Tagebuch meiner Erlebnisse in Griechenland

Ich bin eine Kultivierende aus Schweden. Seid nun fast neun Monaten praktiziere ich Falun Gong. Ich möchte euch einige meiner Erfahrungen und Eindrücke aus Griechenland von meiner kürzlichen Reise im September 2001 mitteilen.

Ich habe eine enge Beziehung zu diesem Land, da meine Familie aus Griechenland stammt.

In Griechenland gibt es sehr wenig Menschen, die von Falun Dafa gehört haben. Das sieht man schon daran, dass es in ganz Griechenland nur zwei Praktizierende gibt, und dabei handelt es sich um nach Griechenland ausgewanderte Schweden.

Nach meiner Ankunft verbrachte ich einige Tage bei meiner Familie, welche in einem kleinen Dorf an der Ostküste wohnt. Danach reiste ich weiter nach Norden, um dort den Praktizierenden zu helfen das Fa zu verbreiten.

Als ich meiner Familie erzählte, dass ich eine Kultivierungsmethode praktiziere, die sich Falun Gong nennt, wurden sie misstrauisch. Alles was nicht zur orthodoxen christlichen Kirche gehört galt bei ihnen als fraglich. Ich war überrascht über ihre starke Kritik. In meinem Inneren suchend, versuchte ich, meine Eigensinne in Bezug auf meine Bindung zu ihnen zu finden, und fragte mich, was ihre Abneigung wohl für einen Grund haben mag. Ich entdeckte, dass ich unbedingt wollte, dass meine Familie Falun Gong gut findet und deshalb so erschrak, als das Gegenteil der Fall war.

Ich verstand, dass es sehr wichtig war aufrichtige Gedanken zu bewahren und meine eigenen schlechten Gedanken und Eigensinne zu beseitigen, die dazu beitrugen meine Familie zu hindern, positiv über Dafa zu denken. Ich bat die Praktizierenden aus Griechenland, mir ein Einführungshandbuch über Falun Gong auf griechisch zukommen zu lassen.

Zwei Tage später kam ein Päckchen mit dem Buch und ein Stapel Flyer auf Griechisch.

Als mein Vater am Nachmittag den Flyer las, sagte er mir, er denke, dies sei etwas Gutes.

Seine Einstellung hat sich geändert und die Atmosphäre zwischen uns ist nicht mehr so angespannt als zuvor. Ich erzählte ihm von meinem Vorhaben, in die Stadt zu fahren, um dort Flyer zu verteilen. Zu meiner Überraschung, wollte er mit kommen und mir dabei helfen.

Eine Stunde später war ich im Zentrum von Volos unter Leuten, die im Cafe oder Restaurant am Hafen saßen. Ich verbreitet das Fa zusammen mit meinem Vater. Es war ein sehr schönes Erlebnis.

Mein Vater gab mir den Ratschlag, bevorzugt den jungen Leuten Flyer zu geben. Er glaubte, dass diese offener seien und nicht so konservativ wie die Älteren. Er lächelte mich schweigend an. Mein Vater ist 74 Yahre alt und in meinen Augen, ein gutaussehender, typischer, konventioneller, griechischer älterer Herr.

Einige Tage später reiste ich nach Lefkadia und Naoussa im Norden von Griechenland, um dort zusammen mit den Kultivierenden das Fa zu verbreiten. Die erste Übungsgruppe wurde in Thessaloniki, eine Stunde von Naoussa entfernt, mit den unterschiedlichsten interessierten Leuten gestartet. Wir gingen dort zusammen hin, zusätzlich unterstützte uns ein weiterer Kultivierender der aus Schweden gekommen ist. Nach den Übungen saßen wir beisammen, tauschten Erfahrungen aus und beantworteten Fragen, die uns die Anfänger stellten.

Ein junger Mann sah eine Lichtaura um Vasilios Körper, als er ihm die Bewegungen korrigierte.

Sein Himmelsauge wurde geöffnet. Vasilios erklärte, dass was er gesehen hatte, Kultivierungsenergie sei und alle Kulivierende solch eine Energie an sich hätten.

Eine junge Frau sagte, dass sie das Energiefeld während den Übungen fühlte.

Wo auch immer wir uns befanden, verteilten wir Flyer, die fast immer angenommen und gelesen wurden. Die Menschen hier mussten lange warten, um das Fa zu erhalten.

Wir machten auch ein Interview mit Vasilios, der Kontaktperson in Griechenland ist, welches für einen anstehenden Dokumentarfilm über Falun Dafa in Europa nützlich sein könnte. Es ist wirklich eine Pioneerarbeit hier das Buch zu übersetzen, Übungsgruppen zu gründen, die Medien zu informieren und hier in Griechenland das Fa zu verbreiten.

Niemand hier hat vorher etwas über Falun Dafa gehört.
Wir hatten vor in einigen Tagen die Übungen auf einem Platz in Naoussa vorzuführen und Flyer an die Menschen in der Stadt zu verteilen. Zuvor mussten wir den Bürgermeister um Erlaubnis bitten. Dieser reagierte negativ. Die Atmosphäre war sehr angespannt und wir stießen auf wütenden Widerstand. Schroff verwies er uns an seine Kollegin im gleichen Gebäude erklärte uns aber, dass sie uns so etwas in ihrer Stadt nicht genehmigen würden. Jedoch reagierte die Kollegin positiv und nahm sich Zeit, als wir ihr von unserem Anliegen erzählten. Sie glaubte nicht, dass es dabei ein Problem geben würde.
Später erfuhren wir, dass der Bürgermeister Kommunist und chinafreundlich ist; er wollte nicht hören, dass die chinesische Regierung kritisiert wird.

Zu Hause machten wir uns Gedanken, wie es mit der Fa Verbreitung weiter gehen sollte.
Was für eine Angst steht dahinter, die uns hindern will?
Wir beschlossen, dass kein Eigensinn von uns die Menschen von Naoussa daran hindern sollte, das Fa zu erhalten und die wahren Gegebenheiten über die Ereignisse in China zu erfahren.
Am Nachmittag, als wir gemeinsam übten spürten wir alle ein starkes Energiefeld.
Wir teilten viele Flyer aus und fanden, dass die Menschen offen und interessiert waren.
Viele Menschen sahen uns und hörten der Übungsmusik zu.

Zwei Journalisten von der lokalen Presse kamen mit einem Fotografen, der uns beim Üben aufnahm. Sogar das Radio zeigte Interesse. Am nächten Tag wurde Vasilios von einem lokalen Radiosender interviewt. Wir trafen auf Offenheit und positive Reaktionen.

Nach dem Interview gingen wir zum Naoussa Park. Ich verteilte Fyler an verschiedene ältere Herren, die es sich auf einer Bank bequem machten. Einer von ihnen sagte, er habe schon einen bekommen und zog aus seiner Brusttasche einen gefaltenen Flyer hervor. Während ich den anderen Flyer gab, fing er an seinem Freunden zu erzählen, um was es ginge und dass er uns ein paar Tag zuvor üben sah. Viele nahmen den Flyer auf die gleiche Weise an sich, um ihn später lesen zu können. Instinktiv bemerken sie, dass dies etwas Wichtiges ist.

In einem anderen Park, außerhalb der Stadt, verteilte ich Flyer an Pensionisten, die zusammen in einer Gruppe standen, während einer von ihnen filmte. Sie wollten, dass ich mich zu ihnen stelle, um so auf dem Film zu sehen zu sein. Einer von ihnen bemerkte in die Kamera schauend: "Gerade eben haben wir einen Flyer über China und Falun Gong bekommen." Alle schauten in die Kamera und lächelten. Was wie ein gewöhnlicher Moment aussah, war eigenlich ein aufgezeichneter geschichtlicher Moment für uns alle.

Zurück zu meiner Familie. Mein Vater ist am offensten von allen in Bezug auf Falun Gong und bevor ich ging gab ich ihm das griechische Buch.

Zuerst zeigte ich ihm das Foto von Meister Li und das Falun Symbol, dann fragte ich ihn, ob wir einen Abschnitt zusammen lesen könnten und reichte ihm das Buch. Als ich meinen Vater das Lunyu (Buddha-Gebot) lesen hörte, traf es mich wie ein Blitz: noch ein Puzzelteil, der mein Verständnis erweiterte und mein Herz öffnete, fügte sich zusammen.

Nach Griechenland gekommen zu sein, um Fa zu verbreiten ist ein natürlicher Teil bei meinen Aufgaben während der Zeit der Fa-Berichtigung. Plötzlich ist alles viel klarer. Ich denke an die Worte von Meister Li bei der Fa-Konferenz in Washington: " Ich habe gesagt, dass nirgends auf der Welt ein Land zufällig existiert, seine Existenz hat ihre Bedeutung und ihren Zweck."

Am nächsten Tag reiste ich nach Athen und verteilte meine letzten Flyer. Es war am Abend im Zentrum der Stadt auf dem Syntagma Platz. Eine alte Dame kam in schwarzgekleidet auf mich zu und fragte mich, ob ich eine Blume kaufen möchte. Ich fragte sie, ob sie lesen kann und gab ihr einen Flyer. "Ich bin Analphabetin, mein Kind, aber ich werde es der Dame von Nebenan geben", sagte sie, während sie den gefaltenen Flyer in ihren Korb legte zu der halbverblühten weißen Rose.

Ich schaute ihr nach, wie sie langsam ihren Weg ging, bis sie in den Menschenmassen verschwand - eine alte Dame in schwarzgekleidet, die zu einem Bote des Fa geworden war.

Göteburg
11. Oktober 2001