(Minghui.org) Zwei Einwohner der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning wurden am 30. Dezember 2024 zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizieren.
Wang Guiling, 69, wurde zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 7.000 Yuan (etwa 910 Euro) verurteilt. Wang Zhoushan (nicht verwandt), 53, erhielt eineinhalb Jahre Haft und eine Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 390 Euro).
Die beiden Praktizierenden wurden am 14. April 2024 bei einer Razzia der Polizei festgenommen. Sie erschienen am 20. November 2024 vor dem Stadtgericht Linghai, zusammen mit vier anderen Praktizierenden, die am selben Tag festgenommen worden waren. Der Richter verurteilte sie Wochen später.
Vor ihrer jüngsten Verfolgung waren beide Praktizierenden in den letzten 25 Jahren wegen ihres Glaubens Ziel von Verfolgung geworden.
Zwangsarbeitslagerstrafen
Wang Guiling ist ein ehemaliger Mitarbeiter des Baukonzerns in Beishan. Weil er im Freien die Falun-Dafa-Übungen machte, wurde er im Frühjahr 2000 zum ersten Mal festgenommen und zu einem Jahr im Zwangsarbeitslager Jinzhou verurteilt.
Am 6. Oktober 2000 steckte das Arbeitslager alle Praktizierenden, die sich weigerten, Falun Dafa aufzugeben, in Einzelhaft und unterwarf sie einer strengen Führung. Die Praktizierenden, darunter auch Wang, traten aus Protest in den Hungerstreik.
Am nächsten Tag befahlen Zhang Haiping, der politische Instruktor, und Jin Fuli, der stellvertretende Direktor des Arbeitslagers, den Wärtern, bei Wang eine Zwangsernährung durchzuführen. Sie ketteten ihn an einen Eisenstuhl. Shi Qingshan, der Leiter der Klinik des Arbeitslagers, hebelte ihm den Mund mit einem Mundöffner auf. Shi führte den Öffner so tief ein, dass Wang Schwierigkeiten beim Atmen hatte. Einer seiner unteren Schneidezähne brach und blutete ständig. Dann führte Shi einen fingerbreiten Schlauch in Wangs Magen ein und zog ihn hin und her, um Wang noch mehr leiden zu lassen. Wang zuckte ständig vor unerträglichen Schmerzen.
Folternachstellung: Zwangsernährung
Shi zwang Wang zur Einnahme unbekannter Medikamente. Außerdem gab er Wang zwei Spritzen in den Bauch und die Wadenmuskulatur. Fünfzehn Minuten danach begann Wang sich zu übergeben und hatte ununterbrochen Durchfall. Nach zwei Stunden war er extrem durstig. Gleichzeitig führten die Wärter detaillierte Aufzeichnungen darüber, wie oft er die Toilette benutzte und wie oft er Wasser trank. Einer der Ärzte des Arbeitslagers enthüllte später, dass sie mit Medikamenten experimentierten, die bei Großvieh wie Rindern und Pferden angewendet wurden.
Später banden die Wärter Wang und anderen Praktizierenden, die sich im Hungerstreik befanden, die Hände mit Handschellen hinter dem Rücken zusammen und zwangen sie, 18 Stunden am Tag bewegungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Die längste Dauer der Sitzfolter betrug 48 Stunden. Wenn die Praktizierenden nicht mehr sitzen konnten, hängten die Wärter sie an den Handgelenken auf. Wang wurde einmal zwei Tage lang aufgehängt.
Folterillustration: Aufgehängt
Weil Wang am Abend des 10. Februar 2001 zusammen mit fünf anderen Praktizierenden die Falun-Dafa-Lehre rezitierte, stachelte der Wärter Yang Tinglun die Häftlinge Ju Yan, Jiang Zhipeng, Hao Chunsheng und Sun Weichen an, sie zu unterbrechen. Aus Protest erhoben die Praktizierenden ihre Stimmen. Wärter Yang eilte herbei und befahl den Häftlingen, Wang am Hals aus der Zelle zu zerren. Ein anderer Praktizierender, Shi Zhongyan, versuchte sie davon abzuhalten, wurde jedoch von den Häftlingen zu Boden gestoßen und geschlagen.
Auf dem Flur schlug ein Häftling Wang heftig auf den Brustkorb. Er bekam Atembeschwerden und fiel zu Boden. Dann zerrten ihn die Häftlinge in die Waschküche und schlugen ihn.
Wang Guiling, Shi Zhongyan und vier weitere Praktizierende, die an diesem Abend gefoltert wurden, berichteten der Arbeitslagerleitung schriftlich von der Situation und forderten, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen würden. Am Nachmittag des 12. Februar 2001 stürmten auf Befehl des politischen Instruktors Zhang Haiping mehr als zwanzig Wärter ihre Zelle, stießen sie zu Boden, legten ihnen Handschellen an und brachten sie in getrennte Räume.
Jeder Praktizierende wurde von zwei Wärtern, zwei Häftlingen und zwei ehemaligen Praktizierenden, die Falun Dafa aufgegeben hatten und die Wärter bei der Verfolgung unterstützten, bewacht. Die Wärter hielten die Praktizierenden rund um die Uhr mit Handschellen gefesselt und weigerten sich, ihnen die Handschellen abzunehmen, selbst wenn sie aßen, schliefen oder die Toilette benutzten. Außerdem wurde die Haftzeit jedes Praktizierenden um zwei bis fünf Monate verlängert. Wang kam etwa im August 2001 frei, Shi wurde am 26. April 2003 im Arbeitslager zu Tode gefoltert.
Im Dezember 2002 wurde Wang zu weiteren drei Jahren Haft im Zwangsarbeitslager der Stadt Jinzhou verurteilt. Gleich nach seiner Ankunft wurde er geschlagen, weil er sich weigerte, die Weste für Häftlinge zu tragen.
Wärter Yang sagte zu Wang am 30. Dezember 2002: „Die Regierung befiehlt uns, dich „umzuerziehen“. Du musst dich „umerziehen lassen“, egal was passiert.“
Wang bekam die Hände hinter dem Rücken gefesselt und wurde in die Ecke eines Zimmers gedrängt. Die Wärter und Häftlinge überwachten ihn abwechselnd. Sie erlaubten ihm nicht zu schlafen und zwangen ihn, sich ununterbrochen im Fernsehen Anti-Falun-Gong-Videos anzuschauen. Gegen 21 Uhr brachten die Wärter seine Beine in die Doppellotusposition und fesselten ihn. Nach einer halben Stunde zogen sie ihm die Kleider aus und schockten ihn mit Hochspannungs-Elektrostäben an Brust, Rücken und Fußsohlen. Sein Körper zitterte so heftig, dass die Seile, mit denen er gefesselt war, zweimal rissen.
Nachstellung der Folter: gefesselt
Nach seiner Freilassung zog Wang um und wurde aber dennoch zu zwei weiteren Arbeitslagerstrafen verurteilt (Details unbekannt).
Fünf Jahre Gefängnis
Wang wurde in den frühen Morgenstunden des 25. Februar 2008 erneut von Beamten der Polizeistationen Linghe und Longjiang in Jinzhou verhaftet. Sie schlugen so heftig zu, dass er dabei fünf Zähne verlor. Ende Juli 2008, nach fünf Monaten im zweiten Untersuchungsgefängnis der Stadt Jinzhou, wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt und ins Gefängnis Panjin gebracht.
Zu den häufigen Foltermethoden im Gefängnis Panjin gehörten Schläge, Elektroschocks, Aufhängen, Tigerbank, Nadeln in Fingernägel stechen, mit Zigaretten verbrennen, Zwangsernährung, Zwangsmedikation und Moskitos ausgesetzt werden.
Folterillustration: Mit Handschellen an einem Baum gefesselt den Moskitos ausgesetzt
Wang wurde am 8. Mai 2012 in das Gefängnis Kangjiashan in der Stadt Shenyang verlegt und war dort weiterhin allen Arten von Folter ausgesetzt.
Nachdem Wang 2013 endlich freigelassen worden war, wurde er finanziell verfolgt und seine Rente ausgesetzt. Die Polizei schikanierte ihn und seine Familienmitglieder ständig und machte es ihnen unmöglich, ein normales Leben zu führen.
Wang Zhoushan ging Ende Juli 1999, eine Woche nach Beginn der Verfolgung, in den Shihua-Park, um die Falun-Dafa-Übungen zu machen. Er wurde von Beamten der Polizeiwache Shiyou verhaftet und erst um 2 Uhr morgens freigelassen. Aus Protest gegen die Verfolgung kehrte er einige Tage später in den Park zurück, um erneut die Falun-Dafa-Übungen zu machen. Die Polizei hielt ihn danach 15 Tage lang fest.
Im Oktober 1999 fuhr Wang nach Peking, um für das Recht zu appellieren, Falun Dafa zu praktizieren. Er wurde verhaftet und von Beamten der Polizeiwache Shiyou zurückgebracht. Nachdem er 30 Tage in Untersuchungshaft verbracht hatte, reiste er wieder nach Peking, um dort zu appellieren, und wurde erneut zurückgebracht. Die Polizeibehörde der Stadt Jinzhou verurteilte ihn zu zwei Jahren Zwangsarbeitslager.
Nachdem Wang im September 2001 freigelassen worden war, wurde er ständig von der Polizei schikaniert und seine Wohnung durchsucht.
Im Frühjahr 2002 wurde Wang an seinem Arbeitsplatz, dem Forschungsinstitut der Petroleum Werke in Jinzhou, von den Beamten Li Hongtao und Jin der Polizeiwache Shiyou verhaftet. Li steckte die 300 Yuan an Bargeld ein, die Wang bei sich hatte und seinen neuen Walkman. Später floh Wang und war gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, nachdem er erfahren hatte, dass die Polizei vorhatte, ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. Er wurde beschuldigt, der Arbeit ferngeblieben zu sein, und sein Arbeitgeber entließ ihn im Mai 2002.
Am 14. September 2002 wurde Wang erneut verhaftet, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa gedruckt hatte. Im selben Monat wurde er von der Polizeibehörde der Stadt Jinzhou zu einer zweiten dreijährigen Arbeitslagerstrafe verurteilt. Die Wärter des Zwangsarbeitslagers der Stadt Jinzhou folterten ihn zwei Tage lang, wodurch seine Beine deformiert und verletzt wurden. Danach befand er sich im Delirium. Außerdem wurde ihm 19 Tage lang der Schlaf entzogen. Die Wärter spritzten ihm auch unbekannte Medikamente.
Nach seiner Freilassung arbeitete das Büro 610 der Stadt Jinzhou mit der Polizeiwache Shiyou zusammen, um seine Haushaltsregistrierung in Jinzhou ungültig zu machen. Sie weigerten sich auch, ihm einen Ausweis auszustellen, was es ihm unmöglich machte, eine Vollzeitbeschäftigung zu finden.
Frühere Berichte:
Sechs Einheimische stehen wegen Falun Dafa vor Gericht (Jinzhou, Provinz Liaoning)