(Minghui.org) Ich arbeite in einer Projektgruppe, die Chinesen per Telefonanruf über die wahren Umstände zur Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) aufklärt. Im Laufe dieser Arbeit habe ich erkannt, dass Projektarbeit und persönliche Kultivierung miteinander verbunden sind. Wir sind menschliche Wesen, die sich kultivieren, keine göttlichen Wesen. Wir haben noch Eigensinn, den wir nicht losgelassen haben. Dass wir auf Schwierigkeiten und Störungen stoßen, ist kein Zufall. Sie weisen uns auf den Eigensinn hin, den wir durch Kultivierung beseitigen müssen.
Am ersten Tag, an dem ich am Telefonprojekt teilnahm, spürte ich meine Unruhe und merkte, dass mit meinem Kultivierungszustand etwas nicht stimmte. Ich schaute nach innen und stellte fest, dass ich mir Sorgen machte, ob das System, das ich benutzte, blockiert werden könnte. Weil das Feld der anderen Seite sehr böse war, waren viele Telefonleitungen blockiert. Manche Software, die zuvor funktioniert hatte, war später blockiert. Ich hatte nur ein paar speziell ausgerüstete Telefone zur Verfügung.
Ich hatte Schwierigkeiten mit diesen eingeschränkten Möglichkeiten. „Mit einer solchen inneren Unsicherheit die wahren Umstände zu erklären, kann die Menschen nicht retten“, dachte ich. Also hielt ich mich zurück, um nicht an die Störung zu denken, und dachte stattdessen: „Nimm einfach so viele Telefonnummern, wie es gibt, und sei froh, dass du wenigstens die zur Verfügung hast.“
Als ich mein Denken änderte und anfing zu wählen, bekam ich gleich beim ersten Mal eine Verbindung. Der andere Teilnehmer hörte mehr als fünf Minuten lang zu und erfuhr so einige Fakten über die Verfolgung. Danach wurde ich mit fünf weiteren Nummern verbunden. Ich merkte, dass sich die technische Situation verbessert hatte, und dachte, es liege daran, dass ich meine Sorgen losgelassen hatte.
Jeder Gedanke eines Kultivierenden ist mächtig – schlechte Gedanken bilden ein schlechtes Feld und behindern die Aufklärung der Menschen. Auch wenn unsere Mittel unzureichend sind und die Situation schwierig ist, muss man trotzdem ein friedliches und stabiles Herz bewahren.
Als ich an einem Projekt in Peking teilnahm, rief ich eine Einheit der Polizei an. Beim ersten Mal hörte ein Beamter mehr als drei Minuten lang zu. Ich gab ihm einige wichtige Internetadressen. Er sagte: „Gut“, und fragte dann in einem freundlichen Ton weiter: „Von wo aus rufen Sie an?“
Ich erklärte ihm, dass er die Wahrheit hinter der Pandemie kennen müsse, um sich und seine Familie zu schützen. Als ich ihm von Falun Dafa erzählte, meinte er: „Ich glaube an nichts, weder an Buddha noch an Shakyamuni.“ Dann legte er auf.
Nach diesem Gespräch hatte ich das Gefühl, dass er freundlich gewesen war und meine Argumente akzeptiert hatte, also rief ich ihn erneut an. Diesmal unterhielten wir uns mehr als zwanzig Minuten. Er war der Ansicht, es gebe viele verschiedene Glaubensrichtungen auf der Welt und es sei egal, an welche man glaube. Für ihn sei es auch in Ordnung, keinen Glauben zu haben, solange man trotzdem ein gutes Leben führe. Anschließend fuhr er fort, weitere atheistische Ansichten zu äußern.
Ich entgegnete: „Ich versuche nicht, Sie zu überzeugen, an Falun Dafa zu glauben. Das gute Leben, das Sie jetzt führen, ist ein Segen, der durch die Tugend, die Sie in Ihrem früheren Leben angesammelt haben, entstanden ist. Sie sind auch jetzt noch ein guter Mensch, der die Wahrheit in dieser gegenwärtigen Katastrophe finden kann.“ Er fragte mich, was mein Maßstab für einen guten Menschen sei, da es für verschiedene Menschen unterschiedliche Maßstäbe geben könne.
Ich antwortete: „Wahrhaftigkeit, Güte, und Nachsicht sind der Maßstab, einen guten von einem schlechten Mensch zu unterscheiden.“ Dies sei ein kosmischer Maßstab. Ich schlug ihm vor, den neuen Artikel des Meisters „Warum gibt es die Menschheit“ zu lesen. Daraufhin entgegnete er: „Erwähnen Sie nicht diese philosophischen Dinge! Seien Sie realistisch und leben Sie jetzt einfach ein gutes Leben!“ Er schien nicht bereit, die Wahrheit zu akzeptieren.
Ich überlegte, wie ich weiter argumentieren könnte, und versuchte mich zu erinnern, was die Lehre des Fa vorschlägt, wie man die Menschen am besten auf ihre Anhaftungen anspricht. Ich hatte eine Idee, ich wollte seine Formulierung „realistisch sein“ nutzen. Also wechselte ich das Thema, indem ich über seine beruflichen Angelegenheiten sprach.
Dann fragte ich ihn: „Wie würden Sie damit umgehen, wenn Sie bei der Arbeit mit einem ,Falun-Dafa-Fall‘ zu tun bekämen?“ Er schwieg lange Zeit, was mir bestätigte, dass er ein intelligenter Mensch war, der wusste, was er tun musste. Ich wies ihn darauf hin, dass das, was in einer Diktatur behauptet werde, nicht unbedingt richtig sei. Wenn man die falschen Befehle befolge, sei man kein guter Mensch. Dann klärte ich ihn über den bösen Charakter der KPCh auf und über die Fakten hinsichtlich des Organraubs, der an inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden begangen wird.
Er schwieg immer noch. Also erklärte ich ihm, warum die KPCh das Internet blockiere und wie die wahre Situation in Bezug auf die Pandemie aussehe. Ich sagte ihm, dass er sich schützen könne, indem er aufrichtig „Falun Dafa hao, Zhen-Shan-Ren hao“ (Falun Dafa ist gut. Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut) rezitiere. Zum Schluss wünschte ich ihm und seiner Familie alles Gute und verabschiedete mich. Er antwortete höflich und legte auf.
In diesem Telefongespräch erlebte ich, wie das Fa des Meisters mir die Weisheit gab, dem Eigensinn des Gesprächspartners zu folgen und ihm die Wahrheit zu erklären, damit er sie leichter akzeptieren kann.
Mein Nachbar schickte mir eine Nachricht mit der Frage: „Bist du bereit? Morgen früh kommen die Leute vom Gesundheitsamt und sprühen wegen der Mücken!“ Als ich das las, lief es mir kalt den Rücken hinunter. Ich fragte mich, warum ich von so einer wichtigen Sache noch nichts gehört hatte. Ich lief sofort hinaus und sah einen gelben Zettel an meiner Tür, auf dem die Sprühzeit angegeben war und worauf man achten sollte.
Da jemand an Dengue-Fieber erkrankt war, mussten alle Häuser in einem bestimmten Umkreis besprüht werden. Die verbleibende Zeit am Abend nutzte ich, um meine Sachen zu packen und einiges zu organisieren. Nach dem Sprühen war ich damit beschäftigt, meine Wohnung zu säubern, und kam erst sehr spät zur Ruhe. Schließlich hatte ich alle Zimmer aufgeräumt und dachte: „So viel Zeit mit dieser Angelegenheit zu verbringen, hat meine Aufgabe, die Wahrheit zu erklären, beeinträchtigt. Jetzt, wo das mit dem Sprühen erledigt ist, kann ich endlich weitermachen.“
Doch ein paar Wochen später hing wieder ein gelber Zettel an der Tür, der eine Innenraumbesprühung ankündigte. Ich konnte es nicht fassen. Mein Herz schlug heftig, denn ich ärgerte mich sehr über das Vorgehen der Regierung. Meine Nachbarn beschwerten sich ebenfalls darüber. In diesem Moment dachte ich nicht mehr daran, dass ich ja ein Praktizierender bin, sondern sann nur noch nach Möglichkeiten, wie ich meinem Unmut Ausdruck verleihen konnte. Also schickte ich E-Mails und telefonierte mit verschiedenen Regierungsstellen, am Ende musste ich das Sprühen aber trotzdem dulden.
Nach diesen beiden Vorfällen mit dem Sprühen begann ich darüber nachzudenken, ob ich mich womöglich zu sehr in die Angelegenheiten der gewöhnlichen Menschen verwickelt und eingemischt hatte.
Der Meister sagte:
„Bei der Kultivierung gebt ihr euch hauptsächlich viel Mühe in der Hinsicht, wie ihr fleißig vorankommen sollt. Legt nicht so viel Wert darauf, wie die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen aussieht und was ihr für die Gesellschaft tun möchtet. Ihr habt nicht diese Aufgabe. Ich habe auch nicht gesagt, dass ihr so etwas machen sollt. Ihr seid Kultivierende, das Wesentliche der Kultivierung ist, wie ihr eure eigene Xinxing erhöht.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA, 21–22.02.1999)
Ich machte mir klar, dass ich damals nicht nur versäumt hatte, nach innen zu schauen. Im Gegenteil, ich hatte sogar nach außen geschaut, um zu sehen, wie es den gewöhnlichen Menschen ging. Oberflächlich betrachtet schien diese Angelegenheit mir meine Zeit für die Aufklärung der Menschen genommen zu haben. Doch als ich ehrlich nach innen blickte, offenbarte dieser Vorfall mir meinen Eigensinn: die Angst vor Ärger und meinen Wunsch nach Bequemlichkeit. Diese Erkenntnis überdeckte ich durch die Ausrede, dass meine Arbeit für die Aufklärung verringert werden könnte.
Nach einiger Zeit war ich sicher, dass das Sprühen vorbei ist. Aber dann hing schon wieder ein Zettel an meiner Tür. Ich blickte kurz darauf und dachte: „Schon wieder!“ Als ich in meine Heimatstadt zurückkehrte, konnte ich nicht anders, als mich bei meiner Familie darüber zu beschweren. Dadurch wurde mir klar, dass ich auf meine Mundkultivierung achten musste: Ich sollte meinen Mund halten, meinem Unmut nicht Luft machen und es einfach sein lassen!
Als ich wieder zurück in meiner Wohnung war und anfing, ein weiteres Mal meine Sachen zusammenzupacken, kam eine Nachricht von meinem Nachbarn, in der stand: „Dieses Mal kommen sie nur zur Kontrolle. Es gibt keinen Grund zu sprühen!“ Mir fiel ein großer Stein vom Herzen – das Thema war erledigt.
Nach diesen Prüfungen verstand ich diesen Grundsatz des Fa auf einer höheren Ebene: Wir sollten als Praktizierende uns zwar unter den gewöhnlichen Menschen kultivieren, aber wir sollten uns nicht in deren Angelegenheiten einmischen und sie stören. Als Kultivierende müssen wir nur die drei Dinge gut machen.
Auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen gibt es auch bestimmte Regeln und Vereinbarungen.
Als Kultivierende lassen wir uns nicht von den Angelegenheiten der gewöhnlichen Menschen beeinflussen, wir müssen über den Zustand der gewöhnlichen Menschen hinausgehen. Nur dann sind wir:
„… Menschen, die sich in der Menschenwelt befinden, aber deren Gedanken woanders sind …“ (Die Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Manhattan 2005, 24.04.2005)
Obwohl das Ende der Fa-Berichtigung unmittelbar bevorsteht, müssen wir die Zeit noch nutzen, um uns zu kultivieren.
Der Meister sagte:
„Wenn man an diesem Dorf vorbei ist, gibt es diese Gaststätte nicht mehr.“ (Antworten auf die Fragen bei der Erklärung des Fa in Guangzhou, in: Fa-Erläuterung des Zhuan Falun, 1997)
Ich verstehe es so, dass es bei dieser Aussage nicht nur darum geht, die wahren Umstände zu erklären und Menschen zu retten, sondern auch darum, unsere Xinxing zu kultivieren.Wann immer wir auf Schwierigkeiten oder Störungen stoßen, sollten wir die Gelegenheit nicht verpassen, uns von Anhaftungen zu befreien, um unsere Xinxing zu verbessern!