Pressemitteilung 11. Januar 2003: Mut und menschliche Größe inmitten gnadenloser Verfolgung und Propaganda

Zur Situation der Falun Gong-Praktizierenden in China: Wer begeht Verbrechen, und wer hält das Gesetz und die Ordnung aufrecht?

Ende Dezember 2002 wurden 12 Falun Gong-Praktizierende zu Haftstrafen zwischen 13 und 20 Jahren verurteilt, weil sie angeblich die Kanäle lokaler Fernseh- und Radiosender in den chinesischen Provinzen Anhui und Qinghai angezapft haben.

Seit Juli 1999 verbreiten Chinas staatlich gelenkte Medien gefälschte und erfundene Berichte über Falun Gong. Seit Juli 1999 haben Falun Gong-Praktizierende in China friedliche Wege gesucht, um die Verleumdungen der Propaganda und die heimtückische Vorgehensweise gegen Praktizierende aufzudecken.

Seit März 2002 wurden mehrmals Fernseh- und Radiokanäle angezapft, um auf diesem Weg die Verfolgung öffentlich zu machen.

Ist dies ein Verbrechen oder eine Tat von menschlicher Größe?

Ein Vergleich aus der Geschichte

Dezember 1938. Deutschland. Offene Gewalt gegen Juden ist alltäglich geworden. Dr. Joseph Goebbels, Propagandaminister, hat die Kontrolle darüber, was die Deutschen lesen, sehen und hören dürfen - und sollen.
Ein geschickter Schachzug von Goebbels ist die Organisation des Verkaufes von billigen Radios – allgemein bekannt als „Volksempfänger“ – um zu gewährleisten, dass die Bevölkerung Hitlers Reden und andere Propaganda hören können. Cafés und öffentliche Einrichtungen werden aus demselben Grund mit Lautsprechern ausgestattet.
Dann, eines abends im Dezember, während die Menschen um ihre Radios versammelt sind und sich in den Cafés zusammendrängen, bricht plötzlich das reguläre Programm ab… Stille. Aus der Stille ertönt eine Stimme: „Juden sind gute und ehrenhafte Menschen. Sie haben eine reiche Tradition, die auf Tugenden basiert; daraus erwachsen gesunde Familien und starke Gemeinschaften.“

Niemand bewegt sich. Niemand wagt auch nur das geringste Geräusch zu machen. Alle Augen und Ohren sind auf das Radio gerichtet. Die Stimme fährt fort…

„Die jüdische Bevölkerung in Deutschland wird auf grausame Weise verfolgt. Viele wurden ermordet. Hitlers Regime betreibt eine Politik des Völkermordes. Wir rufen die Welt auf, etwas dagegen zu unternehmen...“

Die Stimme bricht ab. Ein Rauschen, und dann wieder Stille.
Die Erklärung: Einigen jüdischen Bürgern ist es gelungen, über das zentrale Sendenetz der Nazis ihre eigene Botschaft zu schicken: Eine Botschaft, mit der sie die grauenvolle Verfolgung der jüdischen Bevölkerung offen legt und die Lügen der Propaganda enthüllt, von denen eine ganze Nation überschwemmt wurde.

Diese Sendung ist Fiktion.

Wären diese Juden Verbrecher oder Helden? Hätten sie die „soziale Ordnung gestört“ oder hätten sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um die soziale Ordnung zu erhalten?
Das Urteil der Geschichte wäre wohl eindeutig.

Die Geschehnisse im heutigen China unter Jiang Zemins Regime

In der Nacht des 20. Juli 1999 werden Praktizierende im ganzen Land, die Falun Gong- Übungsgruppen ehrenamtlich betreuen, von der Polizei festgenommen – sie werden gewaltsam aus ihren Betten geholt und von ihren Familien weggebracht.

Von einigen hat man niemals wieder etwas gehört.
In den nächsten zwei Tagen werden Zehntausende von Falun Gong-Praktizierenden festgenommen. Sie werden in Sportstadien und Haftanstalten in Chinas größeren Städten interniert, weil sie sich spontan versammelten, um sich gegen diese plötzliche Unterdrückung zu wenden.

Seitdem gibt es laufend Berichte über Falun Gong-Praktizierende, die in Polizeigewahrsam zu Tode gefoltert wurden. Hunderttausende wurden inhaftiert, mehr als 100.000 von ihnen in Zwangsarbeitslager geschickt, in der Regel ohne Gerichtsverfahren.

Unzählige Falun Gong-Praktizierende haben seitdem ihre Arbeit verloren, wurden aus Schulen und Universitäten ausgeschlossen, ihre Wohnungen wurden durch die chinesische Polizei geplündert, ihre Geschäfte geschlossen, ihr Eigentum konfisziert.

Und dies dauert bis heute an.

Ende Dezember sagte der neue chinesische Polizeichef Zhou Yongkang (laut CNN vom 27. Dezember), Chinas „Polizei und paramilitärische Volksarmee müssen die spirituelle Bewegung Falun Gong im Visier haben“ zusätzlich zu anderen Gruppen, die von Jiangs Regime als gefährlich oder „destabilisierend“ eingestuft werden.

Nach Schätzungen der chinesischen Regierung aus den Jahren 1998/99 praktizierten in China ca. 100 Millionen Menschen Falun Gong; somit betrifft diese Verfolgung jeden dreizehnten chinesischen Bürger – hierin nicht eingeschlossen die zahlreichen Familienangehörigen der Falun Gong- Praktizierenden, die seit Juli 1999 ebenfalls zur Zielscheibe der Verfolgung wurden.

Eine Wiederholung der Geschichte?

Wie das Propagandaministerium von Dr. Joseph Goebbels, ist auch Jiang Zemins staatliche Propagandamaschinerie ein fein abgestimmter Apparat, der in großem Rahmen die Bevölkerung täuscht und seine eigenen Verbrechen vertuscht. Dadurch bleiben viele Einzelheiten über die Verfolgung von Falun Gong im Verborgenen.

Ende Dezember wurden Berichten zufolge wieder Menschen in China für ihre friedlichen Versuche verurteilt, die Hintergründe der Verfolgung, sowie die Lügen und Verleumdungen über Falun Gong aufzudecken, die die Propaganda des Jiang Regimes verbreitet.

Es liegt in der Verantwortung der Internationalen Gemeinschaft, ein friedliches Ende dieser Herrschaft des Terrors gegen ehrenhafte Menschen herbeizuführen. Wir dürfen nicht auf eine Klarstellung durch die Geschichte warten.

Hintergrundinformation

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine friedliche Meditationspraxis, die ursprünglich aus China stammt und bereits in über 50 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird großer Wert auf die Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind. Seit 1999, dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong in China, gibt es bereits über 500 verifizierte Todesfälle. Regierungsinternen Quellen zufolge liegt die eigentliche Todesanzahl jedoch weit über 1.600. Hunderttausende wurden festgenommen, über 100.000 Praktizierende zu Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren.

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