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Meine grundlegende Anhaftung loswerden, schön und nobel aussehen zu wollen

2. Oktober 2025 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Wenn über die grundlegende Anhaftung gesprochen wurde, glaubte ich früher, ich hätte sie bereits in der Anfangsphase der Verfolgung von Falun Dafa abgelegt. Daher beschäftigte mich das Thema überhaupt nicht. Doch in letzter Zeit fiel es mir zunehmend schwer, mit den Menschen in meinem Umfeld auszukommen. Sie stritten grundlos mit mir, sagten verletzende und provokative Dinge und verhielten sich irrational. Lange Zeit hielt ich das für eine verkommene Moral, in der Freundschaften durch Macht und Eigeninteressen zerstört werden. Ich hielt es für normal, dass sich die gewöhnlichen Menschen so verhielten, zumal ich viele Jahre verfolgt worden war, einen hervorragenden Job verloren hatte und daher keinen luxuriösen Lebensstil mehr führen konnte. Mit dieser Einstellung entwickelte ich Groll gegen unfreundliche Menschen, Ereignisse und gegenüber meinem eigenen Unglück. Erst als ich eine besonders schwere Prüfung durchlebte, begann ich, nach innen zu schauen.

Ich habe immer eine tiefe Verbundenheit zu meiner Familie gespürt, doch diese Verbindung hat mir oft Schmerzen bereitet. Je mehr ich mich um sie kümmerte und mir Sorgen machte, desto mehr schienen sie sich von mir zu distanzieren und mich ungerecht zu behandeln. Obwohl ich ihre negative Behandlung und Haltung jahrelang stillschweigend ertrug, fanden sie immer neue Wege, meine Geduld auf die Probe zu stellen. Oft hatte ich das Gefühl, sie sähen mich weniger als eine geliebte Person, als vielmehr als jemanden, der ihre Bedürfnisse erfüllte.

Jedes Mal, wenn ich wütend wurde, erkannte ich, dass es nicht daran lag, dass ich nicht bereit war zu geben, sondern daran, dass sie mir das Gefühl gaben, ein respektloses, hässliches Dienstmädchen zu sein. Das war ein Bild, das ich zutiefst verabscheute. Ich wusste, dass dieses Gefühl die Folge der inneren Unterdrückung seit meiner Kindheit war. Mein ganzes Leben lang hatte ich versucht, nicht so zu werden, und es war mir gelungen. Als Erwachsene galt ich in der Gesellschaft als intelligent und elegant. Doch mit nur einem einzigen Wort konnte meine Familie mich wieder auf dieses unerwünschte Bild herabsetzen.

Ich konnte nicht aufhören, mich selbst als hässliches Dienstmädchen zu sehen, und das schmerzte mich zutiefst. Kürzlich erlitt ich einen schweren Schlag. Das schmerzhafte Gefühl verstärkte sich noch. Ich lernte oft das Fa in der Hoffnung, meine emotionale Bindung an die Familie überwinden zu können. Eines Tages kam mir dann beim Lesen des Fa der Gedanke: „Warum hasse ich dieses Bild so sehr? Wenn ich wirklich mit diesem hässlichen, banalen Aussehen geboren wäre, würde ich dann lieber sterben? Warum finde ich mich nicht damit ab?“

Unter der Anleitung des Meisters las ich einen früheren Artikel „Goldener Buddha – mit Kommentar des Meisters“. Als zwei Kultivierende dem Buddha gegenübertraten, zeigte der Buddha auf einen riesigen Topf mit kochendem Wasser und fragte sie, ob sie sich zutrauen würden, dort hineinzuspringen. Die beiden respektabel aussehenden, aber unaufrichtigen Männer sprangen in den Topf und verwandelten sich in frittierte Teigstücke. Das aufrichtige Herz des schmutzig aussehenden Metzgers jedoch, der den beiden Männern sein Herz anvertraut hatte, als er hörte, dass sie den Buddha sehen würden, verwandelte sich in einen goldenen Buddha. Dadurch wurde mir klar, dass es keinen wirklichen Unterschied zwischen dem hässlichen Bild, das ich verachtete, und dem des sogenannten schmutzigen Metzgers gab. Meine Verachtung für das hässliche Mädchen entsprang meinem Wunsch, nach außen hin elegant zu erscheinen. Das war ein Wunsch, der seine Wurzeln in unreinen Gedanken hatte.

Vor über 20 Jahren besuchte eine Mitpraktizierende ein Pflegeheim und sah dort eine ältere Diabetikerin, deren Füße mit Geschwüren und Eiter bedeckt waren. In diesem Moment erinnerte sie sich daran, dass sich Praktizierende gütig verhalten und andere freundlich behandeln sollten. Sie bereitete ein Becken Wasser vor und wusch der älteren Person das Blut und den Eiter von den Füßen. Als ich das sah, war ich zutiefst erschüttert und erkannte, dass ich dazu nie in der Lage gewesen wäre. Bis heute erinnere ich mich an diese Situation und fragte mich gelegentlich: „Würde ich das jetzt schaffen?“ Meine Antwort lautet: „Nein, denn mir ist es immer noch wichtig, elegant auszusehen, obwohl ich weiß, dass eine Falun-Dafa-Praktizierende nicht so denken sollte.“

Mir wurde klar, dass ich eine grundlegende Anhaftung hatte: Es war das Trachten nach allem Schönen und Wunderbaren, einem bequemen Wohnumfeld, einer angenehmen Persönlichkeit, einem eleganten Aussehen und einer eleganten Haltung. Dieses Streben war tief in mir verborgen. Es war schwer zu erkennen, da es sich hinter der Vorstellung der Selbstkultivierung verbarg: „Ich kultiviere Falun Dafa und möchte natürlich ein besserer Mensch werden.“ 

Früher wurde ich von vielen beneidet. Durch das Praktizieren von Falun Dafa erlangte ich ein tieferes Verständnis vom Leben und begann, die Welt aus einer neuen Perspektive zu sehen. Folglich begann ich sogar zu glauben, ich sei spirituell und weiser als andere. So dachte ich: „Siehst du, Falun Dafa hat mich zu einem edleren und eleganteren Menschen gemacht.“ Ich wünschte mir und für alle um mich herum, friedlich, elegant, tugendhaft und sanftmütig zu sein. Daher mied ich Orte, die ich für unsauber oder minderwertig hielt. Ich distanzierte mich von Menschen, die ich als unmoralisch oder vulgär einschätzte, aus Angst, sie könnten meinen Status herabsetzen. Ich blickte auf sie herab, verachtete sie innerlich, versuchte aber äußerlich dennoch, freundlich zu wirken. Um meinen Sinn für Anmut und Eleganz zu bewahren, zog ich oft die Einsamkeit vor.

Es war, als lebte ich wie eine Prinzessin, die nur in einem schönen Garten bleiben wollte und sich nicht dorthin wagte, wo ihr Rock schmutzig werden könnte. Ich erkannte nicht, dass alles Schöne und Elegante das Ergebnis der Kultivierung ist und nicht durch menschliche Methoden erreicht werden kann, insbesondere, als ich versuchte, Falun Dafa zu benutzen, um dieses egoistische Ziel zu erreichen. Kultivierung bedeutet, in dieser schmutzigen Welt Schwierigkeiten zu ertragen, um reiner zu werden und einer höheren Ebene zu entsprechen. Dabei tat ich gerade das Gegenteil: Ich mied die schmutzigen Dinge dieser Welt und vergeudete damit Gelegenheiten zur Kultivierung.

Eine Falun-Dafa-Praktizierende zu sein, bedeutet, bedingungslos altruistisch und mitfühlend zu sein und selbst den schwierigsten Situationen mit Freude zu begegnen. Durch dieses neue Verständnis entdeckte ich meine grundlegende Anhaftung, die tief in mir verborgen war. Beim Lesen vieler Erfahrungsberichte auf Minghui.org (die globale Kommunikationsplattform für Dafa-Jünger) erkannte ich, wie Mitpraktizierende weitaus größere Schwierigkeiten als ich ohne Groll ertrugen. Inspiriert von ihrer Beharrlichkeit war ich entschlossen, die schmutzige Anschauung der Selbstgerechtigkeit zu beseitigen. Allmählich hörte ich auf, meiner Familie und meinen Freunden gegenüber Groll zu hegen. Innerlich wurde ich sanfter und öffnete mich. Auch der Wunsch, mich wie eine Prinzessin zu benehmen, verschwand. Das Bild, mich wie ein „hässliches Dienstmädchen“ zu fühlen, schmerzte mich nicht mehr. In der Folge fühlte ich mich leicht – wie ein neugeborener Mensch.

Danke, verehrter Meister. Ich bin endlich eine offene und aufrichtige Falun-Dafa-Praktizierende geworden, innerlich und äußerlich authentisch. Nun habe ich nicht mehr das Bedürfnis, bestimmte Umgebungen zu meiden.