Ein Brief an meine Freunde

Vorwort: Diesen Brief habe ich an eine meiner Freundinnen gerichtet. Sie versteht etwas von Dafa und weiß auch über die Verfolgung Bescheid.

Sie hat Fa-Erklärungen zum Teil von Kassetten gehört und fand sie sehr gut. Sie meinte aber, sich nach dem Fa, dem kosmischem Gesetz, zu richten, zu schwer sei. Ich dachte zuerst, dass wir zur Zeit nur die Wahrheit zu erzählen brauchten und ich mich mit ihr weiter nicht zu beschäftigen brauchte. Sie hätte keinerlei schlechte Meinung über Dafa und würde wahrscheinlich in nächster Zeit anfangen, Dafa zu kultivieren. Ihr Gesundheitszustand ist aber sehr schlecht. „Etwas kann nicht stimmen,“ dachte ich, „Sie scheint etwas von mir zu erwarten.“ Daraufhin schrieb ich den folgenden Brief an sie. Später rief sie mich an und sagte, dass sie sehr gerührt von dem Brief sei und beim Lesen geweint habe. Sie nehme sich vor, in den Ferien die Übungen mitzumachen.

Was ich verstanden habe: Wir sollen nicht vergessen, unseren Freunden und Verwandten zu helfen. Sie haben eine außergewöhnliche Schicksalsverbindung mit uns. Sehr wahrscheinlich betrachten sie uns als ihre einzige Hoffnung.


Liebe XXX,

nun ist es schon halb 3 Uhr morgens. Aber ich bin gar nicht müde. Vielleicht findest Du es sehr komisch: Wer schreibt denn heutzutage noch Briefe, schon gar nicht, wenn man zusammen in der selben Schule lernt. Diesen Brief wollte ich schon lange schreiben, denn einiges lässt sich schriftlich besser ausdrücken.

Nach dem Telefonat mit Dir von gestern Abend fühlte ich mich ziemlich bedrückt. Jedes Mal, wenn ich von Deiner Krankheit höre, werde ich traurig. Als ich erfuhr, dass Deine Nase wieder blutete, wollte ich weinen. Ich vermag nämlich nicht, Dir zu helfen. Aus Erfahrung weiß ich, wie grausam eine Krankheit für Menschen sein kann.

Ich war oft krank in meiner Kindheit. Wenn ich Fieber hatte, war ich nicht in der Lage, genug Kraft zum Sprechen aufzubringen. Häufig trank ich Kräutersuppe mit Tränen zusammen. Ich war einfach körperlich schwächer als andere Leute. Ich hatte keine andere Wahl als die bittere dunkelbraunfarbige Suppe zu trinken. Mein Leiden tat meinen Eltern sehr weh. Meine Mutter drückte mich oft fest an ihre Brust und klagte: „Laß mich (die Krankheit haben) leiden, aber bitte nicht meine Tochter.“ Damals glaubte ich, dass Krankheit und Medizin mich mein ganzes Leben lang begleiten würden. Ich habe bis 1998 nicht gewusst, wie man sich ohne Krankheit fühlt. Die Hoffnung, ohne Krankheit zu leben, hatte ich längst verloren. Liebe XXX, wenn Du von Deinem Gesundheitszustand redest, denke ich an meine vergangenen Schmerzen zurück. Deine Leiden sind mir so hautnah.

Dass wir uns kennergelernt haben, ist vorherbestimmt, denke ich. Manches im Leben scheint zwar ein Zufall zu sein, ist aber wohl arrangiert. Du bist hier meine beste Freundin, fast wie eine Schwester. Ich hoffe so sehr, dass Du eines Tages keine Kräutersuppe mehr zu trinken brauchst, Deine Nase nicht mehr blutet, stattdessen aber Deine Gesundheit blüht.

Du hast mir gesagt, dass Du bist, wie unser Meister beschreibt: „In diesem Leben sich nicht um die Angelegenheiten des nächsten Lebens kümmern“. Selbst wenn es so wäre, würdest Du doch ein gesundes, friedliches Leben in der Gegenwart haben. Vielleicht sagtst Du: „Ich kann nichts dafür, Menschen sind so geboren.“ Ich habe früher ähnlich gedacht. Ich glaubte überhaupt nicht, dass irgendetwas meine Nasenentzündung heilen könnte. Die Tatsachen aber haben mich eines Besseren belehrt. Nachdem ich im September 1998 ein paar Mal die Falun Gong-Übungen mitgemacht hatte, konnte ich wieder durch die Nase atmen. Seitdem fühle ich mich sehr wohl und warm bei der Übung. Ich kam gerade mit dem Falun Gong in Berührung. Was Falun Gong ist, wusste ich eigentlich noch nicht genau. Jedenfalls wurde meine Nasenentzündung unmerklich geheilt. Das ist schon 4 Jahre her. Seit der Zeit bin ich nicht ein einziges Mal krank gewesen. Ich konnte das zuerst selbst nicht glauben. Liebe XXX, 1 oder 2 Jahre ohne Krankheit zu leben ist üblich, aber nicht 4 Jahre. Wenigstens wird ein Mensch noch Erkältungen haben. Aber auch die hatte ich nicht. Ich bin aber nicht der einzige Fall. Dasselbe ist hundert Millionen Menschen geschehen. Was ich Dir hier erzähle, ist mein persönliches Erlebnis.

Unser Meister sagt im Jingwen „Fa- Erklärung in Westamerika“ vom 21.02.1999: „Das Fa ist das Beste, was du verschenken kannst. Wie viel Geld du auch immer einem Menschen gibst, das wird ihm höchstens ein angenehmes Leben verschaffen. Aber wenn du ihm das Fa gibst, wird er mit ewigem Glück versorgt. Was kann besser sein als das Fa!“

Nun kannst Du sicherlich besser verstehen, weshalb ich zu Deinem Geburtstag nichts anderes als eine Karte geschickt habe. Mein einziger Wunsch ist, dass Du gesund und friedlich leben kannst.

Trotz Streben kann man nicht alles erlernen und besitzen. Den durch Bemühung erworbenen Reichtum kann man beim Sterben nicht mitnehmen. Geburt, Alter, Krankheit und Sterben sind nicht zu vermeiden. Jeden Tag kann man Unangenehmem begegnen. Materieller Reichtum kann aber eine ermüdete Seele nicht trösten. Außerdem befindet man sich immer in einer gewissen Unsicherheit. Das Leben ist nämlich unberechenbar. Keiner weiß, was und wann einem etwas passieren wird.

Du hast noch Fragen über Falun Gong. Du sagst: „Wenn das Praktizieren in China nicht erlaubt ist, könntet ihr doch zu Hause die Übungen machen. Warum praktiziert ihr hingegen im Park?“ Weißt Du, meine liebe Freundin, wenn ein Mensch seine Lebensbestimmung gefunden hat, kann ihn wirklich nichts zu ihrem Verzicht zwingen. Das ist meiner Ansicht nach eher eine Verkörperung starken Willens. Liebe XXX, um deinetwegen solltest Du es einmal mit Falun Gong versuchen. Das wird Dir nur Vorteile bringen. Falun Gong hat nur 5 Übungen, die sehr einfach zu lernen sind. Du kannst sowieso den Lotossitz und hast keine Schwierigkeit mit der Meditation. Wenn du zu viel zu tun hast, brauchst Du nur 1 Übung zu machen. Magst Du nicht im Park die Übung machen, kannst Du sie zu Hause genauso tun. Darüber hinaus kannst Du Dich allmählich nach den Prinzipien von Falun Gong (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht) richten. Nach einiger Zeit schauen wir mal, ob es Dir besser geht.

Ich hätte Dir noch Vieles zu sagen. Bis zum nächsten Mal.

21.11.02