Die Geschichte meines Vaters
Meine Mutter und ich sind beide Dafa-Praktizierende. Mein Vater ist Parteimitglied und hat noch keine Stellung zu Dafa bezogen. Er sagte, dass er keinen Glauben haben, sondern nur ein gutes und angenehmes Leben führen will. Aber all die Dinge, die er in den letzten zwei Jahren getan hat, um Dafa zu schützen, haben andre Praktizierende tief bewegt. Wenn wir also noch bessere Arbeit darin leisten, Dafa bei unseren Familienangehörigen bekannt zu machen, ist ihre Unterstützung unschätzbar.
Mutter spielt oft die aufnahmen der vorträge des Meisters zu Hause ab; so weiß Vati im Allgemeinen, was Dafa beinhaltet. Er weiß, dass Dafa die Menschen lehrt, gut zu sein. Morgens weckt er Mama auf, damit sie auch die Übungen praktiziert. Er drängt sie auch oft, abends der Fa-Lerngruppe beizuwohnen. Anfangs war er sehr temperamentvoll, aber seit Mama angefangen hat zu praktizieren, wandelt sich auch sein Temperament. Mutter fragt sich: "Kultiviere nun ich mich, oder Du?"
Nach dem 20. Juli 1999, als die Verfolgung von Falun Gong begann, gab es keinen Platz, wo man das Banner für das Praktizieren der Übungen verstecken konnte. Mama bat Papa, das Banner in seinem Auto zu verstecken. Dort waren auch viele Dafa-Bücher, aber er beschwerte sich nie. Ich bin oft bewegt, von der Würde seines Lebens mit seinem bewussten Verständnis vom Fa. Letzen September kam ich für einen Monat in Haft, weil ich Materialien über die Wahrheit verteilte. Zuerst lautete mein Urteil Arbeitslager. Dann wurde ich auf Bewährung freigelassen, nach dem mein Freund viel Geld bezahlt hatte , begleitet von einer Bürgschaft vom Chef meiner Arbeitseinheit. Während dieser Zeit hatte meine Familie große Angst um mich, vor allem als sie hörten, dass ich aus Protest auch noch im Hungerstreik war.
Mein Vater sorgte sich sehr um mich, man kann sich also vorstellen, wie kompliziert sein Leben in dieser Zeit war und welche Schwierigkeiten er hatte, mit seinen Gefühlen fertig zu werden. Er sagte jedoch nie unverantwortliche Dinge, wenn er gefragt wurde, sondern nur: "Wem bringt Falun Gong Schwierigkeiten?"
Mein jüngerer Bruder und meine Schwägerin halfen Mutter oft, Infomaterial über die Wahrheit von Falun Gong, das zu Hause gelagert war, zu verteilen, aber Vater machte nie mit. Eines Morgens im letzten Winter gingen meine Mutter und mein Bruder zusammen hinaus, um Material zu verteilen. Es war sehr dunkel und sie brachen auch noch im Eis ein, als sie einen Fluß überqueren wollten. Aber sie gaben nicht auf bis sie alle Flyer wieder aufgesammelt hatten. Es waren 20-30 Grad unter null und ihre Kleidung war gefroren und sah aus wie eine Ritterrüstung. Mein Vater war daraufhin sehr beunruhigt. Am nächsten Tag nahm Papa Mamas Platz ein, ging mit meinem Bruder an seiner Seite hinaus und verteilte alle restlichen Kopien, es waren mehrere Hundert. Er gab auch eine Kopie einem Kind und drängte es: "Nimm dies mit nach Hause und bitte Deine Eltern, es sorgfältig durchzulesen."
Letzten Dezember besuchte mich meine Mutter in Peking und wir gingen zusammen zu Platz des Himmlischen Friedens, um Dafa zu bestätigen. Ihr Kopf bekam Platzwunden, als sie auf der Polizeistation geschlagen wurde, aber sie kam noch am selben Tag frei. Als Vater davon hörte, fragte er: "Warum hast Du die nicht einfach widersetzt, als die Polizei dich geschlagen hat?" Mutter antwortete: "Ich wurde geschlagen, weil ich für andere Praktizierende eintrat, die geschlagen wurden." Vater sagte: " So ein sündhafter Kerl!"
Vor dem chinesischen Frühlingsfest (am 24.1.2001) kam die Ortspolizei oft, um meine Familie zu belästigen. Anfangs war Vater sehr höflich zu ihnen. Später warf er sie aus dem Haus: "Wenn sie kommen, um uns als Gäste zu besuchen, werde ich sie willkommen heißen. Wenn nicht, tut es mir nicht leid, sagen zu müssen, Gehen Sie bitte jetzt und kommen sie nie wieder'. "
Wenn meine Familie ihr Benehmen verurteilte, fühlten sie sich in der Tat schuldig und verließen das Haus mit Entschuldigungen und Erklärungen. Manchmal verlangten sie von Vater, einige Dokumente gegen Dafa zu unterschreiben, aber er wies sie zurück.
Nachdem ich in meine Heimatstadt zurückgekehrt war, plante ich, einige Dafa-Transparente anzufertigen, um den Teufel zu ersticken. Mein Vater war ängstlich und bat uns, sie nach dieser kritischen und heftigen Periode (der Verfolgung) aufzuhängen. Meine Muter, mein jüngster Bruder, meine Schwägerin und ich gingen während der Nacht los, als er eingeschlafen war und hängten fast 20 große Banner auf. Als wir zurückkehrte, wachte er auf. Er war sehr froh, dass wir alle sicher zurückgekehrt waren. Ater fragte mich am nächsten Tag: "Wo habt ihr die ganzen Transparente aufgehängt? Ich kann gehen, um für euch zu kontrollieren, ob die Transparente immer noch da sind."
Vor dem chinesischen Frühlingsfest wurden unser Meister und Dafa wieder in mehreren Fernsehsendern verleumdet. Ich beschloss, zum Platz des Himmlischen Friedens zu gehen, um das Fa am ersten Tag des neuen Jahres zu bestätigen. Als ich ging, umarmte mich mein Vater weinend und Mutter und ich fingen auch zu weinen an. Aber mein Entschloss, das Fa zu berichtigen, schwankte überhaupt nicht. Ich sagte zu mir selber, würde mir die Kultivierung misslingen, wie könnte ich mich nicht schuldig fühlen gegenüber diesen freundlichen Leben, die darauf warten, erlöst zu werden? So hinterließ ich eine kurze Nachricht: "Vater, ich muss meine Kultivierung zum Buddha vollenden, eben gerade deinetwegen."
Am ersten Tag des neuen Jahres in China erschien der Pplatz des Himmlischen Friedens düster und unheilig und war dichtbevölkert von Polizei- und Militärfahrzeugen, Geheimagenten und Spionen. Schließlich stand ich unter dem Denkmal des Platzes, enthüllte das Dafa-Transparente und brüllte laut hinaus: " Falun Dafa ist der rechtschaffene Kultivierungsweg; stellt den Ruf von Falun Dafa wieder her!" Ich wurde von den Polizeiagenten zu Boden geschlagen, die von weit entfernt zu mir stürzten. Auch Mutter enthüllte ihr Banner. Sie wurde von den Polizisten ihrer Heimatstadt aufgegriffen und in Haft genommen, aber ich lief nur einige Tage später wieder mit Würde aus der Polizeistation.
Ende Februar wurde ich festgenommen, als ich zu meiner ursprünglichen Arbeitseinheit zurückkehrte. Einen Monat später wurde ich wieder zum Verwaltungszentrum zurückgeschickt und illegal in Haft behalten. Aber egal wo Praktizierende festgenommen wurden, verbreitete ich Dafa. Fast jeder gewöhnliche Verbrecher kann mehrere Gedichte aus Hong Yin (Sammlung von Gedichten des Meisters).Sie sagten: "Wir müssen den Menschen erzählen, was Dafa ist, wenn wir hier draußen sind."
Während dieser Periode war mein Vater sehr traurig, weil meine Mutter und ich beide eingesperrt waren. Aber schließlich verkraftete er es dank seines starken Willens. Er versuchte mehrer Male die nationale Sicherheitsabteilung zu bewegen, mich freizulassen, weil ich solch ein freundliches und braves Mädchen sei. Eines Tages wurde ich über die Entlassung informiert. Mein Vater stand schon vor dem Haupteingang. Er hatte schon die ganze Nacht und einen halben Tag gewartet, nachdem er gestern mit dem Zug angekommen war. Auf der Heimfahrt las ich Essentielles für weitere Fortschritte. Das sah ein Sicherheitsbeamter des Zuges. Er wollte mein Buch auch lesen und versprach, es am Ende der Fahrt zurückzugeben. Die Sicherheitsbeamten des Zuges waren alle sehr nervös und wiesen viele Polizisten an, mich zu bewachen. Sie benachrichtigten auch die örtliche Polizeistation meiner Heimatstadt. Ursprünglich wollte ich einige Worte zu meinem Vater sagen, um ihn zu trösten, aber stattdessen sagte er zu mir: "Vati ist da, hab keine Angst." Bevor wir aus dem Zug ausstiegen, erinnerte er mich daran, nach dem Buch zu fragen. "Und wenn du es nicht zurückbekommst, werde ich es für dich holen." Bei Aussteigen überlegte ich, was ich tun sollte, falls jemand meine Tasche durchsuchen würde. Aber Vater sagte: "Mach dir keine Sorgen, denkst du, sie durchsuchen mich auch?" Dann versteckte er eine Kopie von Zhuan Falun, eine CD, einige Neue Artikel des Meisters und viel Minghui-Material in seinen Kleidern.
Meine Mutter konnte das Leben im Gefängnis nicht ertragen und unterschrieb gegen ihren Willen Dokumente. Durch das gemeinsame Üben und studieren neuer Artikel erkannt sie ihre Fehler, verursacht durch den Eigensinn der Selbstsucht und schrieb einen ernsthaften Erfahrungsbericht. Einen halben Monat später kehrte ich wider nach Beijing zurück und betrieb mit anderen Praktizierenden Fa-Berichtigung.
In der Nacht auf dem 20. 7. durchsuchten sie das Haus und entführten meine Mutter. Sie wurde verurteilt, weil man eine Menge Literatur über die Wahrheit von Falun Gong bei uns fand. Sie wurde wie eine Schwerverbrecherin behandelt, aus ihrem Job entlassen und im örtlichen Fernsehen öffentlich verleumdet.
Jetzt sind nur noch mein Vater und ein 2 Jahre alter Enke zu Hause, zusammen mit einem Hund, der nur gekauft wurde, damit das Kind nicht so einsam war.
Mein Vater lebt jetzt in Todesangst, weil seine gute und freundliche Art ihn verwirrt macht. Warum werden seine unschuldigen Familienmitglieder verfolgt? Er weiß nicht, was diese Regierung und dieses Land verändert hat, aber er fühlt ganz klar im Herzen, dass seine Familie auch unter der Verfolgung gutherzig geblieben ist. Vor der Verfolgung brachte Falun Gong seiner Frau ein gesundes, glückliches und vornehmes Leben. Im Gegensatz dazu bringt die Verfolgung seiner Familie Entlassungen von der Arbeit, zwingt heimatlos zu werden, man wird illegal eingesperrt und hat niemanden mehr, an den man sich wenden kann. Eine gebrochene und gespaltene Familie und die Todesfurcht.
Ich wünsche allen Familienangehörigen von Dafa-Praktizierenden auf der ganzen Welt, dass sie dem Druck der Verfolgung widerstehen, das Gute klar vom teuflischen unterscheiden und das Dafa unterstützen, damit unsere vorherbestimmten Verbindungen nicht umsonst waren und verschwendet werden.
Übersetzt aus: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2001/8/31/13392.html
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Rubrik: Augenzeugenberichte