(Minghui.org) 164 neue Todesfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden im Jahr 2024, dem 25. Jahrestag der 1999 von der Kommunistischen Partei Chinas veranlassten Vernichtungskampagne gegen Falun Dafa. Bis zum 31. Dezember 2024 wurden insgesamt 5.167 Todesfälle bestätigt. Einige der Praktizierenden wurden zu Tode gefoltert, während andere starben, nachdem sie jahrelang unter psychischen Qualen oder finanziellen Schwierigkeiten gelitten hatten. Aufgrund strenger Informationszensur und der nicht bekannten Praktizierenden, die Opfer des Verbrechens der Organentnahme an Lebenden wurden, liegt die tatsächliche Zahl der Todesopfer höchstwahrscheinlich viel höher. Die vollständige Liste der 164 neu bestätigten Todesfälle im Jahr 2024 kann hier (PDF) heruntergeladen werden.
Schaubild 1: Praktizierende, die 2024 starben
Die 164 verstorbenen Praktizierenden, die zum Zeitpunkt ihres Todes zwischen 41 und 91 Jahre alt waren, stammten aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Unter ihnen waren Fahrzeugmechaniker, Direktoren von Pharmaunternehmen, Lehrer, Anwälte, Landwirte, Ladenbesitzer, Buchhalter und ehemalige Regierungsbeamte.
Insgesamt 149 der verstorbenen Praktizierenden saßen vor ihrem Tod in Gefängnissen oder Arbeitslagern ein oder wurden in Gehirnwäsche-Einrichtungen oder psychiatrischen Kliniken festgehalten. Weitere 15 Praktizierende starben noch während ihrer Haft in Gefängnissen oder Untersuchungsgefängnissen. Solchen Todesfällen in Gewahrsam gingen oft brutale körperliche Folter und seelische Qualen (aufgrund intensiver Gehirnwäsche, die darauf abzielte, die Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben), unfreiwillige Verabreichung von Medikamenten, in Gewahrsam entwickelte Erkrankungen oder verzögerte medizinische Versorgung voraus.
Andere Praktizierende erduldeten jahrzehntelange ständige Schikanen, ihre Renten wurden ausgesetzt oder sie sahen sich gezwungen, sich vor der Polizei zu verstecken. Einige hatten zuvor bereits ihre Ehepartner, Eltern, Kinder oder Geschwister infolge der Verfolgung verloren.
Von den siebzehn Todesfällen in Gewahrsam, die im Jahr 2024 gemeldet wurden, ereigneten sich fünf in Untersuchungsgefängnissen und die anderen zwölf Fälle in Gefängnissen.
Ein Beispiel: Das Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang teilte der Familie von Guan Hongyan am 6. November 2023 mit, dass sie an diesem Tag an „einer Krankheit“ gestorben sei. Insidern zufolge erlag sie jedoch Verletzungen, die ihr durch wiederholte Folterungen durch Wärter und Insassen zugefügt wurden. Der Foltertod von Guan, einer 63-jährigen Bewohnerin der Stadt Qitaihe in der Provinz Heilongjiang, ereignete sich etwa 16 Monate nach Beginn ihrer 7,5-jährigen Haftstrafe.
Mehrere Praktizierende starben nur wenige Tage nachdem sie ins Gefängnis eingeliefert wurden.
Ein Beispiel: In der Stadt Gongzhuling in der Provinz Jilin starb Wang Yuying einen Monat nach ihrer Verhaftung im örtlichen Untersuchungsgefängnis. Sie war 68 Jahre alt. Die Behörden boten ihrer Familie 30.000 Yuan (etwa 3.900 Euro) Schweigegeld für ihren mysteriösen Tod an. Ihre Angehörigen konsultierten einen Anwalt und erfuhren, dass ihnen niemand helfen könne, eine Klage zu gewinnen. Die Polizei würde alle Kanäle blockieren, sollten sie versuchen, Beweise zu sammeln. Unterdessen droht ihrem 80-jährigen Bruder, der am selben Tag mit ihr verhaftet wurde, eine Anklage wegen seines Glaubens an Falun Dafa.
Während einige Praktizierende jahrelang brutale Folter in der Haft überlebten, starben sie Jahre später, da sie sich von den körperlichen und/oder psychischen Schäden nicht erholen konnten. In einigen Fällen ließen die Behörden die Praktizierenden frei, als sie dem Tode nahe waren, um sich der Verantwortung zu entziehen. Die Praktizierenden starben dann kurz darauf.
In den letzten 25 Jahren lebten auch viele andere Praktizierende jeden Tag in Angst, da sie nie wussten, ob oder wann die Polizei plötzlich mitten in der Nacht an ihre Tür klopfen oder sie unterwegs verhaften würde. Für viele war die psychische Belastung tödlich. Einige waren so gebrechlich, dass sie kurz nach ihrer letzten Verhaftung oder Schikane starben.
In den letzten Jahren erlitten einige Praktizierende, die aufgrund der Verfolgung bereits ihren Arbeitsplatz verloren hatten, einen weiteren Schlag, als die Behörden ihre Rente einstellten. Sie kämpften gegen die Armut, bevor sie schließlich verstarben.
1.2.1. Todesfälle durch Schikanen oder jüngste Verhaftung
Beispiel: Feng Yuqiu, eine pensionierte Mittelschullehrerin aus der Stadt Shulan in der Provinz Jilin, verbüßte seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 zweimal Arbeitslagerstrafen und wurde zweimal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. In Gewahrsam erlitt sie unerbittliche Folter, die sie zutiefst traumatisierte und ihre Gesundheit beeinträchtigte. Seit 2023 verschlechterte sich der Zustand ihrer durch Folter schwer verletzten Beine und Zehen rapide, so dass sie nicht mehr laufen konnte. Zudem kämpfte sie mit nachlassender Sehkraft. Sie stürzte und brach sich die Beine. Bevor sie sich vollständig erholt hatte, wurde sie am 5. Juni 2024 bei einer Massenverhaftung von der Polizei festgenommen. Sie kam gegen Kaution frei, starb jedoch drei Monate später am 9. Oktober 2024 im Alter von 73 Jahren.
1.2.2. Todesfälle aufgrund von Zwangsmedikation in Gewahrsam
Beispiel: Fünf Bewohner der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei wurden am 16. Juni 2022 in einem Privathaus verhaftet, weil sie Falun Dafa praktizierten. Zwei von ihnen, die Männer Li Chunlian und Chen Jun, wurden in einer psychiatrischen Klinik festgehalten und ihnen wurden Medikamenten gegen ihren Willen verabreicht. Beide erlitten erheblichen Gewichtsverlust und eine nachlassende geistige Klarheit. Li verstarb plötzlich am 11. November 2024. Chen, der einen Herzinfarkt erlitt und nach seiner Freilassung auf Kaution einen Stent bekam, wurde im Dezember 2024 zu 7,5 Jahren Haft verurteilt.
1.2.3. Todesfälle nach jahrzehntelanger Verfolgung
Beispiel: Liu Shengzhi und seine Frau und Schwester, alle in Peking ansässig, erlitten jahrzehntelange Haft und Folter, weil sie Falun Dafa praktizierten. Liu wurde mit einem Elektroschocker an den Genitalien traktiert und war infolgedessen inkontinent. Er kämpfte jahrelang mit einem systemischen Ödem und verstarb am 17. Juli 2024 im Alter von 70 Jahren. Seine Schwester, Liu Fengxia, starb 2020, nachdem sie zwei Arbeitslager- und eine Gefängnisstrafe verbüßt hatte. Lius Frau, die in der Haft beinahe zu Tode geprügelt worden war, hörte einmal einen Wärter sagen: „Wir sind die Polizei. Die Vorgesetzten haben gesagt, dass wir keine Verantwortung tragen, wenn wir dich zu Tode prügeln. Und wenn du tatsächlich sterben solltest, wird es niemand erfahren.“
1.2.4. Todesfälle aufgrund finanzieller Verfolgung und Leben im Untergrund
Ouyang Haiwen aus der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei arbeitete früher in einer Fabrik für Militärkleidung. Er wurde nach Beginn der Verfolgung entlassen, weil er sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. 2011 wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt, weil er in der Öffentlichkeit Plakate über die Verfolgung aufgehängt hatte. Ab September 2020 setzte das Sozialversicherungsamt seine monatlichen Rentenleistungen von 2.800 Yuan aus (nachdem seine Familie 15 Jahre lang Beiträge für ihn geleistet hatte) und forderte ihn auf, weitere 130.000 Yuan (etwa 17.200 Euro) einzuzahlen. Erst dann würden die Zahlungen wieder aufgenommen werden. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, musste er trotz seines schlechten Gesundheitszustands Gelegenheitsarbeiten verrichten. Er erlitt eine innere Blutung und starb am 19. April 2024 in einem Pflegeheim. Er wurde 70 Jahre alt.
Während ihrer Haft wurden Falun-Dafa-Praktizierende, die sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben, brutaler körperlicher Folter und intensiver Gehirnwäsche ausgesetzt, die darauf abzielte, sie umzuerziehen. Viele wurden in einer isolierten Umgebung festgehalten, rund um die Uhr von den Insassen beobachtet, jeglicher Kommunikation mit ihren Familien beraubt und durften nicht mit anderen inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden sprechen. Die körperlichen Verletzungen und der enorme psychische Druck führten oft zum Tod.
Jiang Zemin, der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas ordnete die Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 an. Seine Ausrottungspolitik lautete: „Diffamiert ihren Ruf [der Falun-Dafa-Praktizierenden], ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch“. So erhielten die meisten Gefängnisse und Haftanstalten „Todesquoten“, innerhalb derer die Wärter nicht zur Rechenschaft gezogen wurden, wenn sie Falun-Dafa-Praktizierende zu Tode folterten. Stattdessen erhielten sie Belohnungen, wenn sie die Praktizierenden erfolgreich dazu zwangen, Falun Dafa aufzugeben. Den Häftlingen wurden für ihre aktive Teilnahme an der Folterung der Praktizierenden auch Anreize wie Haftverkürzungen und andere Privilegien gewährt.
Der Tod in der Haft ist zwar das extremste Ergebnis der Verfolgung, doch die körperliche Folter ist nur ein Teil. Betrachtet man die Umstände der Zuhause verstorbenen Praktizierenden, so erhält man ein umfassenderes Bild von dem weitreichenden Leid, das sie erlitten haben. Dies wirkte sich nicht nur auf jegliche Aspekte ihres Alltags aus, sondern beeinflusste oft auch die ganze Familie.
2.2.1. Todesfälle kurz nach Entlassung aufgrund von Misshandlungen oder Erkrankungen während der Haft
2.2.1.1. Seniorin im kritischen Zustand aus Haft entlassen, Wochen später tot
Yao Jingjiao aus der Stadt Jieyang in der Provinz Guangdong starb am 20. November 2024, nur wenige Wochen nachdem sie in lebensgefährlichem Zustand auf Kaution entlassen worden war. Einen Monat später wäre sie 85. Jahre alt geworden.
Yaos rechtswidrige Verurteilung ging auf ihre erste Verhaftung am 14. Juni 2020 zurück. Am nächsten Tag wurde sie gegen Kaution freigelassen. Nachdem sie im November 2022 zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 3.900 Euro) verurteilt worden war, blieb sie bis zum 5. Mai 2023 auf Kaution frei. Dann ließ die Polizei sie zu einer körperlichen Untersuchung bringen. Sie litt unter Bluthochdruck, aber die Polizei brachte sie trotzdem in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Jiedong. Dort wurde sie festgehalten, bis sie Anfang Juli 2023 in das Frauengefängnis der Provinz Guangdong verlegt wurde. Aufgrund ihres anhaltend hohen Blutdrucks und ihres sich verschlechternden Gesundheitszustands überstellte die Gefängnisleitung sie noch am Tag ihrer Einlieferung in das hauseigene Krankenhaus.
In den frühen Morgenstunden des 25. Oktober 2024 forderte das Gefängnis einen Krankenwagen an, der Yao in das Krankenhaus für Chinesische Medizin in Jieyang brachte.
Am dortigen Eingang wartete ihre Familie bereits auf sie. Die Angehörigen waren erschüttert, als sie Yao sahen. Sie war fast nicht wiederzuerkennen. Sie war äußerst schwach, ihr Mund geöffnet. Yao konnte nicht sprechen und nur die Augen bewegen.
Yao Jingjiao vor ihrer letzten Inhaftierung
Yao Jingjiao, als sie aus dem Krankenwagen geholt wurde
Der Wärter, der sie begleitet hatte, äußerte, das rechte Bein sei immer noch gebrochen. Außerdem leide Yao an multiplem Organversagen. Er erklärte, dass das Gefängnis die 85-Jährige nun formell in die Hände ihrer Familie übergebe. Er forderte sie auf, eine Verzichtserklärung zu unterzeichnen, die das Gefängnis von jeglicher Verantwortung entbindet, sollte Yao etwas zustoßen. Als sie sich weigerten zu unterschreiben, drohte der Wärter, sie wieder ins Gefängnis zu bringen, so gaben sie nach und unterschrieben die Erklärung. Die Angehörigen brachten sie sofort ins Krankenhaus.
Nach Tagen auf der Intensivstation zeigte Yao immer noch keine Anzeichen einer Besserung. Am Nachmittag des 4. November 2024 konnte sie nichts essen und ihre Atmung war sehr flach. Die Krankenhausmitarbeiter wollten nicht, dass sie in ihrer Obhut starb, und entließen sie noch am selben Tag.
Dank der sorgfältigen Pflege ihrer Familie erlangte Yao zuhause ihre geistige Klarheit zurück. Sie verschluckte sich jedoch an Essen und Wasser, weil sie Schluckbeschwerden hatte. Das machte sie durstig und hungrig, was ihren Zustand verschlechterte. Es ist unklar, warum ihre Familie sie nicht über Infusion oder Ernährungssonde versorgen lassen konnte.
Trotz ihres Zustands wies das Büro 610 die Dorfbeamten an, Yao zuhause zu schikanieren und zu fotografieren. Am 12. November riefen sie ihre Familie an und befahlen, ein Foto von ihr zu machen, um es den Behörden vorzulegen. Acht Tage später war Yao tot.
2.2.2. Todesfälle nach zwei Jahrzehnten der Verfolgung
2.2.2.1. Architektin stirbt im Alter von 60 Jahren nach wiederholten Polizeischikanen
Die 60-jährige Chen Yanping aus der Stadt Guangzhou in der Provinz Guangdong starb am 23. Mai 2024, nachdem sie jahrelang von der Polizei wegen ihres Glaubens an Falun Dafa schikaniert worden war.
Chen, Inhaberin eines Architekturbüros, verdankt es Falun Dafa, dass sie ihre angeborene Leberzyste (mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen der Leber) gut unter Kontrolle halten konnte. Nach wiederholten Schikanen der Polizei wegen ihres Glaubens erlitt sie jedoch einen Rückfall und entwickelte weitere Symptome. Sie erholte sich nie mehr und starb.
2.2.2.2. Nach insgesamt über 13 Jahren Haft stirbt 61-Jähriger nur vier Monate nach Freilassung
Als der Pekinger Pan You am 26. November 2023 nach einem Jahr und drei Monaten aus der Haft freigelassen wurden, die er wegen seines Glaubens an Falun Dafa verbüßen musste, war er nicht wiederzuerkennen. Der ehemalige Leiter des Stadtplanungsamtes und Geschäftsführer einer Immobiliengesellschaft litt unter heftigen Schweißausbrüchen und Verdauungsbeschwerden aufgrund eines Verlusts an Serumproteinen. Außerdem war er äußerst schwach und konnte kaum laufen.
Pang You mit seiner Frau und seinem Sohn
Die örtlichen Behörden behielten Pang auch nach seiner Entlassung im Auge. Von Zeit zu Zeit schikanierten ihn Beamte der Polizeiwache und sorgten dafür, dass er während der einwöchigen „Zwei Sitzungen“ ( Tagungen des Nationalen Komitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes und den Nationalen Volkskongress) im März 2024 streng überwacht wurde.
Aufgrund der Schikanen verschlechterte sich Pangs Zustand rapide. Er starb am 9. April 2024 im Alter von 61 Jahren. Sein Tod setzte dem jahrzehntelangen Leiden unter dem kommunistischen Regime ein Ende.
2.2.2.3. Nach jahrelanger Haft stirbt Praktizierende psychisch erkrankt
Xing Anmei aus der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning erlitt während ihrer Haft aufgrund von Folter und Zwangsmedikation einen Nervenzusammenbruch. In den folgenden sieben Jahren litt sie an ihrem schlechten Zustand. Sie starb am 22. Februar 2024 im Alter von 67 Jahren.