Provinz Hebei: Folter und Mord an Falun Gong Praktizierenden in der Polizeibehörde des Kreises Zhengding

1. Todesfall
Herr Zhao Fengnian, ein Kader der Ershilipu Industrie- und Handelsbehörde im Kreis Zhengding, ging am 29. April 2001 nach Peking, um dort für Falun Gong zu appellieren. Die Polizei schlug ihn brutal und fügte ihm Verletzungen zu. Personal von seiner Arbeitsstelle brachte ihn zurück und fuhr mit der Verfolgung fort. Am Abend des 5. Mai verschwand Zhao plötzlich von seiner Arbeitseinheit. Am 11. Mai fand man seine Leiche vergraben im Bett der Eisenbahnlinie zwischen Peking und Guangzhou. Eine Untersuchung ergab, dass sein Körper bereits seit zwei Tagen dort vergraben war. Sein Kopf war kaum noch erkennbar und sein Rücken, seine Schultern und der Bauch wiesen schwere Schwellungen auf. Seine Arbeitseinheit und die örtliche Polizeistation hielten die Nachricht streng unter Verschluss und zwangen seine Familie zur unverzüglichen Einäscherung seines Leichnams.


2. Brutale Folter

1) Im Juli 2001 nahmen Polizisten der Zhengding Polizeibehörde den Praktizierenden Bai Jing auf der Straße fest. Weil sie es nicht schafften, dass er andere Praktizierende bekannt gab, schlugen ihn die Polizisten solange schwer bis er das Bewusstsein verlor. Hu Jun, stellvertretender Leiter der Polizeibehörde und der Leiter des "Büro 610" [Anm.: Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.] beauftragten Zhang Ruiyu von der Politik- und Sicherheitsabteilung und den Fahrer Yu Ligang Bai Jing ins Kreiskrankenhaus zu bringen. Im Krankenhaus schrie eine der Krankenschwestern vor Angst auf, als sie seine Beine sah, die übersät waren mit Wunden von den Schlägen.

Nach 2 Monaten Inhaftierung wurde Bai von der Polizei direkt ins Zwangsarbeitslager gebracht – für drei Jahre. Er wurde später ins Shijiazhuang Zwangsarbeitslager gebracht. Bai gab das Praktizieren von Falun Gong nicht auf. Sie ließen ihn nach 8 Monaten frei, weil er behindert geworden war; die Muskeln seines linken Beines waren infolge der ihm zugefügten Folterungen verkümmert. Dennoch setzte die Polizei ihre Maßnahmen der Belästigung bei ihm Zuhause fort, was ihn schließlich dazu zwang, sein Heim zu verlassen, um weiterer Verfolgung zu entgehen.

2) Während des Frühlingsfestes im Februar 2000 machte sich Zheng Lanxia auf nach Peking um sich dort für Falun Gong auszusprechen. Die Polizei brachte sie zurück (in ihren Heimatort) und verhörte sie unter Anwendung von Folter von 1 Uhr nachts bis 5 Uhr morgens. Drei Polizeibeamte beteiligten sich daran sie auf den Mund zu schlagen, woraufhin dieser aufplatzte und blutete. Sie schlugen ihr mit einem Holzknüppel auch auf die Brust, den Rücken sowie Hände und Füße, was ihr am ganzen Körper starke Schwellungen verursachte. Sie erlitt extreme Schmerzen.

Der Polizeibeamte Zhang Ruiyu schlug ihr mit dem Knüppel so sehr auf die Hand, dass ein Fingerknochen dabei brach. Yu Ligang, ein anderer Polizist, schlug gegen ihre Brust und die Beine. Der Beamte Cai Shengli zwang sie nieder zu knien und er zwang sie auch in der Hocke zu kauern. Jetzt wurde Zheng Lanxia zu 4 Jahren verurteilt und sie wird im Untersuchungsgefängnis des Kreises Zhengding festgehalten.

3) Im Juni 2001 nahm die Polizei Song Jianmin, einen Kader des Kreisparteikomitees, zusammen mit seiner Frau Zheng Lanrui (Kader bei der Kreisregierung) in ihrer Wohnung fest. Die Polizei hatte bereits zahlreiche Male Gegenstände aus ihrer Wohnung beschlagnahmt. Dieses Mal stahlen sie Sachen im Wert von über 10. 000 Yuan [das durchschnittliche Monatseinkommen eines Arbeiters in der Stadt beträgt 500 Yuan], darunter Bargeld, einen Lieferwagen, einen Kopierer, einige alltägliche Gebrauchsgegenstände, ein Handy, Bilder von Familienangehörigen, persönliche Briefe, ein Tagebuch sowie einige Jadeskulpturen.

Vier Polizeibeamte verhörten das Paar getrennt voneinander und folterten sie dabei. Der Polizist Cai Shengli, stellvertretender Leiter der Politik- und Sicherheitsabteilung, fesselte Herrn Song die Hände auf den Rücken, die Handschellen zog er so eng, dass sie ihm tief ins Fleisch schnitten und er zweimal aufgrund der unerträglichen Schmerzen das Bewusstsein verlor. Dann trat Cai Herrn Song mit seinen schweren Lederstiefeln so heftig gegen das Schienbein, dass dieses brach. Das Blut lief ihm über die Hände und das Bein. Cai befahl dem Polizeibeamten Zhang Dongpin Herrn Song mit einem Holzknüppel zu schlagen. Dieser befolgte die Anweisung und schlug Herrn Song damit auf Rücken, Beine und das Gesäß, das schwarz und blau anschwoll. Nachts wurde er an einen Bettpfosten gefesselt – bis morgens 8 Uhr. Dann ging das Verhör weiter. Die Polizisten, die Herrn Song schlugen, bezogen auch Frau Jun Lihua, die Chefin der Politik- und Sicherheitsabteilung sowie den Fahrer Yu Ligang mit ein. Derzeit befindet er sich im Untersuchungsgefängnis des Kreises Zhengding, wo er eine 10-jährige Haftstrafe absitzt.

Die Polizisten schlugen immer wieder auf Frau Zheng Lanrui ein, bis sie sich in Lebensgefahr befand; dann schickten sie sie ins Untersuchungsgefängnis Zhengding. Im Gefängnis setzten sie die Misshandlungen fort und brachten sie später ins Kreiskrankenhaus. Sie ist jetzt bettlägerig und kann nicht mehr für sich selbst sorgen. Die Arbeitseinheiten der beiden haben die Lohnzahlung eingestellt. Auch gibt es derzeit niemanden, der sich um ihre vier Kinder kümmert. Sie sind in einer sehr schwierigen Lage.

An den Schlägen beteiligt waren: Hu Jun, stellvertretender Leiter der Polizeibehörde des Kreises Zhengding, Cai Shengli und Zhang Ruiyu, stellvertretende Leiter der Politik- und Sicherheitsabteilung, und Yu Ligang, ein Fahrer. Sie haben nicht nur über ein Dutzend Praktizierende geschlagen und verletzt, sondern sie haben auch die Familienangehörigen der Praktizierenden, einschließlich älteren Leuten und Kindern, geschlagen.