Ein Einblick in das Leben einiger Falun Gong-Praktizierender
Bericht über Folterung und Ermordung im Arbeitslager Westbergwiese (Teil 2)
Das Arbeitslager Westbergwiese befindet sich in der Provinz Sichuan, Mittelchina. Seit Beginn der Verfolgung versuchten die Zuständigen des Arbeitslagers immer wieder, Falun Gong-Praktizierende umzuerziehen. Um die Anforderungen von Oben zu erfüllen, machten sie aus dem Arbeitslager eine Folterkammer, um insbesondere die Praktizierenden des Falun Gong zu peinigen. In der Erziehungsgruppe und Landwirtschaftsgruppe dieses Arbeitslagers, wo die meisten Praktizierenden eingesperrt sind, geschahen viele Tragödien:
Im Mai 2000 begann eine geplante und gewaltsame Gehirnwäsche. Der Leiter der Landwirtschaftsgruppe, Du Jun, delegierte diese persönlich. Der Gefängnispolizist, Hu Yüliang, organisierte die Details und half bei den Folterungen. Es folgt eine Auflistung einiger Fälle:
Herr Zhou Jian (45), Falun Gong-Praktizierender aus der Kreisstadt Tongnan. Der Leiter Du Jun und der Gefängnisbeamte Hu Yüliang hatten die Absicht, mit allen Mitteln zu erreichen, dass er aufhört, Falun Gong zu praktizieren. Am 30. Mai 2001 brachten Hu und einige andere Lagerwärter Herrn Zhou allein auf einen Berg. Zuerst ließen sie Zhou einen riesengroßen Misthaufen lockern. Er sollte den Haufen in kurzer Zeit dreimal lockern. Falls er das nicht schaffen sollte, würde das für eine passive Arbeitshaltung sprechen und entsprechende Maßnahmen zur Folge haben. Vier sog. Entwöhnerbewachten Zhou bei der Arbeit. Sie schimpften ihn und sagten: Schreib schnell eine schriftliche Erklärung, dass du mit Falun Gong aufhörst. Dann wirst du von der Folter verschont. Du brauchst später auch nicht mehr zu arbeiten. Wenn nicht, wirst du heute schön bunt aussehen. Selbst wenn du zu Tode geprügelt wirst, sagen wir einfach, dass du weglaufen wolltest. Wir brauchen nur noch eine Grube zu graben, dann ist alles erledigt. Wir sind alle Zeugen, keiner würde sich um deinen Fall kümmern.
Zhou ignorierte sie und fing mit der Arbeit an. Die Aufseher gaben ihm eine schwere und beschädigte Schaufel zum Arbeiten. Dabei beschimpften sie ihn und schlugen ihn mit einem Stock auf den Hintern. Nachdem sie Zhou eine Zeit lang so terrorisiert haben, sagten sie wieder: Du bist viel zu langsam. Deine Haltung ist viel zu passiv. Wir müssen dir unbedingt mal was Richtiges zeigen. Sie zogen Zhou zu einem Baum und fesselten ihn mit dem Gesicht zum Baumstamm, wobei seine Arme den Baum umarmten. Die beiden Aufseher nahmen jeder einen Holzstock und schlug mit aller Kraft auf seinen Hintern und seine Oberschenkel. Es dauerte nicht lange, dann brachen die Stöcke ab. Sie suchten sich neue und schlugen weiter auf ihn ein und schimpften unaufhörlich.
Der Beamte Hu Yüliang tat am Anfang so, als ob er die Folterung nicht gesehen hätte. Als Zhou Jian sich nicht beugte und keine Erklärung schrieb, sah er ein, dass sein Plan fehlgeschlagen war. Gereizt und aufgebracht las er eine Haue vom Boden auf und ging mit dieser auf Zhou los. Zhou schrie laut und unaufhörlich - seine Haut war zerfetzt, das Fleisch lag klaffend offen, Blut durchtränkte seine Kleidungen.
Später eiterte seine Wunde und war monatelang angeschwollen.
Die Hauptbeteiligten an der Folterung waren: Zhang Nongmin, Yuan Lin, Zhang Guangli und Hu Jianming.
Zhang, Zhiqiang (26) kommt ebenfalls aus der Stadt Tongnan. Am 30. Mai suchte er den Gruppenleiter auf und berichtete ihm darüber, dass Li Zetao am Tag zuvor geprügelt und beleidigt wurde. Der Erzieher Tao Jianping, warf Zhang auf der Stelle zu Boden und schlug auf ihn ein. Die Gefängnispolizisten in ihrer Nähe taten alle so, als ob sie nichts gesehen hätten. Zhang befragte einen Polizisten, warum er nichts gegen die Prügelei tue. Daraufhin antwortete er: Wer hat dich geschlagen, wir haben alle nichts gesehen. Danach wurde Zhang mit Handschellen ans Fenstergitter gefesselt. Am 01. Juni 2001 hängten ihn zwei Beamte auf. Einer, namens Xie Jin, goss kochendes Wasser in eine Tasse und drückte diese in seine linke Achselhöhle. Nachdem das Wasser kalt geworden war, wechselte er es aus. Aus der Wunde wurde später eine große Blase und vereiterte. Jeden Tag floss eine gelbe Flüssigkeit aus der Wunde heraus. Erst nach ca. vier Monaten war die Wunde einigermaßen verheilt.
Am Tag darauf suchte Du Yun, Organisator der diesmaligen Folterungen, Herr Zhou auf, um mit ihm ein Gespräch zu führen. Er sagte: Gestern Vormittag wollten wir dich schon prügeln. Zhou erwiderte: Ihr Polizisten misshandelt die Häftlinge und ermutigt die Erzieher zur Gewaltanwendung. Das ist eine absichtliche Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden. Ihr habt das Gesetz selbst gebrochen. Du sagte: In Wirklichkeit wollten meine Vorgesetzten es auch so haben. Es gibt zwar öffentliche Gesetze und Politik, aber es gibt auch innere Gesetze, die hier herrschen. Ob ein Hund oder ein Mensch im Arbeitslager stirbt, macht keinen großen Unterschied. Die Leitung erhält schlimmstenfalls eine Warnung. Politischer Kampf kann keine Rücksicht auf das Leben nehmen. Effektivität ist das wichtigste, die angewandten Methoden sind nebensächlich.
Weil die Falun Gong-Praktizierenden diese Information soweit wie möglich unter der Bevölkerung weitergegeben haben und ständig an die Behörden appellieren, hat die zuständige Behörde eine obligatorische Untersuchung für diese Fällen angestellt. Aber über Du Jun und die Erzieher, die bei diesen Taten aktiv beteiligt waren, wurde kein Wort gesprochen. Die oben genannten zwei Falun Gong-Praktizierenden und die anderen, die ebenfalls gefoltert worden sind, sind vorzeitig entlassen worden.
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