Deseret-Morgennachrichten: Universitätsstudent möchte seine Verlobte aus China holen

Dienstag, 25. Januar 2005

Sheng Mei, ein Student der Technischen Universität von Utah hofft, die chinesische Regierung davon zu überzeugen, seine Verlobte aus China herauszulassen - so bittet er also wieder einmal die Bürger Utahs, wegen seiner Verlobten an ihre Kongressabgeordneten und an die chinesische Botschaft zu schreiben.

Mei sagt, dass seine Verlobte in China festgehalten wird, weil sie Falun Gong praktiziert, eine spirituelle Kultivierungspraxis, die von der chinesischen Regierung geächtet wird. Laut Mei wurde seine Verlobte Ende 2003 von der chinesischen Behörde entführt. Mei baute auf Medienbeachtung und Briefe von Bürgern aus Utah für ihre Freilassung sieben Wochen später. Jetzt, nach mehr als einem Jahr will ihr die Regierung immer noch nicht ihren Pass zurückgeben, sagte Mei.

Falun Gong ist eine spirituelle Praxis, die laut Falun Gong Praktizierenden gegenwärtig von ungefähr 100 Millionen Menschen, davon allein 70 Millionen in China, ausgeübt wird. Es gab Berichte über Folterungen und Todesfälle von Praktizierenden in chinesischen Gefängnissen und über andere Fälle, wo Praktizierenden Pässe verweigert wurden.

"Ich kenne einige Chinesen, die jetzt in den Vereinigten Staaten (mit dem Status des politischen Asyls) leben und entweder unkonventionelle Wege finden mussten, um aus China zu entkommen oder sich einem langen und anstrengenden Prozess unterzogen haben, um die richtigen Papiere zu bekommen, das Land verlassen zu dürfen, normalerweise mit Hilfe von Praktizierenden in China" sagt Levi Browde, ein Redakteur des Falun Dafa-Informationszentrums.

Browde berichtet, dass es Fälle gab, wo Falun Gong Praktizierende "zu Tode gefoltert wurden, nur weil sie im Internet Berichte über ihre Verfolgung veröffentlicht haben." In einigen Fällen, so Browde, wurden Praktizierende zu Tode gefoltert, "nur weil sie ähnliche Berichte auf Plakatwände in ihrer Heimatstadt in China angeklebt haben."

Die Taktik ist, Falun Gong Praktizierende nicht außer Landes zu lassen aus Angst, dass sie die Menschenrechtsverletzungen aufzeigen würden, sagte Mei. Li Qian, seine Verlobte wird Sicherheitsbüro vor Ort streng überwacht. Li wurde von einem gutherzigen Beamten heimlich gewarnt. Der Beamte sagte ihr, dass das Sicherheitsbüro sie verhaften wolle und bat sie, vorsichtig zu sein."

Mei sagte, dass seine Verlobte im vergangenen Frühjahr von Shanghai nach Suzhou reiste, um ihren Pass wieder zu bekommen. Sie wurde mehrere Stunden von der chinesischen Behörde befragt, erhielt jedoch den Pass nicht. Doch Mei weiß, dass Li mehr Glück hat als andere. Ihre Mutter wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, "weil sie ein Transparent mit der Aufschrift 'Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht' am Flughafen hochgehalten hat." Dies sind die Eckpfeiler von Falun Gong, einer Praxis, die den moralischen Charakter kultiviert, erklärt Mei.

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Als seine Verlobte zunächst entführt wurde, hat Mei jeden, der ihm in den Sinn kam, gebeten, sich für ihre Befreiung einzusetzen. Jetzt hofft er, dass ihm die Bürger Utahs wieder helfen.

Quelle: www.deseretnews.com/dn/view/0,1249,600107105,00.html