National Post Artikel (Kanada): Falun Gong verdient Unterstützung (Auszug)

(National Post) Die Regierung in Peking wünscht sich von der Olympiade 2008 dasselbe was Japan mit der Olympiade 1964 erlangt hat: Die allerbesten Attribute des Landes vorzeigen und beweisen, dass es einen Platz innerhalb der Völkergemeinschaft verdient. Das heißt, dass die Olympiade jedem die Gelegenheit des Jahrhunderts bietet, der China einen Impuls in Richtung Freiheit zu geben wünscht. Angenommen, die Menschenrechte in China würden auf dem jetzigen Level bleiben, dann könnten internationale Aktivisten die Olympiade als Chance sehen, alle düsteren grauenhaften Begebenheiten aufzudecken. Oder vielleicht könnte nur eine simple glaubwürdige Drohung, China in 2008 zu blamieren, für langfristige Verbesserungen sorgen.

Anhänger von Falun Gong sind die bekanntesten unter den vielen Gruppen der offiziell verfolgten Chinesen. Die Regierung hat ihre spirituelle Praktik verboten mit der dubiosen Begründung, dass sie eine gefährlicher, Aberglaube verbreitender Kult sei, der die soziale Stabilität gefährde. Übersetzt heißt dies, dass die chinesische Führung keine Organisation dulden kann, die, auch wenn sie noch so unschuldig ist, politisch nicht beeinflussbar ist. Falun Gong Anhänger werden geschlagen, gefoltert, in Arbeitslager gesteckt und in psychiatrischen Anstalten eingesperrt. In der ganzen Welt stehen sie schweigend vor chinesischen Konsulaten und Botschaften, sie sind lebendige Sinnbilder des Widerstands gegen ein Regime, das selbstgefällig glaubt, es könnte willkürliche Misshandlungen verüben und für immer ungeschoren davonkommen. Mit ihren Mahnwachen bitten Falun Gong Praktizierende bei dem Teil der Menschheit, der in Freiheit lebt, friedlich um Hilfe.

Sie verdienen Unterstützung. Warum sollten die Athleten der Welt, die in 2008 ihren Beitrag zu Chinas Prestige leisten dürften, sich nicht als ihre persönliche Sache für Falun Gong einsetzen? Sie könnten damit beginnen, ihre Sympathie zu bekunden, indem sie den Mahnwachen von Falun Gong regelmäßig beiwohnen. Sie könnten Unterstützungsbriefe schreiben an Anhänger, die in China verhaftet sind, Gespräche über das Thema Falun Gong mit jedem chinesischen Diplomat in der Welt fordern und dieses Thema ansprechen, wann immer sie aus irgendeinem Grund chinesische Beamte treffen.

Sie könnten ankündigen, dass sie, falls China sein Verhalten nicht ändert, am Eröffnungstag im Jahr 2008 in das Olympiastadion in Peking einmarschieren, sich auf dem Feld versammeln, und die langsamen Meditationsübungen im Stil von Falun Gong vorführen während viele Billionen Fernsehzuschauer dabei zuschauen. (Damit könnten sie schon jetzt als Zeichen der Solidarität bei den Sportlertreffen beginnen.) Dafür würden sie keine Genehmigung ihrer Regierungen benötigen, sondern lediglich ein stillschweigendes Einverständnis.

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