Details über die Leiden des Zhou Zhi, der im zweiten Gefängnis von Shenyang zu Tode gefoltert wurde (Fotos)

Der Falun Gong Übende Zhou Zhi aus Benxi in der Provinz Liaoning wurde für seinen festen Glauben an Falun Gong am 16. August 2004 im zweiten Gefängnis von Shenyang zu Tode gefoltert (vorhergehende Bericht auf der Webseite Clearwisdom.net veröffentlicht).

Zhou Zhi war 40 Jahre alt und von Beruf Ingenieur in der digitalen Kontrollfabrik des Benxi Stahl Inc. Im Mai 2003 wurde Zhou Zhi gesetzeswidrig von der Benxi Polizei gefangen gehalten. Das Pingshan Bezirksgericht von Benxi verurteilte Zhou Zhi im November im Geheimen und ohne Zeugenaussagen. Seine Familie wurde nicht benachrichtigt und ohne ein richtiges Verfahren gehabt zu haben, wurde er zu elf Jahren Gefängnis verurteilt.

Seine Familie suchte überall nach ihm. Schließlich fanden sie im April 2004 heraus, dass Zhou Zhi in das zweite Gefängnis von Shenyang verschleppt wurde. Als sie ihn im Gefängnis sehen wollten, versuchte die Polizei sie dazu zu zwingen auf Falun Gong zu schimpfen. Einer der Familienangehörigen weigerte sich und wurde daraufhin aufgefordert den Besuchsraum zu verlassen.

Als die Familie Herr Zhou besuchte, sah er sehr abgemagert aus. Ihm ging es körperlich schlecht und er musste in Begleitung von zwei Wachen in den Besuchsraum hereingeführt werden. Als die Familie ihn Anfang Juni wieder besuchte, musste Herr Zhou auf einer Bahre hereingebracht werden. Zu dieser Zeit konnte Herr Zhou weder gehen noch essen; sogar die intravenöse Flüssigkeit floss wieder aus seinem Mund heraus. Seine Familie forderte daraufhin mehrmals Zhous Entlassung, um ihn gesund pflegen zu können oder um ihn ins Krankenhaus zu bringen. Doch ihre Bitte wurde verweigert. Ende Juli musste die Familie erkennen, dass ihre Forderung weder vom Gefängnisverwaltungsbüro noch von der lokalen Polizei genehmigt wurde. Die Familie bekam jedes Mal dieselbe Antwort: Weitere Untersuchungen müssen noch näher beleuchtet werden.

Als sich Zhou Zhis Gesundheit zu einem gefährlichen Zustand verschlechterte, gaben die Behörden sich gegenseitig die Schuld. Der Brigadenleiter, Li Chuang, sagte zu Zhous Familie Mitte August, dass das Gefängnisbüro Herrn Zhou Zhi die medizinische Behandlung in einem Krankenhaus verweigert hatte. Am nächsten Tag schrieb seine Familie einen langen Brief an den Gefängnisdirektor, in der sie Zhou Zhis kritischen Zustand darlegten. Doch auch ihr Brief zeigte keine Wirkung.

Am 16. August wurde Zhou Zhi bewusstlos. Sein Unterkörper war feucht vom Urin. Niemand kümmerte sich um ihn. Seine Familie forderte eindringlich, dass er zur Behandlung in ein anderes Krankenhaus geschickt werden müsste. Der Brigadenleiter, Li Chuang, sagte: „Wir werden diesen Fall überarbeiten.” Als Zhou Zhi schließlich in das Krankenhaus „739” versetzt wurde, war es bereits zu spät. Er lag zwei Tage im Koma. Seine Pupillen waren geweitet und seine Brust war mit Flüssigkeit gefüllt. Zhou Zhi starb schließlich um 21 Uhr an der Folter, die er im zweiten Gefängnis von Shenyang erlitt. Er hinterließ seine 80-jährige Mutter, seine Frau und seine kleinen Kindern.

Zhou Zhi wurde im Gefängnis schwer verprügelt und gefoltert, weil er seinen Glauben an Falun Gong nicht aufgeben wollte und andere Falun Gong Übende nicht verraten wollte. Zhou Zhi trat in einen Hungerstreik, um gegen die Ungerechtigkeit und das gesetzlose Verhalten der Wachen zu protestieren. Später wurde er mit einem Schlauch in seinem Magen solange gefoltert bis er starb. Die Folter an ihm dauerte insgesamt vier Monate.


Die Folgende Geschichte erzählt die Leidensgeschichte von Zhou Zhi, wie er langsam zu Tode gefoltert wurde, aus der Sicht seiner Frau, Li Mei.

Zhou Zhi war 40 Jahre alt. Er absolvierte am College und arbeitete als Ingenieur in der digitalen Kontrollfabrik der Benxi Stahl, Inc. Weil Zhou fest zu seinem Glauben an Falun Gong hielt, wurde er im Mai 2003 gefangen gehalten und im November zu elf Jahren verurteilt. Seine Familie wurde über die Verurteilung nicht informiert und suchte überall nach ihm. Im April 2004 kam ein Brief von Li Chuang, dem Brigadenleiter des zweiten Gefängnisses von Shenyang, dass die Familie ihn besuchen könnte, um ihn zur Umerziehung [Falun Gong aufzugeben] zu überreden.

Zhou Zhis Schwester und ich besuchten ihn am 14. April. Ich durfte ihn nicht sehen, weil ich meinen Personalausweis vergessen hatte. Zu dieser Zeit sah Zhou Zhi schon sehr zerbrechlich aus und bestand nur noch aus Haut und Knochen. Zwei Wachen verhalfen ihm in den Aufenthaltsraum. Nach diesem Treffen war das Gesicht meiner Schwägerin mit Tränen bedeckt.

Zhou Zhis Schwägerin und ich besuchten ihn erneut am 23. August. Wieder durfte ich nicht zu ihm. Als ich in den Aufenthaltsraum ging, wurde ich von Polizisten umzingelt. Sie forderten mich auf Falun Gong zu beschimpfen und als ich mich weigerte, warfen sie mich aus dem Raum heraus.

Am 3. Juni bekamen wir einen Anruf vom Brigadenleiter Li Chuang. Dieser fragte uns, ob wir Zhou Zhi zum Glaubensverzicht überreden könnten. Am nächsten Tag sah ich meinen Mann. Er wurde auf einer Bahre in den Aufenthaltsraum getragen. Sein Haar war durcheinander, sein Gesicht schmutzig und er sah sehr dünn und zerbrechlich aus. Bei diesem Anblick baten wir Li Chuang darum, ob wir uns für eine Weile um Zhou Zhi kümmern könnten bis er wieder gesund werde. Li lehnte ab. Am 22. Juni versuchte ich es noch mal und wurde wieder zurückgewiesen.

Am 12. Juli ging ich wieder ins Gefängnis, um Zhou Zhi zu sehen. Dort sah ich, dass Zhou nichts mehr essen konnte. Ich ging zum Brigadenleiter Li und verlangte, dass Zhou Zhi außerhalb des Gefängnisses behandelt werden müsste. Ich sagte: „Er hat kein Verbrechen begangen, welches mit dem Tod bestraft werden darf. Und egal was passiert, sie müssen versuchen ihn zu retten.” Li Chuang versprach, dass er diesen Fall an die höhere Behörde weiterleiten würde.

Zhou Zhi bekam am 15. Juli Besuch von seinem Bruder. Da Zhou in Lebensgefahr schwebte, ging sein Bruder sofort zum Brigadenleiter und zu den anderen Beamten, um Zhou Zhis medizinische Behandlung außerhalb des Gefängnisses zu erbitten. Auch ihm machte der Brigadenleiter Li die gleichen Versprechungen und forderte Zhous Bruder auf, auf weitere Nachrichten zu warten. Wir bekamen nie eine Nachricht.

Zhou Zhis Schwester besuchte ihn am 20. Juli. Sie fragte den Arzt Deng nach seinem Zustand. Deng sagte, dass es sich ein bisschen verbessert hatte. Dr. Deng fügte hinzu, dass er jeden Tag 255g intravenöse Flüssigkeit bekam. Dies sollte seinem täglichen Bedarf entsprechen und wenn Zhou Zhi weiter essen würde, dann würde sich seine Gesundheit sicherlich verbessern. Nachdem seine Schwester mit Dr. Deng sprach, fühlte sie sich etwas besser. Sie kam an Zhou Zhis Seite auf der Bahre und erzählte ihm, was der Arzt gesagt hatte. Zu dieser Zeit begleiteten der Direktor Zhou, von der Dokumentenabeilung des Gefängnisses, und der Beamte Zhang, vom 14. Bezirksgefängnis, Zhou Zhis Schwester bei ihrem Besuch. Sie fragten Zhou Zhi, ob er etwas zu essen haben wollte. Zhou Zhi antwortete, dass er etwas essen möchte, es aber dann in seinem Magen schmerzen würde. Der Direktor Zhou sagte: „ Sie können wenig und langsam essen.”. Zhou Zhi war damit einverstanden. Seine Schwester gab ihm die Milch, die sie mitgebracht hatte. Er konnte die Flüssigkeit nur mit einem Strohhalm zu sich nehmen. Nachdem er etwa 115g trank, musste er aufhören. Dr. Deng sagte, dass er den Rest am Nachmittag um 14 Uhr trinken könnte. Seine Schwester ließ das Essen zurück, welches sie mitgebracht hatte, und ging. Die Gefängnispolizei drängte sie darauf zu gehen und sagte, dass sie nur 30 Minuten Besuchszeit hätte. Seine Schwester hoffte, dass irgendjemand am nächsten Tag am Nachmittag Zhou Zhi das Essen reichen könnte. Später erfuhr sie, dass sich niemand darum gekümmert hatte.

Am 28. Juli besuchte ich Zhou Zhi wieder. Er erzählte mir, dass er eine Stunde, nachdem er die Milch getrunken hatte, wieder brechen musste. Ich wollte ihn etwas füttern. Er sagte, dass er nicht essen könnte und bei jedem Bissen das Essen sofort erbrechen müsste. Es war solch eine Tortur! Auf diese Weise konnte er während meines ganzen Besuches nichts essen. Ich ging zu dem Brigadenleiter Li und bat darum Zhou Zhi außerhalb des Gefängnisses behandeln lassen zu dürfen, da das Gefängniskrankenhaus seinen Zustand überhaupt nicht verbessern konnte. Li sagte, dass die Benxi Polizei das nicht bestimmen darf und dass sie den Fall an das Gefängnisbüro weiterleiten müssten. Ich sagte ihm, dass dieser Fall nicht warten kann. Ich verlangte Zhous sofortige Versetzung in ein anderes Krankenhaus. Es war nötig, sein Leben zu retten! Li sagte, dass er meinen Vorschlag überdenken und mit den höheren Behörden sprechen würde. Zuhause angekommen, rief ich ihn mehrmals an und sie behaupteten wie gewöhnlich, dass sie für die Neubearbeitung des Falles mehr Zeit bräuchten. Schließlich erkannten wir, dass sie gar nicht die Absicht hatten Zhou Zhis Leben zu retten.

Zhou Zhis Schwester und ich besuchten Zhou Zhi wieder am 3. August. Er erzählte uns: „Ich kann nicht mehr so weiter leben. Ich habe seit einem Monat nichts mehr gegessen und mein Magen schmerzt. Nachts kann ich nicht schlafen und mir ist schwindelig.” Ich ging wieder zu dem Brigadenleiter Li Chuang und forderte erneut, dass Zhou Zhi zur Behandlung in ein anderes Krankenhaus verlegt werden müsste. Li sagte, dass dies von der Gefängnisverwaltung der Provinz Liaoning genehmigt werden müsste und wollte uns am Nachmittag eine Antwort geben. Zhou Zhis Schwester und ich beschlossen vor dem Eingang des Verwaltungsgebäudes des zweiten Gefängnisses zu warten. Es hatte geregnet. Schließlich bekamen wir spät am Nachmittag eine Nachricht, in der die Gefängnisverwaltung uns mitteilte, dass unser Antrag abgelehnt wurde. Sie hatten uns getäuscht! Musste eine Verlegung wirklich von der Verwaltung der Provinz genehmigt werden? Wollten sie Zhou Zhi in den Tod treiben?

Mit noch einem Funken Hoffnung, schrieb Zhou Zhis Schwester am nächsten Tag einen Brief an den Direktor Zhou der Gefängnis Dokumentenabteilung. Im Brief beschrieb sie Zhou Zhis gesundheitlich kritischen Zustand und hoffte, dass der Direktor Zhou das Leben ihres Bruders retten könne. Währenddessen riefen wir mehrmals an, um uns über Zhou Zhis Zustand zu erkundigen und um seine Verlegung in ein anderes Krankenhaus bestätigt zu bekommen (die Zeit und der Inhalt unserer Telefonanrufe wurden alle aufgezeichnet).

Zhou Zhis Bruder rief das Gefängnis am 12. August an. Ein anderer Direktor (auch mit dem Nachnamen Li) sagte, dass sich Zhou Zhis Zustand stabilisiert hätte, und sie vorhatten ihn eine höhere Dosis Medizin zu verabreichen. Als ich wieder anrief und mich nach Zhou Zhis Zustand erkundigte und einen Besuch erfragte, antwortete Li, dass ich warten müsste bis der Brigadenleiter Li Chuang zurückkehre.

Am nächsten Tag rief ich den Brigadenleiter Li an. Er erlaubte mir meinen Mann am kommenden Montag zu besuchen. Er sagte auch, dass einige höhere Behörden mit mir sprechen wollten.

Zu meinem Erstaunen, war Zhou Zhi bewusstlos, als ich ihn am 16. August wieder sah. Sein Unterköper war feucht vom Urin. Niemand hatte sich um ihn gekümmert. Ich sagte einem Hausmeister in der Nähe: „Bitte passen sie gut auf ihn auf.” Der Hausmeister antwortete: „Wir wenden ihn nur einmal am Tag.” Ich ging zum Brigadenleiter Li und fragte ihn: „Zhou Zhi befindet sich in solch einem ernsthaften Zustand, wie können sie ihm nur die Verlegung in ein anderes Krankenhaus verweigern?” Der Brigadenleiter sagte, dass dieser Fall immer noch gerade überarbeit werden würde. Durch meine wiederholten Forderungen, genehmigten sie am Nachmittag schließlich Zhou Zhis Verlegung in das Krankenhaus 739. Mein Mann befand sich aber bereits seit zwei Tagen im Koma. Seine Pupillen waren geweitet, seine Lungen waren entzündet und seine Brust und sein Unterleib waren mit Flüssigkeit gefüllt. Seine Familie verlangte, dass alle Bemühungen zur Lebenserhaltung unternommen werden sollten. Doch Zhou Zhis Verletzungen waren zu schwerwiegend und blieben zu lange unbehandelt, als das jeder Rettungsversuch noch Erfolg hätte haben können. Um 18 Uhr fiel sein Blutdruck und sein Herz hörte um 21 Uhr auf zu schlagen.

25. Dezember 2004