(Minghui.org) Seit 20 Jahren praktiziere ich Falun Dafa und bin inzwischen 92 Jahre alt. Da ich nicht schreiben kann, habe ich noch nie einen Erfahrungsbericht verfasst. Als nun auf Minghui.org eine schriftliche Online-Fa-Konferenz für Dafa-Praktizierende in China angekündigt wurde, dachte ich: „Unabhängig davon, ob ich mich gut oder nicht gut kultiviert habe, ich sollte dem Meister über meine Kultivierung berichten!“
Ende 1998 lud mich eine Freundin ein, Falun Dafa auszuprobieren. Sie erzählte mir, dass sich drei Leute bei ihr zu Hause zum Üben treffen würden, und schlug vor, dass ich dazukommen könne. Anfangs lehnte ich ab mit der Begründung, ich wolle keine Übungen erlernen. Doch nach mehreren Einladungen konnte ich nicht länger ablehnen und beschloss, mir das Ganze zumindest einmal anzuschauen. Am ersten Tag fühlte ich mich nach der zweiten Übung sehr erschöpft und sagte: „Das schaffe ich nicht, das ist zu anstrengend.“ Aber sie kam trotzdem jeden Tag zu mir, um mich zu erinnern. Ihre Freundlichkeit rührte mich und deshalb machte ich weiter.
Damals war es schwierig, Falun-Dafa-Bücher zu bekommen. Sie gab mir das Buch Essentielles für weitere Fortschritte und bat mich, es zu lesen. Zu Hause begann ich sofort damit. Als ich an die Stelle kam, an der der Meister über Karma spricht, leuchtete eine Textzeile plötzlich auf. Ich dachte, das Licht komme von der Lampe, und schaute nach oben, doch da war nichts Ungewöhnliches. Ich verstand nicht, was vor sich ging. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, gab ich es meiner Freundin zurück. Sie erzählte mir, dass jemand ein Zhuan Falun gekauft habe, aber nicht praktiziere. Im Januar 1999 begegnete ich dieser Person zufällig auf der Straße und fragte, ob ich das Buch haben könne. Sie willigte ein und so kaufte ich es für 12 Yuan.
Daheim schlug ich sofort das Zhuan Falun auf, aber viele Schriftzeichen kannte ich nicht. Ich schrieb sie einfach ab und fragte Mitpraktizierende, was sie bedeuteten. Gerade als ich immer mehr Zeichen erkennen konnte, lud mich ein Mitpraktizierender in eine Fa-Lerngruppe ein. Wir trafen uns im Büro einer Fabrik. Die Praktizierenden lernten dort das Fa mit großer Ernsthaftigkeit.
Kurz darauf sah ich mir bei einem Praktizierenden zu Hause die Vorträge des Meisters auf Video an. Ich dachte: „Warum habe ich so viel Pech und das Fa so spät erhalten? Jetzt, wo ich es endlich habe, werde ich es gründlich lernen!“ Während des Chinesischen Neujahrfestes, das war kurz nach Beginn der Kultivierung, schloss ich mich der Übungsgruppe im Kinderpark an. Dort waren viele Praktizierende, es fühlte sich großartig an. Bald darauf reinigte der Meister meinen Körper.
Nachdem ich über drei Monaten im Kinderpark praktiziert hatte, fühlte ich mich eines Morgens nach den Übungen sehr müde. Als ich wieder daheim war, schlief ich ein. Ich träumte, dass der Meister mir drei Fragen stellte: eine über das Töten, eine über das Praktizieren nur eines Kultivierungsweges und eine über den Glauben an den Meister. Ich beantwortete alle drei richtig.
Ich hattedas Zhuan Falun erst 18-mal gelesen, als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) am 20. Juli 1999 ihre massive Unterdrückung von Falun Dafa begann. Eine Frau aus dem Nachbarschaftskomitee kam mit Polizisten an, die mir meine Dafa-Bücher wegnahmen. Ohne die Bücher konnte ich das Fa nicht mehr lernen, außerdem verlor ich den Kontakt zu den Mitpraktizierenden.
Ende Mai 2000 erzählte mir ein älterer Praktizierender, dass ein neuer Artikel des Meisters mit dem Titel Selbst klar im Herzen veröffentlicht worden sei. Ich schrieb ihn ab und lernte ihn noch in derselben Nacht auswendig. Ein paar Monate später entdeckte ich Informationsmaterial, das sich speziell an Beamte der öffentlichen Sicherheit wandte. Ich fand den Inhalt großartig und sagte einem Mitpraktizierenden, wir sollten es ausdrucken und verteilen. Wir gingen zu einem Laden, der einen Kopierer hatte. Der Besitzer wollte wissen, was wir da druckten. Ich sagte: „Keine Sorge, drucken Sie es einfach; ich bezahle Sie dafür.“ Er druckte 40 Stück für uns aus.
Am nächsten Abend verteilte ich je eine Kopie an unsere beiden Polizeistationen und an drei Schulen. Die restlichen Kopien verteilten der Mitpraktizierende und ich in drei Wohnanlagen. Andere Praktizierende erfuhren später davon und meinten zu mir: „Du brauchst nichts mehr zu drucken. Wir stellen dir das Material zur Verfügung.“ Von da an verteilte ich regelmäßig zusammen mit diesem Praktizierenden Informationsmaterialien und habe nie damit aufgehört.
In den folgenden Jahren wurde ich neunmal festgenommen. Die erste Verhaftung geschah 2002, als eine Mitpraktizierende, ihr Mann und ich nachts Schilder mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ an Telefonmasten am Straßenrand anbrachten. Jemand zeigte uns an. Die Polizei nahm uns zu einem Verhör mit. Ich dachte: „Ich habe Dafa-Bücher und Dafa-Materialien zu Hause. Ich muss schauen, dass jemand sie wegbringt, bevor die Polizei mein Haus durchsucht.“ Ich sagte den Beamten: „Lasst die anderen gehen. Das ist meine Angelegenheit, ich bleibe hier.“ Die Polizei ließ sie nicht gehen und nach einem Verhör sperrten sie uns in ihren Schlafsaal.
Kurz vor Tagesanbruch erschien eine Lichtgestalt etwa einen Meter von mir entfernt und rezitierte das Gedicht Unterschied von Menschen und Erleuchteten aus Hong Yin. Dieses Gedicht hatte ich gerade auswendig gelernt. Ich spürte, dass der Meister mir mitteilte, ich solle eine Praktizierende sein und kein gewöhnlicher Mensch. Ich schwor mir, mein Bestes zu geben. So antwortete ich: „Ja!“, und sofort verschwand die Gestalt. Es war genau 5 Uhr morgens.
Die Polizei holte mich um 8 Uhr morgens ab, durchsuchte mein Zuhause und brachte uns in das Untersuchungsgefängnis. Ich dachte daran, dass meine Mitpraktizierenden zu zweit waren, während ich allein war, also würde ich das ganze Leid lieber selbst tragen, als dass die beiden darunter leiden sollten. Am nächsten Tag verhörte mich die Polizei erneut und fragte: „Haben Sie ihr all die Materialien gegeben?“ Ich bestätigte, dass ich es getan hatte. Dann fragten sie: „Woher stammen Ihre Materialien?“ Ich antwortete: „Wollen Sie, dass ich rate? Ich nehme an, Sie haben sie mir gegeben, richtig?“ Daraufhin meinte die Polizei, ich könne nach Hause gehen.
2005 wurde ich erneut unrechtmäßig festgenommen und in die Haftanstalt gebracht. An diesem Tag kam ich nicht pünktlich nach Hause, sodass meine Kinder merkten, dass etwas nicht stimmte. Sie versteckten das Porträt des Meisters und all meine Dafa-Materialien. Während meiner Haft aß ich zwei Tage lang nichts. Als ich in dieser Nacht meditierte, spürte ich, wie mir der Fashen des Meisters etwas zu essen brachte. Ich konnte nicht sehen, was es war. Ich nahm es zu mir, brauchte allerdings meinen Mund nicht bewegen. Danach hatte ich weder Durst noch Hunger und fühlte mich sehr wohl.
Als ich wieder nach Hause kam, verbot mir mein Sohn das Üben und versteckte meine Dafa-Bücher. Egal wie sehr ich ihn bat, er gab sie mir einfach nicht, stattdessen kniete er sich vor mir hin und flehte: „Bitte, Mama, praktiziere nicht mehr!“ Egal was ich sagte, er stand nicht auf.
Ich war untröstlich und weinte. Was sollte ich tun? Schließlich sagte ich: „Bitte steht auf. Ich habe mich für die Kultivierung entschieden. Wenn ihr eure Mutter behalten wollt, steht bitte auf! Sonst gehe ich.“ Mein Sohn bat seinen jüngeren Bruder um Hilfe. Der meinte: „Mama, lerne das Fa und praktiziere ruhig weiter, geh nur nicht hinaus!“ Ich versuchte, sie zu beruhigen und sagte: „Ich weiß, was zu tun ist. Macht euch keine Sorgen.“ Seitdem mischt sich niemand aus meiner Familie mehr ein.
Wenn manchmal die Situation angespannt war, ermahnte mich mein Sohn, vorsichtig zu sein. Die Verteilung von Informationsmaterialien über die wahren Umstände wurde zu meiner Hauptaufgabe. Anfangs verteilte ich sie auf der Straße, dann legte ich sie in Fahrradkörbe, später brachte ich sie in Wohnhäuser und schließlich in Dörfer und zu Baustellen und half den Menschen, die KPCh und ihre angeschlossenen Organisationen zu verlassen. Als es weniger Baustellen gab, begann ich, die Materialien auf lokalen Märkten zu verteilen und dort die wahren Tatsachen zu verbreiten, was ich bis heute tue.
Einmal ging ich auf einen Markt, um den Menschen zu helfen, die KPCh zu verlassen. Ich wurde angezeigt und von der Polizei abgeführt. Während ich im Polizeiwagen saß, sandte ich aufrichtige Gedanken aus, um das Böse im Raumfeld der Polizisten aufzulösen. Auf der Polizeiwache fragte ein Beamter nach meinem Namen. Statt zu antworten, fragte ich ihn nach seinem. Der Beamte teilte mir mit, dass er der Chef sei. Ich fragte ihn daraufhin: „Warum haben Sie mich hierhergebracht? Ich habe nichts Falsches getan. Ich möchte nur, dass die Leute die Wahrheit über Dafa erfahren, damit sie in Sicherheit sind. Was ist daran falsch?“
Ich fuhr fort: „Falun Dafa lehrt die Menschen, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu befolgen und gute Menschen zu sein. Wenn etwas schiefgeht, schauen wir zuerst bei uns selbst. Wir üben uns in Selbstlosigkeit und denken immer zuerst an die anderen. Deshalb ist Falun Dafa so gut. Die KPCh hat so viele schlechte Dinge getan und die Gottheiten werden sie vernichten. Denken Sie mal darüber nach, die KPCh verfolgt das chinesische Volk mit einer Kampagne nach der anderen. Jiang Zemin [ehemaliger Parteivorsitzender] verfolgte Falun Dafa. Praktizierende im Ausland haben ihn verklagt und er wagte nicht, in einige Länder zu reisen. Wer hat Recht und wer ist gut und wer ist böse?“ Der Polizeichef antwortete: „Tante, Sie können jetzt gehen.“ Ich entgegnete: „Ich bin noch nicht fertig.“ Dann erklärte ich den Beamten, dass Falun Dafa in über hundert Ländern weltweit praktiziert wird und das Zhuan Falun in Dutzende Sprachen übersetzt worden ist. Anschließend begleitete er mich nach draußen. Gleich neben dem Tor befand sich der Busbahnhof. Ich stieg in den Bus und fuhr nach Hause.
Einmal ging ich auf den Markt einer abgelegenen Kreisstadt, um über die wahren Umstände zu sprechen. Ich half fünf Menschen, die KPCh-Organisationen zu verlassen, und verteilte mein gesamtes Informationsmaterial. Ein älterer Praktizierender kam vorbei und gab mir weiteres Material. Kaum hatte ich es in meine Tasche gesteckt, tauchte die Polizei auf und verhaftete uns beide. Viele Menschen beobachteten die Szene. Ich rief: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“
Auf der Polizeiwache brachte man uns in getrennte Räume. Jemand kam herein, um mir Blut abzunehmen. Ich stand auf und hinderte ihn daran. „Wessen Blut wollen Sie abnehmen?“, fragte ich. Er antwortete nur: „Vergessen Sie es einfach“, und verließ den Raum. Ein junger Mann kam und wollte am Computer meine Daten eingeben. In Gedanken sagte ich zum Computer: „Auch du bist ein Lebewesen. Wenn du ihm hilfst, etwas einzugeben, hast du keine Zukunft. Die KPCh ist böse. Wenn du dich weigerst, mit ihnen zusammenzuarbeiten und dich von ihnen nicht bedienen lässt, wirst du eine strahlende Zukunft haben.“
Ich sandte weiterhin aufrichtige Gedanken aus. Der junge Mann konnte nichts eintippen. Er fummelte lange an der Maschine herum, aber sie funktionierte einfach nicht. Ich sagte: „Junger Mann, der Computer ist kaputt.“ Er antwortete: „Er ist nicht kaputt, er ist in Ordnung. Warum kann man denn nichts eintippen?“ – „Versuchen Sie es nicht länger! Die Gottheiten sehen, dass Sie nicht böse sind. Deshalb wollen sie nicht, dass Sie den bösen Weg der Partei gehen“, erklärte ich.
Wir waren von 10 bis 16 Uhr auf der Polizeiwache. Zu diesem Zeitpunkt wussten sie nicht mehr, wie sie mit uns umgehen sollten. Also riefen sie unsere Familien an und sagten ihnen, sie sollten uns abholen. Als mein Sohn ankam, sagte der Polizeichef: „Lassen Sie Ihre Mutter nicht wieder raus, sie ist zu alt, um eingesperrt zu werden.“
Mein Sohn antwortete: „Sie gehört zur älteren Generation, also zählt meine Meinung nicht. Sie hat seit über zwanzig Jahren keine Medikamente mehr eingenommen, weil sie Falun Dafa praktiziert. Sie hört nicht auf mich.“ Wir stiegen ins Auto und fuhren nach Hause.
2015 las ich auf Minghui.org einen Bericht über Praktizierende in China, die Jiang Zemin verklagten. Ich war so glücklich! Das wollte ich auch tun, wusste aber nicht, wie ich die Klage schreiben sollte. Ich fragte eine Praktizierende, die Internet hatte. Sie meinte: „Man muss sehr starke, aufrichtige Gedanken haben.“ Aber sie erklärte mir nicht, wie ich den Text schreiben sollte.
Ich dachte: „Ich werde die nächsten Tage nicht hinausgehen, um die Tatsachen zu erklären. Ich bleibe zu Hause und schreibe.“ Nach ein paar Seiten bemerkte ich, dass es so nicht funktionierte. Es fühlte sich falsch an, zu Hause zu bleiben und nicht hinauszugehen und den Menschen zu helfen, die Wahrheit über Dafa zu erfahren. Nachdem ich also um Mitternacht aufrichtige Gedanken ausgesandt hatte, sagte ich zum Porträt des Meisters: „Meister, ich möchte rechtliche Beschwerde gegen Jiang Zemin einreichen, aber ich weiß nicht, wie ich es anfangen soll. Bitte helfen Sie mir.“ Bis 2 Uhr morgens schrieb ich und war schließlich fertig. Am nächsten Tag druckte ein Kollege, den ich darum gebeten hatte, den Text für mich aus, und ich schickte die Klage an die Oberste Staatsanwaltschaft und den Obersten Gerichtshof. Ein paar Tage später erhielt ich Empfangsbestätigungen.
Seit ich mit dem Kultivieren angefangen habe, bin ich in mehrere Autounfälle verwickelt gewesen, und jeder einzelne davon war lebensbedrohlich. Im März 2008 wurde ich von einem Auto von hinten erfasst und vier oder fünf Meter weit weggeschleudert. Der Fahrer war entsetzt und kam schnell zu mir, da er mir helfen wollte. Er sagte: „Tante, bitte stehen Sie auf! Ich habe gerade erst das Autofahren gelernt und bin falsch abgebogen. Ich bringe Sie selbstverständlich sofort ins Krankenhaus.“
Ich antwortete: „Schon gut. Ich praktiziere Falun Dafa. Unser Meister lehrt uns, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu befolgen und gute Menschen zu sein. Wir nutzen andere nicht aus.“ Ich erklärte ihm die wahren Umstände und er willigte ein, die Jugendorganisationen der KPCh zu verlassen. Dann schickte ich ihn fort, da er keine Schwierigkeiten bekommen sollte und es mir gut ging. Eine Frau, die alles mitbekommen hatte, fragte: „Sie lassen ihn einfach so gehen, ohne Schadensersatz zu verlangen?“ Ich erklärte ihr die wahren Umstände von Falun Dafa und auch sie willigte ein, die KPCh zu verlassen.
Im März 2020, als die COVID-Pandemie ausbrach und die Stadt abgeriegelt wurde, fuhren keine öffentlichen Busse mehr. Deshalb nahm ich mein elektrisches Dreirad, um zum Markt zu gelangen und die wahren Umstände zu erklären. Auf der Rückfahrt stürzte ich und wurde unter dem schweren Fahrzeug eingeklemmt. Einige Passanten hoben das Dreirad an und halfen mir heraus. Ich setzte mich an den Straßenrand; meine Kleidung war zerrissen, und an Armen und Beinen hatten sich große blaue Flecken gebildet. Nachdem ich mich erholt hatte, ging es mir zwei Tage später wieder gut. Dann machte ich mich erneut auf den Weg, um die Menschen über die Fakten zu informieren.
Danke, Meister! Danke, liebe Mitpraktizierende, für eure Unterstützung!