Die Einheit der Falun Gong Praktizierenden ist unzerstörbar

meine Erfahrungen von der Teilnahme am Familienrettungsprogramm

(Clearwisdom.net) Am Morgen des 17. Dezember 2001 erhielt ich einen Anruf von einem Freund aus China. Er berichtete mir, dass Mitarbeiter des „Büro 610“ meine Mutter verhaftet hatten, als sie auf dem Weg zur Polizeistation war um einen Reisepass zu beantragen. [Das „Büro 610“ wurde von der chinesischen Regierung eingerichtet, um Falun Gong zu verfolgen. Es hat uneingeschränkte Macht über alle Verwaltungsebenen der KP ebenso wie über die Politische und Juristische Gewalt.] Ihr verbleib war nicht bekannt. Ich fühlte mich, als würde der Himmel zusammenstürzen. Es geschah an einem Samstag und ich musste arbeiten gehen. Bei der Arbeit sandte ich, egal wie, Aufrichtige Gedanken aus. Ich konnte nicht normal arbeiten. Nachdem wir am Nachmittag vor dem chinesischen Konsulat zusammen Aufrechte Gedanken ausgesendet hatten, überlegte ich mit einigen Praktizierenden, was zu tun sei. Damals kannte ich von vielen Praktizierenden noch nicht einmal die Namen. Die Verwandten einiger anderer Praktizierender aus Toronto waren auch gesetzeswidrig inhaftiert worden. Andere wurden obdachlos, um der Verfolgung in China zu entgehen. Die Mutter eines Praktizierenden war in dem berüchtigten Masanjia-Arbeitslager. Dennoch gab es keinen Praktizierenden vor Ort, der für die Koordination der Rettungsbemühungen zuständig war. Wir waren uns nicht sicher, wie wir damit umgehen sollten. Aber wir alle erkannten, dass wir unsere persönlichen Erfahrungen nutzen sollten, um der Welt die Wahrheit zu erklären. Die Verhaftung meiner Mutter war ein Beweis der grausamen Verfolgung von unschuldigen Praktizierenden durch das Jiang Zemin-Regime. Die Praktizierenden hatten diesbezüglich viele verschiedene Gedanken. Wir beschlossen Unterschriften zu sammeln, um diese der Regierung zu zeigen, so dass diese hilft, meine Mutter freizubekommen. Einige Praktizierende erinnerten uns freundlich daran, nicht noch mehr Druck auf die chinesischen Praktizierenden aufzubauen.

Damals nahm ich nicht an vielen Aktivitäten zur Fa-Berichtigung teil, außer an dem wöchentlichen lernen des Fa in der Gruppe oder einigen größeren Übungsveranstaltungen. Ich kannte die anderen Praktizierenden nicht gut. Aber nachdem sie von der Verhaftung meiner Mutter gehört hatten, standen mir viele hilfreich zur Seite. Ein taiwanesischer Praktizierender machte postwendend zwei Ausstellungsplakate mit Bildern der Geschichte meiner Mutter und mir. Wissend, dass ich die Ausstellungsplakate mit in das oft verregnete Europa nehmen würde, laminierte der Praktizierende sie für mich und ermutigte mich noch über Telefon. Sobald sie wussten, wo meine Mutter festgehalten wurde, fingen einige Praktizierende an, die Polizei dort anzurufen und ihnen die Wahrheit zu erklären.

Während des Frühlingsfests wurde eine große Anzahl von Briefen an Regierungsbüros, Gewerkschaften und andere Organisationen geschickt. Eine der Organisationen von Ontario veröffentlichte die Geschichte meiner Mutter auf ihrer Webseite und forderte die Leser auf, Briefe an das Außenministerium zu schicken, um die Regierung zu bitten meine Mutter zu retten. Praktizierende in Taiwan sammelten Unterschriften und schickten uns bald zahlreiche Listen. Im Mai schrieb mir der kanadische Außenminister Herr Bill Graham, dass er die kanadische Botschaft in China informiert habe, so dass diese Kontakt mit der chinesischen Regierung aufnehmen konnte.
Die Situation begann sich zu verändern. Meine Freunde in China erzählten mir, dass sie begonnen hatten meine Mutter im Arbeitslager zu besuchen und mit ihr anhand einfacher Notizen kommunizierten. Zu dieser Zeit wurden mehrere Verwandte von Praktizierenden aus Toronto in China verhaftet und widerrechtlich verurteilt. Nach der Falun Dafa Konferenz in Boston erkannten alle Praktizierenden den Wandel im kosmischen Klima. Der Meister sagte in der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Boston“:

„Jeder Dafa-Jünger hat bei der Fa-Bestätigung und Errettung aller Wesen sehr aktiv gearbeitet. Dies hat der Meister gesehen. Das ist das, was die heutigen gewöhnlichen Menschen nicht schaffen können. Unsere Praktizierenden außerhalb von China haben sich alle mit voller Kraft eingesetzt, jeder tut in der Zeit der Fa-Berichtigung das, was er tun soll. Was die Praktizierenden in China angeht, sie haben ihre Handlungsweise; was die Praktizierenden außerhalb von China angeht, ihr habt eure Handlungsweise. Ihr seid alle großartig. Es ist nicht so, dass alle die gleiche Arbeit machen müssen, jeder tut in seiner Umgebung das, was er als ein Dafa-Jünger tun soll. Ihr tut das aus eigener Initiative und aus eurem Herzen, jeder Jünger ist dabei, das Fa zu bewahren und alle Wesen zu erretten, wirklich wie ein Teilchen des Dafa.“

Damals ergriffen einige Praktizierende spontan die Initiative und schlugen die Gründung eines Rettungsprojektes für Familienangehörige vor.

Wir hatten zuvor schon oft über den „einen Körper“ der Praktizierenden in Toronto diskutiert. Wenn man uns Praktizierende einzeln betrachtet gibt es nicht viele herausragende Personen. Aber unsere Stärke liegt darin, dass sobald wir eine Entscheidung getroffen haben, sich ihr jeder aus ganzem Herzen widmet, unabhängig unterschiedlicher Meinungen, die manche haben mögen. Dies zeigte sich auch wieder während der Gründung unseres Rettungsprogramms für die Familienangehörigen.

Die Praktizierenden, die für die Herstellung von Ausstellungsplakaten zuständig waren, machten ein Plakat über jeden Familienangehörigen, der in China verfolgt wurde. Die älteren weiblichen Praktizierenden, die in Chinatown die Wahrheit erklärten, nahmen die Bilder von verfolgten Angehörigen und gingen mit ihnen zu jeder Ecke der Stadt um Unterschriften zu sammeln. Die TV-Gruppe machte Dokumentarfilme über das Rettungsprojekt und stellte sie ins Internet, so dass unsere Stimme auf der ganzen Welt zu vernehmen war. Die Mediengruppe gab immer wieder Pressekonferenzen, so dass die englisch- und chinesischsprachigen Medien von der Vielzahl der Verfolgungsfälle in unmittelbarer Nähe schockiert waren. Die Praktizierenden, die Politikerarbeit machten, schlossen viele Kontakte mit der lokalen Regierung und dem Parlament. Die Praktizierenden, deren Verwandte in China verfolgt werden, sprachen in dem „Parliament Hill“ (Parlamentgebäude in der kanadischen Hauptstadt) und deckten die blutige Verfolgung an Falun Gong-Praktizierenden in China auf.

Die großen Medien, wie Voice of America, Radio Free Asia und CBC berichteten oft in einer unterstützenden Art und Weise von Fällen der Verfolgung. Viele Abgeordnete verurteilten die blutige Verfolgung und forderten die Kanadische Regierung auf, sich direkt bei der chinesischen Regierung für ein Ende der Verfolgung einzusetzen. Einige Praktizierende entwarfen Postkarten mit den Bildern von verfolgten Praktizierenden und verteilten diese an die Menschen. Diese Postkarten wurden bald darauf unterschrieben an den kanadischen Premierminister und das Außenministerium geschickt. Sie alle zeigen eine starke und klare Stimme: „Stoppt sofort die Verfolgung und lasst unsere Verwandten bald heimkehren!“

Zu dieser Zeit schloss ich mich den freiwilligen Helfern des Radiosenders an. Es wurde ein Programm gestaltet, das die Großartigkeit der Praktizierenden zeigt, die Dafa unter Einsatz ihres Lebens und im Angesicht der nun schon drei Jahre andauernden brutalen Unterdrückung bewahren und bestätigen. Einige Praktizierende und ich interviewten viele der Praktizierenden, die in China widerrechtlich inhaftiert worden waren oder Verwandte hatten, die in China verfolgt werden. Ihre selbstlose Beständigkeit im Angesicht des Bösen bewegte mich sehr. Während des Prozesses der Programmgestaltung wurde mein Herz gereinigt und meine Kultivierungsebene erhöht. Ich praktiziere Falun Gong seit einem Jahr. Da ich nicht den Prozess der eigenen Kultivierung erlebt hatte, stolperte ich den Prozess der Fa-Berichtigung, unter Hilfe von Mitpraktizierenden, entlang. Dann fühlte ich, dass die großartige Aufgabe eines jeden von uns Dafa-Praktizierenden während der Zeit der Fa Berichtigung darin besteht, sich selbst wirklich in der Strömung der Fa Berichtigung zu positionieren, sich selbst zu einem Dafa Teilchen zu verschmelzen und, bevor die gewaltige Kraft der Fa Berichtigung ankommt, das großartige Gelübde, das wir dem Meister gaben, zu erkennen. Je tiefer ich in den Prozess der Fa Berichtigung eingehe, desto mehr Eigensinne, die ich fest beibehalten hatte, kann ich ablegen.

Seit ich mit der Arbeit für den Radiosender begonnen hatte, habe ich nicht mehr viel Zeit für das Rettungsprogramm gehabt. Da ich selbst ein Angehöriger eines verfolgten Praktizierenden bin fühlte ich mich deshalb immer unwohl. Die Praktizierenden, die sich um das Rettungsprogramm kümmerten, sagten mir: „Wir sind ein ganzer Körper, in dem jeder die Wirkung eines Dafa Teilchens in seiner Position manifestiert. Medienarbeit ist auch ein wichtiger Teil des Rettungsprogramms. Darüber hinaus gibt es im Dafa kein ich und du -- die Angelegenheit von einem ist die Sache von allen.“ So kam ich wieder zur Ruhe und konnte mich besser der Medienarbeit widmen.

Im August befragte der kanadische Außenminister Graham den chinesischen Außenminister Tang Jiaxuan während der Konferenz der „Association of Southeast Asian Nations“ zu Falun Gong.

Im September wurde auf Vorschlag der Kanadischen Praktizierenden das weltweite Rettungsprogramm für Falun Gong-Praktizierende (GMRPFGP) gegründet. Dies zeigt die Ausweitung des Rettungsprogramms von Kanada auf Länder in aller Welt und bildete einen mächtigen Körper durch den alle Praktizierenden weltweit die Rettung herbeirufen. Das T-Shirt mit zwei Händen, die ein Herz halten ist überall zu sehen. Die Zahl der Rettungsfälle wuchs von damals 12 auf heute über 100. Aus den Fa Grundsätzen heraus vorwärts schreitend können immer mehr Praktizierende frühere Bedenken ablegen, vorwärts schreiten und mit ihren persönlichen Erfahrungen die Wahrheit erklären, so dass mehr gute Menschen die Lügen der verleumdenden Propaganda erkennen können und das Böse wirksam gehemmt wird.

Die Praktizierenden der Telefongruppe machen Flyer über Verfolgungsfälle und faxen diese an die verantwortlichen Stellen in China. Sie rufen auch in den Arbeitslagern in China an und erzählen ihnen über das himmlische Gesetz der Vergeltung. All diese Aktionen treffen nicht nur wirklich das Böse, sondern ermutigen auch die Praktizierenden in China. Meine Mutter wurde im Frauenarbeitslager in Peking festgehalten. Jedes Mal, wenn Minghui.net darüber berichtete, hatte es dort große Auswirkungen. Die dortigen Polizisten waren sehr ängstlich und fragten meine Mutter wiederholt nach mehr Informationen. Meine Mutter sagte später, dass sie von den Praktizierenden in Übersee erfahren hat, die sie vor der Polizei retten werden.

Einer meiner Verwandten war sehr erfreut, mich bei einem Interview von Voice of America über Kurzwellenradio zu hören. Er rief im Arbeitslager an um meiner Mutter davon zu erzählen. Das Ergebnis ist offensichtlich. Man kann sich vorstellen was für eine große Ermutigung das für die Mitpraktizierenden in einem Gefängnis bedeutet, das alle Informationen zu blockieren versucht. Meine Mutter sagte zur Polizei: „Ich bin stolz auf meinen Sohn und seine Freunde!“ Die Mutter eines Praktizierenden wurde in dem berüchtigten Masanjia-Arbeitslager festgehalten. Die Praktizierenden ihrer Heimatstadt sahen die Informationen über das Rettungsprogramm in Übersee und hängten Flyer in allen Straßen der Stadt auf. Die Behandlung von vielen der inhaftierten Praktizierenden verbesserte sich. Noch mehr Ärger mit der internationalen Gemeinschaft fürchtend, registrierte das Pekinger Frauenarbeitslager alle eingesperrten Praktizierenden mit besserer Bildung und Verwandten in Übersee. Zu dieser Zeit wurde Wu Yanying, die Schwester der Torontoer Praktizierenden Wu Yanxia, aus Tianjin freigelassen. Dies war der erste Fall von vorzeitiger Freilassung, seit wir mit dem Rettungsprogramm begonnen hatten. Das hat alle Praktizierende in Toronto und weltweit sehr ermutigt. Es belegt, dass die Wahrheit nicht verborgen werden kann und dass das Böse in Wirklichkeit kein „würdiger“ Gegner ist, egal wie verrückt es sich auch zeigt.

Im Oktober gingen die Praktizierenden Lin Shenli und Li Jinyu aus Montreal und ich nach Texas um den Amerikanischen Praktizierenden beim Rettungsprogramm beizustehen. Innerhalb einer Woche besuchten wir die Regierung und die Medien in den wichtigsten Städten in Texas. Wir waren über das gute Ergebnis der einzelnen Pressekonferenzen sehr erfreut. Wir seufzten: „Das kosmische Klima hat sich wahrhaftig geändert!“ Bald darauf begannen die Straßentouren „Rettet unsere Familienmitglieder und bringt sie nach Hause.“ Vier Gruppen von Autos starteten aus verschiedenen Städten der USA und Kanada und fuhren nach Texas. Diese großartige Aktion und die Praktizierenden mit verfolgten Angehörigen erweckten das Interesse der Medien. Kurz bevor die Autos aus Toronto losfuhren, wurden der Vater und der Bruder eines Praktizierenden aus der Provinz Shandong freigelassen. In den USA wurde die Geschichte von Wang Zhiwen und Zhou Xuefei überall bekannt. Dann kamen die japanischen Praktizierenden, die mit Yoko Kaneko nach China gegangen waren. Dai Zhizhen und Zhang Cuiying kamen von Australien. Ich interviewte Li Jinyu aus Montreal: „Im letzten Jahr um diese Zeit hast du den SOS Marsch gemacht, um deinen Ehemann zu retten. Heute lauft ihr beide auf diesem Marsch und bittet um die Rettung der Praktizierenden in China. Was möchtest du den Zuhörern sagen?“ Sie sagte „Dieses Ereignis lässt mich fühlen, dass Güte und Aufrichtigkeit nicht unterdrückt werden können.“

Noch ermutigender ist, zu dieser Zeit verabschiedete das Kanadische Parlament einstimmig eine Aufforderung, in der die Freilassung von dreizehn Angehörigen von Praktizierenden aus Toronto gefordert wurde, darunter auch die Freilassung meiner Mutter. In der Zwischenzeit startete das Rettungsprogramm auch in Ländern außerhalb Nordamerikas. Immer mehr Praktizierende schlossen sich an. In Australien, Japan und Europa wurden die Stimmen, die uns unterstützen immer stärker. Wir sehen, dass das nicht nur eine Sache von ein paar Familienangehörigen ist. Die Verfolgung geht immer noch weiter. Über 100.000 Praktizierende sind immer noch in China inhaftiert. Ein Rettungsprogramm mit größerem Umfang wird gerade besprochen.

In letzter Zeit gab es einige gute Nachrichten. Vor Weihnachten wurde, was unsere Freude über das Neue Jahr noch schöner machte, Peng Tianxiong, die Schwester des Praktizierenden Peng Tianying aus Toronto frühzeitig freigelassen. Am fünften Tag des Frühlingsfestes 2003 kam meine Mutter, nach 14 Monaten im Gefängnis, sicher nach Hause zurück. Als wir telefonierten wussten wir nicht, was wir sagen sollten. Nach einem Moment der Stille sagte meine Mutter: „Ich weiß, dass minghui.net [1] mich gerettet hat. Bitte bedanke dich bei jedem in meinem Namen!“ In diesem Moment gab es keine wirkliche Entfernung zwischen uns. Ich fühlte, dass meine Mutter neben mir war. Hinter ihr standen hunderttausende chinesische Falun Dafa-Praktizierende. Es war 1.00 Uhr morgens und doch fühlte ich sehr klar wie helle Lichter mich umgaben! Zurückschauend auf über vierhundert vergangene Tage und Nächte, schienen sie nur wie ein kurzer Augenblick. Ich sah mich selbst, wie ich Schritt für Schritt im Dafa heranwuchs. Der „eine Körper“ der Dafa-Praktizierenden ist wie eine Familie. Von den Fußspuren, die unter den Augen unseres barmherzigen Meisters auf die neue Epoche zulaufen, ist eine von mir.


[1] Bezogen auf die wichtigen Nachrichten, die von der weltweiten Rettungsgruppe auf Minghui.net veröffentlicht wurden.