzig und gut zu allen; ganz gleich was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal, wenn du auf ein Problem stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet; dann wird es keine Probleme mehr geben.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 201)
Nachdem ich dieses Prinzip verstanden hatte, bemühte ich mich in den letzten Jahren, das Gelernte in die Praxis umzusetzen und anderen gegenüber rücksichtsvoller zu werden. Durch das allmähliche Beseitigen meiner Egozentrik verstärkte sich mein rechtschaffenes Energiefeld. Auf diese Weise konnten zahlreiche Schwierigkeiten leicht gelöst werden.
Vor zwei Jahren stieß ich auf eine illegale Beschränkung, die mich daran hinderte, China zu verlassen. Ich beschloss, das Büro 610 aufzusuchen, um einen Antrag zur Aufhebung dieser Beschränkung zu stellen. Auf dem Weg dorthin verspürte ich zum ersten Mal wahre Barmherzigkeit. Ich wollte die Beamten mit aufrichtigen Gedanken erretten und sie daran hindern, Verbrechen gegen Dafa zu begehen. Gleichzeitig hatte ich große Angst vor ihnen und grollte ihnen, so dass sich meine Barmherzigkeit nicht festigen konnte.
Während der Verhandlung rief ich in meinem Inneren immer wieder: „Meister, bitte helfen Sie mir!“ Plötzlich fühlte ich mich von einem starken rechtschaffenen Feld umhüllt. Ohne Angst, Groll oder Furcht vor Leben und Tod befand ich mich in so etwas wie einem göttlichen Zustand. Die Beamten, die mich unbedingt sehen wollten, schienen sich vor mir zu verstecken und lehnten es ab, mich zu empfangen.
Natürlich lag es daran, dass der Meister mich stärkte – ich hatte diese Geisteshaltung keinesfalls durch persönliche Anstrengungen in der Kultivierung erreicht. Und so ging ich deprimiert nach Hause mit dem Gedanken: „Ich bin nicht in der Lage, mich solide zu kultivieren, der Meister muss mich immer beschützen. Vielleicht werde ich nicht einmal die Vollendung erreichen. Ich bin der Barmherzigkeit des Meisters und den Erwartungen der Lebewesen in meiner Welt nicht gerecht geworden. Sollte ich die Vollendung tatsächlich nicht erreichen, werde ich die bitteren Früchte meiner eigenen Taten tragen und die mächtige Tugend, die mir der Meister gegeben hat, an meine Lebewesen weitergeben, damit sie überleben können.“ Sobald sich dieser Gedanke manifestiert hatte, fing ich zu zittern und unkontrolliert zu weinen an. Ich wusste, dass diese Tränen nicht von mir stammten, sondern von den Lebewesen, die zu meiner Welt gehörten. Auf einmal hüllte eine unbeschreiblich wunderbare Energie meinen Körper ein. Ich erkannte, dass dies die Barmherzigkeit war.
Jede weitere Verhandlungsrunde mit dem Büro 610 und den Beamten auf dem Polizeirevier stellte eine Prüfung dar, ob ich meinen Egoismus und meine Angst überwinden und Barmherzigkeit entwickeln konnte. Auf der Arbeit spürte ich jedes Mal den Schutz des Meisters und kehrte sicher nach Hause zurück. Unter dem fürsorglichen Segen des Meisters machte mein Gefühl des Unbehagens und der Nervosität gegenüber den Beamten einem tiefen Wunsch Platz, sie zu erretten. Ob ich der Lehre des Dafa folgen, mein Ego loslassen und selbstlos an die anderen denken konnte, war der Schlüssel.
Während ich mit ihnen verhandelte, entwickelte ich für diese Beamten Mitleid. Da sie unwissentlich Verbrechen gegen Dafa begingen, würden ihre Seelen in Zukunft vernichtet werden. Als sich meine barmherzige Seite vollständig entfaltet hatte, bemerkte ich, dass sich ihre klare Seite nach meinen Ermahnungen schuldig fühlte. Sie wandten sich sogleich an ihre Vorgesetzten, die illegale Beschränkung, die meine Ausreise aus dem Land verhinderte, aufzuheben. Aufgrund der barmherzigen Kraft behandelten sie mich mit höflicher Aufrichtigkeit, bekundeten ihren aufrichtigen Wunsch, sich nicht länger an der Verfolgung zu beteiligen, und drückten mir gegenüber sogar ihr Mitgefühl aus.
Obwohl die Frage meiner Reisebeschränkung ungelöst blieb, hörten daraufhin mehrere Beamte auf, mich zu verfolgen. Solange sie in der Lage waren, ihre Haltung zu ändern, und mir sogar ihre helfende Hand reichten, konnten diese Beamten trotz meiner unveränderten Situation wenigstens einige der Sünden beseitigen, die sie durch die Verfolgung der Dafa-Praktizierenden auf sich geladen hatten.
Durch kontinuierliches Lernen des Fa wurde mir bewusst, dass ich mich nicht nur auf meine eigene Erhöhung konzentrieren sollte, sondern auch die Pflicht hatte, den Praktizierenden in meiner Umgebung, die feststeckten, zu helfen. Wenn wir gemeinsam vorwärtsgehen, können wir noch mehr Lebewesen erretten. Im Laufe der Jahre sind die meisten Koordinatoren in unserer Gegend infolge der Verfolgung entweder zu Tode gekommen oder verhaftet worden. Losen Sandkörnern gleich und von der Unterdrückung am Boden zerstört lernten viele Praktizierende das Fa heimlich zu Hause und weigerten sich herauszutreten. Dadurch hatten sich viele Fa-Lerngruppen aufgelöst. Ich klapperte die Häuser dieser Praktizierenden ab und lud sie ein, bei mir zu Hause in der Gruppe das Fa zu lernen.
Ich sprach über die Kraft des Dafa und wie ich mich gefühlt hatte, nachdem ich die Anforderungen des Fa erfüllt und meine Ebene erhöht hatte. Danach ermutigte ich sie, herauszutreten und die Lebewesen zu erretten. Obwohl ich aus einem guten Motiv heraus handelte, blieben Gefühle wie Groll, Neid, Ungeduld und Arroganz an mir, so dass ich keine Barmherzigkeit entwickeln konnte. Infolgedessen kam es bald zu Konflikten. Einige Praktizierende hatten sich seit langer Zeit nicht mehr kultiviert und konnten es nicht ertragen, kritisiert zu werden. Als ich eine langjährige Anhaftung berührte, sprang ein Praktizierender plötzlich auf und schrie mich an, ich solle ihn in Ruhe lassen. Er weigerte sich, auf meinen Rat zu hören, sich fleißiger zu kultivieren und seine menschlichen Anhaftungen aufzugeben.
Angesichts dieser Antwort war ich gekränkt und frustriert. Obwohl ich versucht war aufzugeben, wusste ich, dass nicht er selbst mich angeschrien hatte, sondern, dass es daran lag, dass er von seinen menschlichen Vorstellungen gesteuert wurde. Ich blieb ungerührt.
Der Meister hat gesagt:
„Die menschlichen Gesinnungen sorgen dafür, dass ihr bei eurer Zusammenarbeit miteinander Konflikte bekommt. Das stellt den Zustand eines Kultivierenden und den Prozess der Kultivierung dar. Das heißt keinesfalls, dass irgendeiner von euch wirklich schlecht ist. Die gute Seite ist nicht mehr zu sehen. Sie ist bereits abgetrennt. Was ihr zu sehen bekommt, ist immer die Seite, die noch nicht fertig kultiviert ist. Aber ihr dürft nicht ohne Barmherzigkeit sein, ihr dürft einen anderen nicht mit festen Anschauungen betrachten.“ (Was ist ein Dafa-Jünger, Fa-Erklärung in New York 2011, 29.08.2011)
Ich ließ mein Ego los, schenkte seinen Worten keine Beachtung und betrachtete die Situation aus Sicht eines Dritten und anhand der Fa-Prinzipien. Nachdem er sich beruhigt hatte, sprach ich mit ihm: „Ich weiß, dass diese Worte nicht von deinem wahren Selbst stammen, deshalb werde ich sie mir nicht zu Herzen nehmen. Aber ganz gleich, was du sagst, ich werde dich niemals aufgeben. Selbst wenn meine Erfolgschancen auf ein einziges Prozent sinken, werde ich nicht aufgeben, da wir nicht nur uns selbst erretten müssen, sondern auch die unzähligen Lebewesen der Welt, die wir repräsentieren. Sie sind unser Volk und auch Lebewesen, die unter der Obhut des Meisters stehen. Du musst willen fleißig vorankommen, damit sie überleben.“
Während dieser Worte spürte ich, wie barmherzige Energie ausströmte und meine Umgebung einhüllte. Der Mitpraktizierende beruhigte sich sogleich, dachte über sein Fehlverhalten nach und fiel in einen Zustand tiefer Kontemplation. Anschließend ermutigten wir uns gegenseitig, das Fa auswendig zu lernen, unsere Ängste abzulegen und einen erfolgreichen Schritt zur Errettung der Lebewesen vorwärtszumachen. Wir lernten gemeinsam das Fa, tauschten uns über unsere Erkenntnisse aus und korrigierten dadurch viele menschliche Verhaltensweisen und Anschauungen und halfen uns gegenseitig, uns zu verbessern. Im Laufe der Zeit schlossen sich immer mehr Praktizierende unserer Fa-Lerngruppe an. Obwohl uns nicht mehr viel Zeit bleibt, werden wir so gut es geht vorankommen, denn jeder von uns trägt eine große Verantwortung, den Erwartungen des Meisters und der Lebewesen gerecht zu werden.
Ursprünglich begann ich mit der Erklärung der wahren Umstände im persönlichen Gespräch, da der Meister uns aufgefordert hat, die Lebewesen zu erretten. Ich war gegenüber den Menschen nicht barmherzig, insbesondere bei denjenigen, die es trotz meiner ausführlichen Erläuterungen ablehnten, den Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) vorzunehmen. Innerlich verurteilte ich solche Menschen; meiner Ansicht nach gab es für sie keine Hoffnung mehr und sie verdienten keine zweite Chance.
Ich kenne viele junge Menschen, und ein Großteil von ihnen sind überzeugte Atheisten. Nachdem ich ein barmherziges Herz entwickelt hatte, waren meine aufrichtigen Gedanken so stark, dass ich mich nicht mehr darum sorgte, wie sie darauf reagieren würden. Mein einziger Wunsch bestand darin, ihnen die Fakten näherzubringen und sie zu erretten. Wenn sie Fragen hatten, gab mir der Meister die Weisheit, ihre Zweifel Schritt für Schritt aus dem Weg zu räumen. Manche wunderten sich: „Ich weiß nicht, warum ich an deine Worte glaube. Es fühlt sich an, als ob du gekommen bist, um mich zu retten.“ Es gab auch Menschen, die sich überlegten, sich zu kultivieren. Ein barmherziges Feld kann die gewöhnlichen Menschen verändern, sodass sie leichter gerettet werden können.
Der Meister hat gesagt:
„Dagegen handeln Lebewesen, die noch nicht durch das Fa berichtigt worden sind, nach den Grundsätzen des alten Kosmos und beurteilen auch die Dafa-Jünger danach. Sie werden nur dann damit einverstanden sein, wenn du die von ihnen anerkannten Maßstäbe erfüllst; nur dann werden sie dich ohne Einmischung nach oben steigen lassen, und nur dann werden sie denken, dass du qualifiziert bist, sie zu erretten.“ (Die Fa-Erklärung zum 20. Jahrestag, 12.05.2012)
„Deshalb können die Dafa-Jünger nur dann, wenn sie es schaffen, ihren eigenen Weg aufrichtig zu gehen, die Lebewesen erretten. Und nur dann, während du die Wesen errettest, kannst du es selbst schaffen. So schwierig ist es. Das macht es so schwer, Lebewesen zu erretten.“ (ebenda)
Nachdem ich mich erhöht hatte, waren diejenigen, die sich zuvor dagegen gesträubt hatten, leichter zu erretten. Die Kultivierungsebene eines Praktizierenden hat eine entsprechende Auswirkung bei der Rettung von Lebewesen – das ist der Grund, warum der Meister uns immer wieder ermutigt, in unserer Kultivierung fleißig voranzukommen. Nur so können wir noch mehr Menschen erretten.
Bevor ich die Kraft der Barmherzigkeit erfahren hatte, ging ich bei Konflikten oder der Verfolgung mit menschlichem Verstand an die Situation heran, was dazu führte, dass sich menschliche Anhaftungen wie Kampfgeist und Groll manifestierten. Die tief in mir verwurzelte Parteikultur hatte auch zu meiner Überzeugung geführt, dass die einzige Möglichkeit, andere auf unsere Seite zu ziehen, darin bestand, sie mit Macht zu überwältigen.
In den letzten zwei Jahren hat sich mir die Kraft der Barmherzigkeit offenbart. Dieses barmherzige Feld hat viele meiner egoistischen Handlungen und Verhaltensweisen verändert und sogar positive Veränderungen bei den Menschen um mich herum ausgelöst, indem es ihre angeborene Gutherzigkeit zum Vorschein brachte.
Auf unserem Kultivierungsweg geht es nicht mehr nur um unsere persönliche Kultivierung, da sie die Zukunft unzähliger Lebewesen umfasst. Je weiter wir auf unserem Kultivierungsweg vorwärtskommen, desto größer wird unsere Verantwortung. Wir müssen streng mit uns sein und uns gut kultivieren, damit wir dem Meister bei der Fa-Berichtigung helfen und unsere lebenslange Mission erfüllen können.