(Minghui.org) Ein 71-jähriger Mann aus der Stadt Weifang, Provinz Shandong, wurde am 7. August 2024 erneut in das Gefängnis der Stadt gebracht. Er war 2022 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu 3,5 Jahren Haft verurteilt und ins Gefängnis gebracht worden.
Zhu Tianfu wurde am 5. April 2022 zusammen mit einem anderen Praktizierenden, Ma Lichun, verhaftet, weil er mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Beamten der Polizeistation Nanliu, die ihn verhafteten, durchsuchten die Wohnungen der beiden Männer und schlugen Zhus Bruder, der mit ihm die Wohnung teilte. Der jüngere Zhu erlitt durch die Schläge Prellungen um die Augen und im Gesicht.
Zhu Tianfu und Ma wurden über Nacht auf dem Polizeirevier festgehalten, wobei ihre Hände die ganze Zeit über hinter dem Rücken gefesselt waren. Am nächsten Nachmittag ließ man sie auf Kaution frei. Ma wurde am 20. April 2023 erneut verhaftet und am 18. Juli 2023 zu drei Jahren Haft verurteilt. Er verbüßt seine Strafe derzeit im Gefängnis der Provinz Shandong.
Folterabbildung: Mit Handschellen hinter dem Rücken gefesselt
Am 10. April 2022 brachen zwei Beamte in Zhus Wohnung ein und zwangen ihn, seine Fallakte zu unterschreiben. Zwei Tage später kehrten die Polizisten zweimal zurück, um ihn zu schikanieren. Beim zweiten Mal stiegen sie über den Zaun des Nachbarn und brachen in seine Wohnung ein. Am 13. April 2022 kam es zu einer erneuten Festnahme, bei der man ihn bis 19 Uhr auf der Polizeiwache festhielt.
Um einer weiteren Verfolgung zu entgehen, lebte Zhu von zu Hause entfernt, um sich vor der Polizei zu verstecken. Doch am 6. Dezember 2022 wurde er im Haus seiner Schwester verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung des Bezirks Fangzi gebracht.
Der Beamte Liu Guangyong ging am Abend des 8. Dezember in Zhus Zelle in der Gehirnwäsche-Einrichtung. Er beschimpfte ihn, seine Eltern und den Begründer von Falun Dafa, während er ihn auf einem Metallstuhl festhielt. Liu drohte auch damit, Zhu zu erschießen, falls er es wagen sollte, die Gehirnwäsche-Einrichtung zu verlassen.
Die Polizei reichte Zhus Fall am 9. Dezember 2022 bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Fangzi ein. Am 23. Dezember teilte Jiang Xiaohui, der Leiter der Gehirnwäsche-Einrichtung, Zhu mit, dass er an diesem Tag vor Gericht gestellt werde. Jiang öffnete eine virtuelle Sitzung auf seinem Telefon und verband Zhu mit dem Bezirksgericht Fangzi. Ein Richter verkündete, dass Zhu nach einer 20-minütigen Verhandlung zu 3,5 Jahren Haft verurteilt werde. Jiang verleitete Zhu dazu, das Urteil zu unterschreiben, gab ihm danach aber keinen Ausdruck des Urteils. Kurz darauf durfte er wegen eines lokalen COVID-19-Ausbruchs nach Hause gehen.
Anderthalb Jahre später nahmen Beamte der Polizeibehörde des Bezirks Fangzi Zhu wieder in Gewahrsam, es der 7. August 2024. Sie brachten ihn in die Haftanstalt der Stadt Weifang.
Zhu litt früher unter schwerem Rheuma und Rückenschmerzen. Als er gerade 40 Jahre alt war, war er nicht mehr in der Lage, schwere Arbeit zu verrichten. Er versuchte es mit Kräutermitteln, Akupunktur und verschiedenen Qigong-Schulen, aber ohne Erfolg. 1995 - einen Monat nachdem er Falun Dafa gelernt hatte, wurde er gesund. Er änderte auch seine schlechte Laune und wurde ein besserer Mensch. Davon beeindruckt begann auch seine Frau, Zhang Ximei, zu praktizieren und wurde ebenfalls wieder gesund.
Weil sie sich nach Beginn der Verfolgung 1999 weigerten, Falun Dafa abzuschwören, wurde Zhu 2002 zu fünf Jahren und Zhang 2007 zu eineinhalb Jahren Arbeitslager verurteilt. Infolge der unerbittlichen Folter befand sie sich in einem Delirium. Zhus jüngerer Bruder, der ebenfalls Falun Dafa praktiziert, wurde verhaftet und ebenfalls zu Arbeitslager verurteilt.
Frühere Verhaftungen und Inhaftierungen
Zhu wurde erstmals am 30. Dezember 1999 von Beamten der Polizeistation Cheliu verhaftet, als er auf dem Weg nach Peking war, um für Falun Dafa zu appellieren. Yu Naikong, der Polizeichef, und Wang Youxiang, der Polizeiausbilder, schlugen ihn mit einem Besen. Die Polizisten zogen ihm die Kleidung aus und ließen ihn über Nacht in der Kälte im Hof zurück. Am nächsten Morgen fesselten sie ihn mit Handschellen an den Strommast vor der Polizeiwache, um ihn zu demütigen. Tagsüber erhielt er weder Essen noch Wasser und wurde am Abend in das Bezirksgefängnis Fangzi gebracht. Dort wurde er 15 Tage lang festgehalten.
Zhang reiste im März 2000 ebenfalls nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde verhaftet und im Verbindungsbüro der Stadt Weifang in Peking festgehalten. Sie trat drei Tage lang in Hungerstreik. Als sie nach Weifang zurückgebracht wurde, schlugen die Beamten der Polizeistation Cheliu sie mit einem Gummiknüppel, bis sie dem Tode nahe war. Am nächsten Tag wurde sie in die Haftanstalt des Bezirks Fangzi gebracht. Fünfzehn Tage später überführte die Polizei sie an die Gemeindeverwaltung von Chenliu, wo sie weitere 15 Tage festgehalten wurde.
Von da an verhaftete die Polizei das Ehepaar häufig an wichtigen Feiertagen oder Jahrestagen im Zusammenhang mit Falun Dafa und hielt sie jeweils zwei Wochen bis zwei Monate in Haft.
Um zu verhindern, dass Praktizierende aus ihrer Gegend am 1. Oktober, dem Tag der offiziellen Machtübernahme durch die Kommunistische Partei in China, nach Peking reisen, verhaftete die Gemeindeverwaltung von Chenliu am 25. September 2000 alle lokalen Praktizierenden, unter ihnen waren Zhu und Zhang. Beamte der Verwaltung befahlen ihnen, Erklärungen über den Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben. Außerdem wurden von dem Ehepaar 6.000 Yuan (etwa 850 Euro) erpresst.
Im Herbst 2001, kurz nachdem Zhus jüngerer Bruder nach seiner Nachtschicht gegen 1 Uhr nachts in die gemeinsame Wohnung zurückgekehrt war, hämmerte jemand an die Tür. Als sie nicht öffneten, kletterte die Person über den Zaun des Nachbarn und drang in dessen Garten ein. Er schlug die Tür und das Fenster ein. Zhu verhandelte mit der Person und diese erklärte sich bereit, die Angelegenheit am nächsten Morgen zu regeln.
Kurz nach Sonnenaufgang verhafteten über 40 Beamte der Polizeistation Mucun und der Gemeindeverwaltung Mucun Zhu und seinen Bruder und brachten sie zur Gemeindeverwaltung Mucun. In der Nacht zerrten die Beamten die Brüder mit Gummiknüppeln in getrennte Räume und schlugen sie, bis sie selbst erschöpft waren. Beide Brüder waren schwer verletzt und konnten sich nicht mehr bewegen. Zhu Tianfu wurde nach sieben Tagen Haft entlassen. Sein Bruder wurde über zehn Tage lang festgehalten, zudem wurden 1.500 Yuan (etwa 360 Euro) von ihm erpresst.
Zhu und Zhang wurden angezeigt, als sie Falun-Dafa-Plakate aufgehängt hatten. Am 25. Februar 2002 nahmen Beamte der Polizeistation der Stadt Cheliu und der Sekretär des Dorfes Zhangguan sie fest. Zhu wurde in der Haftanstalt schwer gefoltert und später ohne ordentliches Verfahren zu fünf Jahren Haft im Gefängnis Weibei verurteilt.
Obwohl Zhang freigelassen wurde, war sie gezwungen, ihre Wohnung zu verlassen und unterzutauchen, um sich vor der Polizei zu verstecken. Während Zhu seine Strafe absaß, blieben ihre beiden Kinder im Teenageralter unbeaufsichtigt. Der Sohn verließ das Haus und ging im Alter von 18 Jahren arbeiten. Die 15-jährige Tochter zog mehrere Jahre lang häufig um.
Weil Zhu sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören, wurde er zweimal in die Gehirnwäsche-Einrichtung Weibei gebracht. Die Wärter nötigten ihn, sich jeden Tag Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Sie zwangen ihn auch, Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben und Fingerabdrücke zu geben.
Zhu musste auch mit ansehen, wie der 28-jährige Li Guang aus der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong durch tagelange Elektroschocks am ganzen Körper und sexuelle Übergriffe starb.
Zhu erinnerte sich einmal: „Während dieser fünf Jahre fühlte sich jeder Tag wie ein Jahr an. Außer der Freiheit zu atmen, hatte ich keine andere Freiheit. Ich befürchtete jeden Tag, zu Tode gefoltert zu werden.“
Am 28. März 2007, kurz nach Zhus Freilassung, durchsuchten Beamte des Dorfkomitees von Caiyuan seine Wohnung. Als sie Materialien über Falun Dafa fanden, riefen sie die Polizeiwache Mucun an, die Beamte schickte, um Zhu, Zhang und Zhus jüngeren Bruder, Zhu Tianzhong, festzunehmen.
Zhu Tianfu kam noch am selben Tag frei. Zhang und Zhu Tianzhong wurden vor ihrer Strafhaft in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Weifang verlegt; beide wurden zu 1,5 Jahren im Wangcun Zwangsarbeitslager verurteilt. Zhang wurde im Arbeitslager brutal gefoltert und verfiel daraufhin in einen Wahnzustand.
Früherer Bericht:
Nach 20-minütiger virtueller Telefonverhandlung zu jahrelanger Haft verurteilt