Familientragödie zur Zeit des chinesischen Neujahrs: Frau inhaftiert, Ehemann im Krankenhaus, Schwester stirbt

(Minghui.org) Eine Frau aus der Stadt Jinzhou, Provinz Liaoning wurde Anfang Februar 2022 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert.

Sun Jiping und ihr Mann Zhou Yonglin, beide Anfang 70, waren am 20. Januar 2021 auf einem Volksfest von der Polizei festgenommen worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten. Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Materialien zu Falun Dafa.

Nach fast einem Monat Quarantäne wurde Sun am 22. Februar in das Frauengefängnis der Stadt Jinzhou und Zhou in das Gefängnis der Stadt Linghai verlegt.

Suns Blutkrankheit, die verschwunden war, nachdem sie einige Jahre zuvor Falun Dafa praktiziert hatte, trat während der Haft wieder auf. Sie verlor das Bewusstsein und wurde einige Tage nach ihrer Einlieferung in die Haftanstalt zur Bluttransfusion ins Krankenhaus gebracht.

Auf Anraten der Haftanstaltsbehörde beantragte Suns Familie am 2. März bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai ihre Freilassung auf Kaution. Doch die Staatsanwaltschaft lehnte ab und erhob einen Tag später Anklage gegen sie.

Trotz Suns Zustands wurden sie und Zhou am Morgen des 15. März 2021 per Videokonferenz in den Haftanstalten vor Gericht gestellt. Der Richter des Stadtgerichts Linghai erlaubte ihrer Familie nicht, der Sitzung beizuwohnen, wobei er die Pandemie als Ausrede anführte. Am Nachmittag verurteilte der Richter Sun und ihren Mann zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.380 Euro), ohne ihren Anwalt darüber zu informieren.

Das Paar legte am 17. März beim Mittleren Gericht der Stadt Jinzhou Berufung gegen die Urteile ein. Das Gericht bestätigte neun Tage später, am 26. März, die ursprünglichen Urteile. Das örtliche Sozialversicherungsamt setzte im April ihre Rentenleistungen aus. Es berief sich dabei auf die Regierungspolitik, wonach Rentner, die eine Haftstrafe verbüßen, keinen Anspruch auf Rentenleistungen haben, obwohl das chinesische Arbeitsrecht dies nicht vorsieht.

Zhou wurde am 14. Juli 2021 zunächst in das Gefängnis Panjin gebracht und später in das Gefängnis Jinzhou verlegt.

Auch wenn Sun aufgrund ihres Gesundheitszustands nicht in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning eingeliefert wurde, behielten die Behörden sie in Haft und weigerten sich, ihr Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zu gewähren.

Als ein Wärter Suns Sohn im Januar 2022 anrief und ihm sagte, er solle ihre Arztkosten bezahlen, erfuhr er, dass sie inhaftiert war und immer noch mit ihrer Krankheit zu kämpfen hatte.

Er ging zum Gefängnis und sagte dem diensthabenden Wärter, da seine Mutter dort festgehalten würde, sei es ihre Verantwortung die Medizinkosten zu bezahlen. Der Wärter schien über seine Haltung verärgert zu sein. Als der Sohn kurz darauf verlangte, seine Mutter zu sehen, forderte der Wärter ihn auf, Unterlagen vorzulegen, die seine Beziehung zu Sun belegten.

Ein Beamter des Gefängnisses von Jinzhou rief den Sohn an und sagte, sein Vater sei nach einem Schlaganfall im Krankenhaus. Es gehe ihm gut, es gebe keine Nachwirkungen. Der Sohn ist trotzdem immer noch sehr besorgt um ihn.

Die Verfolgung erschütterte Suns Schwester. Sie hatten ihre Eltern verloren, als sie noch jung waren, und die über zehn Jahre ältere Schwester hatte Sun großgezogen. Als Sun nach ihrer letzten Verhaftung im Krankenhaus lag, hatte ihre 80-jährige Schwester sie fast jeden Tag besucht. Sie war dreimal gestürzt, als sie mit dem Bus unterwegs war. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich danach schnell, insbesondere nachdem ihre jüngere Schwester und ihr Schwager verurteilt worden waren. Sie verstarb am 26. Januar 2022, sechs Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest.

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