Eine Falun Gong praktizierende Familie ist wieder vereint, nachdem der Sohn drei Jahre unter der Verfolgung in China gelitten hat (Fotos)
(Clearwisdom.net) Bericht aus Epoch Times
Normalerweise ist es ein kein ungewöhnliches Ereignis, wenn ein Sohn aus China seine Eltern in den USA besucht. Für die Familie Chen aber, die in South Jersey lebt, war der 18. Juli ein unvergessliches Datum, weil sie ihren Sohn, von dem sie lange Zeit getrennt waren, wieder in die Arme schließen konnten.
Frau Chen Nifang, mit Tränen in den Augen, wirkte nach dem Treffen mit ihrem Sohn sehr glücklich und aufgeregt. "Bevor mein Sohn hier war, fragte ich mich, ob mein Traum wohl wahr wird. Ist dies wahr? Erst als ich am nächsten Morgen erwachte, und sah, dass mein Sohn noch da war, konnte ich es glauben. Es erschien mir so, als ob ein ganzes Jahrhundert vergangen war, seit ich ihn das letzte mal gesehen hatte. Ich wusste, dass er sehr viel gelitten hatte - via Internet hatte ich von den bösartigen Vorgängen im Tuanhe Zwangsarbeitslager in Peking erfahren. Natürlich habe ich nichts genaues erfahren können. Ich hatte keine Vorstellung von der Brutalität und dem Schrecken mit der die Verfolgung dort betrieben wird."
(Bild 2: Chen Nifang eine in China sehr bekannte Flötistin - hier beim Interview mit der Epoch Times) |
Vor drei Jahren wurde Chen Gang in seiner Wohnung verhaftet und wegen des Praktizierens von Falun Gong zu einjährigem Zwangsarbeitslager verurteilt. Er kam ins Tuanhe Zwangsarbeitslager in Peking, wo er unmenschlicher Behandlung und Folter ausgesetzt war. Nach einem Jahr war sein Zwangsaufenthalt um ein weiteres halbes Jahr verlängert worden, und auch nach seiner Freilassung wurde er weiter überwacht.
Chen Gang, 31 Jahre, war Manager der Logistikabteilung eines großen Joint Venture Unternehmens in Peking. Seine Ehefrau, Ms. Bai war ebenfalls in einem Joint Venture Unternehmen angestellt. Sein Vater, Chen Rutang, ist Cellist, und seine Mutter, Chen Nifang, ist Flötistin. Beide galten in China als erstklassige Künstler, und hatten vor ihrer Pensionierung im Jahre 1996, 33 Jahre lang in Chinas Central Philharmonic Orchestra gespielt. Seine ältere Schwester Chen Ying nahm die Chance, wahr in den USA, beim ersten Flötisten des Philadelphia Orchesters, Murray Panitz, zu lernen. Im Moment lebt sie in New Jersey, wo sie als Managerin tätig ist.
Chen Gangs Frau, Ms. Bai erinnert sich:" Es war am 25. Juni 2000 etwa 1.00 Uhr nachts, als jemand an unsere Tür klopfte. Etliche Polizisten drangen in unsere Wohnung und verhafteten meinen Mann und meine Schwiegermutter. Mein Vater fragte: Warum verhaftet ihr sie? Welches Gesetz haben sie gebrochen? Ein Dutzend von euch sind hier, warum kann mir keiner darauf antworten? Wohin bringt ihr sie? Sie antworteten, sie seien vom Chaoyang Bezirk in Peking. Sie würden seine Fragen innerhalb von 24 Stunden beantworten, aber auch nach 4 Tagen hatte uns keiner irgendwelche Gründe genannt. Am fünften Tag wurden wir darüber informiert, dass sie sich in Pekings 7.Polizeirevier befinden, es wurde uns nicht erlaubt sie zu besuchen."
Ms. Bai fuhr fort: "Zu dieser Zeit war das Leben nicht einfach. Wir wussten nicht, wo sich mein Mann und meine Schwiegermutter befanden. Wir wussten nichts über sie. Einen Monat später wurde meine Schwiegermutter entlassen und Chen Gang zu einjährigem Zwangsarbeitslager verurteilt. Drei Monate lang war uns kein Besuch gestattet. Erst im September bekamen wir eine Besuchserlaubnis. Während des Besuches waren wir durch eine Glasscheibe getrennt und mussten über ein Telefon kommunizieren, während Polizisten im Raum waren. Nach 10 Minuten wurden wir getrennt, ohne überhaupt eine Chance gehabt zu haben, irgendetwas zu besprechen. Während dieser 1 1/2 Jahre besuchte ich ihn jeden Monat. Es gab eine Zeit von 6 Monaten, wo ich ihn nicht besuchen durfte. Nach seiner Entlassung erfuhr ich von ihm, dass er während dieser Zeit so sehr geschlagen worden war, dass keine Familienangehörigen ihn so sehen sollten."
Was war nun der wirkliche Grund für die Verurteilung Chen Gangs zu einem Jahr Zwangsarbeitslager? Das ist immer noch unklar. Ein Beamter der Polizeiabteilung 7 sagte zu ihm: "Da gibt es etwas, das wir ihnen nicht sagen können. Wenn wir es ihnen sagen, würden sie fragen was ist das für eine Art Grund?" Chen Gang entgegnete: " Den einzigen Grund, den ich mir denken kann ist, dass ich einmal einige Falun Gong Praktizierende traf, um mit ihnen gemeinsam zu essen. Nur weil meine Mutter und ich am Übungsplatz dabei helfen die Übungen zu zeigen sind wir ohne legalen Grund verhaftet worden." Ms. Bai sagte: "Bis heute wurde uns kein Grund für die Verhaftung genannt. Wir erhielten auch keinerlei Nachricht über die Verlängerung der Haftstrafe. Wir erwarteten das Ende dieser "Strafe", und waren bereit ihn sofort nach Hause zu holen, als ich einen Anruf des "Büro 610" (eine speziell zur Verfolgung von Falun Gong eingerichtete Behörde) erhielt, in dem es hieß, die "Strafe" sei verlängert worden, und er wurde ein weiteres halbes Jahr festgehalten. Es gibt in China weder Regeln noch Gesetze.
Mr. Chen Gang berichtete:" Es ist schwierig für Menschen, sich die Dunkelheit im Tuanhe Arbeitlager in Peking vorzustellen. Wenn du dort bist, wirst du nicht länger wie ein Mensch behandelt. Es ist dir nicht erlaubt deinen Kopf zu heben, du musst deinen Kopf so tief wie möglich beugen. Wenn du an deinem Glauben festhältst, wenden die Menschen dort jede erdenkliche Methode an, um dich zu foltern. Sie versuchen dir jede Minute Leid zuzufügen. Sehr häufig ist man Beleidigungen, Angriffen und Körperverletzungen ausgesetzt. Während der ganzen Zeit wenden sie Elektrostäbe an. Andere Insassen ertrugen den Schock durch die Anwendung eines Elektrostabes nicht; um Falun Gong Praktizierenden am ganzen Körper Schmerzen zuzufügen benutzen sie 5 bis zu 11 Elektrostäbe. Jeder Elektroschock fühlt sich wie ein Schlangenbiss an, am Kopf empfindet man ihn wie einen Hammer-Schlag. Ständig wurden Praktizierende über längere Zeiträume so gefoltert. Diesen bösartigen Polizisten gefiel es, Praktizierende an besonders empfindlichen Stellen, wie Kopf, Brust und Intimbereich mit Elektrostäben zu traktieren. Das Fleisch der Praktizierenden war durch diese Folter oft so verbrannt, dass es wie geröstet aussah, bei einem Praktizierenden waren sogar die Knochen zu sehen. Es war ein grauenhafter Anblick."
"Die Polizisten befahlen den kriminellen Insassen die Praktizierenden zu schlagen und physisch zu quälen, und sie über lange Zeiträume am einschlafen zu hindern. Den Praktizierenden, die sich verweigerten, sich "umdrehen" zu lassen, wurden nur 2- 3 Stunden Schlaf pro Tag erlaubt. Als ich mich an 15 aufeinanderfolgenden Tagen weigerte, mich "umdrehen" zu lassen, war es mir nicht erlaubt, zu schlafen oder ein Bett nur zu berühren. Sobald ich meine Augen schloss, wurde ich geschlagen oder getreten. Zwei Gruppen von Personen wechselten sich bei meiner Bewachung ab. Ich wurde auch zu schwerer körperlicher Arbeit gezwungen."
Ms. Bai sagte: "Als ich Anfang Oktober hörte, dass Chen Gang seit 10 Tagen nicht geschlafen hatte, konnte ich nur noch weinen, mir verschlug es regelrecht die Sprache. Als ich dann den Aufsichtsbeamten des Arbeitslagers anrief und ihm schrieb, bekam ich keine Antwort."
Chen Gang fuhr fort: "Eine weitere Form der physischen Folter wird `Militärische Hocke´ genannt. Man wird gezwungen auf einem Bein so in die Hocke zu gehen, dass das Knie nicht den Boden berührt. Das komplette Gewicht lastet auf den Zehen eines Fußes. Nach nur 10 Minuten hat man ein Gefühl, als steckten Nadeln und Reißzwecken im Bein. Sie zwingen Falun Gong Praktizierende diese Haltung stundenlang durchzuhalten, was sehr schmerzvoll ist, über so einen langen Zeitraum. Wenn du in Ohnmacht fällst, bist du einer weiteren Runde von Schlägen und Beschimpfungen ausgesetzt." Er sagte:" Weil ich mich weigerte, meine Meinung zu ändern und auch keine Falun Gong verleugnenden Bücher las, weil ich immer ihre bösen Taten, wie das Schlagen und Quälen der Praktizierenden aufdeckte, brachten sie mich in eine Abteilung, die intensiv überwacht wurde, und jeder Besuch meiner Familie wurde untersagt."
"Die Gefängniswärter befahlen den anderen Insassen, uns häufig zu verprügeln. Einmal war ich durch die Schläge am ganzen Körper verletzt und mein Gesicht entstellt, dann fesselten sie meine Hände auf dem Rücken und schnürten mir Beine und Füße fest zusammen. Mit großer Kraftanstrengung banden sie meinen Kopf an meine Beine, steckten mich in einen Waschtrog und schoben mich unter ein sehr niedriges Bett. Dann setzten sich einige Leute auf das Bett, um es nach unten zu drücken. Ich wurde so zusammen gedrückt, dass es mir nicht möglich war zu atmen, hatte das Gefühl zu ersticken und wäre beinahe gestorben. Hinterher konnte ich 2 Wochen lang nicht mehr gehen, so dass ich von anderen umhergetragen wurde. Einem anderen Falun Gong Praktizierenden, Mr. Lu Chanjung, wurde bei der Anwendung dieser Folter das Rückgrat gebrochen, er ist jetzt gelähmt."
"Weil ich Mr. Lus Fall meldete und bezeugte, musste das Büro des Zwangsarbeitslagers Nachforschungen anstellen, deshalb durfte mich meine Familie oftmals nicht besuchen und meine Haftstrafe wurde um ein weiteres halbes Jahr verlängert. Wieder wurde ich in die intensiv überwachte Abteilung gebracht. Nach wie vor befinden sich die am stärksten an dieser Folter beteiligten Polizisten auf freiem Fuß, bestraft wurden nur einige Insassen, die auf Befehl gehandelt haben.
"Die Regeln für Erziehung durch Zwangsarbeit lauten, wenn eine einjährige Strafe beendet ist, kann sie um 6 Monate bis zu einem weiteren Jahr verlängert werden. Um die Praktizierenden dazu zu zwingen, die Kultivierung aufzugeben, werden sie nach der einjährigen Haftverlängerung an einen Ort gebracht, wo sie keiner hört oder sieht. Sie werden entkleidet, nass gemacht und mit mehr als einem Dutzend Elektrostäben geschockt. Wenn sie sich weiterhin weigern ihren Glauben aufzugeben, wiederholt die Polizei dasselbe am nächsten Tag. Sie wiederholen diese Folter, um die Praktizierenden von ihrem Glauben abzubringen."
"Die mentale Folter war so schlimm wie die physische Folter. Es war uns im Lager nicht erlaubt Falun Gong Bücher zu lesen oder die Übungen zu machen. Es wurde uns nicht einmal erlaubt zu schlafen, oder mit anderen Praktizierenden zu sprechen. Die bösartige Polizei befahl einer Gruppe von Menschen, frühere Praktizierende, die jetzt "erleuchtet" waren, sich ständig in unserer Nähe aufzuhalten, um allerlei Unaufrichtiges und Irreführendes auszustreuen. Sie zwangen uns Fernsehprogramme, Bücher und Zeitungen anzuschauen, in denen Falun Gong verleugnet wird. Sie machten es dir unmöglich, sich von der körperlichen und mentalen Folter zu erholen."
Am 25. Dezember 2001 wurde Mr. Chen Gang entlassen, doch man brachte ihn an einen Ort, wo er, unter Hausarrest gestellt, vom Büro des Nachbarschaftskomitees überwacht werden konnte. Erst am 4. Januar 2002 traf er zuhause ein, aber auch nach seiner Entlassung hatte er noch keine persönliche Freiheit. Jede Woche musste er, entweder telefonisch oder persönlich dem Nachbarschaftskomitee Bericht darüber erstatten, wo er gewesen war.
Chen Gang sagte: "Als ich in den USA ankam, fühlte ich mich frei und glücklich, denn die Praktizierenden in China haben ständig sehr viel Druck auszuhalten, ihr Leben ist schwierig. Die Unterstützung aus dem Ausland hat die Praktizierenden in China sehr ermutigt und hat eine starke Wirkung."
Ms. Bai sagte: "Im Vergleich mit anderen Praktizierenden ist die Verfolgung, der Chen Gang ausgesetzt war, nicht die schlimmste. Der Leiter des Zwangsarbeitslagers sagte, weil Chen Gang Verwandte in Übersee habe müssten sie abwägen."
Der Vater, Mr. Chen Rutang sagte: "Manche Menschen fragten mich, ist ihr Sohn immer noch im Gefängnis? Wenn sie so vielen Menschen davon erzählen, kann es nicht sein, dass er dadurch noch schwererer Folter ausgesetzt wird? Wir hatten an viele Zeitungen, Radiosender und Fernsehstationen die Fakten über die Verfolgung meines Sohnes und seiner Gefangenschaft weitergeleitet. Wenn wir als Familienmitglieder eines Opfers nicht an die Öffentlichkeit gehen - wer wird es dann tun? Wenn wir Gerechtigkeit wollen, müssen die Dinge beim Namen genannt werden. Wenn wir schweigen, wird die Verfolgung noch rücksichtsloser werden. Je lauter die internationalen Stimmen ertönen, desto mehr werden die Bösen in die Knie gezwungen, indem wir das tun, wird die Bösartigkeit sich verringern. Je mehr Menschen dies aussprechen, desto besser.
Irene, eine Einwanderin aus Russland, die in New Jersey lebt, war geschockt als sie von Mr. Chens Erlebnissen in China hörte. Sie sagt: "Ich bin so schockiert. Die Situation der Falun Gong Praktizierenden in China ist fürchterlich. Die Behandlung, unter der sie und ihre Familienangehörigen leiden ist unvorstellbar. Das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wir, die wir in den USA leben, sollten unser Bestes tun, um diese Verfolgung zu einem Ende zu bringen. Viele Beispiele haben gezeigt, dass die internationale Unterstützung für die Beendigung der Verfolgung eine große Rolle spielt."
Mr. Chen sagte: "Jiang und seine Bande sind so bösartig bei der Verfolgung von Falun Gong, ihn vor Gericht zu stellen ist eine Möglichkeit Gerechtigkeit wieder herzustellen. Es soll ihnen nicht länger erlaubt sein, willkürlich zu handeln. Wir sind sehr glücklich darüber, mit unserem Sohn wieder vereint zu sein. Trotzdem befinden sich noch viele Praktizierende in Gefangenschaft, auch der US Bürger (Charles) Li Xiangchun, der zwangsernährt und gefoltert wurde. Die Schwester eines Praktizierenden aus unserer Gegend befindet sich auch noch in Gefangenschaft, noch viele Falun Gong Praktizierende werden verfolgt. Auch wenn unsere Familie wieder vereint ist, werden wir noch stärker für die Praktizierenden in China Appelle öffentlich machen, denn nur die Stimmen außerhalb Chinas können für diese Praktizierenden sprechen, ihnen selbst ist es verwehrt. Der Internationale Appell hat die Kraft das Böse zurückzudrängen. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass verfolgte Falun Gong Praktizierende so schnell wie möglich wieder mit ihren Familien vereint sind. Ich glaube und hoffe, dass dieser Tag nahe ist."
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