Ein erlebnisreicher Nachmittag bei der Fa-Verbreitung

[Minghui Net] Um die Bundestagsabgeordneten über den Hungerstreik der 130 Falun
Gong-Praktizierenden in China zu informieren, ging ich am 16.08.01 in die Geschäftsstellen
der CDU und SPD in Neuss. Dabei habe ich zufällig zwei Informationen bekommen, nämlich
dass die Vorsitzende der CDU Frau Merkel am 17.08.01 zum Sommerfest nach Ratingen
kommt und dass der Generalsekretär der SPD Herr Müntefering am 23.08.01 nach Neuss
kommt um einen Vortrag zu halten. Mein Gefühl sagte mir, dass diese Gelegenheiten
wichtig sind. Sehr wahrscheinlich werden wir eine Möglichkeit haben mit den beiden zu
sprechen. Das persönliche Gespräch ist meistens viel wirkungsvoller als Telefonate oder
Faxe. Sofort setzte ich mich mit einigen Praktizierenden in Verbindung. Wir haben dann
beschlossen, nach Ratingen zum Sommerfest zu gehen, um dort Zeitungen zu verteilen.
Wenn wir eine Möglichkeit haben, werden wir auch mit Frau Merkel sprechen.

Am nächsten Tag kam ich gegen 16 Uhr in Ratingen an und setzte mich in die erste Reihe.
Die anderen waren noch nicht da. Als das Fest anfing, wurde ein Bundestagsabgeordneter
vorgestellt. Ich dachte sofort, als erstes mit ihm zu sprechen. In der Zwischenzeit waren die
anderen Dafa-Schüler eingetroffen und der Abgeordnete stand auch schon zufällig neben
meinem Stuhl. Ich ging mit den anderen auf ihn zu und überreichte ihm den Appellbrief.
Obwohl er zuerst ganz überrascht aufschaute und eine abwehrende Geste machte, baten wir
ihn den Brief durchzulesen. Das tat er auch und sagte anschließend: "Obwohl ich Sie nicht
kenne, vertraue ich Ihnen." Dann unterschrieb er den Appellbrief. Jetzt war ich die jenige, die
überrascht war, da ich damit nicht gerechnet hatte. Wir wollten nicht noch mehr Zeit von Ihm
in Anspruch nehmen und bedankten uns. Ein paar von den umherstehenden Leuten fragten
uns nach Informationen.

Gegen 17:30 kam Frau Merkel am Marktplatz an, der mit Menschen überfüllt war. Ich
bemerkte, dass es immer mehr Fernsehkameras wurden. Ich sah auch einen bekannten
Fernsehkorrespondenten von der ARD. Ich nahm mir vor, nachher mit Ihm zu reden. Eine
Praktizierende hatte ein gelbes T-Shirt an mit Falun Gong-Aufdruck, sie hat mir auch eins
gegeben mit einem Meditationsbild darauf, damit war ich sehr auffallend. Ich verfolgte die
Reden von Frau Merkel aufmerksam und applaudierte ihr. Wir hatten mehrmals
Blickkontakte miteinander. Währenddessen hat ein Kameramann uns Praktizierende
gefilmt. Nach der Rede ging Frau Merkel von der Bühne runter, um den Leuten Autogramme
zu geben. Die Praktizierenden schlugen vor, jetzt mit ihr zu reden. Ich war aber der Meinung,
der momentane Umstand sei nicht geeignet für eine Unterschrift, deswegen ging ich nur mit
halben Herzen mit. Je näher Frau Merkel auf uns zukam, desto unruhiger wurde ich. Plötzlich
wollte ein neben mir stehender Mann einen Appellbrief an Herrn Schröder von mir haben. Da
ich das Infopaket dem ARD-Korrespondenten geben wollte, hatte ich keins mehr für ihn und
wollte ihm deswegen eine Zeitung holen. Aber er hielt mich fest und sagte: "Bleiben Sie hier!
Gleich kommt eine wichtige Person. Das ist Ihre Chance." Da kam auch schon eine
Praktizierende mit den Zeitungen zu uns. Der Mann nahm sich einige davon und sagte: "Ich
kenne Falun Gong." Bei dem großen Gedränge verteilte er die Zeitungen für uns. Dieses
Geschehen hat mich fast zu Tränen gerührt. Ich spürte das Arrangement des Meisters und
seine Barmherzigkeit uns zu helfen. Jetzt stand Frau Merkel vor uns. Eine Praktizierende
hielt ihr den Appellbrief hin. Sie las ihn ein paar Sekunden ernsthaft durch und sagte:
"Können Sie mir das zuschicken? Ich denke, es ist besser, wenn Sie mir das zusenden. Ich
werde das später genauer durchlesen." Als sie mich sah, begrüßte sie mich wie eine
Bekannte mit "Hallo". Da ich mit dem bisherigen Ergebnis schon zufrieden war, habe ich
nichts weiter gesagt. Im Nachhinein bereue ich es jedoch, mir wurde eine so günstige
Gelegenheit geboten, aber ich habe sie nicht genutzt.

Aus dem Gedränge heraus erinnerte ich mich an den ARD-Mann. Ich ging auf ihn zu und
sprach mit ihm über den Hungerstreik der 130 Falun Gong-Praktizierenden und über die
"Selbstverbrennung" auf dem Platz des Himmlischen Friedens und die heutige Verurteilung,
die in den Nachrichten kam. Ich gab ihm zwei Infopakete. Er hörte mir aufmerksam zu und
versprach alles durch zu lesen.

Später bekamen die anderen Praktizierenden auch noch die Unterschriften vom
Bürgermeister von Ratingen und von einem Abgeordneten.

Ich teile euch allen dieses Erlebnis gerne mit, um euch zu ähnlichem Handeln anzuregen. In
Deutschland ist es nicht so schwierig wie in China prominente Politiker zu treffen. Im
nächsten Jahr ist die Bundestagswahl. Um Wählerstimmen zu bekommen, werden alle
wichtigen Politiker zu den Bürgern gehen. Wo sie sind, werden auch die Medien sein. Es
wird also auch genug Gelegenheiten für uns zu weiteren Gesprächen und zur Fa-Verbreitung
geben. Übrigens sind alle Parteien, alle Abgeordneten und alle Bürger unsere
Gesprächspartner um die wahren Sachverhalte klarzustellen. Und wir als Fa-Teilchen sollten
jede Gelegenheit dazu nutzen um alle Lebewesen zu erretten. Die Termine und Programme
kann man einfach im Parteibüro der Stadt bekommen. Jede Partei hat auch ein
Jahresprogramm für Veranstaltungen, zu denen jeder Bürger eingeladen wird. Wenn wir bei
solchen Gelegenheiten Politiker kennen lernen können, ist es vielleicht einfacher und
natürlicher.

Zum Schluss möchte ich diesen Artikel mit einer kleinen Geschichte beenden: Auf dem Weg
von Ratingen nach Neuss saß ich in einer Straßenbahn. Ein junger Mann stieg ein, dessen
lange Haare zu einem Pferdschwanz zusammen gebunden waren. Mein Instinkt sagte mir,
dass er sich in irgendeiner Weise kultiviert und ich kann ihm einen Falun-Gong-Flyer geben.
Aber er ist schnell nach vorne gegangen, so habe ich die Sache auch schnell wieder
vergessen. Nach einiger Zeit hatte ich plötzlich das Gefühl, dass ich jetzt aussteigen sollte.
Auf der Straße merkte ich aber, dass ich zu früh ausgestiegen war. Da die Straßenbahn
noch nicht weggefahren war, stieg ich vorne wieder ein und setzte mich hin. Als ich
aufschaute, war ich baff - der junge Mann saß mir gegenüber. Er lächelte mir zu, ich lächelte
zurück. Allerdings wusste ich noch nicht, wie ich ihm den Flyer geben sollte. Nach einer
Weile hörte ich seine Stimme: "Was ist Falun Gong? Kannst du Deutsch?" Er hat mein
Falun-Gong-Abzeichen gesehen. Sofort nahm ich einen Flyer aus meinem Rucksack und
gab ihm den Flyer: "Falun Gong ist eine Kultivierungsmethode. Kultivierung bedeutet..." Er
unterbrach mich: "Ich weiß, was Kultivierung ist. Ich mache schon seit 10 Jahren klassischen
Shaolin-Kungfu."......

Für mich waren es heute Nachmittag viele Überraschungen, gar mystisch. Eigentlich gibt es
nichts zu bewundern, da alles arrangiert wird. Wir brauchen es nur zu tun.

Nachträgliche Ergänzung: Ich habe, wie ich es mir vorgenommen habe, am 23.08 den
SPD-Generalsekretär Herrn Müntefering getroffen, ein paar Worte mit ihm gewechselt und
ihm den Appellbrief mit einigen anderen Informationen übergeben.


Eine Dafa-Schülerin aus Deutschland
30.08.01

Übersetzt aus: http://www.minghui.org/mh/articles/2001/8/30/15604.html