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Hohe Haftstrafen: Drei Einwohner aus Jilin zu über 10 Jahren Haft verurteilt, nur weil sie Falun Dafa praktizieren

20. September 2024 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Jilin

(Minghui.org) Drei Bewohner des Kreises Nongan, Provinz Jilin, wurden wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu hohen Haftstrafen verurteilt.

Su Xiufu (m), ca. 59 Jahre alt, wurde zu 13 Jahren Haft verurteilt und befindet sich derzeit im Gefängnis des Bezirks Nongan; Xu Yafen (w) und Yin Guiying (w), beide um die 70, wurden mit jeweils 12 Jahren Haft belegt und am 14. August 2024 in das Frauengefängnis der Provinz Jilin überstellt. Xu ist in Abteilung acht interniert; es ist nicht bekannt, in welche Abteilung Yin gebracht wurde.

Die drei Praktizierenden wurden am Mittag des 24. August 2022 von Beamten der Polizeibehörde der Stadt Changchun, der Polizeibehörde des Kreises Nongan sowie der Polizeistation Helong festgenommen. Changchun ist die Hauptstadt von Jilin und untersteht dem Kreis Nongan.

Insidern zufolge überwachte die Polizei die Praktizierenden mehr als sechs Monate lang, bevor sie die Verhaftungen vornahm. Sie beschlagnahmten Xus Falun-Dafa-Bücher, ein Porträt des Begründers von Falun Dafa und ihren Computer. Auch die Wohnungen von Yin und Su wurden durchsucht. Die Polizei beschlagnahmte sogar den Computer seines Kindes.

Die drei Praktizierenden wurden in die zweite Haftanstalt der Stadt Changchun gebracht, wo am 7. September 2022 formelle Haftbefehle ausgestellt wurden. Xus Anwalt durfte sie danach nicht mehr besuchen. Ihm wurde gesagt, dass er zunächst die Genehmigung des Justizbüros der Stadt Changchun und der Anwaltsvereinigung einholen müsse. Danach benötigte er die Genehmigung der Polizeibehörde des Bezirks Nongan.

Die Justizbehörde der Stadt Changchun wies den Anwalt mit der Begründung ab, dass sie nichts mit der Angelegenheit zu tun habe. Daraufhin wandte er sich an die Polizeibehörde des Bezirks Nongan. Der für den Fall zuständige Beamte Li Derui war entweder „nicht da“ oder weigerte sich, ihn zu empfangen.

Die Polizei wies den Anwalt daraufhin an, die Erlaubnis beim mit dem Fall betrauten Gericht der Stadt Dehui einzuholen. Dort wurde ihm jedoch erklärt, dass es nicht die Aufgabe des Gerichts sei, darüber zu entscheiden, ob der Anwalt seine Mandantin in der Haftanstalt besuchen könne.

Der Anwalt konnte Xu also nicht besuchen und besaß keinerlei Informationen über ihren Fall. Auch die Angehörigen von Yin und Su wurden nicht über ihre Fälle informiert.

Erst vor kurzem erfuhren die Angehörigen der drei Praktizierenden vom Ausmaß ihrer Strafen, ohne jedoch eine Kopie der Urteile erhalten zu haben. Xu und Yin wurden am 14. August 2024 ins Gefängnis verlegt; Su wird weiterhin in der Haftanstalt Nongan festgehalten.

Vor ihrer jüngsten Verurteilung waren Xu und Su bereits wegen ihres Glaubens inhaftiert gewesen.

Die frühere Verurteilung von Xu und ihrem Ehemann

Xu Yafen ging im Oktober 2000 nach Peking, um das Recht, Falun Dafa ausüben zu dürfen, einzufordern. Sie wurde festgenommen und für unbestimmte Zeit zu Zwangsarbeit im Zwangsarbeitslager Heizuizi der Stadt Changchun verurteilt.

Xu und ihr Mann, Fu Cheng, wurden am 27. Mai 2007 wegen der Herstellung von Falun-Dafa-Transparenten verhaftet. Xu wurde vier Monate später freigelassen, Fu jedoch am 2. November 2007 zu vier Jahren Haft verurteilt. Seine Strafe wurde im März 2008 auf sieben Jahre erhöht. Im Mai 2014 kam er schließlich frei.

Während ihr Mann im Gefängnis saß, wurde Xu am 13. September 2011 in ihrer Wohnung verhaftet. Während des Verhörs wurde sie heftig geschlagen und verlor dabei zwei Mal das Bewusstsein. Noch zwanzig Tage später war sie nicht in der Lage, ihren Körper zu drehen. Xu wurde später zu vier Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Jilin verurteilt. Sowohl sie als auch ihr Mann waren nicht in der Lage, an der Hochzeit ihrer einzigen Tochter teilzunehmen. Xu wurde im Mai 2015 wieder freigelassen.

Bereits ein Jahr Zwangsarbeit und sieben Jahre Gefängnis verbüßt

Su Xiufu wurde am 26. Oktober 2002 nach 21 Uhr verhaftet, nachdem mehr als zehn Beamte des Polizeireviers Zhengyang mit einer Metallstange seine Tür aufgebrochen hatten. Sie schlugen und traten ihn. Als seine damals 13-jährige Tochter versuchte, die Polizisten aufzuhalten, drohten sie ihr ebenfalls Prügel an. Su wurde später zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.

Im Jahr 2007 versuchte die Polizei erneut, Su festzunehmen, aber es gelang ihm, zu fliehen. Danach lebte er von zu Hause weg und wurde auf die Fahndungsliste gesetzt. Im Oktober 2012 wurde er erneut verhaftet und am 11. Oktober 2013 vor Gericht gestellt. Wochen später wurde er zu sieben Jahren Haft verurteilt. Die anderen sieben Praktizierenden, die zusammen mit Su vor Gericht standen, erhielten ebenfalls Haftstrafen zwischen sieben und zwölf Jahren. Ihre Berufungen wurden am 9. April 2014 abgelehnt und sie wurden in das Gefängnis Gongzhuling der Stadt Changchun überstellt.

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