(Minghui.org) Nach ihrer Verhaftung aufgrund ihres Glaubens an Falun Dafa entwickelte Sun Jiping lebensbedrohliche Symptome einer schweren Blutarmut. Dennoch wurde sie nach ihrer Verurteilung zu fünf Jahren Haft in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning eingewiesen. Durch die dort erlittene Folter verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand weiter, sodass sie am 20. Juli 2025 – sechs Monate vor Ende ihrer regulären Haftzeit – in kritischem Zustand freigelassen wurde.
Die 73-jährige Sun aus der Stadt Linghai, Provinz Liaoning, wurde am 20. Januar 2021 gemeinsam mit ihrem Mann, Zhou Yonglin, verhaftet. Nach fast einem Monat Quarantäne im Zuge der Covid-Pandemie wurde Sun in das Frauengefängnis der Stadt Jinzhou gebracht, während ihr Mann am 22. Februar in die Haftanstalt der Stadt Linghai überstellt wurde.
Suns schwere Anämie, die einige Jahre zuvor durch das Praktizieren von Falun Dafa verschwunden war, brach während der Haft erneut aus. Wenige Tage nach Antritt ihrer Haft verlor sie das Bewusstsein und musste zur Bluttransfusion ins Krankenhaus. Ihr Hämoglobinwert fiel auf 5 g/dl; normale Werte liegen zwischen 12,0 und 15,5 g/dl. Zusätzlich entwickelte sie ein starkes Ödem.
Trotz ihres kritischen Zustands wurden Sun und ihr Mann am 15. März 2021 in den Haftanstalten vom Gericht der Stadt Linghai angehört. Kurz darauf verurteilte der Richter das Ehepaar heimlich zu fünf Jahren Haft.
Sun sollte am 6. Juni 2021 in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning eingeliefert werden, doch sie wurde zunächst abgewiesen. Die Beamten brachten sie zurück in die Frauenhaftanstalt Jinzhou und erreichten schließlich, dass das Gefängnis sie am 16. Dezember 2021 nach einer erneuten Bluttransfusion aufnahm.
Zhou wurde am 4. Juli 2021 in das Gefängnis Panjin überstellt. Auch er erkrankte infolge der Misshandlungen schwer und magerte stark ab. Dennoch verweigerten die Behörden eine medizinische Haftaussetzung.
Sun wurde in der 12. Abteilung des Frauengefängnisses der Provinz Liaoning festgehalten – einem Bereich, der speziell zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden eingerichtet worden war. Zu den dort häufig angewandten Foltermethoden gehörten extremer Schlafentzug sowie das Verweigern der Toilettenbenutzung. Wenn Praktizierende ihre Kleidung beschmutzten, wurden sie gezwungen, ihre eigenen Exkremente zu essen. Manche durften bis zu einem Monat lang weder duschen noch ihre Zähne putzen.
Sun wurde von zwei Drogenabhängigen, He Dan und Liang Chunyan, sowie einer weiteren Insassin, deren Name nicht bekannt ist, überwacht und gefoltert. Ende Dezember 2021 zwangen sie Sun in einen nach Norden ausgerichteten Raum zu gehen und ließen sie dort in der Raummitte stehen. Nachts nahmen sie ihr Jacke und Hose ab, entfernten die Knöpfe ihrer Unterwäsche und zwangen sie, mit dem Gesicht zum offenen Fenster zu stehen. Zusätzlich durfte sie zwei Tage lang nicht auf die Toilette.
Durch die Folter schwollen Suns Beine stark an. Sie konnte weder stehen noch ihre Knie beugen. Ihre ohnehin schwere Blutarmut verschlimmerte sich, sodass sie erneut ins Krankenhaus gebracht werden musste. Selbst während der medizinischen Behandlung nahmen die Wärter ihr weder Handschellen noch Fußfesseln ab. Außerdem wurden die verbleibenden 2.000 Yuan von ihrem Gefängniskonto abgehoben, um die Behandlung zu bezahlen.
Nach der Rückkehr ins Gefängnis wurde sie in die medizinische Abteilung unter der Leitung von Direktor Wang Qi verlegt. Dort setzten die Wärter die Misshandlungen fort: Sun musste täglich von morgens bis 21:30 oder 22:00 Uhr stehen. Für den Toilettengang musste sie um Erlaubnis bitten. Über zwei Monate hinweg durfte sie weder duschen noch ihre Kleidung waschen. Nach der Toilette durfte sie sich nicht die Hände waschen. Selbst im Winter erhielt sie weder heißes Wasser zum Trinken noch zum Waschen. Als sie nicht mehr stehen konnte, wurde sie gezwungen, den ganzen Tag bewegungslos zu sitzen.
Im Juli 2023 verspürte Sun plötzlich starke Schmerzen im unteren Rücken. Bereits die kleinste Bewegung verursachte Schweißausbrüche vor Schmerz. Die Wärter zwangen sie dennoch, für verschiedene Untersuchungen mehrfach den dritten Stock hinauf- und hinunterzugehen. Erst zwei Wochen später wurde bei einer Untersuchung eine Fraktur der Brustwirbelsäule festgestellt. Erst dann erlaubten die Wärter ihr, sich hinzulegen und auszuruhen.
Einmal hatte Sun blutunterlaufene Augen, doch der Wärter Yang zwang sie dennoch, Propagandamaterial zu lesen, das Falun Dafa diffamierte.
Sie litt erneut unter schwerer Anämie und verlor im Juni 2025 ihr Hörvermögen auf beiden Ohren. Zudem entwickelte sie systemische Ödeme, Atemnot und Schwierigkeiten beim Gehen.
Wegen ihres kritischen Zustands wurde Sun am 20. Juli 2025 vorzeitig entlassen. Da sie sich nicht selbst versorgen konnte, zog sie vorübergehend zu ihrem Sohn, der ihr im Alltag half. Sie erholte sich allmählich und kehrte schließlich wieder in ihre eigene Wohnung zurück.
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