(Minghui.org) Der 37-jährige Lu Gang aus Julu, Provinz Hebei, war nach seiner Verhaftung im Juli 2023 insgeheim zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sein Anwalt legte am 20. Februar 2025 in seinem Namen Berufung ein, woraufhin man ihm am 11. April untersagte, seinen Mandanten zu besuchen.
Lu, geboren im September 1987, wurde am 20. Juli 2023 festgenommen, weil er Falun Dafa praktiziert. Vor seiner jüngsten Verhaftung war er nach einer Festnahme am 9. März 2016 zu fünf Jahren Haft verurteilt, jedoch ein Jahr früher freigelassen worden.
Lus Familie hatte nach seiner letzten Verhaftung keine Kenntnis über den Stand seines Falles. Erst am 14. Juni 2024 erhielten sie einen Anruf von der Polizei, dass er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden sei. Abgesehen von dieser Mitteilung erhielt seine Familie keine weiteren Neuigkeiten über seine Inhaftierung, Anklageschrift, das Verfahren oder ein Urteil.
Am 7. Mai 2024 wurde Lu in das Gefängnis Nr. 4 in Jidong eingewiesen. Als er sich dagegen wehrte, das Gebäude zu betreten, traten vier Beamte auf ihn ein und traktierten ihn mit Elektroschlagstöcken. Nachdem sie ihn in das Gebäude gezerrt hatten, besprühten sie ihn mit Pfefferspray und versetzten ihm weitere Elektroschocks. Später ordnete das Gefängnis an, dass jeder Insasse eine Blutprobe abgeben müsse. Als Lu dies ablehnte, wurde er abermals mit Elektrostäben traktiert. Die Brandnarben auf seinem Körper sind noch heute zu sehen.
Am 27. Mai 2024 wurde Lu in das Gefängnis Nr. 5 in Jidong verlegt. Da er sich weigerte, Schwerstarbeit zu leisten, und an seinem Glauben festhielt, wurden ihm die Besuche seiner Familie verwehrt. Mitte Juli 2024 gelang es seinem Vater, die Telefonnummern des Gefängnisses in Erfahrung zu bringen, und so rief er dort an. Jemand nahm den Hörer ab. Diese Person versprach, zu überprüfen, in welcher Zelle Lu festgehalten würde.
In der Nacht des 28. Juli 2024 durfte Lu endlich seine Familie anrufen. Sie teilte ihm mit, dass sie einen Anwalt für ihn engagiert hätten. Am Morgen des 20. September 2024 suchte der Anwalt das Gefängnis auf, wo man ihm ein Treffen mit seinem Mandanten untersagte. Als er am Nachmittag nochmals hinging, wurde ihm der Besuch bei seinem Mandanten abermals verwehrt. Als er sie darauf hinwies, dass er das Recht habe, sie zu verklagen, lenkten die Wärter schließlich ein.
Da ein Wärter direkt neben Lu stand, wagte dieser nicht, die erlittenen Misshandlungen zur Sprache zur bringen. Nachdem der Anwalt ihn dazu ermutigt hatte, schilderte er die oben erwähnten Misshandlungen. Daraufhin drohte ihm der Wärter mit zwei Tagen Isolationshaft.
Am 20. Februar 2025 legte Lus Anwalt im Namen seines Mandanten beim Mittleren Gericht der Stadt Xingtai Berufung ein. Mitte März 2025 wurde Lu in das „strenge Managementteam“ eingeteilt, wo er weder duschen noch schlafen durfte und Schläge und Beschimpfungen an der Tagesordnung waren. Bei Praktizierenden wurden ein Wasserkäfig sowie andere Foltermethoden angewendet. Am 11. April 2025 wollte der Anwalt ihn besuchen, wurde jedoch mit der Begründung abgewiesen, dass den Häftlingen unter strenger Aufsicht keine Besuche von Familienangehörigen oder Anwälte gewährt würden.
Frühere Berichte:
37-Jähriger Mann wegen Praktizierens von Falun Dafa insgeheim zu zweiter Gefängnisstrafe verurteilt
Hungerstreik aus Protest gegen Inhaftierung (Provinz Hebei)
Hungerstreik im Gefängnis: 36-Jähriger protestiert gegen willkürliche Verhaftung
Xingtai: Mittleres Volksgericht hält an erstinstanzlichem Urteil für zwei Praktizierende fest
Provinz Hebei: Zwei Falun Gong-Praktizierende wegen ihres Glaubens zu Gefängnis verurteilt