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Kultivierungspraxis: Ein Weg zurück zu unserem Ursprung (Teil III)

25. November 2025 |   Von Wen Yiming

(Minghui.org) 

China ist aufgrund seiner langen und reichen spirituellen Geschichte als Shenzhou (göttliches Land) bekannt. Doch seit der Machtergreifung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) im Jahr 1949 hat sich vieles dramatisch verändert.

Während der berüchtigten Kulturrevolution wurden unzählige Tempel, taoistische Klöster, Kirchen und historische Stätten zerstört. Einige der verbliebenen Kulturdenkmäler wurden in den letzten Jahren zu Touristenattraktionen, um Profit zu erzielen. Diese Ereignisse führten dazu, dass sich die Bevölkerung immer weiter von den traditionellen Werten entfernte. Einst abgeschiedene Oasen und Orte stiller Kultivierung sind zu „Gelddruckmaschinen“ und politischen Instrumenten der Partei geworden. Im Internet und im Alltag wird der Begriff „Kultivierung“ zunehmend verhöhnt und missbraucht, wodurch die Heiligkeit der Kultivierung in Wirklichkeit entweiht wird.

Wir möchten Chinas Geschichte und sein Erbe neu entdecken und hoffen, dadurch neue Perspektiven für die Menschheit, unsere Gesellschaft und vieles mehr zu finden.

(Fortsetzung von Teil 2)

Levitation am helllichten Tag

In der „Legende der Unsterblichen“ dokumentierte Ge Hong zahlreiche Berichte von Menschen, die das Tao erreichten und am helllichten Tag empor schwebten. Betrachten wir die Legende von Xie Ziran, der einzigen Taoistin, deren Levitation in der orthodoxen Geschichtsschreibung überliefert ist.

Dies geschah im Jahr 794 während der Herrschaft von Kaiser Dezong in der Tang-Dynastie. Die damals 27-jährige Xie schwebte vor Tausenden von Menschen in Guizhou (im heutigen Nanchong, Provinz Sichuan) in die Luft.

Laut Taiping Guangji war Xie ein sehr ruhiges Kind. Sie war ausgeglichen, höflich und las und memorierte gern das Tao Te King. Ihr Vater, Xie Huan, stammte ursprünglich aus Yanzhou, lebte in Guizhou und war dort Beamter. Ihre Mutter entstammte einer angesehenen Familie in Yizhong.

Im Alter von 7 bis 10 Jahren reiste Xie abwechselnd mit zwei Nonnen, um ihre spirituellen Fähigkeiten zu trainieren. Nach ihrer Rückkehr zog sie sich in den Laozi-Tempel in einem nahe gelegenen Berg zurück. Eines Tages, als sie 14 Jahre alt war, erschien ihr das Essen plötzlich widerlich wie Maden. Von da an aß sie nichts mehr.

Ihr Vater war zu dieser Zeit seit mehreren Jahren auf Reisen. Als er zurückkehrte, konnte er den Anblick seiner Tochter, die nichts mehr aß, nicht ertragen. Er hielt es für eine Illusion. Er sagte: „Unsere Familie folgt seit Generationen dem Konfuzianismus. Alles, was nicht den orthodoxen konfuzianischen Lehren entspricht, ist inakzeptabel. Wie können wir so etwas zulassen?“ Er sperrte seine Tochter über vierzig Tage lang in einem Zimmer ein. Als Xie freigelassen wurde, war ihr Vater jedoch überrascht. Sie war noch reiner und erholter.

Im Jahr 790, als Xie 23 Jahre alt war, wurde Han Yi neuer Gouverneur. Er vermutete, dass Xie nur so tat, als würde sie nicht essen, und lud sie daher ein, in einem Zimmer im Regierungsgebäude zu wohnen. Als Xie einige Monate später das Zimmer verließ, sah sie genauso aus wie zuvor. Ihre Stimme war noch klarer und kraftvoll. Han und seine ganze Familie besuchten Xie. Er war so beeindruckt von ihr, dass er seine Tochter Han Ziming bat, von ihr zu lernen.

793 wurde Li Jian neuer Gouverneur. Im darauffolgenden Jahr zog Xie am 3. März (nach dem Mondkalender) in einen taoistischen Tempel. Dieser Tag war strahlend und prächtig, ganz anders als sonst. Xie erzählte, dass sich Gottheiten und göttliche Wesen versammelt haben. Sogar die Hirsche im Wald verhielten sich anders. Auch viele Rehkitze zeigten keine Scheu und näherten sich friedlich den Menschen.

Xie war eine ernsthafte Person und sprach nicht leichtfertig über die taoistische Praktik, nicht einmal mit ihren Eltern. Da Gouverneur Li ein sehr frommer Taoist war, sagte Xie ihm ein paar Grundsätze: „Wenn es um das Rezitieren von Schriften geht, muss man es von ganzem Herzen tun. Die Anzahl der rezitierten Schriften ist nicht so wichtig“, erklärte sie. „Wer das Tao praktiziert, aber auf halbem Weg aufgibt, verliert mehr als diejenigen, die gar nicht erst damit begonnen haben. Deshalb muss man sehr vorsichtig sein!“

Zu diesem Zeitpunkt hatte Xie bereits 13 Jahre lang nichts gegessen. Am 9. November 794 ging sie zum Regierungssitz, um sich von Li zu verabschieden, und sagte: „Ich werde Mitte des Monats abreisen.“ Von da an ging sie nicht mehr in den Meditationsraum.

Am Morgen des 20. November erhob sich Xie am helllichten Tag über dem Jinquan-Tempel in den Himmel empor. Tausende Menschen sahen es. Ihre Großmutter, ihre Mutter, ihre jüngere Schwester Xie Zirou und ihr Schüler Li Sheng hörten ihre letzten Worte: „Nur durch fleißiges Üben kann man Tao erreichen.“

Kurz daraufhin hüllten sich die Berge in farbenprächtige Wolken. Lange Zeit war himmlische Musik zu hören und ein besonderer Duft lag in der Luft. Einige Kleidungsstücke und der Haarschmuck, den sie oft trug, lagen auf ihrem Bett wie gewohnt, als hätte sie sie dort liegengelassen.

Nach der Himmelfahrt von Xie bemerkten die Menschen folgende Inschrift an einer Wand der Halle:

„An alle, die es betrifft, meine Familie und Verwandten,bitte achtet gut auf euch und seid nicht traurig;Kultiviert eure Tugend und übt Güte,befolgt die Gebote und rezitiert die Schriften, so werdet ihr Fortschritte machen.Nach vielen Prüfungen,werdet ihr euer Ziel erreichen;Und eines Tages werden wir uns im Reinen Land mit seinen weiten Ebenenvielleicht wiedersehen.“

Gouverneur Li und der Offizier Wei Gao berichteten Kaiser Dezong all dies. Der Kaiser erließ ein Edikt zu Ehren von Xie. (Das Kultur-Departement der Provinz Sichuan veröffentlichte das Edikt online.)

Li ließ daraufhin im Jinquan-Tempel ein Denkmal errichten, das Xies Geschichte erzählt. Er verfasste auch die „Legende der östlichen Unsterblichen“, in der ihre Biografie detailliert festgehalten wurde. Dieses Werk ging verloren, aber das „Neue Buch der Tang-Dynastie“, ein orthodoxes Geschichtswerk, zitiert es und dokumentiert eine Zusammenfassung. Sogar Han Yu, einer der größten Gelehrten der Tang-Dynastie, glaubte, dass die Geschichte von Xie wahr ist, und erwähnte sie in einem Gedicht.

Nach der Tang-Dynastie wurden auch in späteren Dynastien Legenden von Wundern dokumentiert. Ji Gong, ein berühmter Mönch der Song-Dynastie, transportierte mithilfe übernatürlicher Kräfte riesige Baumstämme von Sichuan nach Hangzhou über den Fluss. Qiu Chuji, ein bekannter Taoist der Song-Dynastie, reiste weit, um Dschingis Khan in der Wüste zu treffen und dessen Gemetzel zu stoppen. Auch Zhang Sanfeng erschuf Tai-Chi und hinterließ der Ming-Dynastie unzählige Legenden.

Auch in der westlichen Welt wird von Levitationen, die spirituellen Wegen der westlichen Tradition folgen, berichtet. Die katholische Kirche dokumentiert über 70 Fälle von Levitationen des heiligen Josef von Cupertino. Ähnliche Wunder werden auch über die heilige Teresa von Ávila und anderen berichtet.

Seit Jahrtausenden fragen sich die Menschen: Woher kommen wir? Warum sind wir hier? Und noch wichtiger ist: „Was soll aus uns werden? Die oben genannten Ereignisse sind faszinierend. Doch was bedeuten sie für uns?

(Fortsetzung folgt)