IGFM: Sektenkeule gegen staatsunabhängige Christen und Andersdenkende
Terror gegen Christen und Falun Gong-Praktizierende - Verschwundene Bischöfe
Frankfurt/M. - (13. Februar 2002) Auf eine weiter verstärkte Unterdrückung der Religionen in der Volksrepublik China weist die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hin. Die massive Verfolgung der Falun Gong-Bewegung in der VR China seit 1999 führte auch zu einer Unterdrückung anderer, staatlich nicht geduldeter religiöser Gruppen. Dabei werden die gegen Falun Gong-Praktizierende angewendeten organisatorischen und "juristischen" Maßnahmen nun auch verstärkt auf Christen angewandt die ihre Unabhängigkeit vom chinesischen Staat und der Kommunistischen Partei nicht aufgeben wollen, erklärt die IGFM.
Religionsgemeinschaften, die sich nicht staatlich lenken und kontrollieren lassen, werden von der Staatsführung als gefährliche Sekten bekämpft. Folter, Zwangspsychiatrie, Zwangsarbeit, die Vernichtung der beruflichen Existenz sowie Terror gegen Familienangehörige gehören zum Standard der angeblichen "Sektenbekämpfung". Dabei gibt es keinen qualitativen Unterschied zwischen romtreuen Katholiken und evangelischen Christen oder den Angehörigen der buddhistsch orientierten Falun Gong-Bewegung. Nach einem am 11. Februar dieses Jahres in New York veröffentlichten Bericht des Komitees zur "Aufdeckung religiöser Verfolgung in China" wurden in den letzten Jahren bei Maßnahmen gegen staatlich nicht anerkannte Kirchen 129 Personen getötet und nahezu 24.000 Christen inhaftiert.
Bei einer Konferenz von Leitern der Kommunistischen Partei, die vom 10. bis 12. Dezember 2001 in Peking stattfand, hatte Staatspräsident Jiang Zemin darauf hingewiesen, daß Religionsfreiheit nur unter "Wahrung der Führungsrolle der Partei" und der so genannten "nationalen Interessen" möglich sei. Aufgrund des wachsenden Einflusses der Religionen wurde eine verschärfte Überwachung der "religiösen Angelegenheiten" beschlossen.
So wurde am 18. Dezember 2001 der Gründer der "Südchinesischen Kirche", Gong Shengliang, von einem Gericht in der Provinz Hubei zum Tode und im Januar der Hongkonger Geschäftsmann Li Gunagqiang von einem Gericht in der Provinz Fujian wegen Schmuggelns von 33.000 Bibeln für eine - als "Shouter Sect" diffamierte - evangelisch- charismatische Freikirche zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach internationalen Protesten wurde die geplante Hinrichtung von Shengliang aufgeschoben und Guangqiang, für den sich Präsident Bush kurz vor seinem China-Besuch persönlich eingesetzt hatte, aus dem Gefängnis entlassen. Allerdings steht Guangqiang weiter unter Hausarrest, 15 weitere Mitglieder der 2001 als "Sekte" erklärten "Südchinesischen Kirche" erhielten Haftstrafen von zwei Jahren bis lebenslänglich.
Die IGFM erinnert an die Zerstörung hunderter Kirchen und Tempeln Ende 2000 in Wenzhou, an die Schließung buddhistischer Mönchsiedlungen in Tibet im vergangenen Herbst und das Vorgehen gegen romtreue Katholiken in der Provinz Shaanxi Ende 2001. Dort wurden drei Geistliche aus ihren Pfarrgemeinden entfernt, Bischof Lucas von Fen Xiang inhaftiert und zwei Frauen- und ein Männerkonvente geschlossen. Von Bischof Lucas fehlt ebenso jede Spur wie etwa von dem seit Oktober 1997 erneut verhafteten Bischof Su Zhimin von Baoding.
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