Foltermethoden im Jiamusi Arbeitslager Provinz Heilongjiang (nachgestellte Szenen/ Fotos)

Als ich am Mittag des 11.Mai 2002 zu Hause schlief, brachen Polizisten des Büros 610 und der Polizeibehörde des Tangyuan Kreises sowie der Polizeistation der Shengli Gemeinde in meine Wohnung ein und nahmen mich fest. Ich wurde zur Polizeibehörde gebracht. Sie verhörten mich mit Hilfe von Folter. Vier Polizisten verprügelten mich abwechselnd. Zum Schluss sperrten sie mich in die Haftanstalt des Kreises Tangyuan ein. Am 16.Mai wurde ich ins Xigemu Arbeitslager in der Stadt Jiamusi verlegt. Mit der Beschuldigung „Störung der gesellschaftlichen Ordnung” wurde ich zu zwei Jahren „Umerziehung durch Arbeit” verurteilt.

Während der Inhaftierung im Arbeitslager wurde ich gezwungen, lange Zeit auf einem kleinen Hocker zu sitzen, Radio- und Fernsehsendungen mit Falun Gong verleumdendem Inhalt zu hören bzw. anzuschauen. Am 6.Oktober 2002 versuchte ich mit fünf anderen dort eingesperrten Falun Gong Praktizierenden, aus dem Arbeitslager zu fliehen. Es gelang uns nicht, wir waren deswegen noch grausamerer Folter ausgesetzt. Der Polizist Guo Gang schleppte mich ins Büro und ohrfeigte mich so stark, dass er mir zwei meiner Zähne. Anschließend sperrte er mich in eine Isolierzelle, legte mir eine Handschelle an, die an einem Eisenring am Boden gekoppelt wurde. Der Polizist Liu Zhongcai von der Verwaltungsabteilung fragte mich in der Isolierzelle, wer die Flucht initiiert hatte. Bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, gab er mir heftige Ohrfeigen. Nach mehreren Ohrfeigen konnte ich weder die Schmerzen empfinden noch etwas hören. Der Gefangene Jiang Guilong zog auf Anweisung der Polizei kräftig an meinen Ohren.


Die Fotos stellen nach der Beschreibung des Opfers die damalige Folterszene dar

Liu Zhongcai hörte erst mit den Ohrfeigen auf, als er vom Schlagen ermüdet war. So verbrannte er mit einem Zigarettenstummel meinen Handrücken, um mich zu einem Geständnis zu zwingen. Ich weigerte mich. Er schlug einen Holzhocker auf meinen Körper. Da ich trotzdem nicht nachgab, schlug er mit dem Hocker auf mein Kinn und meinen Hals ein. Am Schluss benahm er sich noch schurkisch und behauptete, ich hätte ihn geschlagen. Ich fragte ihn: „Wie konnte ich dich schlagen, wenn ich gefesselt bin?” Dann sagte er, ich hätte ihn gebissen. „Wie konnte ich dich beißen, wenn meine Zähne von dir ausgeschlagen wurden?”, erwiderte ich. Zu einer späteren Zeit wurde ich wieder ins Büro gebracht, in dem bereits mehrere Polizisten auf mich warteten. Sie setzten mich in einen Stuhl, banden mich fest und versetzten mir mit Elektrostöcken Stromschläge.