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59-Jährige stirbt im Gefängnis – knapp zwei Monate nach ihrer Verhaftung

28. Juli 2025 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Heilongjiang

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Jixi, Provinz Heilongjiang, starb am 19. Juli 2025 im örtlichen Untersuchungsgefängnis – weniger als zwei Monate nach ihrer Verhaftung wegen des Praktizierens von Falun Dafa. Sie war 59 Jahre alt.

Wang Shuzhis Tod erfolgte aufgrund der seit Anfang 2025 verschärften Verfolgung von lokalen Falun-Dafa-Praktizierenden durch die Stadtregierung von Jixi, das Komitee für Politik und Recht und das Büro 610. Sie wählten den Bezirk Hengshan als Pilotstandort und wiesen die Strafverfolgungsbehörden an, die im Bezirk lebenden Praktizierenden ab April 2025 streng zu überwachen. Die Polizei setzte außerdem Belohnungen für Einwohner aus, welche die Praktizierenden meldeten. Mehr als zehn Praktizierende wurden schikaniert und ihre Falun-Dafa-Bücher beschlagnahmt. Drei Praktizierende wurden festgenommen und mit einer Geldstrafe belegt.

Wang wurde am 22. Mai 2025 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jixi gebracht, das sie aufgrund ihrer schlechten Gesundheit zunächst nicht aufnahm. Die Polizeibehörde des Bezirks Hengshan hielt sie an einem unbekannten Ort fest und konnte eine Woche später erfolgreich ihre Einweisung in das Untersuchungsgefängnis erwirken.

Aus Protest gegen die willkürliche Inhaftierung trat Wang in Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Sie erkrankte ernsthaft und wurde am 13. Juli 2025 zur Behandlung in das örtliche Volkskrankenhaus eingeliefert. Sobald sie sich ein bisschen erholt hatte, brachte man sie am 17. Juli zurück ins Untersuchungsgefängnis, wo sie am 19. Juli um 3 Uhr verstarb.

Frühere Verfolgung

Nach Beginn der Verfolgung war Wang mehrfach wegen ihres Glaubens ins Visier genommen worden. Am 16. Mai 2008 fand ihre Verhaftung in einer Filiale der Industrie- und Kommerz-Bank China im Bezirk Jiguan statt, nachdem jemand sie angezeigt hatte, weil sie Einzahlungen mit Banknoten getätigt hatte, auf denen Informationen über Falun Dafa aufgedruckt waren. Beamte der Polizeistation Hongxing durchsuchten am Nachmittag ihre Wohnung und beschlagnahmten zwei Falun-Dafa-Bücher.

Wangs Familienangehörige suchten die Polizeistation auf, um ihre Freilassung zu fordern, erhielten vom dortigen Personal jedoch keine brauchbaren Informationen. Später fanden sie heraus, dass sie in ein Arbeitslager in der Stadt Harbin verlegt worden war, wo sie eine Haftstrafe von unbekannter Dauer verbüßen musste.

Am 9. November 2018 wurde Wang erneut verhaftet, als sie zu Besuch bei ihrer Schwester weilte. Sie wurde über Nacht auf dem Polizeirevier des Bezirks Jiguan festgehalten und am darauffolgenden Tag in das Untersuchungsgefängnis desselben Bezirks überstellt. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie in den Hungerstreik und wurde am 20. November 2018 freigelassen.

Wangs nächste Verhaftung erfolgte am 3. August 2019, als sie auf dem Postamt in der Diangong-Straße Briefe mit Informationen über Falun Dafa aufgab. Die Polizei durchsuchte sie und nahm ihr die 500 Yuan Bargeld ab, die sie bei sich trug. Während ihrer Haftzeit im Gefängnis der Stadt Jixi trat sie abermals in den Hungerstreik und wurde am 8. August 2019 freigelassen.

Um einer weiteren Verfolgung zu entgehen, zog Wang in den Bezirk Hengshan. Am 22. Mai 2025 wurde sie dort verhaftet und innerhalb von weniger als zwei Monaten in der Haft zu Tode gefoltert.

Verfolgung ihrer beiden Schwestern

Wang, die jüngste von drei Schwestern, war nicht die Einzige, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt worden war. Auch ihre beiden Schwestern waren wiederholt in Visier genommen worden.

Wang Shugui, die älteste Schwester

Ihre älteste Schwester Wang Shugui wurde am 9. November 2018 verhaftet. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte mehrere ihrer Habseligkeiten.

Die Polizeibehörde der Stadt Jixi übergab Wangs Fallakte später der Staatsanwaltschaft der Stadt Mishan, die am 17. Juli 2019 Anklage gegen sie erhob. Ihre betagte Mutter namens Teng Guilan wandte sich an verschiedene Behörden, um ihre Freilassung zu erwirken, jedoch ohne Erfolg.

Das Stadtgericht Mishan hielt drei Anhörungen zu Wangs Fall ab und verurteilte sie am 23. Oktober 2020 zu 19 Monaten Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.200 Euro).

Wang Shuxiang, die zweitälteste Schwester

Die mittlere Schwester namens Wang Shuxiang wurde am 6. April 2018 verhaftet, nachdem jemand sie bei der Polizei angezeigt hatte, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde 15 Tage lang festgehalten und danach gegen Kaution freigelassen.

Am 21. Oktober 2019 wurde Wang abermals festgenommen und in das Erste Untersuchungsgefängnis der Stadt Jixi gebracht. Sie trat in Hungerstreik und wurde einige Tage später, am 29. Oktober 2019, freigelassen. Um einer erneuten Verhaftung zu entgehen, tauchte sie unter und wurde auf die Fahndungsliste der Polizei gesetzt.

Am 11. Februar 2025, nach fast sechs Jahren Flucht, wurde Wang verhaftet und kurz darauf angeklagt. Sie stand am 9. Juni 2025 vor dem Kreisgericht Jidong und wurde am 3. Juli 2025, zwei Wochen vor dem Tod ihrer jüngeren Schwester, zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan verurteilt.