Provinz Heilongjiang: Grausamkeiten im Daqing Arbeitslager

Um die „Umerziehungsquote“ von 95 % zu erreichen und als „fortschrittlichstes Arbeitslager“ bezeichnet zu werden, wendete das Daqing Arbeitslager verschiedene Foltermethoden bei Falun Gong-Praktizierenden an, um sie ‚umzuerziehen‘.

Im August 2002 folterten Wang Xichun, Leiter von Team Zwei, Zhang Mingzhu, Vizeteamleiter, der Polizist Wang Gang und Zhang Bo den Falun Gong-Praktizierenden Sui Honghai aus Taikang, indem sie ihn „einseilten.“

„Einseilen“, auch „Verbinden“ genannt, ist eine grausame Foltermethode, bei der den Opfern die Oberbekleidung ausgezogen wird und ein Nylonseil um die Schulter gewickelt wird, bis es ins Fleisch einschneidet. Dann werden die Arme nach hinten gezogen, mit beiden Händen verdreht nach oben. Die Daumen werden fest aneinander gepresst, so dass das Nylonseil mit dem am Nacken zusammengebunden werden kann. Auf diese Weise wird das Opfer steif und kann sich nicht bewegen. Anschließend treten die Wachen die Person zu Boden und alle paar Minuten heben sie sie an dem Seil hoch. Die Schmerzen sind so schlimm, als ob einem Salz in die Wunde gestreut wird. Es ist, als wird einem das Herz auseinandergerissen! Erst nach einer Stunde lösen die Wachen das Seil. Danach wird das ganze noch ein zweites oder ein drittes Mal wiederholt.

Alle fünf Wärter folterten Sui Honghai mit der Methode „Einseilen“. Sie brachen seine Arme als er bewusstlos war, so dass er jetzt für immer behindert ist. Später logen die Wachen die Leute schamlos an und behaupteten: „Sui Honghai hatte Osteoporose.“
Dieses Arbeitslager hat viele Falun Gong-Praktizierende mit der Methode des „Einseilens“ gefoltert.

Im Oktober 2002 stiftete der stellvertretende Leiter der zweiten Gruppe, Zhang Mingzhu, Verbrecher wie Jiang Yunxi an, den Falun Gong-Praktizierenden Li Jianlin zu foltern. Sie entzogen ihm für sieben Tage und Nächte den Schlaf. Jeden Tag musste er über 19 Stunden auf dem Boden hocken, damit er „Reue“ zeigte. Lis Beine schwollen stark an und er litt große körperliche und psychische Qualen.

Im November 2002 erklärten mehrere Falun Gong Praktizierende ihre Unterschriften auf dem „Umerziehungsbrief“, den sie unter Druck geschrieben hatten, für ungültig. Daraufhin begannen die Wachen sie wieder zu schlagen. Unter den am schwersten verfolgten waren die Praktizierenden Ma Yuliang, Feng Jingming und Fu Hongi. Am 25.,26. und 27. November misshandelten die Wachen diese drei Personen täglich von 8 bis 24 Uhr. Nachdem sie ausgezogen wurden, wurden sie mit kaltem Wasser überschüttet. Alle drei Praktizierenden fielen in Ohnmacht, bevor die Polizei die Folterungen beendet hatte und sie wurden in ihre Zellen zurückgeschleift.

Am 29. Dezember 2002 wurde He Huajiang, ein Praktizierender des Daqing Ölförderwerks Nr.6, in Gruppe 2 des Arbeitslagers gesteckt. Der Gruppenleiter Wang Xichun wies vier Gefangene (Wang Qinglin, Zhao Yanjun, Jiang Fa und Zhang Huayan) an, He Huajiang während der kältesten Wintertage in den Waschraum zu bringen. Um ihn „umzuerziehen“, öffneten sie die Fenster und schütteten kaltes Wasser über He Huajiang. Sie misshandelten und schlugen ihn, bis er, noch bevor er das Krankenhaus erreichte, um 23:30 Uhr starb. Die Folterungen konnte man deutlich im zweiten Stock hören. Sechs Personen sind bereit darüber Aussagen zu machen.
Herr He Huajiang war um 10 Uhr morgens in das Arbeitslager geschickt und noch am selben Tag zu Tode gefoltert worden. Später log das Arbeitslager schamlos und sagte Herr He sei an einem Herzinfarkt gestorben.
Herr He Huajiang ist nicht der erste Falun Gong-Praktizierende, der in diesem Arbeitslager ermordet wurde. Am 24. September 2000 wurde der Praktizierende Wang Bin, Computeringenieur beim Forschungsinstitut des Ölfeldes Daqing, von Team 2 zu Tode geprügelt. [Todesmeldung siehe: http://www.faluninfo.de/tnamensliste/tnamensliste54_69.htm#59].

Der Praktizierende Liu Hanxue aus Daqing wurde im Frühjahr 2003 in das Arbeitslager geschickt und drei Monate lang in Einzelhaft gehalten. Die Wachen benutzten die „Rädermethode“ [die Polizisten wechseln sich ab, den Praktizierenden unaufhörlich zu foltern] um Liu Hanxue zu foltern. Über drei Monate lang durfte er täglich nur 1,5 Stunden, zwischen 1.30 Uhr und 3 Uhr nachts schlafen.

Team 1 zwang Gefangene dazu, die Falun Gong- Praktizierenden mit Kot und Urin zu beschmieren. Im Winter durften die Praktizierenden keine Kleider und Schuhe tragen. Sie benutzten jede unmenschliche Methode, um die Falun Gong-Praktizierenden auszuschalten.

Einmal sagten der Leiter von Team 2, Wang Xichun, und der stellvertretende Gruppenleiter, Zhang Mingzhu, öffentlich im Arbeitslager zum stellvertretenden Leiter Wang Yongxiang, der für die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden verantwortlich ist: „Früher haben wir alles auf Ihren Befehl hin getan. In Zukunft, wenn irgendetwas passieren sollte, sollten Sie auch die Verantwortung für uns tragen.“
Der Leiter des Arbeitslagers, Ying Chengli, denkt immer noch, dass Wang Yongxiang nicht hart genug ist. Ying Chengli sagte einmal zum Verwaltungschef Han Qingshan: „Wir sind zwei böse Menschen! Wang Yongxiang ist unfähig! Wenn es jemanden gibt, der nicht überzeugt ist, den werde schlagen, dass er nach seinen Zähnen suchen muss!“

Dieses Arbeitslager erhielt den Titel „Fortschrittlichstes Arbeitslager des Jahres 2003“ aufgrund seines grausamen Vorgehens gegen Praktizierende.