Erfahrungsbericht von Kunlun Zhang auf der Presse Konferenz

(Minghui.de) Ich heiße Kunlun Zhang. Ich bin froh, wieder in Kanada zu sein. Ich bin sehr glücklich, die Gelegenheit zu haben, hier und heute ganz frei über meine Erlebnisse berichten zu können. Ich möchte mich bei jedem dafür bedanken, der das möglich gemacht hat. Ich war sehr bewegt, als ich hörte, wie die kanadischen Bürger mich vor dem Arbeitslager gerettet haben. Ich möchte mich bei der Kanadischen Regierung, insbesondere dem Außenministerium, Amnesty International und anderen Menschenrechtsorganisationen, meinem gesetzlichen Konsul Mr. Irwin Cotler, andere MP´s, der kanadischen Presse und speziell den zehntausendenden gutherzigen Kanadiern, die die Petitionen unterschrieben, und Briefe für meine Freilassung geschrieben haben.

Ich bedanke mich aus tiefsten Herzen.

Ich bin in China verurteilt worden, weil ich ein Falun Gong Praktizierender bin. Ich bin 3 mal in den letzten 6 Monaten verhaftet worden, ohne das ich etwas falsch gemacht habe.

* Zweimal durchwühlten sie mein Haus, konfiszierten meine Falun Gong Bücher und hörten mein Telephon ab. Einmal wollten mich 3 Praktizierende besuchen. Sie riefen mich an und unser Telephongespräch wurde von der Polizei abgehört. Gleich danach kamen 2 Polizisten und fragten mich, wo sie sind. Ich wurde zur Polizeistation gebracht. Sie konnten nichts aus mir herausbekommen und so ließen sie mich wieder frei.

* Während meiner ersten Verhaftung im Juli sagte der Leiter der Polizeistation zu mir: "Solange du ein Mitglied der Falun Gong Bewegung bist, können wir mit dir machen was wir wollen, ohne dafür Verantwortung tragen zu müssen. Wenn wir dich zu Tode prügeln, können wir dich einfach verbrennen und dann draußen erzählen, dass du dich umgebracht hast.." Er und ein anderer Polizist haben dann begonnen, meinen ganzen Körper mit elektrischen Schlägen zu quälen. Sie drohten mir an: "wenn du schreist, verpassen wir deinem Mund einen elektrischen Schock." Meine Arme, Füße und der ganze Körper hatten überall verbrannte Flecken von den elektrischen Schlägen. Man konnte die verbrannte Haut riechen. Mein linker Fuß war beträchtlich verletzt. Ich konnte nicht mehr richtig gehen. Er brauchte drei Monate um zu heilen.

* In der Haftanstalt wurden 18 Gefangene in eine Zelle von 20m² gesteckt. Es gab kein Bett. Jeder musste auf dem Boden schlafen, man musste alles in der kleinen Zelle machen: essen, trinken, auf die Toilette gehen, waschen etc.. Das Essen bestand aus gekochtem Chinakohl. Es war nicht genug um satt zu werden.

* Ich wurde im Oktober gezwungen, einen Falun Gong Umerziehungskurs zu besuchen. Man hatte in diesem Kurs keinerlei Freiheit. Wir waren von der Außenwelt total abgeschirmt. Wir wurden gezwungen, 10,000 Yuan (ein Jahresgehalt in China) für den Kurs zu zahlen. Wenn einer innerhalb von drei Monaten nicht umerzogen werden konnte, wurden er oder sie gezwungen einen anderen Termin wahrzunehmen und nochmals 10,000 Yuan zu zahlen. Praktizierende durften erst dann heimgehen, wenn sie einen Bekenntnisbrief, der Falun Gong öffentlich anklagt, unterschrieben haben. Andernfalls würden sie für drei Jahre in ein Arbeitslager verurteilt.

* Als ich in Hungerstreik ging, um gegen die illegale Verhaftung zu protestieren, sagte ein Offizier zu mir: "Es ist uns egal ob du isst oder nicht. Später schicken wir dich in eine Nervenheilanstalt, dort werden sie dich zum Essen zwingen, sie injizieren dir Flüssigkeit durch die Nase". Nach 6-tägigem Hungerstreik schickten sie mich ins Krankenhaus. Dort wurde ich nach 9 Tagen entlassen. So endete meine 2. Verhaftung.

* Am 14. November 2000 wurde ich von der Polizei von zuhause abgeholt und verhaftet. Ohne vorangegangenes Verfahren schickten sie mich in ein Arbeitslager. Der Arzt fragte mich während der Untersuchung: "Praktizieren sie immer noch Falun Gong?", ich sagte: "Ja". Er sagte zu mir: "Wenn du weiter praktizierst, wirst du hier sterben."

* Während der Inhaftierung waren Besuche von Familienangehörigen nicht erlaubt, auch keine Telefonate nach draußen. Jeden Tag wurden die Praktizierenden gezwungen, Bemerkungen der Offiziere und Gehirnwäsche aus dem Fernsehen zu hören.

* Sie schlugen alle Praktizierenden die Übungen machten oder sich beschwerten. Sie schlugen sie mit dem Elektrostab. Manche wurden bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen. Sie wurden gezwungen, Anklagebriefe gegen Falun Gong zu schreiben. Ich sah die Wunden an ihren Körpern, die vom Schlagen und Brennen verursacht wurden.

* Seit Dezember fingen sie an, mich auf verschiedene Weise zu foltern. Sie hörten auf, mich zu schlagen. Jetzt zogen sie es vor, Gehirnwäsche zu machen. Jeden Tag von früh bis zum späten Abend standen 4 bis 5 Menschen um mich herum und versuchten meine Haltung zu ändern. Sie nahmen mich 24 Stunden in Beschlag und ließen mich keine Minute allein. Ich fand, dass diese mentale Tortur mindestens so schlimm war wie die körperliche.

* Drei Wochen bevor sie mich frei ließen, fingen sie an gute Sachen speziell für mich zu kochen. Ich fand das komisch. Vor meiner Entlassung waren die Angestellten des Arbeitslagers freundlich zu mir. Zu dieser Zeit dachte ich, das sei ihr gutes menschliches Herz. Ich freute mich über ihre Freundlichkeit und war mir dabei nicht bewusst, dass sie alles mit einer Videokamera filmten. Gleich nach meiner Freilassung realisierte ich, dass die Freundlichkeit der Arbeitslagerbediensteten inszeniert war. Sie wollten, dass ich physisch gut aussehe, um zu vertuschen, dass ich dort misshandelt wurde. Sie köderten mich, indem sie mich anständig behandelten, sodass ich die Öffentlichkeit täuschte und sie logen sie auch an, indem sie mein Bekenntnis gegen Falun Gong im Arbeitslager bekanntgaben.

Ich möchte der ganzen Welt sagen, dass FALUN GONG gut ist. Ich habe mich nie von Falun Gong abgewandt. Wieso sollte ich? Ich habe soviel Gutes von Falun Gong bekommen. Es lehrt mich ein ehrenwerter Mensch zu sein. Ich bin bestrebt, noch gesünder und freundlicher zu leben wie ein barmherziger Mensch. Ich werde Falun Gong mein ganzes Leben lang praktizieren.

Ich bin sehr traurig, dass in China immer noch über zehntausend Falun Gong Praktizierende in Umerziehungslagern, Arbeitslagern und Nervenheilanstalten inhaftiert, missbraucht und misshandelt werden.

Ich appelliere an Sie, dass Sie sie nicht vergessen. Sie brauchen dringend ihre Hilfe. Sie sind unschuldig und sie verdienen ihre Freiheit. Ich wünsche, dass Millionen chinesischer Familien, so wie auch die meine, ihr friedliches Leben zurück bekommen und in Freiheit Falun Gong praktizieren können. Ich appelliere an sie, uns zu helfen, ein Ende der Verfolgung Falun Gongs in China zu bewirken.