Ich fordere die Freilassung meiner Schwiegertochter Xie Baofeng
Mein Name ist Zhu Shiying. Ich lebe im Dorf Xisanjia bei Qidaoquan, Stadt Chaoyang, Provinz Liaoning. Ich appelliere an Menschen aller Gesellschaftsschichten meiner Schwiegertochter Xie Baofeng zu helfen.
Seit ihrer Verhaftung am 3. April 2004 wird meine Schwiegertochter in der Shijiahetao Strafanstalt festgehalten. Vor kurzem hörte ich, dass sie in einem kritischem Zustand war, nachdem sie gefoltert wurde. Zu den für die Verfolgung von meiner Schwiegertochter verantwortlichen Institutionen zählen die Chaoyang Polizeiabteilung, das „Büro 610” (1) und die Nationale Sicherheitsabteilung.
Baofeng, die seit mehreren Tagen in einem Hungerstreik gewesen war, wurde zusammen mit einem Praktizierenden namens Jiang Wei in das „Lingyuan Krankenhaus für Umerziehung durch Arbeit” gebracht. Ohne ihre Familien zu benachrichtigen, führte das Personal dort einige medizinische Verfahren mit diesen zwei Praktizierenden durch. Nach diesen Prozeduren wurden sie zur weiteren Zwangsernährung und Gefangenschaft zur Strafanstalt zurückgeschickt.
Die beiden Praktizierenden sind immer noch im Hungerstreik. Ich mache mir große Sorgen um das Leben meiner Schwiegertochter, aber es werden sämtliche Nachrichten und Informationen über sie blockiert. Trotz meiner wiederholten Bitten wird es mir auch nicht erlaubt sie zu besuchen. Sie schickten die beiden Praktizierenden nach Lingyuan, um zu vermeiden, dass ihre Verbrechen aufgedeckt werden könnten. Ich war so traurig, dass ich nur noch weinen konnte. Als eine fast 70 Jahre alte Frau, bettelte ich sie gerade zu an und erklärte ihnen, dass es für mich sehr schwer war, von so weit her zu kommen, aber sie blieben unberührt. Nirgends konnte ich appellieren, also ging ich am 7. Juni zur Longcheng Polizeiabteilung und fragte nach meiner Schwiegertochter. Huang Dianxiang, der bei der Verhaftung von Baofeng dabei gewesen war, sagte mir: „Wir haben sie nicht festgenommen. Vielleicht wurde sie von einer anderen Polizeiwache verhaftet.” Er hat mich einfach so abgewimmelt. Da ich keine andere Wahl hatte, ging ich wieder zur Shijiahetao Strafanstalt. Sie sagten: „Sie müssen zahlen, um Ihre Schwiegertochter zu sehen.” Ich sagte: „Ich habe nur 20 Yuan.” Sie spotteten über mich: „Diese 20 Yuan reichen nicht einmal für eine Fahrt. Sogar ein Restaurantbesuch kostet über 300 Yuan, und wir haben im Krankenhaus 5.000 Yuan für eine Magenspiegelung bei Ihrer Schwiegertochter gezahlt. Sie müssen das bezahlen.” Jedes Mal, wenn sie ihren Mund aufmachten, forderten sie Geld von mir. Sie verlangten, dass ich für die Verfolgung zahlen sollte, die sie meiner Schwiegertochter angetan haben. Wieder wurde ich abgewimmelt.
Die Fälle dieser beiden Praktizierenden sind vor kurzem an die Shuangta Polizeiabteilung herangetragen worden. Es wurde gesagt, dass sie zu Gefängnis verurteilt würden. Ich bin über die Gesundheit meiner Schwiegertochter sehr besorgt, da die Behörden sich nur für ihren eigenen Gewinn interessieren und dem Wohl meiner Schwiegertochter keinerlei Beachtung schenken. Diese zwei Praktizierenden sind nun über zwei Monate eingesperrt. Jeden Tag warte ich darauf, sie wieder zu sehen.
Seit 1999 ist meine Schwiegertochter Xie Baofeng mehrmals festgenommen worden. Die Polizei kam oft zu unserem Haus, um sie zu belästigen und unser Leben völlig auf den Kopf zu stellen. Beim ersten Mal, als sie in Shijiahetao eingesperrt wurde, schlug die Polizei sie zusammen und beschimpfte sie. Nach 40 bis 50 Tagen wurde sie für über einen Monat in die Xidayingzi Gehirnwäscheklasse gesteckt. Später wurde sie zu zwei Jahren Zwangsarbeit im Masanjia Arbeitslager verurteilt. Die Bedingungen waren noch strenger. Baofeng erlitt alle Arten von Folter, ihr wurde nicht genug Nahrung gegeben, und sie wurde gezwungen, für über zehn Stunden täglich Schwerstarbeit zu leisten. Sie war dort über zwei Jahre.
Zu Hause fielen alle Arbeiten, einschließlich der Feldarbeit, auf mich zurück. Jeden Tag war ich so erschöpft. Im September 2001 wurde meine Schwiegertochter schließlich freigelassen. Aber im November 2001 wurde der 16. Nationale Parteikongress einberufen, und sie begannen nach Baofeng zu suchen, um sie zwingen, die „Garantieerklärung” (2) zu unterschreiben. Wir hatten keine andere Wahl als sie zu ermutigen, ihr Heim zu verlassen. Mein Sohn sagte: „Geh, schnell! Sie werden wieder Leute verhaften. Wenn Du verhaftet wirst, wirst Du wieder leiden.”
Nicht lang nachdem Baofeng von Zuhause weg war wollten der Parteisekretär des Dorfes, Li Shuxue, und eine Gruppe Polizisten sie verhaften. Deshalb konnte sie nicht mehr Zuhause bleiben. Die Haus- und Feldarbeiten blieben wieder an mir hängen. Ich habe mir so viele Sorgen um sie gemacht - Baofeng ist wie meine eigene Tochter! Sie war so kindlich und gut zur Familie. Ohne sie habe ich die Person verloren, auf die ich angewiesen war.
Ich weiß nichts über die gegenwärtige Verfassung meiner Schwiegertochter, angesichts all der Verfolgung, durch die sie gegangen ist. Ich dränge stark jene Leute dazu, Xie Baofeng sofort freizulassen. Ich bitte die Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong die Personen näher zu untersuchen, die an der Verfolgung von meiner Schwiegertochter beteiligt waren. Wenn die richtige Zeit kommt, werde ich sie bestimmt vor Gericht bringen. Gleichzeitig bitte ich jeden darum, ihr auf jede nur mögliche Weise zu helfen.
Xie Baofengs Schwiegermutter Zhu Shiying
Anmerkungen:
(1) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.
(2) In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben.
12. Juni 2004
***
Copyright © 2024 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.