Radio Free Asia: Menschenrechtsgruppe gibt bekannt, dass eine Falun Gong-praktizierende Mutter und ihr Baby im Arbeitslager gestorben sind

HONGKONG -- Eine Anhängerin der verbotenen spirituellen Falun Gong Bewegung und ihr acht Monate alter Sohn starben in einem chinesischen Arbeitslager, nachdem sie nach Peking gereist waren, um dort ein Bittgesuch bei der Zentralregierung einzureichen, sagte eine in der USA ansässige Menschenrechtsgruppe.

"Die Verfolgung von Kindern aufgrund der Glaubenseinstellung der Eltern ist eine grundlegende Verletzung der Rechte des Kindes.”

Liu Qing, Menschenrechte in China

Wang Lixuan und ihr Sohn, Meng Hao, aus der östlichen Provinz Shandong wurden am 22. Oktober 2000 auf ihrer Reise nach Peking inhaftiert, sagte die in New York ansässige Gruppe „Menschenrechte in China (HRIC)” in einer Stellungnahme.

"Die Mutter und das Baby starben am 7. November 2000in der Versandabteilung des Tuanhe-Zwangsarbeitslagers in Peking. Die Untersuchung des Leichenbeschauers ergab, dass der Hals sowie die Finger von Wang Lixuan gebrochen waren, ihr Schädel wies eine Fraktur auf und in ihrem unteren Rückenbereich befand sich eine Nadel”, heißt es weiter in der Stellungnahme.

Fünf dokumentierte Todesfälle

"Ihr Baby, Meng Hao, wies tiefe Wunden an Fußgelenken und am Kopf sowie Blut in der Nase auf. Man nimmt an, dass der kleine Meng Hao an seinen Fußgelenken kopfüber aufgehängt wurde”,sagte die Gruppe weiter.

Es heißt, dass mindestens fünf Kinder von Falun Gong Praktizierenden wegen der offiziellen Verfolgung ihrer Eltern ums Leben kamen, noch viel mehr befinden sich in schwierigen Verhältnissen, nachdem beide Elternteile aufgrund ihres Glaubens inhaftiert oder verurteilt wurden.

Sie zitierte die Weltweite Mission zur Rettung von Falun Gong Praktizierenden an, in dem sie anführte, dass viele minderjährige Falun Gong Praktizierende zur Umerziehung durch Zwangsarbeitslager verurteilt und gewaltsam Gehirnwäschen unterzogen wurden.

Andere wurden zu Waisen oder verloren die Fürsorge ihrer Eltern und verloren darüber hinaus ihr Recht auf Bildung, andere soziale Leistungen und ihre grundlegenden Menschenrechte, heißt es weiter.

Landesweite Unterdrückung

"Die Verfolgung von Kindern aufgrund der Glaubenseinstellung der Eltern ist eine grundlegende Verletzung der Rechte des Kindes nach international geltendem Gesetz”, sagte HRIC Präsident
Liu Qing in einer Stellungnahme.

"Die chinesische Regierung muss gewährleisten, dass kein Kind der Folter, Inhaftierung oder dem Verlust der Menschenrechte wegen des religiösen Glaubens der Eltern ausgesetzt wird”, sagte Liu.

Menschenrechtsgruppen schätzen, dass Hunderte von Falun Gong Anhängern ohne ein gerichtliches Verfahren in Gefängnisse und Zehntausende in Arbeitslager eingewiesen wurden.

China verbot Falun Gong im Juli 1999, nachdem die Gruppe vor dem Regierungsgebäude in Peking einen großen schweigenden Protest durchgeführt hatte.

In den offiziellen chinesischen Medien wurde Falun Gong seither verleumdet und dämonisiert, um die unmenschliche Verfolgung zu rechtfertigen.

Anhänger beschreiben Falun Gong als eine Zusammenstellung von hauptsächlich altertümlichen Praktiken, die durch körperliche Übungen und spirituellen Glauben der Selbstverbesserung dienen. Die Bewegung gibt an, mehrere Millionen Anhänger in China und weitere Millionen in anderen Ländern zu haben.

http://www.rfa.org/english/news/politics/2004/10/15/china_falun_gong/